Beiträge von Titus Decimus Verus

    Verus hob den Becher und prostete Sedi zu, danach trank er.
    "So soll es sein!"


    Er setzte den Becher wieder ab.


    "Jetzt habe ich genug von meinen Heldentaten geredet, die leider immer noch nicht die nötige Würdigung finden. Wie oft habe ich beim Kaiser das Gesuch um die Ritterschaft eingereicht, wie viele Leute haben für mich gesprochen? Was muss ich noch tun?- Selbst Kaiser werden? - Naja..."


    Verus resignierte etwas, da ihm gerade klar wurde, dass er viel für Rom getan hatte und dies dennoch in Vergessenheit geriet. Er lächelte nach einigen Sekunden wieder.


    "Solange ich mir von meinem Sold Wein und Frauen kaufen kann, reicht es mir!" :D

    "Es handelte sich um Piraten, die ihre Basis auf corsica hatten. Wir wurden auf sie aufmerksam als sie ein Schiff der römischen Flotte überfielen. Diese Dreistigkeit musst du dir einmal vorstellen, es ist quasi so als greife man den Kaiser persönlich an. Schließlich entschlossen sich der Präfekt und ich dazu zu handeln. Wir entsandten einige Schiffe. Ich hatte das militärische Kommando auf einem dieser Pötte, mein erstes richtiges Kommando, wenn ich mir dies eingestehen darf. So kam es dann zur Schlacht, ich lockte die Piraten in eine Falle. Wie fängt man Ratten? - Natürlich mit Speck. Ich ließ unsere Schiffe als Handelsschiffe tarnen. Die Piraten dachten sich wohl, dass sie leichte Beute haben würden. Sie kaperten unsere Schiffe und wurden sofort von meinen Männern in Nahkämpfe verwickelt. Anders hätte man Piraten auf hoher See nicht fangen können. Man musss sie zu sich locken. Die Schlacht war blutig. Ich verlor viele Männer und ebenso das Schiff auf dem ich das Kommando hatte."


    Er legte eine kurze Sprechpause ein.


    "Leider ja, sie haben mich erwischt: Einige Hiebe trafen meinen Rücken und meine Hand."


    Verus gönnte sich kurz einen Schluck, um seine Kehle zu befeuchten.


    "Die edle Dame sieht bezaubernd aus, sofern ich dies vor den Göttern sagen darf. Es ist eine Flavierin. Ihr Name lautet Flavia Celerina. Zum Glück konnten wir sie retten. Diese Piraten haben ihr Grausames angetan, was ich nun nicht erwähnen möchte, ich hoffe das verstehst du."

    Verus nahm den Becher zu sich und drehte ihn spielerisch in seiner Hand.


    "Danke."


    Verus stellte den Becher auf seinem linken Beinen ab, jedoch behielt er ihn mit seiner linken Hand umschlossen, so dass er nicht zu Boden fiel.


    "Mich führt ein unfreiwilliger Landgang nach Rom, alter Freund. Eine junge Patrazierin war von Piraten entführt worden, ich habe sie zurück nach Rom geleitet. Wir fanden sie in einem Piratesnest, nachdem wir die Piraten vernichtet hatten. Die letzten beiden überlebenden Schurken werden sich sicher bald am Kreuz finden für diese Schandtat an der res publica. Es war eher ein unerfreuliches Zusammentreffen mit den Piraten, möchte ich meinen..."


    Seine Kriegsverletzung schmerzte wieder bei dem Gedanken an die Schlacht. Er verzog leicht das Gesicht aber Verus verwandelte den Schmerz in ein Lächeln.


    "Lass' uns auf die römischen Tugenden anstoßen, die wir alle mehr oder minder verteidigen. - Was auch immer das sein mag..." ;)

    Verus strich sich über den Bart und stand auf. Er ging kurz durch das Zimmer, abschließend stützte er sich auf seinen Schreibtisch.


    "Ich weiß nicht. Ich bräuchte momentan jeden Mann. Ich plane eine weitere Piratenpatroullie. Dennoch habt ihr bei der letzten Schlacht großen Heldenmut gezeigt, ich werde diesen würdigen."


    Er setzte sich wieder.


    "Ihr dürft an diesem Wettbewerb teilnehmen. "


    Er nahm eine Feder zu sich, tunkte diese in frische Tinte und schrieb.


    Ich stelle mit diesem Dokument die betreffenden Soldaten vom Lagerdienst und Lageraufenthalt frei. Sie dürfen das Lager verlassen und am sportlichen Wettstreit in Mantua teilnehmen. Dieses Dokument umschließt III Milites. Die Rückkehr ins Lager hat zum PRIDIE KAL IAN DCCCLIX A.U.C. zu erfolgen.


    T. Decimus Verus


    Verus reichte dem Soldaten das Dokument.


    "Bitte, du kannst II weitere Freunde von dir mitnehmen. Führe dieses Dokument immer bei dir."

    Verus reagierte ebenso freudig und umarmte ihn ebenso bis sich beide wieder aus der Umarmung lösten.


    Er setzte sich und sprach:


    "Verdünnt."


    Er holte kurz Luft.


    "Wie ich sehe, ergeht es dir hier in Rom recht gut. Das Geld scheint zu fließen. Was macht deine Tätigkeit als Senator? - Ich könnte das nicht, ständig das Gerede alter seniler Greise anhören zu müssen. Der Senat ist und war immer voller gieriger und geschwätziger Greise. - Natürlich bist du davon ausgenommen."


    Verus setzte sein zynisches Lächeln auf, um zu unterstreichen das die Bemerkung über den Senat eher scherzhaft gemeint war.

    Verus trug immer noch seine Paradeuniform eines Centurios der Flotte, da er noch nicht dazugekommen war, seine Kleidung zu wechseln. Er klopfte zackig mit seinen schweren Händen an. Er wollte noch eine Kleinigkeit erledigen, solange er in Rom war.

    Verus wurde der Brief des Praetor Peregrinus übergeben. Er studierte ihn kurz und nickte verstehend. Ihm kam der weise Satz - "wo kein Kläger, da kein Richter" - in den Sinn und so lächelte er verschlagen. Der Pirat würde noch einige Zeit in seiner Hand verbleiben, in seiner wütenden und mit Hass gefüllten Hand.


    "Soldat!" - er schrieb einen Befehl auf eine Tabula und reichte diese dem gerade eingetretenen Soldaten. Dieser nickte und brachte den Befehl zu den wachhabenden Milites im carcer.


    Die Piraten sind bis auf Weiteres festzuhalten. Strenge Bewachung. Erhaltet sie am Leben.


    T. Decimus Verus
    Centurio

    Der Bote gab diesen Brief ab und verschwand dann wieder in der Menge.



    Von der Classis Misenensis
    An den Praetor Peregrinus



    Die Classis vernichtete eine Piratenplage auf dem mare nostrum. Dabei nahmen wir zwei Piraten fest. Einer von beiden scheint der Anführer dieser Kriminellen zu sein. Wir erbitten dein Urteil und erfragen hiermit, wie mit den Piraten zu verfahren ist. Momentan befinden sich beide in unserem Carcer. Bis jetzt konnten wir folgende Anklagepunkte feststellen:


      [*] Vergewaltigung
      [*] Mord an römischen Bürgern
      [*] Mord an Peregrinii
      [*] Diebstahl
      [*] Brandschatzung und Plünderung römischen Eigentums
      [*] Widerstand gegen das Imperium
      [*] Beleidigung des Kaisers und der Civitas


    Wir werden sie gegebenenfalls zu dir nach Rom überstellen lassen, damit sie eine ordentliche Aburteilung erhalten.


    I. A.


    T. Decimus Verus


    Einige Tage nachdem er aus Rom zurückgekehrt war, suchte einmal wieder sein Büro auf. Er musste einen Brief an den Praetor aufsetzen, diesen Piraten zu verurteilen. Der Rechtsstaat sollte sich durchsetzen, so wollte es Verus. Der Pirat würde bis dahin im Carcer der Classis verbleiben.


    Verus ließ sich an seinem Schreibtisch nieder, goss sich einen Schluck Wein auf und begann zu schreiben.



    Von der Classis Misenensis
    An den Praetor Peregrinus



    Die Classis vernichtete ein Piratenplage auf dem mare nostrum. Dabei nahmen wir zwei Piraten fest. Einer von beiden scheint der Anführer dieser Kriminellen zu sein. Wir erbitten dein Urteil und erfragen hiermit, wie mit den Piraten zu verfahren ist. Momentan befinden sich beide in unserem Carcer. Bis jetzt konnten wir folgende Anklagepunkte feststellen:


      [*] Vergewaltigung
      [*] Mord an römischen Bürgern
      [*] Mord an Peregrinii
      [*] Diebstahl
      [*] Brandschatzung und Plünderung römischen Eigentums
      [*] Widerstand gegen das Imperium
      [*] Beleidigung des Kaisers und der Civitas


    Wir werden sie gegebenenfalls zu dir nach Rom überstellen lassen, damit sie eine ordentliche Aburteilung erhalten.


    I. A.


    T. Decimus Verus



    Verus ließ einen Reiter rufen, der diese Nachricht direkt nach Rom bringen würde. Er legte die Feder zur Seite und rollte die Schrift zusammen. Verus reichte sie dem eintretenen Reiter. Dieser ritt wenige Momente später davon Richtung Rom.

    "Entschuldige mich, Soldat." - Verus wandte sich um und ging zur jungen Flavia.


    "Ich hoffe es geht dir besser? Möchtest du etwas trinken?"


    Verus hatte es sich insgeheim zur Aufgabe gemacht, dieses Mädchen sicher nach Rom zu bringen und vor weiteren Gefahren zu beschützen. Es war so etwas, wie Verbundenheit. Es war grausam, was ihr angetan wurde und Verus als Mensch von Moral, konnte dies nicht verstehen und somit musste er sie weiterhin beschützen. Dieses junge Geschöpf verdiente den Schutz seiner.