Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    "Salve, ja wir warten noch auf Varus. Ich denke es gibt einige karrieretechnische Dinge innerhalb der Familie zu besprechen."


    sagte Modestug und trank noch einen Schluck aus seinem Becher. Im Gegensatz zu der Kanne, war in seinem Becher unverdünnter Caecuber, denn mochte es nicht seinen Lieblingswein mit Wasser zu verschandeln.

    Im Hortus hatte Modestus bereits von Markolf drei leichte Holzstühle an den Eckpunkten eines imaginären Dreiecks aufstellen lassen, sodass jeder die gleiche Position inne hatte und sie einander ins Gesicht sehen konnten. In der Mitte war ein kleiner Tisch aufgestellt worden auf dem nun eine Kanne und zwei Becher standen. Mit dem dritten Becher in der Hand saß Modestus so im Schatten auf einem der Holzstühle und wartete auf seine beiden Vettern.


    Dumnorix
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    Dumnorix trat also ein und wandte sich an Annaeus Varus um seine kleine Botschaft zu überbringen.


    "Dominus Modestus bittet dich in den Hortus zu kommen, um einige Dinge zu besprechen."


    sagte Dumnorix nun und machte sich dann wieder auf den Weg.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer musste ein wenig schmunzeln, denn dass seine Klienten Angst davor haben könnten, ihm im Senat gleichgestellt zu sein, hatte er bisher nicht gedacht. "Diese Bedenken brauchst du aber nun wirklich nicht zu haben. Falls es dich beruhigt sei daran erinnert, dass ich auch schon eine Statthalterschaft hinter mir habe." Persönlich gab Macer eher wenig auf solche Ordnungen nach absolvierten Ämtern, konnte es aber auch rpbolemlos akzeptieren, dass diese für andere schon wichtig waren. "Dass ich dann tatsächgloich zu den nächsten Wahlen kandidieren werde ist aber noch lange nicht gesagt", schob er dann nach. "Aber sollte ich dann deine Hilfe benötigen, werde ich mich an dich wenden. Um Unterstützung werde ich mich sicherlich bemühen müssen, denn so eine Wahl ist kein Selbstläufer."


    "Nun Patron, wenn wir es genau nehmen, dann war ich auch schon Statthalter. Aber das kann man natürlich nicht vergleichen.


    sagte Modestus und schmunzelte und war froh, dass Macer nun endlich seine Praetur anstrebte. Das würde Macer auch wieder etwas mehr Einfluss bescheren, was auch für ihn von Vorteil war.


    "Ich habe übrigens gehört, dass dein Klient Decimus Crassus gerade den halben Senat aufsucht. Will er demnächst auch kandidieren?"


    Dumnorix
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    Kurz nachdem sein Herr Annaeus Modestus ihn losgeschickt hatte, kam der stämmige Dumnorix zum Cubiculum des Annaeus Varus und klopfte an. Doch anstelle einens leisen Klopfens war ein lautes Pochen und das Holz der Tür knarrte. Dumnorix fluchte innerlich, denn sein Herr Annaeus Modestus hatte sich schön öfters darüber aufgeregt, dass Dumnorix immer fast die Tür einschlug. Seitdem bemühte sich der stämmige Gallier die Tür nur zart anzustubsen, was ihm aber oft misslang.

    "Bis zu den nächsten Wahlen dauert es nicht mehr lange. Man könnte einen Quaestor Classis nach Misenum entsenden, der nach dem Rechten sehen und dem Senat Bericht erstatten kann."


    erlaubte sich Modestus anzumerken. Da die Entsendung eines Quaestor Classis auch mit dem Kaiser abgesprochen werden musste, wurde dieser auch gleich von den Sorgen des Senats und der Sachlage in Misenum unterrichtet. Falls er nicht schon davon wusste. Schließlich residierte der Imperator Caesar Augustus nicht unweit des Stützpunkts der Classis Misenis.


    "Nun ich habe mein Vermögen immer beisamen gehalten und einige gute Bekannte, die mir gute Angebote machen werden. Aber falls es doch knapp wird, werde ich mich am ehesten an meinen Vetter wenden. Aber es freut mich ungemein, dass du nun deine Praetur angehst, Patron. Ich hatte immer bedenken mein Aedilat vor deiner Praetur abzuhalten. Im Senat wären wir dann gleichgestellte... Wie dem auch sei, falls ich dir in diesem oder jedem anderen Feld irgendwelche Hilfe zu leisten vermag, die dir zur Verfügung zu stellen in meiner Macht liegt, werde ich Sie dir ohne Bedenken leisten, Patron."


    sagte Modestus, denn er brannte eigentlich darauf Macer einmal einen gewichtigen Gefallen erweisen zu können. Bisher hatte er zum Beispiel noch keinen anderen Klienten vor Gericht vertreten, oder jemandem eine lohnende Stelle beschaft.

    "Nun dahingehend werfe ich Avarus auch nichts vor. Ich denke er hat sich für die Rettung des Livianus eingesetzt, weil seine Frau eine ehmalige Decima ist. Daran ist nichts Schlimmes und dass er sich mit seinem Erfolg brüstet und seine Klienten belohnt sehen will, ist auch nicht verwerflich. Ich zeige lediglich auf, dass nachdem Furianus ihm dort einen Stich durch die Rechnung machen wollte, Avarus die alte Sache mit Hispania herausgekramt hat. Livianus selbst ist eine Sache für sich. Ich hielt seinen Empfang zu übertrieben und seine Befragung zu mild, denn bei einem gefangenen General muss man immer damit rechnen, dass er dem Feind Dinge verraten hat. Und ich kann nicht glauben, dass die Parther keinen Übersetzer fanden oder ihn nicht als das erkannnt haben was er ist. Sein Verhalten bei der Befragung hat diese Verdachtsmomente nicht gerade aus der Welt geschaft.


    Modestus hob abwehrend die Hände, als er über Avarus redete und schüttelte nur den Kopf als er es um Livianus ging. Und dieser Mann, der möglicherweiße Geheimnisse verraten und durch seine Gefangenschaft Schande auf sich geladen hatte -das müsste an zumindest meinen- war nun Prätor...


    "Nun ich möchte aber nur ungern meine Familie damit belasten. Dennoch habe ich schon einiges an Geld beiseite gelegt und schon verschiedene Kontakte durch die Germanitas Quadrivii und die Quindecemviri geknüpft. Darf ich dich übrigens fragen, wie es um deine Prätur steht?"

    Modestus nickte dem Tiberier noch freundlich zu und hörte sich dann die erste Rede an. Decimus Matticus, der Ankläger des Kaisers, war in senien Augen ein sehr guter Rechtsgelehrter, aber nach der Rede war Modestus der Meinung, dass er die Rethorik, ein Mittel über welches jeder Advocatus verfügen sollte, nicht so ganz im Griff hatte. Die Rede des Germanicus war besser, aber er hatte ein großes Problem. Er hatte es nuneinmal gesagt und leugnen war zwecklos. Nun musste er sich herausreden, was Sedulus nur bedingt schafte, aber für ihn stand auch nicht furchtbar viel auf dem Spiel. Was waren ein paar Aurei für den Neffen des zweitreichsten Mann des Imperiums? Man würde jedoch noch sehen wie es weiterging.
    Als er kurz zu seinem Nachbarn herüberblickte entging ihm nicht das hämische Lächeln, was Modestus irgendwie ungewohnt auf den Zügen des Patriziers vorkam. Zwar hatte er in letzter Zeit nicht wirklich viel mit Tiberius Durus zu tun gehabt, aber er war ihm immer als recht anständiger, tugendhafter Mann in Erinnerung geblieben. In Zukunft würde er sich an diese Seite des Tiberiers erinnern müssen, wenn er ihm begegnete.

    "Nun dafür spricht vorallem die zeitliche Lage. Vor kurzem hat der Flavier erst offen gegen die Auszeichnung der Retter des Decimus Livianus Captivus gesprochen. Diese Rettung war ja ein zu aufgebauschtes Projekt von Germanicus Avarus und die Retter waren seine Männer. Und nun kommt dies. Ich muss sagen, dass es doch schon sehr offensichtlich ist.
    Und gerade bei diesen Mitteln, die Avarus nutzt, will ich nicht unbedingt involviert sein. Wobei ich sagen muss, was ich in Hispania von der Amtsführung des Flaviers gesehen habe, mag vielleicht nicht jedem schmecken, aber es ist längst nicht so übel, wie man es nach der Darstellung des Germanicus meinen könnte. Manche Sachen sind wirklich schon an den Haaren herbeigezogen."


    sagte Modestus und hatte einen ebenso sorgevollen Blick, denn leider war er in die Sache involviert, was ihm nicht wirklich passte. Andereseits sprudelte fast schon aus ihm heraus, denn schon länger hatte er ihm Senat gesessen und sich fast schon auf die Zunge gebissen. Wenn er bei der Wahl kandidieren wollte, dann konnte er keine Feinde wie Avarus oder Furianus gebrauchen, also war es für ihn klüger gewesen nichts zu sagen. Dennoch hatte er seine Ansichten zu der Sache.


    "Nun dem Rat, denn ich vor einiger Zeit von dir erhalten habe, folgend würde ich den Posten des Aedilis plebis anstreben. Das einzige Problem sind dabei die Kosten, aber ich denke, dass sich diese bewältigen lassen."

    "Salve, Patron. Es ehrt mich, dass du mich wiedereinmal in deinem Haus empfängst."


    sagte Modestus freundlich und mit der notwendigen gravitas für solch eine Situation. Das Angebot von Macer war verlockend, aber wenn er je etwas beisteuern wollte, dann würde er es selbst tun. So hatte er sich schon entschieden. Was jedoch nicht hieß, dass er das Angebot nicht schätzte, denn er war erfreut, dass sein Patron in der Angelgenheit an ihn gedacht hatte.


    "Nun aus dieser Fortsetzung des Zwistes von Germanicus Avarus und Flavius Furianus kann nichts Gutes erwachsen. Als defacto Statthalter für einige Monate kann Furianus mir die Sache in die Schuhe schieben, oder Germanicus Avarus seine Vorwürfe auf mich ausweiten, falls ich mich für eine Seite entscheide. Daher werde ich, falls möglich, auch weiterhin neutral bleiben. Ich bin derzeit nur ehemaliger Quaestor und einige wichtige Schritte stehen noch vor mir, bevor ich wirklich agitieren und Etwas riskieren kann. Einen dieser Schritte würde ich gerne bei den nächsten Wahlen gehen, wenn er deine Zustimmung findet. Ich danke dir aber dennoch für dein Angebot, Patron."

    Nachdem er in den letzten Tagen häufiger und mit mehr Klienten als normalerweiße zur Salutation bei seinem Patron erschienen war, hielt Modestus nun die Lage für günstig das Thema der nächsten Wahlen anzusprechen. So würde es zumindest nicht so aussehen, als würde er seinen Patron nur aufsuchen, wenn er etwas wollte. Und so reihte er an der Spitze der Klienten ein, da er als Senator und Quindecemviri fast alle anderen Klienten des Purgitiers ausstechen konnte, und wartete darauf von Senator Spurius Purgitius Macer empfangen zu werden.

    "Das kannst du."


    sagte Modestus und war froh, dass er Florus nicht besonders viel schuldete. Zwei Briefe und etwas Geld. Mehr nicht und wie er erst vor kurzem gehört hatte, waren seine Belange in einem der Briefe eher Nebensache gewesen. Außer dem Ordo Senatorius, den ihm auch Purgitius Macer hätte beschaffen können, falls er ihn gleich als Patron angenommen hatte, hatte Modestus sich alles selbst erarbeitet oder durch den Einfluss von Macer erreicht. Seine Ritter- und jetztige Senatorenwürde, seinen Sitz im Collegium der Quindecemviri, seine wenn auch kurze Statthalterschaft von Hispania und selbst das Duumvirat von Mantua.


    "Nun dann werde ich euch nun allein lassen, damit ihr die Belange der Factio besprechen könnt. Valete."


    verabschiedete sich Modestus und in Begleitung der beiden Sklaven verlies er das Atrium in Richtung der Porta.

    "Das Amt garantiert dir heute garnichts mehr. Nur die Ernennung durch den Imperator Caesar Augustus zählt und diese blieb dir ja wohl durch Divus Iulianus ersteinmal verwehrt."


    sagte Modestus und als man ihm das Kissen präsentierte nahm er zuerst seinen Siegelring und steckte ihn an und danach den Senatorenring. Von dem Kissen suchte er sich noch eine goldene Halskatte aus, die er umlegte. Schlußendlich nahm er noch einen kleinen Geldbeutel mit einigen Denaren und Sesterzen und lies ihn in einer Falte der Toga verschwinden.


    "Varus, da ich nicht viel Zeit habe, mache ich es kurz, wenn du erlaubst. Was die Factio angeht, ich habe derzeit schon genügend Ämter und Verpflichtungen und mit der nächsten Wahl eventuell sogar noch eine mehr. Von daher habe ich keine Zeit und kein Interesse dieses Amt auch noch zu übernehmen. Was das "Vereinen der Familie unter diesem Dach" angeht, oder wie du dich sonst ausdrücken magst, von meiner Seite steht nichts dagegen, dich hier aufzunehmen. Wir werden sicherlich nicht mehr beste Freunde werden, aber das spielt auch keine Rolle. du gehörst zur Familie und in der solchen muss neben persönlichen Differenzen Einigkeit herschen."


    sagte Modestus ganz pragmatisch und wandte sich nun an seinen Sklaven Callicrates. Er schickte ihn, um Markolf zu hollen und den Lorbeerkranz auf dem Kissen mitzubringen, denn diesen würde er heute bruachen. Kurz darauf kehrte Callicrates mit Markolf zurück. Beide trugen nun einfache Paenulae, während Callicrates noch das Kissen trug und Markolf einen Knüppel unter dem Mantel versteckt hielt.

    "Entscheidungen nicht immer so gefällt, wie wir es von dir erwartet haben? Du warst doch seit Jahr und Tag auf der Jagd nach deinem Senatorenring und hast dich dabei wenig um die Familie geschert. Als Varus die Affäre mit der Acta Diurna am Hals hatte, habe ich nichts von dir gehört und es war letztendlich meinem Einfluss zu verdanken, dass die Sache schnell geklärt wurde."


    sagte Modestus in einem eher beschäftigten als unfreundlichem Tonfall, während seine Toga gegen die weiße eintauschte, die Callicrats ihm brachte und sie mit Hilfe des Sklaven anzog. Kurz darauf kam auch Chion mit einem Kissen in den Händen. Auf ihm lagen der goldene Sigelring des Modestus mit Pferdekopf, Delphin und Dreifuss, der goldene Senatorenring sowie eine kleine Auswahl an kostbaren Armbändern und Halsketten.


    "Was deinen Vorschlag angeht, mache ihn. Aber ich habe noch zu tun. Die Quindecimviri sacris faciundis versammeln sich heute bei Servius Mescinius Calpetanus. Zwar ist noch Zeit, aber ich will sicherlich nicht der Letzte sein."


    erklärte Modestus und rückte seine Toga zurecht und wies den Sklaven auf eine unschöne Falte in der Toga hin, die dieser auch gleich beseitigte.

    Schnellen Schrittes und in Begleitung seines Sklaven Callicrates kam Modestus von der Porta. Er kam gerade von einem Barbier und war daher frisch rasiert und seine Haare waren wieder ordentlich gestuzt worden. Davor hatte er auch noch das Badehaus aufgesucht und nun trat er ins Atrium. Dort blieb er ersteinmal einen Moment stutzig stehen.


    "Ist es also schon so weit? Salvete. Callicrates, mach dich gleich auf den Weg."


    sagte er und atmete einmal tief aus. Er wollte und musste die Geschichte schnell hinter sich bringen und eigentlich war sein Urteil schon gefällt. Daher lies es sich bstimmt recht schnell regeln und er konnte zum Haus des Servius Mescinius Calpetanus aufbrechen.