Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    >Dann setzen wir uns doch.<


    sagte Modestus und deutete dezent auf die beiden mit braunem Leder bezogenen Sessel im Atrium.


    >Callicrates bring uns... den dreijährigen Iudäer.<


    sagte Modestus zu seinem Sklavenjungen nachdem er kurz gezögert hatte. Der Rotwein war nichts im Vergleich zu einem Caecuber, aber einen normalen Landwein schlug er um Längen.


    >Nun worum geht es dir, Decimus Flavus?<

    >Selbstverständlich, Consul. Ich kann mir denken, dass du sicher noch dringlichere Aufgaben vor dir hast. Dann lass mich dich noch zur Tür geleiten.<


    sagte Modestus und stellte seinen Becher ab. Dann stand er von seinem Sessel auf, um den Consul persönlich zur Tür zu bringen, sobald dieser selbst aufstand.



    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Das klingt nach einem sehr ambitionierten Programm", stellte Macer anerkennend fest. "Bei den vielen Aufgaben wird dir sicher nicht langweilig werden."


    Mit der Idee mit dem Volkstribunat konnte sich Macer dagegen kurzfristig nicht so recht anfreunden. "Ich weiss nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ansehen und Einfluss des Volkstribunats ist doch schon lange arg beschränkt."


    >Durchaus nicht. Seit ich Quindecemvir und Senator bin, habe ich sowieso keine ruhige Minute mehr. Sogar der Consul Aelius Quarto war schon bei mir zu Besuch.<


    meinte Modestus mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, denn so ganz ernst war es nicht gemeint. Wobei er in letzter Zeit ungewöhnlich viele Gäste in seinem Haus gehabt hatte. Und der Consul zählte tatsächlich dazu.


    >Nun die Volkstribunen sind durchaus nicht mehr so mächtig wie sie es in den Zeiten der Republik waren, doch im Gegensatz zu einem Aedilat würde ein Volkstribunat mir eher Zeit für meine Tätigkeiten im Cultus Deorum lassen. Doch wie gesagt ich bin mir noch nicht sicher was dies angeht. Wahrscheinlich lasse ich auch noch ein weiteres Jahr verstreichen, bevor ich erneut kandidiere. Vielleicht schiebe ich auch noch meine geplante Zeit als Iuridiculus vorher ein.<



    Theogenes
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    >Natürlich.<


    sagte Theogenes reserviert wegen der schroffen, wenn auch nicht ungewöhnlichen oder unangemessenen, Behandlung und schloß die Tür erst wieder, bevor er zu seinem Herrn eilte. Wichtigere oder freundlichere Personen ließ er normalerweiße im Atrium warten, wenn er es für gesichert hielt, dass sein Herr sie empfangen würde, wovon Theogenes auch in diesem Fall ausging, denn sein Herr hatte den ehemaligen Legatus Legionis gekannt. Doch wegen der Art des Decimers ließ er ihn vor der Tür warten.


    >Bitte folgt mir.<


    sagte Theogenes und führte den Decimer ins Atrium, nachdem er seinen Herrn verständigt hatte, und ließ ihn dort zurück. Es dauerte noch einige Minuten, bis Modestus schließlich das Atrium betrat. Er hatte sich gerade erst noch seine Toga anlegen lassen. An seiner linken Hand befand sich nun auch sein neuer Siegelring, auf dem nun neben dem Wappentier der Annaeer auch ein Dreibein und ein Delphin, die Insignien der Quindecemviri, zu sehen war, während an seiner rechten Hand der goldene Senatorenring war.


    >Salve, Decimus Flavus, Sohn des Decimus Livianus. Was führt dich in mein Haus?<

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Nun... ich habe zwar nichts konkretes vernommen. Doch hat der Imperator Caesar Augustus ein wohlwollendes Auge auf dich geworfen, wie ich meine. Darum sorge dich nicht, bestimmt ist deine Berufung zum Senator nicht mehr fern. Vermutlich hat sie sich ohnehin nur deshalb verzögert, weil die gesetzliche Höchstzahl nicht überschritten werden darf und schon länger kein Senator mehr ausgeschieden ist.“


    Seine Ahnung trog Aelius Quarto nicht, denn tatsächlich sollte Annaeus Modestus bald nach diesem Gespräch seine erhoffte Berufung zum Vollsenator erhalten.


    >Das ist natürlich verständlich und ich danke dir auch für deine Auskunft.<


    sagte Modestus erleichtert und froh darüber, dass sich zu dem breiten Purpurstreifen, den er als Quindecemvir schon tragen durfte, auch bald ein goldener Ring gesellen würde. Dann trank er noch einen Schluck Wein.




    Theogenes
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    >Natürlich. Folge mir.<


    sagte Theogenes freundlich und führte den Flavier in das Atrium der Casa Annaea. Dann lies er ihn kurz allein, um seinen Herrn zu informieren. Nach kurzer Zeit kehrte Theogenes wieder zurück und ging wieder auf seinen Posten. Dann kam Modestus ins Atrium. Er trug seine Toga mit dem Latus clavus und sein Pfau Lucullus folgte ihm. Er kreischte Aristides und versteckte sich hinter den Beiden von Modestus.


    >Salve, Flavius Aristides.<


    begrüßte Modestus den Centurio der Cohortes Urbanae.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Das werde ich gerne tun", nahm Macer das Angebot vorsorglich an. "Es ist doch immer das beste, wenn nicht nur der Patron dem Klient hilft und der Klient dem Patron, sondern wenn diese sich auch noch untereinander helfen. So springt für jeden noch mehr heraus." Knapp zweitausend Jahre später würde man sowas wohl als Networking bezeichnen, aber das konnte Macer natürlich nicht im mindesten ahnen.


    "Wie sieht es mit deinem religiösen Engagement aus? Läuft alles so, wie du es dir vorgestellt hast?"


    >In der Tat. Was den Cultus Deorum angeht so warten im Moment verschieden Aufgaben auf mich, aber das muss ich mit meinen Kollegen noch genauer Besprechen. Man trat schon an mich heran wegen der Ausbildung neuer Discipuli, doch es müssen auch noch Opfer für Apollo und Ceres dargebracht werden. Außerdem werde ich wohl in meiner Funktion als Promagister der Germanitas Quadrivii bei der Feier der Compitalia im neuen Jahr mitwirken. Es kommt eben noch darauf an, wie die Arbeit verteilt wird.<


    wiederhollte Modestus und rückte den goldenen Senatorenring an seiner Hand zurecht, als er bemerkte, dass er etwas verruscht war. Er musste ihn bei einem Goldschmied unbedingt noch enger machen lassen.


    >Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt für das Amt eines Volkstribunen zu kandidieren. Doch ich bin mir noch nicht sicher in wie weit mich die Aufgaben beim Cultus Deorum in Anspruch nehmen werden.<

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Ja, natürlich.“, antwortete Aelius Quarto und sah seinen Gastgeber so aufmerksam und scheinbar aufrichtig interessiert an, wie es nur ein geübter Politiker vermochte.


    >Ich möchte wirklich nicht aufdringlich wirken, doch wie du vielleicht weißt warte ich im Moment darauf in den Senat aufgenommen zu werden. Als Consul und Bruder des Imperators gehörst du ja zum engsten Kreis um den Imperator und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht etwas diesbezüglich gehört hast.<


    fragte Modestus etwas verunsichert. Einerseits wollte er nicht übermäßig ehrgeizig erscheinen, doch als ehemaliger Quaestor bekam man nicht jeden Tag die Gelegenheit mit einem Consul oder einem Bruder des Kaisers zu sprechen.


    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Die Dunkelheit hatte sich schon langsam über die Stadt gelegt und Marcus trottete mit zwei seiner Sklaven die Straßen entlang, die seine letzten Sachen aus der Unterkunft hinter ihm her trugen. Immer wieder drehte Marcus die Auszeichnung in seiner Hand hin und her, die ihm der PU hatte geben laßen, als er ihn – wie Marcus fand – erleichtert aus der CU entlaßen hatte. Doch er steckte diese erstmal weg und orientierte sich neu in der Dämmerung, um den Weg zu der casa Annaea auch wirklich zu finden. Der Himmel war bedeckt und es tröpfelte leicht, während der Wind kalt durch die Straßen der Haupstadt strich und einige feuchte Blätter aufwirbelte, die von den Bäumen gefallen waren. Nach einem Nachfragen fand Marcus auch schließlich die Casa und trat zu der Tür, seinen Sklaven deutend, erst mal zu warten. Er hob die Hand und klopfte gegen das Holz, hoffentlich kam er nicht zu einer Stunde, die ungelegen war.



    Theogenes
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    Willkommen. Wie kann ich dir zu Diensten sein? fragte Theogenes nachdem er von seinem Schemel aufgestanden und die Tür etwas geöffnet hatte.

    >Ich danke dir.<


    sagte Modestus und schüttelte die Hand des Magisters. Danach nahm er die Urkunde nochmals dankend entgegen. Er bedankte sich auch nochmals für die Glückwünsche bei dem nächsten Quindecemvir und schüttelte auch diesem die Hand. Eine Prozedur die sich noch mehr als einmal wiederhollte.


    >Danke und grüße sie ebenfalls von mir.<


    meinte Modestus mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, als Calpetanus ihn ansprach und widmete sich dann gleich den anderen Gratulanten. Als er mit allen durch war, war er durchaus erleichtert, schon fertig zu sein und machte sich auf den Heimweg.

    Kurz nach dem Consul traff auch Modestus am Marsfeld ein. Einer der anderen neueren Senatoren hatte ihn darauf hingewiesen und Modestus hatte beschlossen, dass dies sein erster öffentlicher Auftritt als Senator werden würde. Natürlich würde er wohl unter den anderen, wichtigeren Senatoren, sowieso kaum auffallen, doch das war ihm egal. Begleitet von zwei Klienten und einem Leibwächter gelangte er zu einer Gruppe von anderen Senatoren zu der er sich dazugesellte und entlies seine Männer fürs erste.

    Auch Modestus hob seinen Becher hoch und stimmte dem Trinkspruch nickend zu. Dann ließ er etwas von dem teuren Wein auf den Boden tropfen und führte dann den Becher zu seinen Lippen, um einen Schluck daraus zu trinken.


    >Darf ich dir noch eine Frage stellen, Consul?<


    fragte Modestus sicherheitshalber nach. Vielleicht hatte der Consul es auch eilig und würde bald wieder gehen, weshalb Modestus die Gelegenheit nutzen wollte solange sie sich noch bot.


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Als die Klienten des Besuchers die Casa nahezu ebenso schnell wieder verließen, wie sie gekommen waren, machte sich beim Türhüter eine gewisse Erleichterung breit. Macer dagegen wusste die Geste dieses kollektiven Besuches sehr zu schätzen. "Ich habe nur getan, was meine Pflicht als Patron ist, so wie ich von meinen Klienten die Erfüllung ihrer Pflichten erwarte", stapelte Macer bescheiden tief und blieb dabei doch ganz der Patron, der seine Klienten an ihre Pflichten erinnerte.


    "Du bist gut informiert", lobte er dann noch, denn Magistratswahlen in den Landstädten Italias gehörten nicht unbedingt zu den größten Gesprächsthemen in Rom. "Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn du ihn mit deinen Kontakten unterstützt, aber ich bin zuversichtlich, dass er sich auch alleine zurecht findet. Er hatte sich zwar erst sehr kurzfristig für eine Kandidatur entschieden, aber dass er gewählt wurde zeigt mir, dass er schnell den richtigen Anschluss gefunden hat. Wann warst du zuletzt in Mantua?" Macers letzter Aufenthalt dort war schon sehr lange her, vielleicht sollte er die Stadt und die Legion dort einfach mal besuchen.


    >Auch nur was Mantua angeht. Ich habe dort immernoch den einen oder anderen Klienten dort, der mir Briefe schreibt. Ansonsten war ich vor etwas über einem Jahr das letzte Mal dort. Während meines Tribunats bei der Legio I.<


    meinte Modestus und überlegte etwas. Nach seiner Quaestur in Hispania, war er nicht mehr nach Mantua gekommen und während ihr auch nicht. Also war sein einjähriges Tribunat sein, letzter Aufenthalt in Mantua gewesen.


    >Wenn er zurecht kommt, dann kommt er zurecht. Falls er jedoch jemals wirklich Hilfe benötigt, kannst du das gerne an mich weiterleiten.<

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Mit freier Sicht erkannte auch der Türhüter den Senator, den er als Klienten des Hausherrn natürlich kannte. "Tretet ein", lud er die ganze Gruppe auf einmal ein und öffnete die Tür weit. Dann eilte er voraus, um den Hausherrn zu informieren.


    Macer empfing den frisch ernannten Senator im Atrium. "Salve, Kollege. Ich sehe, die Kleidung des Senators trägst du schon mit einer gewissen Würde." Ob Macer wirklich sowas erkannt hatte, blieb sein Geheimnis, aber als freundliche Begrüßung taugte es allemal.


    >Salve, Patron. Ich danke dir für das Kompliment. Doch ich und meine Klienten danken dir auch für die Unterstützung, die du mir zukommen hast lassen. Der Kaiser lies mich nun endlich ernennen und der Senat gestattete meine Aufnahme in das Collegium der Quindecemviri. Sicherlich dank deiner Fürsprache. Daher danken wir dir.<


    sagte Modestus und er und seine Klienten verneigten sich leicht. Nach diesem kleinen Zeremoniel entlies er sie mit einer Handbewegung. Langsam und bedächtig schickten sich die vielen Klienten an, die Casa wieder zu verlassen, um vir ihr zu warten.


    >Sofern du irgendwann einmal meine Unterstützung benötigst, zögere nicht mich zu fragen. Ich habe zum Beispiel gehört, dass ein anderer Klient von dir gerade in Mantua zum Magistratus gewählt wurde. Wenn du es wünschst kann ich ihn gerne unterstützen. Ich war lange Jahre selbst Beamter und Decurion Mantuas und habe durchaus noch einige Kontakte.<

    Callicrates gehorchte und schenkte dem hohen Gast etwas weniger als ein Viertel Wasser bein bevor er den Wein dazu gab. Da er die Trinkgewohnheiten seines Herrn kannte, fragte er ihn nicht sondern schenkte gleich einen weiteren Becher ein.


    >Ich danke dir, Consul. Auch dafür, dass du dich selbst auf den Weg gemacht hast, um mir diese frohe Botschaft zu übebringen. Möchtest du den Trinkrspruch übernehmen?<


    fragte Modestus, denn er hielt bei so einer frohen Angelegenheiten durchaus einen Trinkspruch als angemessen.



    >Keineswegs Consul. Aber setzen wir uns doch, wenn du nichts dagegen hast.<


    sagte Modestus und wies mit einer einladenden Geste auf zwei bequeme Stühle, die neben dem Bassin in der Mitte des Atriums in dessen mit eine kleine Bronzestatue stand. Er nickte dem Sklavenjungen Callicrates zu, der Tür stand und das Gespräch verfolgt hatte. Es verstand sich natürlich von selbst, dass für den Consul der beste Wein im Keller aufgetisch wurde. Dabei handelte es sich um einen bereits etliche Jahre gelagerten Caecuber. Der Weißwein, war der Lieblingswein von Modestus und er trank ihn nur zu feierlichen Anlässen. Deshalb musste einer der Sklaven auch erst in den Keller um eine Amphore hochzuhollen. Doch nach kurzer Zeit tauchte der Sklavenjunge mit einem Tablett und zwei verzierten Bronzekannen und zwei verzierten Bronzebechern auf.


    >Ehrwürdiger Consul, wie darf ich dir deinen Wein mischen?<


    fragte der Sklavenjunge überaus höflich und stellte das Tablett auf einem kleinen Beistelltischen ab. Modestus sagte derweil nichts, sondern lies dem wichtigen Gast den Vortritt.