Beiträge von Marcus Iulius Sparsus

Saß der Frumentari Vinispus Dragonum hatte vor der Casa der Duccier seine Stellung bezogen. In Lumpen gehült und den Körper leicht verdreckt lag er auf der anderen Straßenseite und hatte das Tor der Casa dadurch recht gut im Auge. Dazu hatte er sich noch eine kleine Holzschale mitgebracht und ein Stück alte Brotrinde, auf der er herumkauen konnte.
Nun hieß es abwarten, denn sein Auftrag war es zu sehen, wer so alles in der Casa ein und aus ging. Doch bis auf ein paar Lieferanten und Verkäufern, schien beiden Ducciern nicht viel los zu sein...

"Ja kannst du. Viel Erfolg!"

sagte Sparsus und zog sich in sein kleines Teilofficium zurück, um die beiden Briefe von Duccius Lando durchzugehen, die er heute beim CP abgegeben hatte.

"Fein, wenigstens einer mit dem man Arbeiten kann.
Gut, ich würde sagen, du begibst dich demnächst zum Handelshaus der Freya Mercurioque und sagst, das du eine Schmiede aus Geneve vertrittst und der Freya beitreten möchtest. Daraufhin solltest du entweder zu Duccius Lando oder zu Hadrianus Capitolinus vorgeführt werden. Du hast volle Handlungsvollmacht vom Besitzer der Schmiede erhalten und kannst eine sichere Werkzeuglieferung zusichern. Beim Preis pro Lieferung solltest du dich aber nicht zu sehr verschauklen lassen. Es soll ja immerhin nicht auffallen. Nachdem ihr den Vertrag abgeschlossen habt, sollte er sofort dein Gesicht vergessen, also freunde dich nciht groß an mit ihm. Wenn du dann alles geklärt hast, kommst du zurück, und wir beprechen dann, wie wir da rein gehen.
Alles klar soweit?"

sagte Sparsus zu dem Frumentari. Er musste unbedingt die Namen lernen ....

Heute waren alle Frumentarii anwesend, schließlich hatten sie den Auftrag schon einige Tage und an allgemeinen Informationen war alles eingeholt worden, was möglich war.

"Gut, Jungs, setzt euch hin und aufgepasst.
Als erstes müssen wir in die Freya Mercurioque rein. Problem ist nur, das wir nicht wirklich wissen, wie es Innen aussieht."

Schweinerei war das. Von jeder Bruchbude hatten sie einen Grundriss, mit Abwasser und die Götter wissen was noch. Nur nicht von dem, was sie brauchten...

"Darum brauch ich einen Freiwilligen, der dort hinein geht und eine Schmiede aus Geneva vertritt. Ziel ist es, das Büro von Duccius Lando oder das von Hadrianus Capitolinus ausfindig zu machen. Am besten aber Beide.
Dann zwei Tage später steigt ein Trupp dort ein. Wir untersuchen die Bibliothek und das ausfindig gemachte Büro, beziehungsweise die beiden Büro's.
Wie, Wann und Wo wir da einsteigen planen wir aber erst, wenn wir wissen wie es Innen aussieht.

Also Freiwillige vor - wer machts?"

Sparsus hatte auch keine Probleme damit, einfach einen zu bestimmen... aber man konnte ihnen ja schon die Freiheit lassen sich selbst zu bestimmen.

Dies war die erste Informationstafel, die nach den ersten Tagen zustadnegekommen war. Alles in allem eher wenig und auch schnell in den jeweiligen Ämtern besorgt. Also war ein direkter Besuch in der Casa Duccia, sowie bei der Freya Mercurioque unausweichlich...

"Nur noch eine Herr. Haben wir dafür einen bestimmten Zeitrahmen, oder nur so schnell wie möglich?"

Das mit dem um die Ecke bringen sagte Sparsus zu, auch wenn es fast unmöglich war, jemanden bei einer Spitzelattacke zu erledigen. Schließlich wollte man ja keine Spuren hinterlassen.

EDIT:

Dann fiehl Sparsus noch etwas ein.

"Herr, wir müssten die Postzufuhr zur Casa unterbrechen. Oder zumindest ihre Briefe einsehen können. Haben wir jemanden, den wir vertrauen können, beim CP?"

Sparsus nahm die Tabula stillschweigend entgegen, las sie sich kurz durch und reichte sie an seine drei Gruppenführer weiter. Hadrianus Capitolinus? Er lies seinen eigenen Verwandten beschatten? Dann musste wirklich was im Busch sein. Aber außer dem Hadrianer alles nur Duccier. Gut, das würde es einfacher machen, wenn der Großteil aus einer Sippe kam.

"Handlungsspielraum? Und ist bekannt, ob sich Teile der Besagten außerhalb von Germania Superior aufhalten?

Gibt es etwas bestimmtes, wonach wir suchen sollen?"

Dreck am Stecken hatten nämlich die meisten Leute. Gerade in den höheren Riegen. Und wieso sie die Liste vernichten sollten, wusste Sparsus zwar nicht (schließlich kamen in diesen Teil der Regia keine Putzfrauen vorbei, die sich die Notizen hätten durchlesen können), aber Sparsus stellte es nicht in Frage.

Sparsus nickte nur stillschweigend. Gut, dann blieb wohl nichts anderes übrig, als darauf zu warten, das der junge Läufer wieder zurück kam. Und das hoffentlich mit der Bestätigung. Kurz blickte sich Sparsus im Officium um, fand aber nichts, was die Wartezeit überbrückte. Nun, dann musste wohl der Magister herhalten.

"Wie ist das hier eigentlich mit Germanenüberfällen? Lassen sich die Barbaren vom Limes aufhalten, oder gibt es auch öfters Einfälle ins Inland?"

Zwar befanden sich nicht alle Frumentarii in der Unterkunft, aber immerhin war zumindest der Großteil anwesend. Zwei der Frumentarii begannen schon mal die Wände von den alten Notizzetteln zu befreien. Schließlich konnte man ja nicht wissen, welchen Umfang die Mission annehmen würde. Der Rest nickte nur die Neuigkeiten ab. Was sollten sie auch mehr tun, außer darauf zu warten, dass sie konkrete Informationen bekommen würden.

Naja, man wollte es ja nicht übertreiebn. Obwohl er den Fremden wahrscheinlich noch gefilzt hätte, hätte nicht Cafo, ein altgedienter Veteran dem jungen Miles ein Zeichen zum passieren-lassen gegeben.

"Gut du kannst durch. Die Principia findest du gerade aus, an der Via Praetoria."

sprach er und das Tor öffnete sich.

Die Wache musterte den Mann argwöhnisch. Der Legionarius hatte erst vor kurzem seine Probatio beendet und wolte daher seinen Dienst besonders gründlich erledigen.

"Salve. Trägst du irgendwelche Waffen bei dir?"

sprach der Miles und umkreiste den angeblichen Scriba, um ihn von allen Seiten mustern zu können, die rechte Hand immer am Schwertknauf aufliegend.

"Fähigkeiten? Nun, ich kann Lesen und Schreiben und ... nun ja ... Ich bin Soldat. Ich kann alles vom Leute hetzen über Pila werfen bis Nähen."

Da Sparsus jedoch noch keine genaue Vorstellung von seinem Aufgabenbereich hatte, konnte erauch keine konkreten Fähigkeiten aufzählen, die dafür vielleicht günstig wären.

"Nein Danke, für mich wirklich nichts. Ich bin im Dienst"

Ein wirklich hartnäckiges Kerlchen ....

"Ja natürlich Herr, mach das."

Solange Sparsus keine Schreibarbeit deswegen bekam, war es ihm eigentlich egal.

"Nun, mein Aufgabenbereich wurde mir durch meinen Primus Pilus als das erledigen "delikater Aufträge" beschrieben. Also nehme ich an, dass ich dein Mädchen für alles sein werde..."

sagte Sparsus und nahm eine etwas bequemere Haltung auf dem Hocker ein.

"Nein danke Herr, für mich nichts."

"Nein, ich habe nichts schriftliches, Herr."

Als ob man dem Wort eines Optio nicht trauen könnte. Man würde ihn wahrscheinlich auspeitschen und unehrenhaft aus der Legio entlassen, wenn er das hier auf eigene Faust machen würde. Innerlich schüttelte Sparsus den Kopf wegen diesem Bürokratenvolk und nahm Platz.

Am besten, Sparsus suchte sich einen Hocker. Das schien sich noch etwas zu ziehen.

"Ja Herr. Er hat mir gesagt, das ich für den Magister Officiorum, also dir, arbeiten würde. Und er hat gesagt, das ich die Letung über die Frumentarii bekommen soll."

Im Endeffekt konnte sich Sparsus ja nur nach dem richten, was ihm Crispus gesagt hatte, selbst wenn das Unsinn gewesen sein sollte.

Noch an seinem ersten Tag ging Sparsus auf die Latrinen der Secunda. Er war neugierig, ob man hier ebenfalls die gekalkten Wände dazu nutzte, sich zu verewigen.

Fünf Minuten scheißt der Hund,
ein guter Römer scheißt 'ne Stund.

Durchfall gärt am längsten. Gab mal wieder Bohnen.

Piß nicht daneben, du altes Schwein, der nächste könnte barfuß sein.

Eigenlob stinkt, aber hier riecht's auch nicht nach Rosenwasser. Raetinus

Zum Reisen braucht man Schuhe, zum Scheißen braucht man Ruhe.

Der Morgenschiß kommt ganz gewiß, und wenn es erst am Abend ist.
Also seid mich Optio Drusus auf Gerste gesetzt hat, klappt es nicht mehr so mit dem scheissen.

Gib's doch zu - das war mal wieder das Beste,
was du heute hinter dich gebracht hast!

Tritt näher heran,
er ist kürzer als du denkst.

Ha!Ha! Meiner ist einen Fuss lang. Stummelschwänze sage ich da nur.

Ich hörte die Frauen im Lupanar waschen sich jeden Tag. Das erinnert mich an einen Spruch von meinem Onkel: Wenn du kleckerst, wenn du spritzt, mach wieder sauber, worauf ein anderer dann sitzt!
Octavius Maximus

Der Latrinenprobatus war heute mal wieder da. Alles schön sauber wieder. Macro!

Verehrte Probati, scheißt nicht auf den Rahmen, sondern in die Mitte, das ist bei uns so Sitte.
Legio II, Tribunus T.A.

Reiß mich am Riemen! Sabinus
Wann? Wo? Ursus.

Lieber den Schwanz in der Hand als eine Frau mit Verstand. Cato.
Wie? Woher kennst du meine Alte? Varus

Die Sonne brennt am Firmament, die Filzlaus längst der Sacknaht rennt.

Filzläuse. Immer gut in Olivenöl ertränken. Das hilft meistens.

Na wer sagts denn. Die Legio war wirklich überall gleich. Sparsus zückte seinen Dolch und ritzte auch etwas in eine freie Stelle ein.

Nicht alles, was stinkt, ist Offizier. I. Sparsus

edit: Symbol vor den Thread gesetzt

Sparsus runzelte die Stirn. Jetzt wirds ja lustig.

"Nun, Herr. Der Primus Pilus hat gesagt, das mit die Frumentarii unterstellt werden sollen."

Und dadurch hätte er ja die Letung ... ach wie er diese Kleinigkeiten liebte.

Auf Befehl des Primus Pilus begab sich Sparsus wie verlangt zügig zum Officium des Magister Officiorum. Nach kurzem herumirren in der Regia fand Sparsus schließlich auch das Ofifcium. So klopfte er an und als er das "Herrein" hörte, ...

... trat er ein und salutierte vor dem Magister. Er war zwar Zivilist, aber was sein musste, musste sein.

"Salve Magister. Ich bin Optio Marcus Iulius Sparsus, und eben zur Secunda versetzt worden. Der Primus Pilus Petronius Crispus hat mich zu dir geschickt. Ich soll die Leitung über die Frumentarii übernehmen."

Sparsus betrachtete seinen Gegenüber und wartete, wie er reagieren würde.

Frumentari? Und dan gleich noch das ganze Kommando? Hörte sich alles sehr gut an, bis auf das mit dem Officium. Sparsus grauste vor Schreibarbeit. Gut, er konnte schreiben und lesen, aber das zählte nicht gerade zu seinen Leidenschaften. Andererseits, war das genau das, was Sparsus gesucht hatte.

"Herr, ich nehme das Angebot gerne an."

Was eventuell mit dem vorherigen Kommandanten passiert ist, wollte Sparsus gar nicht erst wissen. Zumal es eh nichts an der Sachlage ändern würde. Die einzoige Frage die blieb, war, was er mit "delikat" meinte. Aber das würde er schon noch erfahren. Spätestens wenn er mit dem Magister Officiorum gesprochen hätte.