Beiträge von Titus Decimus Verus

    Nachdem er sich beim Präfekten verbal ausgetobt hatte, kehrte Verus recht freudig zur Batoidea zurück. Er würde bald dieses Wüstenkaff verlassen und nach Misenum zurückkehren, ein gutes Gefühl. Seine Person war wieder einmal dem Unglück entkommen, so hoffte er zumindest.


    Er stapfte munter Richtung Schiff. Die Wachen ließen ihn passieren. Langsam näherte er sich dem Steg, den er auch betrat und ehe er es sich versah, befand er sich auf der Batoidea.


    "Zum Auslaufen bereitmachen," brüllte er. Natürlich würde man noch auf Livianus und seine Freunde warten. Er wollte das Schiff seetüchtig haben, um schnell Alexandria verlassen zu können. Ihn hielt hier nichts mehr.

    Verus nickte Livianus verständnisvoll zu. "Vale," verabschiedete er sich und winkte seinem Verwandten noch kurz hinterher, der sich gerade entfernte.


    Als dieser verschwunden war, entfernte sich auch Verus, begleitet von den Wachen. Er hatte ein Schiff seetauglich zu machen.

    Verus lächelte. "Die Menschen denken, dass sie etwas lenken würden aber dabei sprechen die Götter durch uns. Alles was wir tun hat einen tieferen Sinn, mein Freund," stellte Verus freudig fest.


    "Wir laufen sobald, wie möglich aus. Es gab einige Probleme am Hafen. Du musst wissen, als Römer ist man momentan nicht sehr gern in Alexandria gesehen. Diese Stadt rutschtt momentan an einem Bürgerkrieg vorbei. Wir sollten schnell von hier verschwinden."


    Sein Blick wurde wieder ernster.


    "Mein Schiff heißt Batoidea, es liegt unten im Hafen. Es wird von Legionären bewacht. Du und deine Leute können es garnicht verfehlen. Ich werde mich nun auf den Weg machen und alles zum auslaufen klarmachen lassen. Wir werden auf euch warten."


    Verus legte die Hand im Vertrauen auf die Schulter seines Verwandten. "Beeilt euch. Ich weiß nicht, wann das Feuer des Wahnsinns in dieser Stadt um sich greift. Die Legion wird bald in die Stadt einmarschieren und für Ordnung sorgen. Es wird das Chaos regieren. Wir werden dann Probleme mit dem Auslaufen haben."

    Entdeckte er etwa auch eine gewisse Zynik in den Worten des Präfekten? Natürlich, dieser Mann war recht unfreundlich und arrogant, da war sich Verus sicher. Verus hatte bereits genug im Leben gesehen, um Lagen einschätzen zu können. Er hatte Männer aufsteigen und fallen gesehen. Er hatte das Glück ausgekostet und ebenso das Unglück. Dieser Präfekt schien nichts von dem getan zu haben. Er war der klassische Militärmensch, eine stramme und eine abgeschottete Karriere. Er hat nichts von der normalen Welt gesehen und sein Geist wurde von der übermäßigen Disziplin verbohrt. Zu lange sollte man nicht beim Militär bleiben oder zumindest irgendwann einen Schlussstrich ziehen.


    "Dann werde ich mich nun entfernen," sagte Verus und schaute die beiden Präfekten kurz an. Er salutierte, nahm kurz Haltung an. Da der Praefectus aegypti nichts mehr weiter sagte, nahm er an, dass dieser kein weiteres Interesse an ihm hatte. Er nickte diesem zu und verließ militärischen Schrittes den Raum. "Valete!"

    "Hmmmm..." Verus nickte verstehend. Er wollte nun auch nicht auf Livianus Trauma herumhacken und ihm alte Erinnerungen heraufspühlen. Er selbst kannte solche Gefühle und Ängste nur zu gut. Er nickte erneut verstehend.


    "Du suchst ein Schiff?" Ein Lächeln huschte über Verus' Lippen. "Ich bin als römischer Offizier hier und befehlige ein Kriegsschiff. Es liegt unten im Hafen. Es ist zwar durch einige Zwischenfälle leicht beschädigt, jedoch ist dies eine ebenso lange Geschichte. Derzeit habe ich etwas Pech, was mein Menschengeschick angeht." Er lächelte erneut verschmitzt. "Nichts desto trotz, ich kann dir mein Schiff anbieten. Besser kommst du nicht zurück nach Italia als mit einem bewaffneten Kriegsschiff."

    "Ich erwarte auch, dass du sie befragst, Präfekt", stellte Verus fest. "Schließlich ist es unsere Pflicht als Römer, den Völkern das Recht zu bringen. Ebenso es zu befolgen."


    Verus lächelte zynisch. Er wartete nun darauf entlassen zu werden. Es war alles gesagt.

    Verus blickte Livianus verwundert an. "Ja," antwortete er perplex. Er hatte nun nicht mit Livianus gerechnet. "Du lebst," fragte er überrascht. "Bei den Göttern, ich bin froh dich zusehen."


    Er lächelte und umarmte seinen Verwandten. "Ich dachte, du wärest tot." Verus ließ von ihm ab. "Wie kommst du nach Alexandria? Brauchst du ein Schiff? Brauchst du irgendetwas?" Verus wollte Livianus unterstützen, der sicherlich viel durchgemacht hatte.

    Sim-Off:

    Reserviert ;)


    Geleitet von einigen Wachen machte sich Verus nach dem Gespräch auf, um noch zeitig die Batoidea zu erreichen. Er wollte so schnell, wie möglich, Aegyptus verlassen, diesen furchtbar unglückseligen Ort. Sie stapften Richtung Tor als dem Trupp ein altbekannter von Verus über den Weg lief...

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    So ganz glaubte er der ganzen Geschichte des Centurio nicht, zumal er von Toten gehört hatte und die Flotte nicht unbedingt als die Truppe mit der größten Disziplin galt:"Wie du wünscht Statthalter, ich werde die 22. Legion umgehend in Marsch setzen lassen. Centurio kannst du denn einige der Leute benennen bzw. beschreiben, die dein Schiff angegriffen haben? Desweiteren gab es wohl tote und ich nehme an das die Flotte ihre Mitschuld daran trägt, daher hoffe ich du wirst nicht Rom und deinem Kommandanten mitteilen, daß du der große Held warst, der ein Schiff der Flotte gerettet hast, nicht wahr Centurio?!"


    Verus zog eine Augenbraue hoch. "Ich fühle mich beleidigt. Ich und meine Männer haben uns nach den Vorschriften verhalten. Auf Grund unseres Nicht-Angriffes auf den Mob wurden meine Männer schwer-verletzt und ein Soldat liegt im Sterben. Ich bitte dich. Wir hätten den Mob mehr Schaden zufügen können, jedoch sind die meisten durch das Schwert dieses Einheimischen gefallen. Wir haben keinen einzigen Hieb ausgeführt. Du kannst Iunia," er hielt inne und versuchte sich an den Namen zu erinnern. "Iunia Axilla dazu befragen. Sie war eine Augenzeugin. Wir haben nur den Kai gesichert und den Mob mit dem Scutum zurückgedrängt.


    Als große Heldentat würde ich dies nicht bezeichnen. Ich sehe es vielmehr als normale Diensterfüllung. Zumal wir nicht die Schuld daran tragen. Meine Männer waren nicht der direkte Auslöser, es hätte, wie gesagt, auch eine deiner Centurien treffen können. Wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort." Verus schüttelte leicht mit dem Kopf. Diese Unterstellung war ja unerhört!

    Verus nickte ebenso entsetzt. "Ja," antwortete er knapp. "Sie haben im Gerangel ein in Öl getränktes brennendes Tuch an Bord geworfen. Dies landete ungünstig über dem Munitionsdepot. Wir hatten einige Waffenöle und Brenntöpfe geladen. Wenn diese detoniert wären, wäre der ganze Kai unter Feuer gesetzt worden."


    Er holte kurz Luft. "Wir konnten das kleine Feuer jedoch durch eine zügige Intervention schnell eindämmen. Einige Planken und das Segel haben Schaden genommen. Das Schiff wird in einigen Tagen wieder voll seetüchtig sein. Mir macht es nur sorgen, dass sie schon soweit gehen. Sie haben ein römisches Kriegsschiff angegriffen und den ganzen Hafen gefährdet." Verus nickte unterstreichend.

    "Sie haben den Verladeprozess gestört und meine Männer an Land bedrängt. Ich habe sie freundlich angewiesen, dies zu unterlassen. Sie taten es nicht und ich griff zu härteren Mitteln, die jedoch wohl dosiert waren. Wir wandten keine Waffengewalt an, dies ist unter Zeugen nachzuprüfen," antwortete Verus. "Das Gesindel hat mein Schiff nicht betreten, sie versuchten es aber einige Zeit später und setzten es sogar zum Teil in Brand. Wir konnten Schlimmeres abwenden und das Feuer ablöschen."


    Verus blickte ernst. "Es war ein Aufstand gegen die römische Ordnung. Sie haben die pax romana erheblich gestört, ohne unser Zutun. Wir sind nur unserer Arbeit nachgegangen. Dies scheint sie erheblich gestört zu haben. Dafür gibt es sicherlich genug Zeugen, Präfekt."

    Sim-Off:

    Es geht hier um die Dramatik. Lass' mir die lyrische Freiheit! :D :D


    Verus räusperte sich. Vielleicht nahm er die Situation zu tragisch und bewertete mal wieder alles über. Ihm kam es jedoch so vor als ob er herumgeschubst werden würde. ;)


    Verus verlieb in Haltung. "Wir befanden uns auf einer größeren Übungsfahrt, die natürlich unangekündtigt durchgeführt wird. Wir sind ja auch nur I Schiff. Wir waren dabei die Mittelmeerroute zu überprüfen und eventuelle Gefahren zu verzeichnen. Wir wollten nur einen kurzen Zwischenhalt hier machen. Mir war bewusst, dass die Lage hier angespannt ist, deswegen ließ ich das Verladen der Waren und Vorräte vorziehen. Ich wollte nicht lange hier verweilen mit meinem Schiff. Scheinbar hat dieser vorgezogene Verladeprozess einige Arbeiter gestört und der Mob wurde durch Hassreden angestachelt. Sätze, wie "Tötet die Römer" oder "Schlagt den Römern den Kopf ab" fielen. Ich bekam Angst und ließ meine Soldaten zur Sicherheit antreten. Sie sollten den Kai sichern und den Verladeprozess schützen. Wir setzten unsere Waffen nicht ein, wir bildeten einen Schildwall. Der Mob putschte sich weiter auf und überwältigte die Schutzlinie. Der Rest ist bekannt."
    Verus legte gleich mit seinem gesamtem Bericht los. Er wollte nicht länger als nötig in Aegyptus sein, ein furchtbarer Ort.

    Die Soldaten schubsten Verus unsanft, wie einen Gefangenen in den Raum. Er wirkte nun wirklich, wie ein Gefangener, dabei hatte er nichts verbrochen. Er stoppte unsanft im Raum. Sein Blick wanderte zuckend durch den Raum. "Salve," grüßte er knapp. "Centurio Decimus Verus, Kommandant der Batoidea," meldete er militärisch knapp. Seine Hand fuhr dabei zum Salut.


    Er blieb in Haltung stehen, sein Schicksal erwartend.

    Vom Tribunen und einigen Soldaten eskortiert, begab sich Verus zur Torwache. Er wirkte mehr, wie ein Gefangener, denn als römischer Offizier. Seine Uniform war auch leicht verschmutzt durch den Kampf und er machte nicht mehr den Eindruck, glücklich zu sein. So trat ein Soldat aus der Einheit vor:


    "Hier ist der Kommandant des Schiffes, das die Unruhen ausgelöst hat. Der Präfekt möchte ihn sehen."


    Verus schwieg und ergab sich seinem Schicksal

    Verus wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, unterließ dies jedoch. Es waren sowieso Hopfen und Malz verloren. Aus diesem Grund nickte Verus nur auf die Ausführungen des Tribunen. "Gut, meine Männer werden das Schiff nicht verlassen. Ich werde den Anweisungen Folge leisten."


    Er hob die Hand und deutete seinen Soldaten und Matrosen an, sich auf die Batoidea zu begeben. Sie würden wissen, was dort zu tun war. Er schaute den Tribunen mit einem verschmitzten Lächeln an. "Können wir dann? Ich denke, dass der Präfekt mich bereits erwartet."


    So schlimm konnte es ja nicht werden. Verus würde schon nicht am Kreuz enden.

    Verus wollte gerade das Wort erheben als ein Offizier der örtlichen Legion aufmarschierte. Er musterte ihn und ließ die junge Frau, die sich als Römerin herausgestellt hatte, erstmal links liegen. Seine Hand fuhr zum Salut und Verus grüßte: "Salve, Tribun!"


    Daqs pompöse Gerde, des Tribuns verabscheute er ebenso und war nun mehr etwas ungehalten darüber, dass sich dieser Offizier in seine Angelegenheiten einmischte. Verus nickte verstehend zu seinem Soldaten. "Wegtreten, Nauta," sprach Verus beiläufig. Er ging nicht weiter auf die Forderung des Tribuns ein. Warum auch? Tiridates hatte sich vollkommen richtig verhalten. Nun gut, er hätte den Tribun nicht ansprechen sollen aber dies verübelte ihm Verus nicht. "Achja, Nauta! Kümmer dich um diese Römerin! Bringe sie weg von der Batoidea!" Er nickte lächelnd. Er hatte seinem Nauta eine sinnvolle Aufgabe gegeben und diese würde den Tribunen sicherlich wütend machen. Persönlicher Schutz hin oder her, sie befand sich vor einem römischen Kriegsschiff ohne Erlaubnis des Kommandaten, somit ließ er sie entfernen. Es war wohl auch besser für sie, wenn sie nicht weiter damit belastet werden würde.


    Er ließ sich etwas Zeit mit der Antwort und begann dann nach einem kurzem Räuspern:


    "Centurio Classicus, der Classis aus Misenum, Decimus Verus, Kommandant der Batoidea, Centurie CXI, Scriba des Präfekten und Stabsoffizier"


    Verus schaute den Tribunen ausdruckslos an, wie man es ihm beibgebracht hatte. Jede Regung zu viel war überflüssig.


    "Wir waren dabei unser Lebensmitteldepot im Schiff zu füllen, da wir uns auf einer Übungsreise befinden. Es ist eine obligatorische Reise, um die Routen auf Gefahren hin zu überprüfen und die Neuen einzuführen. Scheinbar hat einigen die schnelle Bearbeitung der Batoidea missfallen. Ich denke, dass sich der aufgestaute Zorn entladen musste. Es hätte auch eine deiner Centurien treffen können. Es muss auch keinen direkten Grund haben. Fakt ist, dass man als Römer in Alexandria nicht mehr sicher ist und ich werde mich auch nicht länger als nötig hier aufhalten. Wir beladen das Schiff mit dem Nötigsten, reparieren es und verschwinden dann wieder."


    Verus nickte ernst und schloss den Kurzbericht ab. Mehr Worte wollte er nun nicht wechseln.


    Die Wachen vor der Batoidea antworteten Marcus Achilleos nicht und zeigten nur auf die Soldaten der Legion: Ein unmissverständliches Zeichen, dass er sich bei denen melden sollte.

    Als plötzlich einige Mann versuchten das Schiff zu stürmen, ließ Verus intervenieren. Seine Soldaten schubsten die Männer mit ihren großen Schilden von der Reling und von der Planke. Niemand würde an Bord gelangen, denn die Besatzung hatte eindeutig den besseren Stand. Langsam zerstreute sich der Mob, da er sich nun in einer ausweglosen Situation befand. Einige sprangen ins Wasser, andere ergaben sich und wiederum andere versuchten einfach zu entkommen. Es war de facto vorbei. Natürllich gab es noch ein oder zwei Nachzügler, doch es war im groben vorbei. Verus konnte durchatmen. "Milites, Umgebung sichern!"


    Die Seesoldaten stürmten die Planke hinunter und sicherten einen Bereich vor dem Schiff, dort wo noch einige Waren lagen, die verladen werden sollten. Der Bordcapsarius kümmerte sich in der Zeit um die Verwundeten. Zum Glück gab es keine Toten auf der Seite der römsichen Flotte. Die Soldaten hatten einige Knochenbrüche davongetragen und natürlich Blessurren, wie Blutergüsse und weiteres. Verus ließ sich Bericht erstatten und war doch einigermaßen beruhigt, dass keiner seiner Männer ernsthaften Schaden genommen hatte. Leider hatte der merkwürdige Typ in martialischen Kleidung herumgewütet und einige Alexandriner getötet. "Gebt mir acht auf diesen Wahnsinnigen," rief Verus zu seinen Soldaten. Diese verstanden und schirmten den Bereich vor Marcus Achilleos ab. Sie griffen ihn nicht an aber ließen ihn auch nicht passieren. Noch mehr Blut wollte Verus heute nicht sehen.


    Die Legionäre ließ er erstmal außen vor. Es gab nun Wichtgeres:


    - Die Versorgung der Verwundeten
    - Abschließen des Verladeprozesses
    - Reperaturen an der Batoidea


    Dies überwachte Verus nun und dies forderte seine ganze Aufmerksamkeit, doch da entdeckte er eine kleine zierliche Frau, die auf einigen Tauen lag. Sie schien unfreiwillig in diesen Trubel geraten zu sein oder etwa nicht? Plante sie einen Anschlag? Verus wirkte abgespannt. Einer seiner Männer befand sich bereits bei der Frau. Er ging zu den beiden. "Soldat, brauchst du Hilfe? Und du Peregrina, was machst du hier? Warst du am Angriff beteiligt?"


    Er wirkte gereizt und so eine Verräterin konnte er nun nicht gebrauchen, auch noch hinter der Linie in der Nähe der Zugangsplanke.

    Es war pures Chaos. Verus hatte die Kontrolle verloren und dies stand ihm im Gesicht. Der Mob reagierte ebenfalls chaotisch, doch als die Soldaten der Legion eintrafen, ebenso der Classis Alexandrina wurden diese urplötzlich zum Feind erklärt. Man ließ von den niedergeprügelten Soldaten der Batoidea ab und stürmte mit den erbeuteten Waffen oder Sonstigem auf die "Feinde" zu. Der einzelne Mann, der sich dem Mob entgegen stellte, war nun mehr uninteressant, vorübergehend. Die Soldaten der Legion nahmen sich der Bedrohung auf ihre Weise an. Verus atmete kurz auf, doch da sah er es. Ein Aufständischer warf ein brennendes Tuch oder etwas Vergleichbares auf die Batoidea. Verus weitete die Augen: "NEEEEEEIEN!"


    Das Tuch landete auf dem Oberdeck. Axilla sollte recht behalten, es brach tatsächlich Feuer aus, zwar erst nach ihrem Ausruf und dies zwar nur auf der Batoidea aber es brach aus. Einige Holzplanken begannen zu brennen. Verus rannte die Planke hinauf. "Wasser schnell!" Wassereimer wurden angereicht und die Mannschaft begann das kleine Feuer abzulöschen, dies war schnell getan. Wie wahnsinnig musste man sein? Die Batoidea war ein römisches Kriegsschiff mit brennbaren Ölen an Bord, wenn diese in Brand geritten, konnte der ganze Hafen abbrennen oder zumindest die umliegenden Schiffe.


    Verus holte tief Luft. "Die gesamte militärische Mannschaft antreten! Das Schiff sichern! - An die Planke!" Die restlichen Soldaten an Bord gingen in Position und hinderten einige Abkömmlinge des Mobs daran auf das Schiff zu gelangen. Nicht auszudenken, was wäre wenn einer der Aufständischen an das Katapult oder eine der Ballisten gelänge. Verus hingegen rannte zur Brücke, um den Überblick im Chaos zurückzugewinnen.

    Verus nun leicht gereizt ging direkt hinter seine Männer. "Gut, bei den Göttern...," murmelte er in seinen Bart. "Sie wollen Krieg, den sollen sie haben," sprach er indirekt zu seinen Soldaten. "Vorrücken! Treibt sie zurück! Knüppelt den Aufstand nieder!"


    Die Soldaten rückten geschlossen in einer Linie vor. Sie klopften mit ihren Gladii auf ihre Schilde, um ihren Angriff anzukündigen. Aus dem Mob drangen haufenweise wüste Beschimpfungen als plötzlich ein Mann aus dem Mob rief: "Zeigt den Bastarden, was es heißt hier einzulaufen!"


    Der Mob stürmte los. Die Menschenmasse, mindestens dreifach so groß, wie die Zahl der Römer, prallte auf die Schilde der römischen Soldaten. Die Soldaten waren recht perplex, sollten sie ihre Schwerter einsetzen? Zu spät! Der Mob riss den Soldaten die Schilde aus den Händen und rang sie zu Boden. Es waren einfach zu viele. Verus rettete sich einige Schritte nach hinten. "Bei den Göttern..." Der Mob prügelte auf die hilflosen Soldaten ein. Sie schrien auf. "Schlagt der Schlange den Kopf ab!" - rief einer der Mob-Insassen. Der Mob bemächtigte sich der Waffen der Soldaten und war kurz davor auf die armen Soldaten einzustechen. Die Linie war zusammengebrochen.


    Verus stürmte nun ebenso los. Er musste den Mob von seinen Männern fernhalten, er wollte sie retten.

    Die Mannschaft der Batoidea war mit dem Verladen der Lebensmittel beschäftigt. Sie schleppten eine Amphore nach der anderen und einige Säcke an Bord, doch Verus entging das Gemurmel nicht. Man konnte die Aggression förmlich schmecken. Er legte die Hand an sein Gladius und war bereits es zu ziehen, wenn es nötig war. Er ging langsam wieder auf das Deck, dafür drängte er sich an seinen Matrosen vorbei. Ein Seeman ließ eine Amphore fallen, wahrscheinlich weil Verus ihn angestoßen hatte. Der Wein lief auf den staubigen Boden, Ton splitterte. "Milites," rief Verus. Einige bewaffnete Seesoldaten marschierten vor Verus auf. "Sichert den Zugang zum Schiff. Ich befürchte, dass wir hier nicht gerne gesehen sind. Versucht dafür zu sorgen, dass sie das Verladen nicht stören," befahl er knapp. Die Soldaten nickten und gingen bewaffnet mit ihren schweren Schilden und Gladii nach unten. Sie bildeten einen Wall aus ihren Schilden, um den Verladeprozess zu schützen.


    "Schau dir das an, wollen uns wohl abschlachten," rief der betrunkene Hafenarbeiter, der sich derzeit im Mob aufspielte. Der Arbeiter nahm eine kleinere Kiste und warf diese auf die Soldaten. Die Soldaten wichen nicht zurück und rückten mit geschloßenen Schilden einen Schritt vor. Der Mob stachelte sich auf. Er bewaffnete sich mit Stöckern und Steinen. Wenige Atemzüge trennten den Kai von einem Gemetzel.


    Verus rannte hektisch hinunter, natürlich nun mit gezogenem Schwert. Sein Kettenhemd hatte er eben noch gerichtet und beobachtete das Geschehen. "Halt im Namen der römischen Flotte! Wir machen von der Waffe gebrauch!"
    Der Mob warf einige Steine. Verus wurde unsanft von ein paar Steinen getroffen. Er duckte sich leicht.