Nachdem man vor kurzem schon auf dem Palatin war, um an der Entsendung von Titus Duccius Vala teilzunehmen, stieg Modestus an diesem Tag schon wieder aus seiner Sänfte vor dem Palatin. Diesmal wartete auch sein Leibsklave Connacht vor der Sänfte. In seinen muskulösen Armen trug er eine mit Wachs versiegelte Amphore. Nachdem Modestus gehört hatte, dass der Wein seines Landguts bei der Augusta Gefallen fand, hatte er eine Amphore als Gastgeschenk mitbringen lassen. Dabei handelte es sich um eine von den besseren Chargen, die normalerweise für sich selbst behielt. Connacht hatte die Anweisung die Amphore im Zweifelsfall den Praetorianern zu überlassen, da diese sie sicher kontrollieren wollten. Während er seiner Frau aus der Sänfte half, trat ein anderer Sklave zu den Praetorianern vor, um die Herrschaften mit Einladung anzumelden.
Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus
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Modestus konnte sich ein lächeln nicht verkneifen, als der Tiberier über seine Vorhaben sprach, denn der Stadtverkehr war eines davon. Während seiner Amtszeit als Aedil hatte er ähnliche Anstrengungen unternommen. Doch dabei hatte er gelernt, dass die Straßen Roms nicht den Teilen einer fein justierbaren Wasseruhr, sondern eher dem Mycel eines wucherneden Pilzes glichen. Oder einer Hydra, denn sobald man ein Problem gelöst hatte, tauchten irgendwo zwei neue Probleme auf. Er wünschte ihm viel Glück bei seinem Vorhaben, allerdings hatte doch eine Frage. Immerhin gab es bereits einen Mann, dem die Instandhaltung der Straßen in Rom und Italia zufiel. Warum keine Kooperation mit ihm? "Senator Tiberius, du betonst die Zusammenarbeit mit den Quattuorviri verbessern willst, um die Instandhaltung der Straßen zu verbessern. Dies soll letztlich für eine bessere Verkehrslage sorgen. Hast du auch eine Kooperation mit dem Curator Viarum bedacht? Immerhin gehört die Instandhaltung der Straßen Roms zu seinen Aufgaben und er erhält dafür Männer und Material vom Staat gestellt."
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"Das werde ich. Dann begeben wir uns doch dorthin" sagte er lächelnd und nahm seinen Gehstock wieder auf. Sie wollte die Abende auch hier wie damals im Peristylium ausklingen lassen. Am Tisch angekommen, gab er den Sklaven noch einige Anweisungen. Das Schwert sollte ins Haus gebracht und abgetrocknet werden, damit es keine Rostflecken bekam. Zudem wurde noch eine Wachstafel gebracht, die Modestus auf dem Tisch platzierte, bevor er sich auf einen Stuhl niederlies. "Bald sind Wahlen in Rom und wir müssen zurückkehren müssen. Ich habe dem Consul gegenüber meine Kandidatur für das Amt des Praetors bekannt gegeben. Aber bis dahin haben wir noch einige Tage." Zu diesem Zeitpunkt wusste Modestus natürlich nicht, dass die Ernennung von Titus Duccius Vala zum Legatus Augusti pro Praetore unmittelbar bevorstand. "Wenn du willst kannst du die Rede lesen, die ich dafür vorbereitet habe. Ich weiß nicht, wieviel du über meine Vergangenheit weißt. Dort findet sich zumindest mein Werdegang wieder. Wenn ich gewählt werde, würde es mich freuen, wenn du mich gelegentlich in die Basilica Ulpia begleitest." Natürlich würde sie nicht bei ihm Sitzen können, denn gewisse Sitten und Bräuche galt es zu wahren. Aber als Praetor Urbanus würde er seiner Frau sicherlich einen guten Platz sichern können.
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Codex Iuridicialis
Pars Prima - Strafprozessordnung
Subpars Tertia - Iudex§ 9 Formalien zum Iudex
(1) Für Fälle innerhalb von Rom oder Italia muss ein Iudex den senatorischen Rang bekleiden und von hoher Integrität sein.
(2) In den Provinzen können neben Senatoren auch Equites oder Decurionen als Iudices bestimmt werden.
(3) Das Amt basiert auf Freiwilligkeit, kann vom Imperator Caesar Augustus aber auch angeordnet werden.
(4) Ein Iudex wird für jedes Verfahren neu vom Iudex Prior nominiert.
(5) Die Grundsätze aus den ersten beiden Absätzen sind nur zu brechen wenn unter diesen Voraussetzungen kein Iudex benennbar ist.§ 10 Iudex Prior
(1) Der Iudex Prior ist der Vorsitzende Richter des Iudiciums.
(2) Der Iudex Prior leitet als solcher die Verhandlung.
(3) Der Iudex Prior nominiert wenn nötig die zur Verhandlung nötigen Iudices.
(4) Der Iudex Prior sorgt für die Erhaltung von Würde und Ordnung des Iudiciums.§ 11 Ausschluss als Richter
(1) Ein Iudex ist von der Ausübung des Iudexamtes kraft Codex ausgeschlossen, wenn er
1. selbst durch die Straftat verletzt ist.
2. Ehegatte oder Lebenspartner des Klägers oder des Angeklagten ist
3. mit dem Kläger oder dem Angeklagten verwandt oder verschwägert ist oder war.
4. in der Sache als Ermittler oder als Advocatus des Klägers oder Angeklagten tätig gewesen ist.
5. in der Sache als Zeuge vernommen ist.
(2) Absatz 1 ist analog auf die Praetoren und Statthalter anzuwenden. Die Position eines ausgeschlossen Praetors oder Statthalters ist von einem durch den Imperator Caesar Augustus zu nominierenden Iudex auszuführen. Iudex Prior ist, wenn vorhanden der verbliebene Praetor.
(3) Der Imperator Caesar Augustus ist in seiner Funktion als Oberster Richter ausdrücklich von obigen Auflagen ausgenommen.§ 12 Iudexverbot bei Verweis an höhere Instanzen
(1) Ein Iudex, der bei einem Verfahren mitgewirkt hat, ist von der weiteren Mitwirkung bei der Entscheidung in dieser Sache bei einer höheren Instanz kraft Codex ausgeschlossen.
(2) Ausgenommen hiervon sind die Praetoren und die Statthalter.§ 13 Ablehnung von Iudices
(1) Ein Iudex kann sowohl in den Fällen, in denen er von der Ausübung des Iudexamtes kraft Codex ausgeschlossen ist, als auch wegen Besorgnis der Befangenheit vom Imperator Caesar Augustus als solcher abgelehnt werden.
(2) Wegen Besorgnis der Befangenheit findet die Ablehnung statt, wenn ein Grund vorliegt, der geeignet ist, Misstrauen gegen die Unparteilichkeit eines Iudex zu rechtfertigen.
(3) Ein Ablehnungsgesuch kann vom jedem Beteiligten an den Imperator Caesar Augustus gerichtet werden.
(4) Der Ablehnungsgrund ist glaubhaft zu machen. Der Eid ist als Mittel der Glaubhaftmachung ausgeschlossen.
(5) Der Imperator Caesar Augustus verwirft die Ablehnung eines Iudex als unzulässig, wenn ein Grund zur Ablehnung oder ein Mittel zur Glaubhaftmachung nicht angegeben wird oder durch die Ablehnung offensichtlich das Verfahren nur verschleppt oder nur verfahrensfremde Zwecke verfolgt werden sollen.
(6) Der Beschluss, durch den die Ablehnung für begründet erklärt wird, ist nicht anfechtbar.
(7) Wird die Ablehnung nicht als unzulässig verworfen, so muss vom Iudex Prior ein neuer Iudex anstelle des abgelehnten nominiert werden.
( 8 ) Ein Verfahren ist solange gestoppt bis das Gericht nur noch aus als unabhängig erkannten Iudices besteht.
(9) Die Absätze 1-8 finden analog auf die Praetoren und Statthalter Anwendung. Die Position eines ausgeschlossen Praetors oder Statthalters ist von einem durch den Imperator Caesar Augustus zu nominierenden Iudex auszuführen. Iudex Prior ist, wenn vorhanden der verbliebene Praetor.
(10) Der Imperator Caesar Augustus ist in seiner Funktion als Oberster Richter ausdrücklich von obigen Auflagen ausgenommen."Es ist einfacher über Gesetzesänderungen zu diskutieren, wenn es bereits einen Vorschlag dazu gibt. Daher auch mein erster Entwurf zur Reform des Subpars Tertia. Relevant sind vor allem die Änderungen im neunten Paragraphen. In dieser Version wird bei Fällen in den Provinzen nicht zwischen zwischen Bürgern oder Peregrini unterschieden, wenn es darum geht Richter zu bestimmen. Ich halte es in Fällen von Peregrini nicht für notwendig noch einmal explizit andere Peregrini als mögliche Iudices zu benennen. Für die Position eines Iudex würde man sowieso nur die angesehensten Peregrini aussuchen. Aber diese werden sowieso zu den Decurionen ihrer Gemeinschaft gehören, entsprechend brauchen wir sie nicht noch einmal zu erwähnen. Ich bitte auch hier um Wortmeldungen oder Änderungsvorschläge."
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Als der Imperator Caesar Augustus persönlich hinzutraut, nickte er dem Iunier kurz zu. Er würde sicherlich verstehen, dass er die Konversation hier unterbrechen musste, um die Begrüßung des ersten Mannes im Staat zu erwidern. Dann wendete er sich dem Princeps zu und der Anblick allein versetzte ihm einen Stich. Im prächtigen Ornat eines Feldherren und Statthalters stand der Aquilier vor ihm. Es gab eine Zeit da hatte als Feldherr viele tausend Männer ins Feld geführt. Er wähnte sich sogar schon selbst auf dem Palatin. Doch die Götter hatten seinen Hochmut entdeckt und ihm durch zwei Bolzen Demut gelehrt. Nach langem Hadern hatte er den Willen den Götter akzeptieren können und im Gegenzug hatten sie ihm den unerträglichen Schmerz in seinem Bein genommen. Modestus setzte eine freundliche Miene auf und erwiderte die Begrüßung.
"Salve Princeps, in der Tat. Wenn dich dir meine bezaubernde Gattin, die Dame Sorana aus dem Geschlecht der Duccier vorstellen darf." Dass Sorana mit Ende Zwanzig deutlich jünger war, als er selbst, brachte ihn von dem Princeps aber nicht in Verlegenheit. Immerhin war bekannt, dass der Altersunterschied zwischen dem Augustus und der Augusta ähnlich groß war. Alte Männer und ihre jungen Frauen. Dieser Gedanke brachte ein ehrliches Lächeln auf seine Lippen. Nach den Tagen auf dem Landgut bei Capua, war er stolz und glücklich sie zur Frau zu haben.
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Wir haben prominenten Zuwachs bekommen. Der Caesar persönlich wird dem Fall als Iudex beisitzen.
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Modestus lies sich einige Momente zeit und formulierte einen neuen Vorschlag anhand der bisherigen Wortmeldungen. Dann brachte er ihn auch sogleich wieder ein.
Codex Iuridicialis
Subpars Prima - Instanzen§ 2 Iudicium Privatum
(1) Dem Iudicium Privatum sitzt ein Iudex vor.
(2) In Rom und Italia wird der Iudex bei Fällen zwischen römischen Bürgern vom Praetor Urbanus bestimmt; bei solchen mit Beteiligung von Peregrini vom Praetor Peregrinus. In den Provinzen wird der Iudex in allen Fällen vom Statthalter bestimmt.§ 3 Iudicium Publicum
(1) Dem Iudicium Publicum sitzen ein Iudex Prior und zwei weitere Iudices vor.
(2) Die Verhandlung führt der Iudex Prior.
(2) In Rom und Italia werden die drei Iudices bei Fällen zwischen römischen Bürgern vom Praetor Urbanus bestimmt; bei solchen mit Beteiligung von Peregrini vom Praetor Peregrinus. In den Provinzen werden die drei Iudices in allen Fällen vom Statthalter bestimmt.
(4) Das Urteil wird von allen Iudices in Einvernehmen gefasst, erstellt und vom Iudex Prior verkündet. Sollte diese Einvernehmlichkeit nicht herstellbar sein, so entscheidet die einfache Mehrheit. Eine Enthaltung ist nicht möglich."Wenn ich es richtig sehe, dann brauchen wir mit diesem Entwurf auch den Subpars Sexta zur Zuständigkeit der Gerichte nicht ändern, da die Zuständigkeit der Statthalter bereits in den Instanzen festgehalten ist. Ich bitte um Wortmeldungen, ob dieser Vorschlag Akzeptanz findet, oder ob er weiter überarbeitet werden muss." führte Modestus aus. Im großen und ganzen entsprach der Vorschlag ja der vorherrschenden Meinung, daher erwartete keine all zu großen Änderungen. Aber vielleicht hatte jemand noch die eine oder andere Formulierung parat, um den Entwurf zu verbessern. "Dann müssten wir uns nur noch auf die Rahmenbedingungen für provinzielle Iudices einigen, um auch für den Subpars Tertia einen Änderungsvorschlag einzubringen. Es wurde der Vorschlag eingebracht, dass in den Provinzen neben Senatoren auch Decurionen als Iudices eingesetzt werden können, wenn Bürger betroffen sind. Ich frage, was ist mit den Equites der Provinzen? In Fällen von Peregrini würde ich die Richterschaft auf freigeborene Männer beschränken." brachte Modestus ein, denn Freigelassene wollte er nicht Recht sprechen sehen. Auch nicht in den Provinzen. Dann wartete er auf etwaige Wortmeldungen. Sollte es keine mehr geben, würde er auch für den Subpars Tertia einen Entwurf entwickeln.
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Aus Modestus' Lächeln wurde eine gerunzelte Stirn, als Sorana davon sprach, dass sie den Gegenstand eigentlich ihrem ersten Mann hätte überreichen müssen. Als sie dann das Schwert enthüllte dachte nach, ob ihm ein solcher Brauch aus Germania bekannt war. Auf Anhieb fiel ihm keiner ein, doch zum Glück fuhr Sorana auch sogleich fort. Während er ihren Worten lauschte, betrachtete er das Schwert. Ein Kurzschwert germanischer Machart. Er hatte schon solche Waffen gesehen. Allerdings ohne die Runen. Reichtum, Schutz, Ausdauer und Treue. Sicherlich wünschenswerte Eigenschaften für einen Ehemann. Als sie ihm dann das Schwert anbot nahm er es in die Hand und begann es prüfend hin und her zu bewegen. Die Balance war ausgezeichnet. Er prüfte die Schärfe des Schwertes am Haar seines Unterarms und stellte fest, dass er sich ohne weiteres damit rasieren konnte. Eine ruckartige Bewegung der Klinge lies die rasierten Haare auf dem Boden landen. Dann griff er um, sodass der Knauf nun nach oben zeigte. Er wollte nicht länger mit gezogener Klinge seiner Frau gegenüber stehen. Auch wenn das Schwert ein Geschenk von ihr war. "Ich danke dir. Du kannst dir sicher sein, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Zur Erinnerung daran, wird diese Klinge einen Ehrenplatz erhalten." Er hatte auch schon eine Idee, wo er es aufhängen würde. Über der Hasta Pura im Tablinum. Das würde seinen Besuchern zeigen, was er von der mickrigen Auszeichnung hielt, und Sorana wo seine Prioritäten lagen. Dann legte er seinen Gehstock auf den Tisch, um mit seiner linken Hand die ihrige zu nehmen. Er küsste ihre Hand. Dass sie ihn ebenfalls so akzeptiert hatte, freute ihn wie es nur wenig andere Dinge auf der Welt taten.
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Außerordentlich zufrieden mit sich selbst, begleitete er Sorana ins Innere. Die Villa war jeden Sesterzen wert. Und er hatte nicht wenige dafür bezahlt. Zwangsläufig erinnerte es ihn an die Kostbarkeiten, die ihn nach Vicetia erwartet hatten als er aus seinem Fieberschlaf erwacht war. Kostbarkeiten, die all dies finanzierten. Eine Centurie seiner peregrinen Leibwache, des Numerus Singularium, hatte auf seine Anweisung hin heimlich einige Güter des Ursupatoren und seiner wichtigsten Anhänger in Norditalia geplündert. Zunächst war die Idee gewesen, die Erlöse für die Bezahlung der Truppen zu verwenden. Dann war er bei Vicetia verletzt worden und sein treuer clodischer Centurio hatte die Sachen erst einmal in der Casa Annaea in Mantua eingelagert. Zwar hatte Cornelius Palma ihn bei der anschließenden Auszeichnungswelle außen vor gelassen, sodass sogar subalterne Offiziere höhere Auszeichnungen erhielten. Doch der Cornelier hatte auch keine Anstalten gemacht, gewissen Restitutionsforderungen nachzukommen. Und nun konnte er sich die läppische Hasta Pura, die er als Statthalter auch bekommen hätte, wenn er in Germania geblieben wäre, mit dem eigenen Caecuber schön trinken. Und sie bei dem Anblick von Sorana gleich ganz vergessen.
In eine gegürtete Seidentunika und bequeme Sandalen gehüllt, trat Modestus auch auf die Terrasse. Das Donnern der Wasserfälle war laut, doch wenn die Stimme erhob man sich auch hier unterhalten. Der sanfte Wassernebel war bei diesem Wetter wirklich angenehm, auch wenn er früher oder später alles hier draußen benässte. Aber er ja auch nicht hier, um einen Brief zu schreiben. Und die Aussicht war fantastisch. Das Land vor ihnen lag tiefer, als das hinter ihnen. Entsprechend reichte der Blick fast bis zum sudöstlich liegenden Capua. Die Weinhänge in der Nähe der Villa waren der eigentliche Kaufgrund für dieses Landgut gewesen. Doch diese Terasse mit ihrem Ausblick zeigte erst, was für einen guten Kauf er da getätigt hatte. Sorana schien bereits auf ihn zu warten und so ging er vorsichtig zu ihr herüber. Der Boden war angeraut, damit man wegen der Feuchtigkeit nicht ausrutschte. Aber mit einem Stock war das so eine Sache. "Ich hoffe es gefällt dir hier oben. Was hast du den da?" fragte er als er das Bündel in ihren Armen sah.
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Modestus erwiderte den Kuss seiner Frau und sein Herz schlug höher als er sie so sah. Aber er wollte nicht, dass sie sich in seiner Schuld fühlte. Auch bereite ihm die all zu große Sentimentalität Unbehagen. Er wollte sie nicht den Tränen nahe, sondern lächelnd und sehen. Also setzte er ein schiefes Grinsen auf. "Du brauchst mir nicht zu danken. Ich handle nur aus Eigennutz. Damit du deinen garstigen Ehemann nicht im Schlaf erdolchen musst." sagte er und strich ihr zärtlich über die Wange. Ihm drängte sich reflexartig der Gedanke auf, dass es sich nicht geziemte hier draußen so intim zu werden. Doch sein Verstand jagte den Gedanken fort. Dieser Moment gefiel ihm und dies war sein Land und sein Haus. "Wollen wir uns die Villa anschauen? Ich habe sie auch noch nie gesehen." gestand er und lies seine rechte Hand in der ihren. Dass sie noch ein Geschenk im Reisewagen haben könnte, ahnte er nicht.
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Ich kann mich Victor nur anschließen. Es bricht doch niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn man einen NSC übergeht. Wie gesagt, bei einem Spieler-Consul sehe ich das auch anders, aber den gibt es so häufig nun auch wieder nicht.
Natürlich kann das Team Regeln aufstellen und gegen die Spieler durchsetzen. Wie produktiv und spiel-fördernd das ist, steht auf einem anderen Blatt.
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Nachdem diese neue Regel auf meinen Thread im Senat zurückzuführen ist, melde ich mich auch mal zu Wort.
Wenn man einen Spieler als Consul hat, kann ich verstehen, dass man nur ihn die Threads aufmachen lässt. Die Kontrolle über die Debatten und Redezeit im Senat gehört ja zu seinem Vorrechten. Dass damit auch SimOff ein wenig den Senat steuern kann, finde ich nur passend.
Aber solange wenn es sowieso nur einen NSC-Consul gibt, dann kann man sich dieses Verfahren in meinen Augen sparen. Ob das jetzt ein NSC aufmacht, oder ob ich dazu schreibe, dass sich meine ID das Wort vom Consul hat erteilen lassen, macht für mich da keinen Unterschied.
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Modestus hatte natürlich mit einer Frage zu seiner Gesundheit gerechnet. Entsprechend hatte er sich dafür auch einige Worte zurecht gelegt. "Ich weiß deine Sorge um meine Gesundheit zu schätzen, Senator Tiberius. Aber ich kann dir versichern, dass es keinen Grund für etwaige Bedenken gibt. Ich habe den Zeitpunkt meiner Rückkehr in das öffentliche Leben mit Bedacht gewählt. Außerdem verfüge ich über eine kluge Frau und erfahrene Ärzte, die stets auf mein Wohlbefinden bedacht sind. Die Arbeit eines Praetors ist nicht körperlich anstrengender als die eines aktiven Mitglieds dieser Versammlung. Und dass ich dieser Aufgabe gewachsen, bin habe ich in den letzten Monaten unter Beweis gestellt. Als Praetorius kenne ich die Arbeit, die mich erwartet, nur zu gut. Wenn ich ihr gesundheitlich nicht gewachsen wäre, dann würde ich heute nicht vor euch stehen. Wenn ihr meinem Urteil als Praetor vertrauen schenken wollt, dann vertraut auch meinem Urteil in dieser Sache." Dann wanderte sein Blick wieder durch die Reihen des Senats, falls noch andere Fragen auftauchen sollten.
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Nachdem sich zunächst niemand mit einer sinnvollen Wortmeldung beteiligte, erhob sich Modestus um dem Imperator Caesar Augustus eine Frage zu stellen. Die Rechtsprechung war für ihn schon immer eine wichtige Angelegenheit gewesen, weshalb er auch dazu eine Frage stellen wollte. "Princeps, die Rechtsprechung ist gerade ein großes Thema hier im Senat und wir arbeiten an weitreichenden Reformen. Daher möchte ich dir auch eine Frage zu diesem Themengebiet stellen." begann Modesus nachdem er sich wie immer mit Hilfe seines Gehstocks erhoben hatte. So wurde sein Redebeitrag auch von dem Klacken seines Stockes angekündigt, wie die Fasces der Liktoren es für die manchen Consul taten.
"Der Codex Iuridicialis spricht dir bestimmte Vorrechte bei der Rechtsprechung zu. Durch die Coercitio Extraordinaria ist es die gestattet besondere Fälle an dich zu ziehen und von einem Gericht deiner Wahl verhandeln zu lassen. Wäre dies nicht auch ein Sache, die inhaltlich zu deiner Lex gehören sollte? Oder würdest du sagen, dass dieses Vorrecht bereits im Umfang des siebten Absatzes enthalten ist?" Während er ihn ansprach, betrachtete Modestus den Aquilier auch. Es war das erste Mal, dass er ihn zu Gesicht bekam. Zumindest in seiner neuen Funktion als erster Mann des Staates. Erst dabei fiel ihm auf, dass der Aquilier nur von Liktoren begleitet worden war. Er hatte keine Praetorianer mit in den Senat gebracht. Er musste sich bemühen sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen und überdeckte sie mit einem Lächeln. Es zeugte von Respekt und Vertrauen für den Senat, was der Aquilier da tat. Eine Sache, die Modestus außerordentlich gut gefiel.
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"Ich möchte den Vorschlag machen, dass wir die Debatte, wer als Iudex in den Provinzen in Frage kommt, hier ausklammern und im Zuge einer Reform des Subpars Tertia führen. Der Subpars Tertia regelt die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Iudices und muss in jeden Fall reformiert werden, sollten wir dem Vorschlag des Consular Purgitius folgen. Schließlich wird in einem Paragraphen von diesem Subpars festgelegt, dass ein Iudex aus den Reihen des Senats stammen muss. Ich halte es für weitaus passender, diese Fragen dort und nicht in den Paragraphen zu den Instanzen selbst zu regeln." schlug Modestus vor, nachdem er sich von seinem Sitz erhoben hatte. Die führenden Redner in dieser Sache schienen sich grundlegend auf eine Variante verständigt zu haben. Die Frage der Richterschaft gehörte für ihn in den Subpars Tertia, denn so brauchte man sie nur einmal für alle Instanzen zu regeln und nicht immer für jede separate Instanz.
"Wenn es keinen Einwände gibt, würde ich gleich einen überarbeiten Entwurf zu den notwendigen Reformen der Instanzen und Zuständigkeiten gemäß des Vorschlags von Consular Macer einbringen und im Anschluss die Consuln bitten, für die Reform des Subpars Tertia erneut Redezeit einzuräumen."
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Modestus machte eine abwiegelnde Handbewegung, um dem Iunier zu verstehen zu geben, dass eine Entschuldigung nicht notwendig war. "Es freut mich dich kennen zu lernen, Tribun. Es ist beruhigend zu wissen, dass die Ala II Numidia in guten Händen sein wird." entgegnete er und gab damit auch Preis, dass sich weiterhin über Germania informierte. Er hatte noch diverse Klienten in Germania die ihm natürlich Briefe schrieben. Dass erst vor wenigen Monaten ein neuer Praefectus Alae der Ala I Scubulorum eingesetzt worden war, legte den Verdachte nahe, dass Iunius Seneca die Ala in Mogontiacum kommandieren würde. "Mein Klient, der Decurio Paullus Atius Scarpus, wird unter dir dienen. Und wenn eine Eingabe von mir die Zustimmung des Princeps findet, so wird einer meiner anderen Klienten dein Stellvertreter werden." begründete Modestus auch sein Interesse an dem Iunier und seinem Posten.
"Man hört beunruhigende Dinge von der Grenze. Da ist es umso besser, dass man fähige Männer wie dich an der Seite meines Freundes nach Germania entsendet." Eine weitere Andeutung, die sich Modestus nicht verkneifen konnte. Als er sein Kommando in Germania antrat, hatte der damalige Praefectus Alae das Kriegsrecht für Confluentes ausgerufen, die gesamte Stadtverwaltung verhaftet und die Kontrolle über die Stadt übernommen. Man konnte sich denken, dass seine Begeisterung sich damals in Grenzen hielt. Viel bedenklicher waren jedoch die Chatten. Schon vor dem Bürgerkrieg gab es Hinweise darauf, dass die Chatten es auf die mit Rom verbündeten Mattiaker abgesehen hatten. Die Mattiaker waren ein nützlicher Puffer zwischen Rom und den Chatten, doch allein würden sie nicht gegen die Chatten bestehen können. Zum Glück hatten interne Konflikte der Chatten verhindert, dass diese den Bürgerkrieg für ihre Pläne ausnutzen konnten. Offenbar war dies nun daran sich zu ändern.
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Naja das IR ist nicht das republikanische Rom. Von daher werde ich eine lose Form für die Verhandlung vorgeben, wie der Codex Iuridicalis es mir erlaubt.
Die Hauptverhandlung beginnt daher aus den Eröffnungsreden der beiden Anwälte Anschließend kann jeder Anwalt Beweise und Zeugen einbringen. Danach folgt auch schon das Abschlussplädoyer.
Während der Verhandlung könnt ihr natürlich auch etwaige Anträge einbringen, ganz wie es euch beliebt. Es wird eventuell auch die eine oder andere Unterbrechung geben. So könnt ihr z.B. neue Beweise suchen.
Wie gesagt werde ich bis Ende August das Konzept für die Sache entwerfen. Darin werde ich dann alles im Detail regeln.
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Ich bin mal so frei und mache hier einen Thread für den geplanten Prozess in Rom auf. Im Privatforum finde ich da nirgendwo einen vernünftigen Platz für. Ich möchte in diesem Thread mich mit den beteiligten Spielern absprechen und die Rahmenbedingungen für den Fall abstecken.
Ich werde den Fall und die vorhandenen Beweise zum großen Teil vorgeben. Momentan spiele ich mit dem Gedanken den Fall einer angeblichen Venefica zu verhandeln, die ihren Mann mit Gift oder Flüchen ermordet haben soll.
Ich mache diese Vorgaben, damit beide Seiten die Chance haben den Fall zu gewinnen. Wenn ich keine Vorgaben machen würde, dann könnten die selbst erfundenen Beweise beider Seiten nicht mehr zusammenpassen und der Fall würde keinen Sinn machen. Auch will ich vermeiden, dass wirklich klar ist, ob die Angeklagte schuldig ist oder nicht. Es kann also auch sein, dass die Anklage eine Unschuldige aufs Schafott bringt, oder die Verteidigung eine Giftmörderin auf freien Fuß setzt.
Wir halten uns dabei natürlich an den Codex Iuridicalis, aber die Verhandlung soll natürlich auch spektakulär und aufregend sein. Das heißt die Anwälte können auch mit Theatralik und Tricksereien arbeiten. Theoretisch könnt ihr auch Beweise fälschen und Zeugen bestechen. Dabei darf man sich eben nicht erwischen lassen.
Ich werde bis Ende August mal ein Konzept für die Sache entwickeln. Danach machen Anfang September die Klageerhebung und Mitte bis Ende September beginnt dann der richtige Prozess.
Momentan hätten wir noch Platz für einen Advocatus, da Flavius Scato eigentlich als Tresvir Capitales mitspielen möchte. Daneben können wir auch Zeugen, Zuschauer oder "Gerichtsexperten" gebrauchen. Falls ihr selbst eine gute Idee habt und euch an dem Prozess beteiligen wollt, meldet euch einfach. Ich bin für alles offen.
Beteiligte Spieler
APPIUS AQUILIUS BALA
[*]Kaeso Annaeus Modestus - Iudex Prior
[*]APPIUS AQUILIUS BALA - Iudex
[*]Caius Flavius Scato - Tresvir Capitales (ggf. Advocatus)
[*]Marcus Helvetius Severus - Gerichtsschreiber
[*]Myrddin Ariamir - Advocatus
[*]Aulus Iunius Avianus - Ermittelnder Centurio der Urbaner
[*]Eventuell weitere Urbaner
[*]Marcus Artorius Rufinus - Zeuge -
"Es geht schon. Je mehr Übung ich habe, desto leichter fällt es mir." entgegnete er leise seiner Frau. In den letzten Wochen in Rom hatte sich seine Kondition wieder verbessert und damit auch seine Probleme mit dem linken Bein. Zumindest solange er vornehmlich sein anderes Bein und den Gehstock belastete. Die größten Probleme hatte er, wenn er genau dies vergaß und aus alter Gewohnheit mit Elan auf seinem linken Bein auftrat.
Dann trat eine Frau samt Begleiter zu ihnen hinzu. "Salvete." erwiderte er die Begrüßung und er benötigte einen Moment zum zu registrieren, wen er da vor sich hatte. Der Mann wohl ein Offizier aus dem Gefolge des Ducciers. Die Frau kam ihm jedoch bekannt vor. Es war Decima Seiana, die Ehefrau seines alten Freundes Appius Terentius Cyprianus. In Begleitung eines anderen Mannes?! Nun dafür musste es eine logische Erklärung geben. Sein Freund hatte sich schon lange Zeit aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Dass eine Dame, wie Decima Seiana dies nicht lange ausgehalten hatte, war verständlich. Schließlich war sie als ehemalige Auctorin der Acta Diurna gewöhnt, in der Öffentlichkeit zu stehen. Eine Scheidung in einer solchen Situation war nicht ungewöhnlich. Zumal die Decima auch paar Jahre jünger war. Alte Männer und ihre jungen Frauen... früher hatte er sich immer Lustig darüber gemacht. Jetzt war er mit einer Frau verheiratet, die seine Tochter hätte sein können und wusste von den Vorzügen. "Sorana, wenn ich dir vorstellen darf, das ist Decima Seiana, die ehemalige Auctorin der Acta Diurna und ehemalige Rectorin der Schola Atheniensis." stellte Modestus die Damen einander vor und warf dann einen fragenden Blick in Richtung ihres Begleiters. Die Frage nach dem Wohlergehen ihres ersten Mannes verkniff sich Modestus. Das würde sie wohl nur in Verlegenheit bringen.