Beiträge von Titus Decimus Verus


    Verus verbeugte sich im Scherz und lachte auf: "Erhabener Senator, bis heute Abend. Du musst mich heute Abend auf dieses Thema anstoßen, denn ich bin sehr schüchtern, was solche Themen in der Öffentlichkeit angeht." So entfernte sich der Eques mit einem breiten, zufriedenen Schmunzeln.

    "Danke, Serrana." Verus lächelte immer noch breit. Sedulus hatte wahrlich eine bezaubernde Frau gefunden, die vor Güte und Herzlichkeit, wie ein Stern strahlte. "Solange es eine Arbeit ist, die Rom und dem Volk dient, bin ich zufrieden. Zumal es bürokratische Arbeit ist und diese mir liegt."

    Verus öffnete die Tür, trat mit wehender Toga ein und verbeugte sich leicht vor dem Annaer, da er nervös war und so suchte, seine Nervosität abzubauen. "Salve," grüßte der ältere Ritter. "Ich bin Decimus Verus. Ich sollte mich bei dir melden, aufgrund einer freien Stelle als a Memoria."

    "Jawohl," antwortete Verus und verschwand kurz für einige Momente aus dem Zimmer bis er dann zurückkehrte und die ersten Briefe auf den Tisch legte. "So," lächelte er. "Ich denke, dass dies ausreichen dürfte. Ich bin kein Freund großer Worte. Ich habe die Briefe auf das Notwendigste reduziert, wie es für einen Beamten üblich ist."


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    Flavia Nigrina et Aurelius Lupus


    Betreff: Hochzeitseinladung


    Im Namen des Senators Vinicius Lucianus,


    teile ich euch beiden mit, dass der Senator euch beste Wünsche überstellt. Er ist sehr erfreut über eure Hochzeit, die wohl aus Liebe geschehen sein mag, wie in den großen Geschichten unserer Zeit. Die Liebe ist ein kostbares Gut, das uns Menschen verbindet und erlaubt die größten Wunder zu vollbringen. Eure Hochzeit ist so ein Wunder. Leider wird der Senator zum Zeitpunkt eurer Hochzeit nicht in Rom verweilen und ist tieft bestürzt darüber, dass er nicht an dieser Festivität teilnehmen kann. Er wünscht euch dennoch alles erdenklich Gute und mögen euch die Götter immer gewogen sein!


    im Aufrag,


    Decimus Verus


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    Legatus Legionis Aurelius Ursus
    Legio I
    Mantua


    Betreff: Neuigkeiten, Klienten etc.


    Im Namen des Senators Vinicius Lucianus,


    danke ich dir für die Neuigkeiten, die ich dem Senator eiligst überstellt habe. Er lässt dir ausrichten, dass es seiner Familie gut ergeht und er dich mit allen Kräften unterstützen wird, ebenso deine Klienten. Rom ist derzeit ruhig und es gibt keine großen Entwicklungen. Halte tapfer deinen Posten, auch wenn du eine zeitlang ohne Anweisungen auskommen musst, denn du bist ein Soldat Roms.


    im Aufrag,


    Decimus Verus


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    Iulius Saturnius
    Curia
    Misenum

    Betreff: Information


    Im Namen des Curator Rei Publicae Vinicius Lucianus,


    teile ich dir mit, dass der Senator dich bald in deiner Stadt aufsuchen wird, um die weiteren Dinge mit dir zu besprechen. Eine jetzige Antwort auf deine Fragen entbehrt sich bis zum Eintreffen des Curator Rei Publicae. Jedoch lässt sich sagen, dass es dem Curator gut geht und Rom derzeit ruhig ist.


    im Aufrag,


    Decimus Verus


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    Quintilius Sermo
    Curia
    Ostia

    Betreff: Information


    Im Namen des Curator Rei Publicae Vinicius Lucianus,


    teile ich dir mit, dass der Curator Rei Publicae dich bald aufsuchen wird und die wichtigen Dinge deiner Stadt besprechen wird.


    im Aufrag,


    Decimus Verus

    Der Miles Pola hatte sich bereits entfernt und nun stand Verus allein vor der Tür des a Libellis. Er nahm seinen Mut zusammen, klopfte an und wartete nervös darauf, dass man ihn hineinbitten würde. Verus ging noch einmal einige Standardfloskeln im Kopf durch, um später einen guten Eindruck zu machen oder zumindest nicht ohne Worte dazustehen.

    Ein freundlicher Soldat war dieser Mann vor ihm. Verus lächelte freundlich und deutete dem Soldaten somit an, dass von ihm keine Gefahr ausging. "Das ist schön, dass die Bürokatie ausnahmsweise mal so schnell arbeitet," scherzte Verus selbstironisch. Er breitete die Arme zur Durchsuchung aus. "Ich kenne das Prozedere. Ich war ja selbst einmal Soldat," nickte er dem Soldaten zu. "Ich werde es Annaeus sagen. Kannst du mich zu seinem Amtszimmer führen? Der Palast ist doch recht weitläufig und ich habe nicht vor, die kaiserlichen Beamten bei ihren Tätigkeiten zu stören." Er schmunzelte.

    Verus kam in der Robe eines Eques zum Portal des Palastes. Er trug seine Amtstasche aus festem Leder, in der er seine Griffel und Schreibutensilien aufbewahrte. Er lächelte dezent, denn heute war wohl ein guter Tag seine neue Arbeit zu beginnen. Endlich hatte er wieder das Gefühl gebraucht zu werden. Nach einigen Momenten des Schlangestehens, kam er bei einer Wache an. "Salve," grüßte er vornehm. "Ich bin Decimus Verus," stellte er sich ebenso höflich vor. "Ich sollte beim Procurator a libellis vorstellig werden, namentlich Annaeus Varus. Es geht um die Stelle des a Memoria."

    Verus war überrascht, mehr als das. Ihm fiel das Kinn herunter. Er sollte am Kaiserhof arbeiten und Rom direkt an der Quelle dienen? Ein großes Pflichtgefühl erfüllte ihn. Natürlich wusste er um den Umstand, dass diese Aufgabe mühselig war und einen großen bürokratischen Aufwand vorsah. Er war für Akten, Archive und Erinnerungen zuständig. Er war der nervige Geist, der sich dem Kaiser aufdrängte oder seinem Stellvertreter, um ihn an Aufgaben oder Entscheidungen zu erinnern. "Wirklich?" - versicherte sich Verus ungläubig und lächelte erleichtert. "Endlich," jappste der Bürokrat Verus. "Dann bedanke ich mich bei dir, alter Freund." Er deutete eine Verbeugung an und lächelte Sedulus zu. Endlich würde er wieder arbeiten und seinem Leben einen Sinn geben. Jeder Mensch brauchte eine Aufgabe und Verus war auch nur ein Mensch. "Ich schulde dir einen Gefallen."

    "Worte sind nicht unbedingt gefährlich für den, der sie benutzen kann. Man kann sich mit Worten verteidigen, sofern man mit Worten angegriffen wird. Aber ich gebe dir Recht, dass Worte gefährlich sein können aber viel gefährlicher als die Worte, ist die Idee hinter den Worten, der Gedanke, der zum Verrat an der Moral, am Anstand führt. Der Ruf eines Mannes ist, wie Glas, einmal zerbrochen, lässt er sich nie mehr ganz herstellen. Jedoch ist es nur ein Ruf und man sollte immer seine eigenen Prinzipien bedenken, diese nicht zu brechen," philosophierte Verus.
    "Ich bin aus persönlichen Gründen hier, ebenso um meinen alten Freund zu besuchen." Er nickte zu Sedulus. "Derzeit gehe ich dem Müßiggang nach und verdiene mir ein Zubrot als Schreiber eines Senators."

    Da kehrt man zurück und was erfährt man, dass die tragenden Spieler das Spiel verlassen. Es ist wohl die nächste Generation im Kommen und da ich mich inzwischen auch zu den alten IR-Eisen zählen darf, sehe ich deinen Abgang mit einem traurigen Blick. Du warst ein guter Spieler, der seinen Charakter gespielt hat, auch wenn es manchmal sicherlich nicht einfach war. Ich kenne das aus meiner Karriere, die ich bewusst mit Fehlern versehen habe. Du warst, wie bereits gesagt, ein echtes Inventar, eine Säule des IR. Ebenso Celerina, auch du warst ein Wert, ein erheblicher Lesewert innerhalb des IR. Ich selbst wollte immer auf euer Niveau heraufkommen, leider scheiterte es an mangelnder Zeit, um eure Schreibkunst abzukupfern. Unvergleichliche gehen. Jedoch kann ich sagen, dass neue Spieler kommen werden, neue Ideen und neue Ansätze, die euch zwar nicht ersetzen werden aber dennoch die Welt, die wir uns hier erschaffen, erhalten. Wir sind alle ein Teil von diesem Spiel.


    Zum Abschluss sage ich: Ihr habt das Spiel gespielt und nur gewonnen.

    "Also ein Postbeamter? Eine sehr wichtige Aufgabe. Worte sind genau so wichtig, wie Schwerter." Er nickte. "Was wären wir ohne Kommunikation? Richtig, unser Staat würde zusammenbrechen. Erfülle deine Aufgabe mit Würde und Verantwortung." Verus lächelte großväterlich.



    Er nickte aufgeschlossen. "Man braucht immer Gesellschaft. Der Mensch ist nicht dazu geschaffen, alleine zu stehen. Ich denke, dass viele schlicht vergessen, dass wir als Mensch eine Gemeinschaft, einen Staat brauchen. Jedoch sollte man immer hinterfragen, da hast du recht. Man sollte nicht blindlinks folgen und seinen Standpunkt klarmachen."

    Verus hatte sich fassungslos eingefunden. Flavia Celerina und Marcus Aurelius Corvinus kannte er, zwar nicht gut aber er kannte sie. Er hatte damals Celerina aus der Hand einiger Piraten befreit und sie zu ihrem damals Verlobten zurückgebracht. So etwas vergisst man nicht. Erschreckt musste er nun mit ansehen, wie diese beiden dennoch verstarben


    Personen verschieden zu denen man einen Bezug hatte. Er stellte seine Tasche ab, reihte sich etwas weiter hinten ein. Nun dachte er an sein eigenes Leben, seine Taten und die Geschichte, die ihn mit den Aureliern verband. Auch sie waren Römer. Dieses Wort Römer drängte sich in seinen Schädel. Ja, sie waren Römer, echte Römer, die jede Ehre und Ritualien verdienten. Roms Größe bestand nicht nur aus den Legionen, sondern auch aus tapferen Menschen, ehrenhaften Menschen, wie den Aureliern. Es war seine Pflicht, ebenso als Römer, hier zu stehen und seinem Respekt Ausdruck zu verleihen. Sein Mund wurde trocken, seine Augen wässrig und seine Hände zitterten leicht. Es war ein Tag, den man aus der Erinnerung streichen wollte aber nicht streichen konnte. Seine eigene Geschichte flackerte vor seinem inneren Auge auf. Warum lebte er noch und warum starb Corvinus? Warum starb Celerina? Die Frage des Warum bohrte schändlich in seiner Seele. War es eine Erlösung? War es eine Rettung?


    "Rom ist mein Heim
    All das Leid und die Zerstörung
    Oh es quält mich fürchterlich
    Und die Unschuldigen leiden"
    - murmelte er eine alte Zeile, die er einmalg gelesen hatte, um seinen Gedanken Raum zu geben.

    "Nein, keine Frage," sagte Verus mit einem dezenten Nicken. "Hast du noch einen Wunsch, sonst mache ich mich gleich ans Werk?" Er lächelte.


    Sim-Off:

    Die Briefe können erst nächste Woche rausgehen, da ich ab Montag 5 Tage weg bin. Ich muss dich und die anderen leider auf Samstag vertrösten. Sorry.