"Da es sich bei der Coercitio Extraordinaria um ein Vorrecht des Princeps handelt, wäre es nur passend, wenn sie in deiner Lex de Imperio erwähnt wird. Auch wenn es formal gesehen bereits durch achten Absatz abgedeckt ist." stimmte Modestus der Idee zu, die gerichtlichen Kompetenzen des Princeps ebenso in die Lex de Imperio aufzunehmen. Sicherlich war dies eher eine kosmetische Änderung, daher brauchte man auch nicht all zu groß darüber diskutieren. Zu der Sache mit dem Caesar äußerte er sich zunächst nicht. Wenn der Princeps es bei einem Ehrentitel belassen wollte, dann war dies seine Entscheidung. Im Endeffekt würde es nicht viel an der Position und dem Einfluss des Caesar ändern.
Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus
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"Es freut mich, dass er dir gefällt." entgegnete Modestus höflich auf die freundlichen Worte der Augusta zu dem Wein. Anschließend lauschte er dem Gespräch zwischen seiner Frau und der Aelia mit einem freundlichen Lächeln, hielt sich ansonsten abe zurück. Weder wollte er sich in das Gespräch der Frauen einmischen, noch den Princeps und seinen Patron unterbrechen. Daher winkte er einen Sklaven herbei, um sich der Weinauswahl zu widmen. Nachdem er einen Wein gefunden hatte, der seinem Geschmack entsprach, begann er die leckeren Vorspeisen zu verzehren.
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Modestus brach das Siegel und begann den Brief zu lesen. Zunächst legte sich seine Stirn in Falten. Dann verfinsterte sich ein Blick. Ungestüm packte er einen Becher und trank einen großen Schluck von dem verdünnten Weißwein. Dann lass er den Brief erneut. Nun Modestus hatte immer gewusst, dass sein Neffe nicht den Schneid hatte, um im öffentlichen Leben in Erscheinung zu treten. Aber das? Ein Wink seiner Hand brachte seinem Scriba Personalis her, der sowieso in der Nähe gewartet hatte.
"Setze einen Brief nach Mantua auf. An meinen Neffen Marcus Annaeus Philogenes. Ich nehme sein Angebot an und werde mich um alles weitere kümmern. Versichere ihm und seiner Frau, dass ich mich bestens um den Jungen kümmern werde. Veranlasse außerdem, dass mein dortiger Verwalter ihm 10 Sesterzen auszahlt."
Dann trank Modestus in einem großen Schluck seinen Becher Wein leer und stellte ihn wieder auf dem Tisch ab. "Du stehst ab sofort unter meiner Patria Potestas. Ich gehe davon aus, dass du weißt was das bedeutet." Vom heutigen Tage an hatte er volle Verfügungsgewalt über Sextus Annaeus Rufus. In letzter Konsequenz konnte er dem Jungen das Leben nehmen und niemand würde ihn dafür belangen können. Selbst wenn er nicht sowieso bald die Immunität genießen würde, die eine Praetur verlieh. "Was ich in diesem Brief über dein Betragen lesen musste, ist gelinde gesagt entsetzend. Wir werden uns darüber unterhalten. Allerdings nicht heute. In wenigen Tagen sind die Wahlen und bis dahin habe ich keine Zeit dafür. Bis ich dich zu mir rufen lasse, wirst du dieses Haus nicht verlassen, es sei den meine Frau gestattet es dir und ein Mitglied meines Haushalts begleitet dich. Solltest du mir davonlaufen, werde ich dich wie einen entlaufenen Sklaven von den Vigiles einfangen und in den Carcer Tullianus werfen lassen. Hast du mich verstanden?" fragte Modestus kühl, aber nicht unfreundlich. Der Gedanke, dass dieser kleine Dämon womöglich auch seine geliebte Schwester geplagt hatte, lies ihm keine Ruhe. Es war gut das Gespräch einige Tage nach hinten zu schieben. Dann konnte erst wieder einen klaren Kopf bekommen und sich überlegen, wie in dieser Situation zu verfahren war.
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Alles Gute.
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Nachdem das Gesetz verlesen worden war, erhob sich Modestus um eine Frage zu stellen. "Wenn du erlaubst, habe ich eine kurze Frage, Princeps. In diesem Entwurf wird der Procurator Augusti als Stellvertreter des Legatus Augusti pro Praetore benannt. Warum nicht der Legatus Iuridicus, der als senatorischer Legat auch das Imperium inne haben kann?" fragte er gelassen, da ihn interessierte, welche Beweggründe zu dieser Entscheidung geführt hatten. Dass die Procuratores eigenständig kleinere Provinzen verwalteten, war ihm bekannt. Nicht zuletzt von seiner Frau. Aber in Germania Superior waren immerhin Legionen stationiert, die sich unter dem Kommando des Legatus Augusti pro Praetore befanden.
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"... deshalb baue ich auf deine Stimme bei der anstehenden Wahl, Senator Licinius. Ich wünsche dir noch einen angenehmen Tag. Vale." verabschiedete Modestus gerade zusammen mit seiner Frau einen jungen Senatoren. Der Licinier war zwar nur einer der Pedarii, aber bei der Wahl zum Praetor zählte jeder Stimme.
Nachdem der Licinier gegangen war, wies ihn der alte Ianitor auf einen anderen Besucher hin. Offenbar ein Verwandter. Sextus Annaeus Rufus. Ein Enkel seiner seiner älteren Schwester. Wie alter langsam wurde... "Sextus Annaeus Rufus, es freut mich dich zu sehen. Es muss schon einige Jahre her sein. Du warst noch ein kleiner Jungen als ich dich das letzte Mal gesehen habe. Wie geht es deinen Eltern?" spulte er das übliche Programm für junge Verwandte ab, an die er sich eigentlich nicht erinnern konnte. "Wie du siehst sind gerade Wahlen und ich kandidiere für das Amt des Praetor. Also lass uns doch gleich zur Sache kommen. Was kann ich für dich tun?" fuhr Modestus fort. Natürlich trug er die weiße Toga Candida. Diese zeigte jedem, dass er Kandidat für eine Mgistratur war. Dabei legter er einen Arm um die Schulter seines jungen Verwandten und führte ihn zu einem Beistelltisch mit Getränken. "Wein?" fragte er und bedeutete einer Sklavin ihm einzuschenken.
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Aquarius
Galeo Sergius Plautus
Casa Sergia | Via Nomentana | RomaK. Annaeus Modestus G. Sergio Plautio s.d.
Sergius, es freut mich von dir zu hören. Aufgrund der anstehenden Wahlen kann ich dich allerdings erst ANTE DIEM IX KAL SEP DCCCLXV A.U.C. (24.8.2015/112 n.Chr.) Zeit für dich finden.
Suche mein Haus einfach an diesem Tag auf und wir werden dein Anliegen und deine Ziele für die Zukunft besprechen.
Vale bene,
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Domus Annaea | Mons Esquilinus | Roma
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Theogenes
"Der Senator ist gerade sowieso mit seiner Frau im Atrium. Du kannst ihm den Brief also selbst übergeben."
sagte Theogenes um den jungen Verwandten seines Herrn etwas aufzumuntern. Anscheinend war er etwas eingeschüchtert. Da öffnete er die Tür und trat beiseite, um Annaeus Rufus dann ins Atrium zu führen.
IANITOR - GENS ANNAEA -
Modestus hörte bei der Befragung des Flaviers auch weiterhin aufmerksam zu. Eine konkrete Absprache zwischen den Praetoren, Aediles und den Tresviri, welche die Anweisungen der beiden erstgenannten Magistrate ausführen mussten? Die Idee war gar nicht schlecht. Vielleicht konnte man einen Treffpunkt in der Basilica Ulpia vereinbaren und wöchentlich die anfallenden Aufgaben besprechen. Sowas würde man bestimmt arrangieren können.
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Theogenes
"Salve, was führt dich zum Domus Annaea?"
fragte der alte Ianitor Theogenes, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Der junge Mann vor ihm war ihm nicht bekannt und momentan wurde auch niemand erwartet. Zumindest niemand den der nicht kannte.
IANITOR - GENS ANNAEA -
Codex Iuridicialis
Subpars Prima - Instanzen§ 2 Iudicium Privatum
(1) Dem Iudicium Privatum sitzt ein Iudex vor.
(2) In Rom und Italia wird der Iudex bei Fällen zwischen römischen Bürgern vom Praetor Urbanus bestimmt; bei solchen mit Beteiligung von Peregrini vom Praetor Peregrinus. In den Provinzen wird der Iudex in allen Fällen vom Statthalter bestimmt.§ 3 Iudicium Publicum
(1) Dem Iudicium Publicum sitzen ein Iudex Prior und zwei weitere Iudices vor.
(2) Die Verhandlung führt der Iudex Prior.
(2) In Rom und Italia werden die drei Iudices bei Fällen zwischen römischen Bürgern vom Praetor Urbanus bestimmt; bei solchen mit Beteiligung von Peregrini vom Praetor Peregrinus. In den Provinzen werden die drei Iudices in allen Fällen vom Statthalter bestimmt.
(4) Das Urteil wird von allen Iudices in Einvernehmen gefasst, erstellt und vom Iudex Prior verkündet. Sollte diese Einvernehmlichkeit nicht herstellbar sein, so entscheidet die einfache Mehrheit. Eine Enthaltung ist nicht möglich.Codex Iuridicialis
Pars Prima - Strafprozessordnung
Subpars Tertia - Iudex§ 9 Formalien zum Iudex
(1) Für Fälle innerhalb von Rom oder Italia muss ein Iudex den senatorischen Rang bekleiden und von hoher Integrität sein.
(2) In den Provinzen können neben Senatoren auch Equites oder Decurionen als Iudices bestimmt werden.
(3) Das Amt basiert auf Freiwilligkeit, kann vom Imperator Caesar Augustus aber auch angeordnet werden.
(4) Ein Iudex wird für jedes Verfahren neu vom Iudex Prior nominiert.
(5) Die Grundsätze aus den ersten beiden Absätzen sind nur zu brechen wenn unter diesen Voraussetzungen kein Iudex benennbar ist.§ 10 Iudex Prior
(1) Der Iudex Prior ist der Vorsitzende Richter des Iudiciums.
(2) Der Iudex Prior leitet als solcher die Verhandlung.
(3) Der Iudex Prior nominiert wenn nötig die zur Verhandlung nötigen Iudices.
(4) Der Iudex Prior sorgt für die Erhaltung von Würde und Ordnung des Iudiciums.§ 11 Ausschluss als Richter
(1) Ein Iudex ist von der Ausübung des Iudexamtes kraft Codex ausgeschlossen, wenn er
1. selbst durch die Straftat verletzt ist.
2. Ehegatte oder Lebenspartner des Klägers oder des Angeklagten ist
3. mit dem Kläger oder dem Angeklagten verwandt oder verschwägert ist oder war.
4. in der Sache als Ermittler oder als Advocatus des Klägers oder Angeklagten tätig gewesen ist.
5. in der Sache als Zeuge vernommen ist.
(2) Absatz 1 ist analog auf die Praetoren und Statthalter anzuwenden. Die Position eines ausgeschlossen Praetors oder Statthalters ist von einem durch den Imperator Caesar Augustus zu nominierenden Iudex auszuführen. Iudex Prior ist, wenn vorhanden der verbliebene Praetor.
(3) Der Imperator Caesar Augustus ist in seiner Funktion als Oberster Richter ausdrücklich von obigen Auflagen ausgenommen.§ 12 Iudexverbot bei Verweis an höhere Instanzen
(1) Ein Iudex, der bei einem Verfahren mitgewirkt hat, ist von der weiteren Mitwirkung bei der Entscheidung in dieser Sache bei einer höheren Instanz kraft Codex ausgeschlossen.
(2) Ausgenommen hiervon sind die Praetoren und die Statthalter.§ 13 Ablehnung von Iudices
(1) Ein Iudex kann sowohl in den Fällen, in denen er von der Ausübung des Iudexamtes kraft Codex ausgeschlossen ist, als auch wegen Besorgnis der Befangenheit vom Imperator Caesar Augustus als solcher abgelehnt werden.
(2) Wegen Besorgnis der Befangenheit findet die Ablehnung statt, wenn ein Grund vorliegt, der geeignet ist, Misstrauen gegen die Unparteilichkeit eines Iudex zu rechtfertigen.
(3) Ein Ablehnungsgesuch kann vom jedem Beteiligten an den Imperator Caesar Augustus gerichtet werden.
(4) Der Ablehnungsgrund ist glaubhaft zu machen. Der Eid ist als Mittel der Glaubhaftmachung ausgeschlossen.
(5) Der Imperator Caesar Augustus verwirft die Ablehnung eines Iudex als unzulässig, wenn ein Grund zur Ablehnung oder ein Mittel zur Glaubhaftmachung nicht angegeben wird oder durch die Ablehnung offensichtlich das Verfahren nur verschleppt oder nur verfahrensfremde Zwecke verfolgt werden sollen.
(6) Der Beschluss, durch den die Ablehnung für begründet erklärt wird, ist nicht anfechtbar.
(7) Wird die Ablehnung nicht als unzulässig verworfen, so muss vom Iudex Prior ein neuer Iudex anstelle des abgelehnten nominiert werden.
( 8 ) Ein Verfahren ist solange gestoppt bis das Gericht nur noch aus als unabhängig erkannten Iudices besteht.
(9) Die Absätze 1-8 finden analog auf die Praetoren und Statthalter Anwendung. Die Position eines ausgeschlossen Praetors oder Statthalters ist von einem durch den Imperator Caesar Augustus zu nominierenden Iudex auszuführen. Iudex Prior ist, wenn vorhanden der verbliebene Praetor.
(10) Der Imperator Caesar Augustus ist in seiner Funktion als Oberster Richter ausdrücklich von obigen Auflagen ausgenommen."Wenn es keine Einwände gibt, dann würde ich die Consuln bitten eine Abstimmung zu meinem letzten Vorschlag einzuleiten."
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"Salvete, Augustus, Augusta, Caesar." begrüßte "Meine Frau und ich danken euch für diese überaus freundliche Einladung. Nachdem wir von Tiberia Lucia gehört haben, dass der Caecuber bei dir, Augusta, besonderen Anklang findet, haben wir ein kleines Präsent mitgebracht." Dann sah Modestus zu Connacht herüber, der auch einen Schritt vortrat um die Amphore zu präsentieren. "Eine Amphore Caecuber vom Osthang unseres Weingutes. Durch die Sonne am Morgen, wenn es noch kühl ist, werden die Trauben süßer und fruchtiger. Entsprechend ist der Wein auch noch geschmackvoller." erklärte Modestus das eher bescheidene Geschenk. Zwar konnte man auf dem Markt für eine Amphore von teurem Wein mehrere Hundert Sesterzen erzielen, zu etwaigen Schmuckstücken und Statuen war dies natürlich kein Vergleich. Aber mit Reichtum zu protzen kam nicht in Frage. Schließlich würde man eine Familie, zu deren Privatbesitz die Provinz Aegyptus gehörte, damit niemals beeindrucken können. Daher dieses eher persönliche Geschenk. Der Caecuber war Quelle persönlichen Stolzes für Modestus. Die Tatsache, dass er auf dem Palatin getrunken wurde, hatte ihm große Freunde bereitet. Daher verschenkte er den Ost-Caecuber gerne an die Augusta, obwohl er ihn normalerweise für sich selbst behielt. "Wir hoffen er findet deinen Gefallen, Augusta."
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"Nun das Problem ist, dass man als Feldherr früher oder später seine Truppen aussenden kann um de Grasdaggl an de Ranza no zu schla. Ich glaube so sagt man in deiner Heimat doch." sagte Modestus schmunzelnd. Der Soldat, egal ob Tiro oder Legatus, der nicht einige Worte in der lokalen Sprache aufschnappte, musste erst noch geboren werden. Zumindest wenn es sich dabei um wüste Beschimpfungen handelte. "Als Senator hat man es leider nicht ganz so einfach." sagte Modestus schmunzelnd und lies sich einen Becher Wein einschenken.
"Nun wir können nach der Wahl Fausta und ihren Mann Iulius Dives zu einem kleinen Treffen einladen. Und dann können wir auch gerne eine Cena veranstalten. Ich denke nach der Wahl wird sich sicherlich eine Gelegenheit dafür finden." Er musste sich nur einmal überlegen, wenn man alles einladen konnte. Die führenden Patrizier waren ihm eigentlich relativ wohlgesonnen gewesen, während sie Duccius Vala abgöttisch hassten. Welchen Einfluss seine Ehe mit einer Duccia darauf haben würde? Er hoffte dass Soranas Freundschaft zu deren Frauen über dieses Problem hinweghelfen würde.
"Nun ich gebe zu, dass ich in diesen Sachen wenig Ahnung habe." Das letzte Mal das er in der Subura war, hatte er von seinen Liktoren eine Schneiße durch den Pöbel bahnen lassen. "Aber wenn du das sagst, dann glaube ich dir. Wir werden sicherlich einige fähige Erzieher finden, die sich um die Kinder kümmern können. Und wenn sie dann erwachsen sind, kann man sie zur Legion schicken. Oder natürlich mit aufrechten Römern verheiraten."
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Das ist in der Tat abgesprochen und hat meine Zustimmung.
Die Verwandschaftsverhältnisse lauten nach einer kurzen Besprechung wie folgt:
Vater: Marcus Annaeus Philogenes
Mutter: Anteia Minor -
"Das hat alles seine Richtigkeit. Vale bene." erklärte Modestus dem Beamten nach einem Blick auf das Dokument. Dann verließ er mit seiner Frau die Regia.
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Also ich habe mir jetzt mal ein paar Gedanken zur Verhandlung gemacht. Ein Großbäcker wurde am Morgen erstochen und ausgeraubt in den Straßen Roms gefunden. Nun gibt es aber Hinweise, die auf mehr als einen einfachen Raubmord hindeuten.
Der Ablauf ist so wie ich bereits geschrieben habe. Eröffnungsreden, Beweisaufnahme, Abschlussplädoyers. Der erste und letzte Punkt sind ja relativ unkompliziert, sodass ich gleich auf die Beweisaufnahme zu sprechen komme.
Zum Tathergang selbst werden die beiden SC-Zeugen Aussagen machen können. Die Vigiles haben den Leichnahm gefunden und Aulus Iunius Avianus sowie seine Urbaner haben ab da übernommen und ein paar Ermittlungen angestellt. Marcus Artorius Rufinus war an dem Morgen gerade zufällig vor Ort unterwegs und die Tat gesehen. Diese beiden Spieler kriegen von mir ein paar grobe Informationen, was sich ihnen die Sachlage präsentiert. Dann können sie mir noch einige Fragen stellen. Etwa was bei bestimmten Ermittlungen herausgekommen ist, oder welche Details ihnen an dem Täter aufgefallen sind. Daraus sollten die beiden Spieler dann einen Ermittlungsbericht und eine Zeugenaussage formulieren, was beide Anwälte zur Vorbereitung erhalten. Diesen Part könnt ihr auch gerne vorab ausspielen. Während dem Prozess werden sie natürlich vor Gericht ihre Aussage machen und von beiden Parteien befragt werden können.
Die beiden Anwälte bekommen von mir neben diesem Ermittlungsbericht und der Zeugenaussage noch ein Bündel an Fakten über das Umfeld. X hat mit Y geschlafen. A wollte B enterben. Das sind Sachen, die ihr im Zuge eurer Vorbereitung auf den Fall in Erfahrung bringen konntet. In Absprache mit mir darf jede Partei einen eigenen Fakt der Liste hinzufügen. Was euch eben helfen würde eine noch coolere Geschichte daraus zu machen. Für die Beweisaufnahme könnt ihr 2 NSC-Zeugen erfinden, deren Aussagen sich um diese Fakten dreht. Wenn ihr mehr braucht können wir darüber reden, aber wir wollen ja auch nicht 100 Jahre an dem Fall sitzen. Da es eure Zeugen sind habt ihr sie auch auf den Fall vorbereitet. Das heißt ihr könnt sie und ihre Aussagen selbst schreiben und etwas ausschmücken. Allerdings solltet ihr die Aussagen vorher mir nochmal schicken, damit ich sichergehen kann, dass nichts drin ist was den Fall sprengt. Der Anwalt der Gegenseite hat natürlich auch die Möglichkeit eure Zeugen nochmal zu befragen und Löcher in deren Geschichte zu stechen. Hier baue ich auf eure Fairness. Wenn dein Zeuge knallhart bleibt, dann wird es der von der Gegenseite bestimmt auch bleiben.
Generell können die Informationen der SC-Zeugen vorab SimOn oder SimOff bekannt sein. Die Fakten, die ich den Anwälten gebe und die Zeugenaussagen von deren NSC-Zeugen würde ich gerne erst einmal geheim halten, sodass sie SimOn wie SimOff erst im Laufe des Falls bekannt werden. Dadurch wird er für die Zuschauer und Mitleser interessanter.
Ich hoffe das war soweit verständlich. Falls ihr noch Fragen oder Verbesserungsvorschläge habt, sagt mir Bescheid.
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"Salve Aelia." begann Modestus und wollte dann auch gleich seine Frau vorstellen, die in Rom weitaus weniger bekannt war als er selbst, doch ein weiterer Gruß unterbrach ihn. Die Stimme war ihm wohl bekannt und dass auch er eingeladen worden war, bereitete ihm große Freude. Er drehte sich um und wandte sich Spurius Purgitius Macer, seinem langjährigen Patron zu. "Purgitius Macer es freut mich, dass der Princeps auch dich zu dieser Cena eingeladen hat. Wenn ich dir und der Dame Aelia meine Frau vorstellen darf, dies ist die Dame Sorana aus dem Geschlecht der Duccier." Dabei wählte absichtlich eine persönlichere Anrede für seinen Patron. Immerhin kannte man sich schon viele Jahre und war im Rang nicht mehr all zu weit auseinander. Bei der Salutation beließ er es auch heute noch bei der Anrede Patron, um die formelle Beziehung der beiden zu betonen. Doch die heutige Begegnung war informeller Natur. Zumindest so informell wie eine Cena es auf dem Palatin sein konnte.
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Nachdem Sorana und er die Tore des Palatin passiert hatten, wurden sie nicht wie erwartet in das Haus des Augustus geführt, sondern nach draußen. Vor den Gärten hatte man alles vorbereitet um draußen zu speisen. Nur einige Bahnen Tuch verhüllten den Himmel. Ein durchaus interessantes Arrangement. Wie es wohl seiner Frau gefallen mochte? Hinter Sorana und Modestus folgte zum Schluss noch Connacht. Dem kräftigen Cimmerer schien die Weinamphore nichts auszumachen, dabei Wog sie doch gut und gerne 30 Kilo. Aber nachdem er den Cimmerer ausgewählt hatte, weil dieser ihn selbst im Zweifelsfall nach Hause tragen sollte, wenn den etwas mit seinem Bein war, war es auch wieder nicht verwunderlich. So trat man dann zum Ort der Cena hinzu und sah sich nach den Gastgebern um.
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"Nun ich das hoffe ich. Aber man kommt nicht soweit ohne sich Feinde zu machen. Gerade wenn man an einem Bürgerkrieg beteiligt war. Aber das führt mich zu einer anderen Sache. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du dich unter die Damen Roms mischen würdest. So wie ich immer ein offenes Ohr für dich habe, geht es vielen Senatoren und Equites mit ihren Frauen. Entsprechend sind diese Zirkel durchaus wichtig. Du würdest mir damit sehr helfen. Vielleicht kann dir Tiberia Lucia einige sympathische Damen empfehlen." Modestus richtete diese Bitte an seine Frau aus zwei Gründen. Natürlich konnte sie ihm so bei seinen politischen Aufgaben helfen. Aber er wollte auch, dass sie Freunde in Rom fand. Er wollte, dass sie sich an Rom gewöhnte und nicht an Heimweh leiden musste.
Als Sorana ihm von den neuen Möbeln und den Renovierungen berichtete nickte er nur. Nachdem das Haus Jahre lang leer gestanden hatte, waren solche Dinge natürlich vernachlässigt worden. Umso besser, dass sich seine Frau nun darum gekümmert hatte. So konnte sie es auch gleich für sich selbst anpassen. "Das hört sich doch soweit gut an. Was die Subura angeht, ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine geeignete Umgebung ist, um Kinder aufzuziehen... aber wenn wir in Rom sind schauen wir uns das Haus einmal an. Es gibt ja auch ein paar anständige Ecken in der Subura."