"Ich freue mich auch wieder hier zu sein," sagte Verus, während er sich umblickte. "Es hat sich ja nichts verändert. Ah! Die Vase hat ja immer noch einen Sprung," stellte Verus freudig fest. "Es ist schön, dass es einen Ort gibt, der sich nicht verändert. Einen Ort, der einem Stabilität gibt." Verus war sichtlich erleichtert, dass er trotz seiner Fehler so herzlich aufgenommen wurde. Er war der Dunkelheit noch einmal entkommen, der Dunkelheit der Einsamkeit. Was war ein Mann ohne seine Gens? Verus hatte seine gesamte nahe Familie verloren. Er war de facto der letzte seines Zweiges aber es zeigte sich, dass die Decimer zusammenhielten; ein gutes Gefühl, auch wenn sich ein wenig Trauer über seinen Verlust beimischte.
"Du hast einen Brief erhalten," versicherte er sich. "Er braucht uns als Offiziere?" Verus überlegte. Er hatte das Militär vor langer Zeit verlassen. Unter seiner Führung waren viele Männer gefallen, auch wenn man einen Sieg errang, ließen ihn die Erlebnisse zeitweise nicht mehr schlafen. "Blut lässt sich schlecht abwaschen," murmelte er bei dem Gedanken an den Feldzug, der so blutig war, dass man sich ungerne daran erinnerte.
Verus umgriff den Becher und prostete Mattiacus zu. "Auf die Familie!"
"Ich hatte viel Pech, Mattiacus. Die Welt dreht sich recht schnell. Mir geht es körperlich gut; seelisch kann ich es nicht beurteilen. Ich möchte auch ungerne darüber sprechen. Ich bin nun wieder hier und suche einen Neuanfang," sagte Verus mit belegter Stimme. Er dachte wieder an seine Familie; Bilder huschten vor seinem inneren Auge vorbei. Er trank einen kräftigen Schluck.
"Was...," sagte er halblaut. "Was die Abberufung als Offizier betrifft, ich bin dabei. Vielleicht finde ich in der Pflicht neuen Halt," erklärte sich Verus, auch wenn er sich ein wenig vor dem Dienst fürchtete. Ein Schwert veränderte den Menschen.