Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus


    "Nun ich weiß ja nicht ob, es als aufsehenerregend angesehen wird, aber ich habe vor für das Amt eines Aedilis plebis zu kandidieren."


    sagte Modestus nachdem er lange zugehört hatte und trank noch einen Schluck von dem Mulsum. Die Reformvorschläge zu den Praetoren, waren einerseits interessant, aber auch gefährlich. Ohne Berufung war dann Urteile für den Plebs bindend, denn wer von ihnen konnte es sich schon leisten vor den kaiserlichen Gerichtshof zu ziehen? Aber darüber konnte man im Senat diskutieren wenn die Vorschläge kamen und nicht hier.

    Nachdem Varus in sprechen wollte, hatte Modestus etwas Zeit geschaffen, was wirklich nicht gerade einfach gewesen war. Schließlich brachen die letzten Tage vor den Wahlen an. Es galt noch unentschiedene Männer auf seine Seite zu ziehen.
    Als er eintrat sah er Varus schon und setzte sich zu ihm und sah ihn fragend an.


    "Worum geht es, Varus?"

    "Nun ich muss dir aber leider sagen, dass deine Mittel als derzeitiger Aspirant auf einen Senatssitz doch eher bescheiden ausfallen werden. Davon abgesehen geht es mir nicht um einen Klienten es war ein Beispiel. Du musst auch nicht Curator Aquarum oder sonst was werden. Es geht nur darum, dass ich dich irgendwann im Gegenzug um einen ähnlichen Gefallen fragen werde. Es wird sicherlich nichts all zu Bedeutendes werden."


    sagte Modestus mit einer lapidaren Geste und packte dann die Hand des Octaviers. Der schien wohl etwas naiv zu sein, doch sobald er etwas tiefer in die Politik hereingeschnuppert hatte, würde er dies vielleicht ablegen. Zum einen würde er dem Mann sicherlich nicht mehr aufhalsen, als er tragen konnte und zum anderen würde er in der nächsten Zeit immernoch bedeutender sein als der Octavier und daher nicht wirklich auf dessen Unterstützung zählen müssen. Zumal es bis zum Rederecht im Senat noch ein weiter Weg für den jungen Mann war.

    "Ich dachte eher an einen Gefallen. Ich werde dich unterstützen, aber dafür schuldest du mir etwas. Irgendwann, wenn du dann mal in einer einflussreicheren Position als jetzt bist, werde ich auf dich zurückkommen und dich um einen Gefallen bitten. Zum Beispiel werde ich dann dein Unterstützung für meine Kandidatur zum Praetor einfordern oder, dass du als Curator Aquarum einem meiner Klienten einen Posten verschaffst. Einverstanden?"


    fragte Modestus und hielt dem Octavier die Hand hin, um die Vereinbarung per Handschlag zu besiegeln.

    " Ich werde sicherlich nicht einen Mann auf Dauer beschäftigen, der auch für mögliche Konkurenten arbeiten will und dann sein Wissen über mich womöglich gegen mich einsetzt. Vorallem keinen Klienten. So kommen wir auf keinen Fall ins Geschäft."


    erklärte Modestus offen, denn das kam garnicht für ihn in Frage.

    "Ich finde auch, dass man Faustus Octavius Macer eine Chance geben sollte sich zu beweisen. Als Duumvir hat er immerhin Ostia verwaltet eine nicht unbedeutende Stadt. Er wird sich sicherlich mehr als fähig für das Amt erweisen, dass er sich ausgesucht hat. Ich bin mir auch sicher, dass er als Duumvir bereits mit der Straßenreinigung zu tun gehabt hat. "


    sagte Modestus und unterstützte so den Octavier, der ihn vor einigen Tagen aufgesucht hatte. Er selbst hatte nicht mehr Erfahrung als der Octavier gehabt, als er das erste Mal für den Cursus Honorum kandidiert hatte. Also gab es ander Kandidatur wirklich nichts auszusetzen.

    "Ach dann bist du gar kein Mitglied des Ordo Senatorius? Dann muss ich mich entschuldigen. Das ist dann natürlich etwas anderes ..."


    sagte Modestus und hob beschwichtigend die Hände und lächelte den Decimer zum Schluss entschuldigend an. Dann lehnte er sich zurück, denn er war fertig. Seine Fragen an Decimus Verus hatte er gestellt. Nun sollten die anderen Senatoren ihre Fragen loswerden.

    "Altersvorsorge? Dir ist bewusst, dass du als Mann des Ordo Senatorius einen solche Mine nichteinmal besitzen darfst?"


    fragte Modestus mit gespielter Verwunderung und sah den Mann entsprechend verwundert an.


    "Meine Intention hier zu sein spielt hier keine Rolle. Dies ist deine Befragung und nicht meine. Davon abesehen verbitte ich mir irgendwelche lachhaften Spekulationen über meine Ansichten! Was immer du auch aus meinem Unterton herauslesen möchtest, behalte es für dich!"


    sagte Modestus mit gespielter Empörung und setzte einen entsprechenden Gesichtsausdruck auf. Der Decimer wollte diese Diskussion vielleicht zur Farce ausufern lassen und über irgendwelche komischen Weltansichen diskutieren, aber den Gefallen würde er ihm nicht tun.

    Modestus verachtete Titus Decimus Verus. In seinen Augen war der Mann nur ein Schwätzer und Säufer der jeder ledigen Frau in Rom hinterhersprang. Und Heuchler war sicherlich auch keine falsche Bezeichnung für ihn. Hatte er doch früher bei jeder Gelgenheit die Korruption im Senat angeprangert und nun stieg ein einfacher Flottencenturio plötzlich zum ritterlichen Beamten der zweiten Stufe auf, der nun noch für den Senat kandidierte. Was für ein unverschämtes Glück.


    "Titus Decimus Verus du sprachst vorhin von Opferbereitschaft und dass du bereit wärst auf etwas zu verzichten. Nun auf deine Goldmine Mina equestris T. Decimo Vero magst du anscheinend nicht verzichten oder etwa nicht? Hat das etwas mit dem von dir angestrebtem Amt des Tresvir aere argento auro flando ferunde zu tun?"


    fragte Modestus und runzelte die Stirn, als ob ihn die Frage wirklich interessieren würde. Es war sowieso klar welche Antwort er auf eine solche Frage bekommen würde.


    "Davon abgesehen zeugt dein Lebenslauf von einer sehr sprunghaften Natur. Erst ein paar Wochen als Aquarius dann plötzlich in die Regioverwaltung und danach zur Classis Misenis. Und dann in die ritterliche Verwaltung und nun auch noch der Cursus Honorum. Kontinuität sieh anders aus. Siehst du bei dir auch das notwendige Durchaltevermögen gegeben oder versuchst du nur eine weitere Karriereleiter auszuprobieren? Wirst du es dir in einem halben Jahr anders überlegen und dann einre ritterliche Karriere beim Exercitus anstreben?"

    "Selbstverständlich, Senator Germanicus Sedulus. Und gerade deswegen gibt es oft ein großes Gedränge, denn die Fuhrmänner müssen rechtzeitig fertig werden und ihre Wägen wieder von der Straße herunter bringen. Ich befürworte diese zeitliche Einschränkung zwar dennoch, aber es ändert nichts daran, dass weitere Maßnahmen zur Regulierung des Verkehrs notwendig sind und sich auch sehr positiv auf das Verkehrsgeschehen in Rom auswirken werden."

    "Zum einen wäre eine Beschränkung der Wagengrößen denkbar. Oft müssen zu große Wägen mühsam rangiert werden oder bleiben sogar ganz stecken. Das liese sich vermeiden. Oder Wägen, die zwangsläufig besonders große Dinge transportieren müssen, wie zum Beispiel Bauholz, könnte man vorschrheiben nur die größeren Straßen zu befahren und bei Lieferungen in engere Gassen die Balken einzeln von Sklaven tragen zu lassen. Bei besonders kritischen Positionen kann man auch darüber nachdenken ob es nicht sinnvoll wäre die Straße zu erweitern. Generell habe ich aber vor mich zuerst mit den wichtigsten Vertetern des Transportgewerbes in Rom sowie dem Curator Viarum zu treffen, denn dies betrifft natürlich auch sein Arbeitsgebiet."

    Da der Consul Gnaeus Afranius Dexter ihn aufrief, stand Modestus auf. Er trug die weiße Toga candida und ging nun ruhig und bedächtig in die Mitte des Saals. Er lies seine Blicke nocheinmal durch die Reihen der Senatoren gleiten und dann begann er mit seiner einstudierten Rede.


    "Verehrte Patres Consrcripti, ich Kaeso Annaeus Modestus, Sohn des Caius Annaeus Ursus, stehe heute vor euch als Kandidat für das Amt des Aedilis plebis. Noch nicht lang ist es her, dass ihr darüber entscheiden musstet, ob ich in das Collegium der Quindecimviri sacris faciundis aufgenommen werde. Damals spracht ihr mir euer Vertrauen aus und ich hoffe, dass sich dies auch am heutigen Tag nicht anders sein wird.


    Meine Karriere begann in der Verwaltung Mantuas, der Stadt, die auch die Legio Prima beherbergt. Dort brachte ich es zum Duumvir und wurde von den Bürgern auch in den Ordo Decurionum aufgenommen. Als dann Divus Iulianus es damals als angebracht empfand mich in den Ordo Senatorius zu erheben, führte mein Weg mich zur Curia Iulia. Zum Tresvir aere argento auro flando ferundo wähltet ihr mich damals und vertrautet mir die Münze Roms an. Dort führte ich neben dem Altagsgeschäft eine ausführliche Inventur durch und lies neue Prägestempel herstellen.


    Danach leistete ich mein Militärtribunat bei der Legio I Traiana Pia Fidelis unter dem Legaten Quintus Tiberius Vitamalacus ab. Nachdem ich dann wieder nach Rom zurückgekehrt war, kandidierte ich erneut für den Cursus Honorum. Diesmal als Quaestor. Ihr schicktet mich dann als Quaestor Provincialis nach Hispania. Doch anstatt den Proconsul Lucius Flavius Furianus zu unterstützen fungierte ich die meiste Zeit als Statthalter von Hispania, was von euch auch gebilligt wurde, da ich der ranghöchste senatorische Beamte nach dem erkrankten Proconsul war.


    Einige Monate später erwies mir der Imperator Caesar Augustus dann die Ehre ein Mitglied dieser Versammlung zu weden und nun stehe ich vor euch um die nächste Stufe des Cursus Honorum zu beschreiten. Sollte ich Aedilis plebis werden, so gibt es drei Dinge, denen ich meine besondere Aufmerksamkeit schenken möchte. Zum Einen möchte ich eine Naumachie veranstalten. Zum Anderen halte ich es für Angebracht die Wahrsager und Giftmischerinnen unseren mos maiorum gemäß der Stadt zu verweisen. Außerdem sehe ich eine teilweiße Neureglung des Straßenverkehrs als notwendig an. Insebesondere am Stadthafen. Falls ihr nun noch Fragen an mich habt, so werde ich sie euch gerne beantworten."

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Der Sklave lächelte erfreut. "Mein Herr ist leider nicht da, um diese Gabe persönlich entgegenzunehmen. Jedoch danke ich Dir in seinem Namen. Ich werde ihm ausrichten, daß der ehrenwerte Quindecemvir Kaeso Annaeus Modestus seiner auf diese Weise gedacht hat. Und vor allem natürlich, daß er ein Opfer für die Genesung des Kaisers erbracht hat. Ich bin sicher, er wird es mit Wohlwollen und Dankbarkeit zur Kenntnis nehmen."


    "Dann richte deinem Herrn auch noch aus, dass ich ihn eigentlich hatte sprechen wollen. Ich werde ihn nach der Wahl nocheinmal aufsuchen."


    sagte Modestus laut und leicht verärgert darüber, dass er den Vescularier nicht erwischt hatte. Während einer der Opferdiener das Sportulae abgab, wandte sich Modestus bereits zum gehen.

    "Nun ganz einfach. Du wolltest mich kennenlernen, weil du dir sicherlich gerne meine Unterstützung für die nächste Wahl sichern willst oder etwa nicht? Welches Amt würdest du als Vigintivir überhaupt bekleiden wollen?"


    fragte Modestus nun direkt. Langes Herumgeplänkle wollte er sich sparen. Schließlich wollte er Varus nicht zu lange warten lassen, bis er sich wieder mit dem neuen Factio-Mitglied beschäftigen konnte.


    "Und was hätte ich davon dich zu unterstützen?"

    In einem Moment des Schweigens kam Modestus, aber dann doch ein Gedanke. Das liese sich vielleicht ausnutzen. Da waren noch zwei Angelgenheiten offen, für die er einen Vigintivir brauchen konnte. Und schließlich wusch eine Hand die Andere.


    "Varus würdest du uns kurz alleine lassen? Ich will Octavius Macer nur ein paar Ratschläge für den Senat geben."


    sagte Modestus und sah gutmütig zu Varus herüber. Er würde später davon erfahren, aber vorerst musste die Sache unter vier Augen besprochen werden. Dann würde man weitersehen.


    Während Durus die beiden Damen vorstellte, nickte Modestus den Beiden nocheinmal freundlich zu. Als Freund von Durus würde er sich selbst zwar nicht gerade bezeichnen, schließlich hatte er mit dem Tiberier privat eher weniger zu tun, aber das spielte keine Rolle.


    "Die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Schließlich hat man nicht jeden Tag das Vergnügen zwei solch liebreizende Damen kennenzulernen. Es ist aber zu schade, dass ..."


    sagte Modestus noch und versuchte dabei möglichst nicht den Eindruck zu machen, dass er sich nur einschmeicheln wollte. Dann schwieg er jedoch, denn Durus hielt nun eine kleine Ansprache und es wäre mehr als unverschämt den Gastgeber im eigenen Haus zu unterbrechen. Die Namen der Handwerker war auch nicht weiter wichtig. Würde er erst Aedil sein, liesen sie sich sicherlich schnell ausfindig machen. Welcher Handwerker würde schließlich nicht mit solch exquisiten Auftraggebern prahlen? Die Kandidatur zum Consul war nicht vollkommen unerwartet gewesen und Modestus musste schmunzeln. So waren nun Consul, Praetor und Aedil in spe im Triclinum versammelt. Ob Durus das beabsichtigt hatte?


    "Ja, das bin ich in der Tat. Ich habe die Ehre dem Collegium der Quindecemviri anzugehören. Darf ich die Damen noch zu ihren Triclinen führen?"


    fragte Modestus noch höflich, da es nun an der Zeit war sich niederzulassen. So wie er es verstanden hatte würden die beiden Tiberierinnen an einem anderen Tisch platznehmen. Er hätte das Gespräch mit Tiberia Septima gerne noch weitergeführt, aber dafür war sicherlich später noch Zeit.

    Nachdem Varus ihm Posten und Namen des Mannes genannt hatte, durchforstete Modestus ein Gedächtnis. Und nach kurzer Zeit konnte er den Mann auch einordnen. Octavius Macer, der Günstling des Vescularius Salinator. Der Mann hatte es ohne (wirklich politisch aktiven) Patron und besondere Laufbahn in den Ordo Senatorius geschaft. Kein Wunder hatte er darauf gedrängt ihn zu sehen. Er hatte ja auch schließlich vor als Vigintivir zu kandidieren. Zumindest war das naheliegend.


    "Die Ehre ist ganz meinerseits. Und wir alle hoffen doch solche Momente der Weißen."


    erwiederte Modestus dann mit freundlicher Miene, obwohl es ihm eigentlich nicht so furchtbar wichtig war. Seit der damaligen Angelegenheit mit Florus hatte er sich aus der aktiven Factio-Arbeit weitestgehend zurückgezogen. Davon abgesehen kandidierte er gerade für das Aedilat und hatte damit auch auch einige wichtigere Aufgaben zu erledigen.

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Damit verabschiedete er sich und ging weiter zu Modestus, der ein wenig abseits stand und hoffentlich noch nicht beleidigt war, dass man ihn nicht begrüßte. Sicherheitshalber lächelte Durus und meinte


    "Annaeus, ich freue mich, dass du kommen konntest! Wie geht es dir? Wie geht es den Quindecemviri?"


    Nachdem Durus ihn nun begrüßte, wandte Modestus seine Aufmerksamkeit von den Wänden ab. Inzwischen hatte er sie mit echtem und nicht nur gespieltem Interesse betrachtet, denn eines der Muster hatte ihm besonders gefallen.


    "Salve, Tiberius. Nun wir sind sehr bemüht Apollo günstig zustimmen, um die Genesung des Kaisers voranzutreiben. Die Gestaltung der Wände ist übrigens sehr gelungen. Ich wollte etwas Ähnliches für mein Perystilium."


    sagte Modestus und fand die Antwort diplomatisch genug. Bei den Quindecemviri gab es die eine oder andere Sache zu regeln, die Modestus auch mit Durus besprechen wollte, aber dafür war ein andermal Zeit.


    Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Als Albina sich wieder ihrem Mann zuwandt und sich bei den beiden Frauen entschuldigte, ging Septima gerne auf Arvinias Vorschlag ein. „Ja gerne. Lass uns…. Oh, Manius ist uns zuvor gekommen.“ Das klang tatsächlich ein wenig enttäuscht. Septima fand die äußere Erscheinung dieses Mannes sehr ansprechend und hätte ihn gerne näher kennen gelernt. Aber wo ihr Onkel schon mal bei ihm stand, konnte es doch nicht schaden, wenn sie sich dazu gesellten. „Ach egal. Komm, lass uns rüber gehen!“ Resolut schritt die junge Frau auf die beiden Männer zu. Dabei zierte ein charmantes Lächeln ihr Gesicht. „Salve.“ grüßte sie den ihr unbekannten Mann freundlich und schaute kurz auffordernd zu ihrem Onkel, immerhin war er der Gastgeber und somit oblag es ihm sie vorzustellen.


    Nachdem nun eine junge Dame mit einem wirklich charmanten Lächeln hinzukam und ihn ebenfalls begrüßte, lächelte Modestus sie ebenso freundlich an und erwiederte die Begrüßung.


    "Salve."


    Modestus kannte sie zwar nicht, aber da sie ohne Begleitung hier war, musste sie wohl eine Verwandte des Tiberiers sein. Dieser würde sie sicherlich gleich vorstellen.