Am nächsten Morgen kamm Modestus frisch erholt und nur mit einer gegürteten Tunika und einfachen Sandalen in den Schankraum.
Dieser schien noch leer zu sein, denn die Taberna hatte ja noch nicht geöffnet. Doch der Eindruck täuschte. In einer Ecke saß ein Mann
und schaute in seinen Becher. Obwohl er einen vitalen und durchtrainierten Eindruck machte, erschien er doch schon älter, denn sein
Haar war von vielen grauen Strähnen durchzogen und sein Gesicht war von Falten gezeichnet. Das musste wohl dieser Clodius Albanus sein,
vermutete Modestus. Er wünschte dem Wirt einen guten Morgen, bestellte sich ein einfaches Frühstuck und setzte sich zu dem ehemaligen Centurio.
"Salve. Ich nehme an du bist Clodius Albanus, der Centurio Classicus von dem Florus geredet hatte."
begrüßte Modestus den Mann mit einem fragenden Unterton.
"Salve Annaeus Modestus. Exakt der bin ich. Du brauchst also jemanden der ein paar Bengel auf Zack bringt. Davon verstehe ich etwas."
sagte der Centurio mit einem sadistischen wirkenden lächeln.
"Mehr oder weniger Ja. Aber du musst vieleicht auch irgendwann als Leibwächter für mich herhalten, wenn ich mal einen benötige.
Kost und Logie werden dir in der Casa Annaea gestellt und du bekommst 150 Sesterzen die Woche. Wärst du damit einverstanden ?"
Zwar brauchte er im Moment keine Leibwächter oder ähnliches aber vieleicht würde sich das irgendwann ändern.
"Das klingt akzeptabel. Wann soll ich anfangen ?"
"Am besten gleich. Ich werde heute wieder nach Mantua aufbrechen und ich denke du kannst gleich mitkommen. Hast du ein Pferd ?"
"Bei der Classis sind Pferde unnütz. Also Nein."
"Hmmh ich werde mich um eines kümmern. Ich nehme an du musst dich noch abmelden oder etwas ähnliches."
"Natürlich. Ich kann ja nicht einfach verschwinden ! Außerdem habe ich noch einige private Dinge die ich abholen muss."
"Wenn du fertig bist komm damit wir aufbrechen können. Vale Albanus."
"Ich denke in zwei oder drei Stunden werde ich wieder hier sein. Vale."
sagte er zackig und verließ die Taberna. Während er auf seine Rückkehr wartete, frühstückte Modestus gemütlich und bereitete die Abreise vor.
Er mietete noch ein Pferd und ließ einigen Proviant vom Wirt einpacken. Schließlich tauchte auch Albanus auf und zusammen beluden die beiden
ihre Pferen und als sie fertig waren stiegen sie auf. Man konnte sehen, dass Albanus noch einige Probleme mit dem Reiten hatte, aber er würde es überleben.
Dann brachen sie auf gen Mantua.