Beiträge von Aelia Vespa

    Wirklich begeistert hörte sich das ja nicht an. Sie hatte bisher auch noch keinen Sklaven käuflich erworben und so konnte sie hier keine Meinung zu haben. Aber es schien wohl kein wirklicher Spaß zu sein, oder etwa doch?


    "Ich habe gelernt, dass es unschicklich ist eine junge Dame ohne eine weibliche Begleitung auf Reisen zu schicken. Meine Tante hatte da aber auch eine ganz eigene Meinung dazu."


    Sie hatte nie einen Hader mit ihr gehabt. Die Ansichten, die ihre Tante vertrat, waren nur manchmal sehr altbacken.

    Eine Frau war jedoch in der Lage viele Fragen zu stellen. Vielleicht manchmal andere als Mann dachte, aber es waren dennoch Fragen, die gestellt werden mussten.


    "Du sagtest vorhin dass Callista noch keine Sklavin hätte. Du solltest dann mit ihr einkaufen gehen und dies noch nachholen. Wenn sie nach Germania geht, benötigt sie jemanden, der auf sie aufpasst."


    Man konnte doch keine junge Frau allein auf eine Reise schicken. Das verbot ihr ihre Erziehung.

    ...war schon für sich ein einmaliges Erlebnis. Was man dann noch alles kaufen konnte, ein anderes.


    Nachdem Einzug in das Haus ihres Mannes, dem Eingewöhnen und zahlreicher Überraschungen, war sie mit ihrer Sklavin und einigen anderen Tragesklaven und wieder anderen, die etwas aufpassen sollten, auf dem Mercatus unterwegs. Früh am Morgen hatte sie sich aufgemacht. Das Stückchen bis zum Markt hatte sie in einer Sänfte hinter sich gebracht, die nun in der Nähe auf die Rückkehr Vespas wartete. Den Einkauf selbst erledigte sie zu Fuß. Es wäre wohl auch mehr als nur unbequem und unpraktisch nicht selbst zu laufen. Allein schon die engen Gassen zwischen den Ständen. Die Gunst des frühen Stunde nutzte sie um so gut wie möglich ungestört ihrer Weg zu gehen. Natürlich war eine gänzlich ungestörte Einkaufsrunde unmöglich und utopisch. Durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes konnte man aber schon ein wenig für die eigene Ruhe sorgen.


    Auf der Liste in Vespas Kopf standen diverse Dinge. Ein paar Stoffe für sie selbst, dann konnte ihr Mann auch die ein oder andere neue Tunika und Toga gebrauchen. Sie hatte sich mal einen Tag in das Gemach ihres Mannes geschlichen und sich die Kleidung zeigen lassen. Natürlich war sie mit der Auswahl alles andere als zufrieden. Das musste abgeändert werden. Es war sonst ein unhaltbarer Zustand. Ein paar Dinge des täglichen Bedarfes und für den Haushalt fehlten noch. Diese Liste galt es nicht Fall abschließend heute zu bearbeiten. Dennoch wäre sie nicht böse darüber wenn sie so viel wie möglich an diesem Tag schon abhaken könnte.

    Zum Rest schwieg sie. Es hatte keinen Sinn. Er würde ihr noch mehr Ausreden präsentieren. Sie konnte nicht anders als ihm hier nicht zu glauben. Würde nicht jeder Mann seiner Frau irgendwas erzählen um sie zu beruhigen? Genau. Er würde es. Also konnte sie es auch hier abbrechen. Sie wusste ja wie es war.


    "2000 Sesterzen. Aha....Das ist ja dann ein annehmbarer Preis. Zumindest hast du hier bewiesen, dass du da verantwortungsbewusst gehandelt hast."


    Nicht auszudenken wenn er nun vor den Umbaumaßnahmen das Geld einfach unkontrolliert unter die Leute geschmissen hätte.

    "Du hast es doch gesagt. Gerade eben. Du hast nach dem Aussehen als erstes Kriterium gewählt. Sollten dabei nicht die Fähigkeiten im Vordergrund stehen."


    Nun leugnete er es auch noch. Es wurde ja immer besser.


    "Wieviel hat sie denn gekostet?"


    Nicht viel war keine genaue Angabe und die stand ihrer Meinung noch aus. Sie wollte einen genauen Betrag hören.

    Oh oh...! Erpressung, ganz eindeutig. Das konnte sie ja haben. Nun würde sie sie ganz sicher nicht hergeben. Schon allein aus Protest nicht. Das konnte er sich abschminken. Die Arme verschränkten sich vor Vespas Brust und ihr Blick verfinsterte sich ein wenig.


    "Du weißt ganz genau wie ich das meine. Außerdem habe ich nicht gesagt, dass sie mir nicht gefällt. Nun musst du hier nicht schmollen. Du weißt ganz genau wie ich das meine."


    Dann ließ sie die Worte noch einmal in ihrem Kopf kreisen. Hatte sich das nicht eben so angehört als...unfassbar....


    "So ist das also....eine reicht dir also nicht?"


    Vespa war sprachlos... Zumindest im Moment.

    "Als du sie gesehen hattest?"


    Aha!! Das war es also. Er hatte sie also wegen ihres Aussehens gekauft? Das hatte sie sich doch gleich gedacht. Das würde er noch bekommen. Doch wollte sie dies nicht so überstürzt wie beim letzten Mal angehen. Das war doch ein wenig zu impulsiv gewesen.


    "Nun ja, du hättest es andeuten können. Eine Absicht äußern. Wenn es meine Leibsklavin sein soll, muss sie doch mit primär gefallen und nicht dir, oder?"


    Zumindest dachte sie so. Noch war sie die Ruhe in Person. Ihre Stimme normal und alles andere als aufgeregt. Das konnte sich jedoch jederzeit ändern.

    Bald war in beiderseitigem Einvernehmen auf beiden Seiten die störenden Dinge entfernt worden. Es war nicht ganz einfach gewesen Vespa aus ihren Hüllen zu befreien, aber bald war der Verschluß geöffnet gewesen und es ging wesentlich leichter. Vespa ihrerseits war dann auch nicht faul gewesen und stellte den Ausgleich her. Nur kurze Unterbrechungen störten das Spiel ihrer Lippen.
    Es war ein so gänzlich anderes Gefühl als bei ihrem ersten Mal. Vermutlich spielte da der einfach sehr anstrengende Tag eine außerordentlich große Rolle. Sie hatte vieles nicht so intensiv mitbekommen wie es bisher der Fall war. Die Küsse gewannen eine immer größere Intensität und größere Ausdauer. Ihre Hände traten eine fortwährende Erkundungsreise an. Sanft strichen sie über die freigelegte Haut...

    Nachdem Calvina den Raum verlassen hatte, sah sie Balbus schweigend an bis dieser sprach.


    "Es ist ein Geschenk, da kann ich dir im Grunde nicht böse sein. Ich wäre nur gern gefragt worden und es war sicher teuer sie zu kaufen, oder nicht? Wir sollten in Anbetracht der Umbaumaßnahmen mit dem Geld erst einmal haushalten. Wer weiß wieviel finanzielle Mittel wir aufwenden müssen um dies zu tun. Ich bin mir nicht mal sicher ob ich wirklich eine Leibsklavin benötige."


    Aber vielleicht hatte er sie auch aus anderen Gründen gekauft und jubelte ihr das alles nun so unter.

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    Dann wandte sich Aelius Quarto seiner Nichte zu. Er räusperte sich und tat zerknirscht, aber das war nur zu offensichtlich gespielt.
    ...
    Es ist ein fruchtbarer Flecken Erde in Campania, mit einem kleinen Gut, fleißigen Sklaven und ehrlichen Verwaltern. Die Ernte wirft jedes Jahr einen hübschen kleinen Überschuss ab.
    Das ist mein Geschenk an dich, und ich hoffe, du nimmst es an.“[/i]


    Nachdem das köstliche Essen ein Ende gefunden hatte, war Vespa wirklich gut gesättigt. Sie würde vermutlich den ganzen nächsten Tag nichts mehr essen können und dabei forderten die Traditionen es doch aber. Dann stand ihr Onkel jedoch auf und kam auf sie beide zu. Zuerst hatte er sich an Balbus gewand. Ihr Onkel würdigte sein Geschenk wirklich zu Unrecht herab. Kleine Geschenke konnten einen größeren Wert haben als große.


    Das Geschenk ihres Onkels an sie raubte ihr die Sprache. Ein Grundstück für sie mit einem Haus darauf. Das war wirklich zu viel des Guten. Ungewollt begannen ihre Augen feucht zu schimmern. Sie erhob sich und fiel ihrem Onkel um den Hals. Das wollte sie zwar später erst machen, aber nun war es jetzt schon angeraten.


    "Onkel, ich danke dir für alles. Dieses Fest und nun dein überaus großzügiges Geschenk. Das ist nicht notwendig gewesen. Vielen lieben Dank. Einfach für alles."


    Sie drückte ihn noch einmal herzlich an sich ehe sie einen Schritt zurück trat und ihn einfach nur überglücklich ansah.

    "Gut, wenn dann soweit alles geklärt ist, dann kannst du dich zurückziehen und schauen was du sonst tun kannst, wenn ich deiner Dienste nicht bedarf."


    Sie bedachte Calvina noch mit einem kurzen Blick und sah dann zu Balbus. Die beiden hatten noch das ein oder andere zu besprechen. Zum Beispiel warum sie ohne gefragt zu werden eine Sklavin bekommt. Sicher es war ein Geschenk, aber vielleicht hätte sie auf dem Markt nicht nur nach dem Äußeren geschaut sondern auch ob die Sklavin ihr sympathisch war oder nicht und hier wusste sie das noch nicht so genau.

    Es waren viele eingeladen worden und obwohl offensichtlich nicht alle kamen, wurde es dennoch immer voller am Rande des Beckens. Danns ah Vespa ihren Onkel, den sie ja seit den Feierlichkeiten ihrer Hochzeit nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Sie signalisierte Balbus, dass sie zu Quarto gehen wollte und tat es dann auch. Da musste also wirklich jemand anderes eine Hochzeit feiern auf dass sich die Familie einmal sah. Aber so war es wohl, wenn man ein Consul war. Man hatte kaum Zeit für andere Dinge. Nichts destotrotz stand sie nun bei ihrem Onkel als dieser allein war und begrüßte ihn sehr herzlich in dem sie ihn auch gleich umarmte.


    "Onkel Quarto, es freut mich sehr dich wieder zu sehen und dass du es geschafft hast, dich für heute von deinen Aufgaben frei zu machen. Dann sind wir ja nicht mehr ganz so verloren auf diesem Schiff,"


    scherzte sie ein wenig und sah dann zu ihrem Mann, der sich ja um diesen Tag hier eigentlich drücken wollte.

    Für einen kleinen Moment dachte sie über die Frage der Sklavin nach, musste sich aber eingestehen, dass sie dazu keine Antwort fand.


    "Wie du mir am besten dienen kannst, müssen wir beide wohl erst einmal herausfinden. Bisher war mir noch niemand ganz allein zugeteilt worden und so fällt es mir schwer genaue Auskunft dazu zu geben. Aber ich denke wir werden schon das ein oder andere finden. Ich benötige auf jeden Fall morgens und abends Hilfe. Morgens wenn ich aufstehe und mich für den Tag zurecht mache und abends wenn ich ins Bett gehe. Ich könnte mir auch vorstellen, dass du mich bei meinen Besuchen und Spaziergängen in der Stadt begleiten kannst."


    Alles andere würde wohl von allein kommen müssen und sich dann herausstellen wie viel Zeit die beiden miteinander verbringen würden.

    Zitat

    Original von Prudentia Callista



    "Das klingt fantastisch. Richtig aufregend. Und wie sind die Germanen so?" fragte sie weiter....[/I]


    "Die Germanen leben in einfachen Hütten und in Familienverbünden zusammen. Sie kennen keine großen Städte wie wir Römer, Griechen oder Aegypter es tun. Aber sie sind auch keine Barbaren. Sie können liebe Menschen sein. Zumindest die Germanen, die ich kennen gelernt habe. Dennoch ist aber auch nicht zu leugnen, dass sie gern kämpfen. Es gab vor vielen Jahren einen Krieg in Germanien. Er hat vielen Römern das Leben gekostet und gewonnen hat keiner recht. Dieser Aufstand wurde zwar vereitelt, aber ich weiß nicht ob man ihn als Erfolg bezeichnen kann, wenn so viele Männer sterben. Aber nicht alle Germanen sind gleich und auch nicht alle Römer. Es ist seit langem wieder friedlich in der Provinz und ich denke man kann dort wieder genauso gut leben wir früher. Ich war nach dieser Schlacht nur kurz wieder in Confluentes wo dein Onkel stationiert war. Eine kleine Nachbarstadt von Mogontiacum."


    Sie hatte wohl nun doch zur Genüge erzählt. Zumindest zu dieser Frage. Wenn es noch mehr gab, würde Vespa diese beantworten. Natürlich. Allerdings war der Gedanke einen Bewohner der Provinz einzuladen kein schlechter. Er konnte vieles aus erster Hand erzählen.

    Ihre Herrin war also gestorben. Nach langer Krankheit sogar und dass die Sklavin sie so lange gepflegt hatte bis sie ihren Weg ins Reich der Ahnen antrat. Etwas viel Tod in letzter Zeit ihrer Meinung nach. Nun hatte sie also eine eigene Sklavin. Der Gedanke war wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Bisher hatte sie keine eigene gehabt. Sie würde sich wohl um diese besonders kümmern müssen.


    "Dies war sicher ein schwerer Moment für dich. Ich denke, dass du dich schnell hier in diesen Haushalt eingefunden haben wirst. Es wird vermutlich einiges anders sein als du es bisher kanntest. Dir wurde schon einiges zum leben in diesem Haus erzählt?"


    Vielleicht gab es ja noch etwas zu sagen. Später zumindest, würde sie hierüber noch einmal mit Balbus sprechen müssen. Auch wenn es eine Überraschung war und sie fühlte sich wirklich geehrt, aber er hätte auch ruhig fragen können.

    Ihr fielen keine weiteren Worte zu diesem Thema ein. Sie lächelte nur. Krieg war ein Punkt, der sie schnell schweigen ließ und die Unterhaltung darüber war zum einen in diesem Moment alles andere als passend und auch unnötig. Den Kuss erwiderte sie zunächst zurückhaltend. Eine Hand legte sich in seinen Nacken, die andere legte sich auf seinen Rücken. Seine Küsse zogen weiter und hinterließen eine kribbelnde Spur auf ihrer Haut. Ihre Hand auf seinem Rücken begann nun ebenfalls auf die Wanderschaft zu gehen...

    Die sprachlosen Momente nahmen in letzter Zeit erheblich zu und Vespa sah ziemlich überrascht drein. Eine Sklavin und das extra für sie. Ihr Blick wanderte zwischen Balbus und der Frau hin und her. Unglaublich das. Sie musste sich setzen. Noch einen Moment weiter sah zwischen den beiden hin und her. Ehe ihr doch noch ein halbwegs passabler Satz einfiel.


    "Salve Calvina. Es freut mich dich kennen zulernen. Das ist wirklich eine gelungene Überraschung."


    Und so unerwartet dachte sie den Satz zu Ende.

    Der Sklave hatte gar nicht so weit laufen müssen. sie war für einen kleinen Spaziergang in den Hortus gegangen und von diesem gerade zurückgekehrt als der Sklave sie auch schon abfing und sie ins Tablinum bat. Dieses betrat sie und sah ihren Mann mir einer Frau sitzen.


    "Du hast mich rufen lassen, Tiberius?"


    Sie trat näher und besah sich die Frau näher, die dort mit ihrem Mann zusammen saß.

    "Du sollst doch nicht immer übertreiben. Ich denke nicht, dass ich solch Wirkung auf die Männer habe wie Helena und schon gar nicht möchte ich an einem Krieg schuld sein."


    Was für eine wüste Unterstellung. Nein, nein. Für so etwas würde sie sich nicht hergeben. In diesen Gedankengängen wurde sie jäh unterbrochen als Balbus sie küsste. Für einen Moment erschien ein kleines verhaltenes Lächeln auf ihrem Gesicht. Natürlich erwiderte sie dann diesen Kuss und ließ sich dann langsam aber sicher zurückfallen. So herangezogen, war es nämlich alles andere als bequem. Zumindest empfand sie das so.

    "Nein, ich habe nichts weiter wichtiges was mich an einem Gespräch mit dir im Moment hindern kann."


    Und so ging es weiter im Text. Nachdem man den Herrschaften einige Getränke gebracht hatte, hatten diese noch eine ganze Weile lang viel zu bereden.