Verus überlegte kurz. "Es ist derzeit alles möglich. Jeder Emporkömmling könnte derzeit die Res Publica für handlungsunfähig erklären und sich auf den Sedes des Augustus setzen," antwortete Verus bestätigend auf die Ausführungen des Senators.
"Warum sollte jemand schnell den Tod des Kaisers ausnützen? Wir Römer waren immer geduldig in Machtdingen. Vielleicht gibt es schon Verschwörungen im Schatten, die darauf warten und sich vorbereiten. Zeit ist nur ein geringer Faktor. Solche Gruppierungen wollen sich lieber absichern," stellte Verus nachhaltig fest. "Vielleicht erleben wir gerade ein Staatstheater auf einer ganz großen Bühne. Man kann ja nicht wissen, wie weit die Kreise reichen." Seine Augen glänzten besorgt.
"Richtig, nach dem, was ich gehört habe, werden wichtige Posten des Staates mit neuen Personen besetzt. Ich gehöre ja ebenso dazu. Vielleicht hofft man auf deren Kenntnislosigkeit oder ersetzt einfach nur alte Personen, die der Verschwörung gefährlich werden könnten. Vielleicht sind auch einige darunter, die den Machtwechsel vorbereiten," sagte Verus von sich ausgenommen.
"Naja, der Praefectus Urbi ist einfach aufgetaucht, wurde eingesetzt und seit dem hält er die wichtigen Entscheidungen in seiner Hand, da der Kaiser ja abstinent ist. Merkwürdig ist das schon."
Zum Praefectus Praetorio meinte Verus: "Der Prätorianerpräfekt ist einfach verschwunden. Man hat nichts mehr von ihm gehört. Es gab keine Leiche, keine Aufzeichnungen, nichts. - Als hätte es ihn nie gegeben. Momentan ist der Posten des Präfekten vakant und wird sicherlich bald mit einem neuen Unbekannten besetzt werden, der wohl Salinator treu ergeben ist."
Verus nickte ernstlich. "Ich mache mir Sorgen, um die Stabilität des Reiches. Ein Bürgerkrieg könnte das Reich entzweien. Auf welcher Seite man steht, ist eben auch eine Frage. Ich weiß nicht, wie ich handeln soll, deswegen handele ich nicht und gehe meiner Arbeit als Financhef nach. Mir wird nichts passieren, solange ich mich nicht an der vorhandenen Regierung versündige. Ich bin ja auch viel zu klein in meinem Wirkungskreis. Ich bin niemanden gefährlich, aus diesem Grund rede ich auch offen."