Beiträge von Titus Decimus Verus

    "Ich freue mich auch wieder hier zu sein," sagte Verus, während er sich umblickte. "Es hat sich ja nichts verändert. Ah! Die Vase hat ja immer noch einen Sprung," stellte Verus freudig fest. "Es ist schön, dass es einen Ort gibt, der sich nicht verändert. Einen Ort, der einem Stabilität gibt." Verus war sichtlich erleichtert, dass er trotz seiner Fehler so herzlich aufgenommen wurde. Er war der Dunkelheit noch einmal entkommen, der Dunkelheit der Einsamkeit. Was war ein Mann ohne seine Gens? Verus hatte seine gesamte nahe Familie verloren. Er war de facto der letzte seines Zweiges aber es zeigte sich, dass die Decimer zusammenhielten; ein gutes Gefühl, auch wenn sich ein wenig Trauer über seinen Verlust beimischte.


    "Du hast einen Brief erhalten," versicherte er sich. "Er braucht uns als Offiziere?" Verus überlegte. Er hatte das Militär vor langer Zeit verlassen. Unter seiner Führung waren viele Männer gefallen, auch wenn man einen Sieg errang, ließen ihn die Erlebnisse zeitweise nicht mehr schlafen. "Blut lässt sich schlecht abwaschen," murmelte er bei dem Gedanken an den Feldzug, der so blutig war, dass man sich ungerne daran erinnerte.


    Verus umgriff den Becher und prostete Mattiacus zu. "Auf die Familie!"


    "Ich hatte viel Pech, Mattiacus. Die Welt dreht sich recht schnell. Mir geht es körperlich gut; seelisch kann ich es nicht beurteilen. Ich möchte auch ungerne darüber sprechen. Ich bin nun wieder hier und suche einen Neuanfang," sagte Verus mit belegter Stimme. Er dachte wieder an seine Familie; Bilder huschten vor seinem inneren Auge vorbei. Er trank einen kräftigen Schluck.


    "Was...," sagte er halblaut. "Was die Abberufung als Offizier betrifft, ich bin dabei. Vielleicht finde ich in der Pflicht neuen Halt," erklärte sich Verus, auch wenn er sich ein wenig vor dem Dienst fürchtete. Ein Schwert veränderte den Menschen.

    Verus befand sich seit einem kurzem Moment im Atrium und ging auf seinen Verwandten zu. "Mattiacus," rief er ihm freudig zu. Seine Nervösität fiel von ihm ab und er lächelte freundlich grüßend. "Ich habe Germanien verlassen und bin nun wieder in der Heimat," erklärte er.

    "Bei den Pferden?" Verus hörte nicht richtig und beugte sich dementsprechend nach Vorne. "Er ist doch noch ein Welpe, mehr oder minder. Er ist zwar recht groß aber tollpatschig, wie sein Vater." Das Verus sich damit meinte, unterschlug er erstmal. "Avarus muss es ja nicht mitbekommen. Marcus ist reinlich und er meldet sich schon, wenn er muss. Die Wohnung wird sauber bleiben." Verus machte sich nun ernste Sorgen um seinen armen Hund, der bei den Pferden schlafen sollte. "Als einsamer Mann, hat man einen Hund. Zumal er ein sehr schönes Tier ist. Er ist ehrlich mit mir und dementsprechend achte ich ihn. Ich habe ihn am Tiber vor knapp einem Jahr gefunden."

    "Ich nehme beide zum Preis von einem," scherzte Verus und schien sich sichtlich darüber zu amüsieren. Er war in der Zwischenzeit aus seinem Tief heraus und wollte das Leben nicht mehr so ernst nehmen. Es war ein reiner Selbstschutz. Er hatte all das gesehen, was Menschen sich antun konnten. Er war Soldat, Beamter und liebender Vater, insofern hatte er alle Zeiten des Lebens kennengelernt; die Niederlagen und Siege; den Preis, den jeder zahlen musste, kannte er bereits. Humor war die einzige Waffen, die man dem Schicksal entgegenstellen konnte, nicht Hass oder Zorn.


    "Decimus Mattiacus und Decima Seiana," sagte er, um seine Aussage klarzustellen. Er stellte das Lächeln ab und machte sich bereit an dem Ianitor vorbeizutreten. Verus ignorierte schlicht die unterschwellige Kritik an ihm, die im Wortlaut des Ianitor mitschwang; manchmal konnte man sich sowas auch einbilden.

    "Puuuh," grübelte Verus laut. "Mein kümmerliches Gepäck befindet sich im Atrium, ebenso mein kleiner Marcus, mein Hund. Er ist doch recht groß geworden." Bei dem Gedanken an Marcus huschte ihm ein väterliches Lächeln über die Lippen. "Mein Zimmer? Aber gerne. Wo ist es eigentlich?"

    "Hmmm...", brummte Verus. Er ließ kurz seine Gedanken kreisen und kam zu der Erkenntnis, dass eine rote Nase wenig förderlich für ihn war. Er war ein Römer und sollte auch entsprechend auftreten, zumindest wenn er erneut in den Staatsdienst gehen möchte. "Du hast Recht," schob er seinem Brummen nach.

    Verus, einigermaßen adrett zu recht gemacht, trat vor die Porta seiner Gens. Er trug zwar noch seinen recht langen Bart aber dennoch wirkte er gepflegt. Diesen Bart würde er erst entfernen, wenn er erneut in Amt und Würden war; bis dahin war der Bart ein Symbol seiner Freiheit oder viel mehr, dass er immer noch nicht untergekommen war. Verus klopfte mutig an. Wie würde seine Gens reagieren? Er war wieder da, würde es jemanden interessieren? Er klopfte ein weiteres mal. Sein Herz pochte im Schlag mit. Seine Lungen füllten sich mit dem Geruch des Hauses. Es roch nach Heimat aber war dies seine Heimat?

    "Ich sollte vielleicht doch dem Weingeist abschwören," sagte Verus und seufzte als er auf das Glas blickte. "Vielleicht ist es doch ein größeres Problem als ich dachte..." Er seuzfte abermals. "Ein bisschen Wein ist ja gut und schön aber ich habe es sicherlich übertrieben."

    Da bleibt mir nur noch eines zu sagen:


    NEEEEEEEEEEIN! :(


    Du warst einer der fähigsten Spieler im RPG und ich habe die Loki-Geschichten gerne gelesen. Du bist und warst einzigartig. Ohne dich ist das IR wieder einen guten Spieler ärmer.


    Und als akustische Version meiner Reaktion auf Lokis Tod-> http://nooooooooooooooo.com/


    Adieu,


    großer Mann

    "Hmmmm...", machte Verus, während er überlegte.


    "Es wäre mir schon recht wichtig. Geht es sofort? Dann hätten wir die grausamen Dinge im Leben bereits an einem Tag abgehandelt und könnten uns netteren Dingen widmen, wie dem Wein." Wieder schmunzelte Verus.