Beiträge von Aelia Vespa

    So gut Vespa es vermochte half sie nun beim Wechseln der Sachen.


    "Ich glaube das soll auch nicht wirklich der Figur schmeicheln."



    Vespa grinste breit und zupfte an dem weißen Gewand herum bis sie der Meinung war, dass es nun fürs erste saß.


    "Nichts ist so unschuldig wie das weiß und ich denke, dass soll es auch bei der Braut widerspiegeln. Wobei ich nicht weiß ob du das dann anziehen darfst. Unschuldig warst du eigentlich selten an irgendwelchen Streichen."


    Schon war Vespa ein paar Schritte zurückgewichen in der Hoffnung genug Abstand zwischen sie gebracht zu haben.

    "Dann können wir ja gleich beginnen. Ich würde sagen zuerst die Tunica damit wir dann nicht die Haare durcheinanderbringen. Was meinst du? Dann die Haare und danach der Gürtel?"


    Sie fand dies eine gute Reiehenfolge und war gespannt ob ihre Freundin dies eben so sah. Das war so viel zu tun und so wenig Zeit. Man sollte das wirklich in einer Nacht schaffen? Gedanklich ging sie noch einmal alle Dinge durch. Es war so schrecklich viel....

    "Hast du auch schon ausgiebig gebadet? Du wirst in der nächsten zeit nicht so wirklich dazu kommen. Wie ich gelesen habe, gibt es viele Aufgaben für dich und heute ist das nur ein kleiner Vorgeschmack."


    Sie konnte sich an so viele Dinge erinnern, die im Rahmen der Hochzeit auf sie zukamen....

    "Nun ja...ich habe alles gelesen was ich wissen muss, muss es jetzt nur noch so bei dir hinbekommen. Im Grunde geht es mir bestens. Von der Angst abgesehen etwas falsch zu machen."


    Grinsend trat Vespa ein und umarmte ihre Freundin als sie diese erreicht hatte.


    "Aber ich bin überzeugt, dass wir das alles schaffen und du morgen eine wunderschöne Braut bist und jeder neidisch sein wird dich nicht heiraten zu dürfen."


    Davon war sie wirklich überzeugt. Kurz sah sie sich im Raum um ob schon alles für ihr Werk bereit lag.

    Sie hatte viel gelesen und hoffte nun alles zu wissen was sie beachten musste um ihrer Freundin die richtige Vorbereitung zukommen zu lassen. Schließlich sollte alles so werden wie es die Götter verlangten und sie sollten Paulina nicht zürnen nur weil sie einen Fehler gemacht hatte.


    Ein Sklave hatte sie vom Eingang zu Paulinas Cubiculum gebracht. Kurz klopfte Vespa an und trat dann auch schon ein.


    "Salve Paulina. Wie geht es dir?"


    So wie sie da stand, schien es ihr nicht gut zu gehen. Etwas bedrückte sie. Vespa fragte sich wie gut sie wohl die Entfürung verkraften würde und bisher hatte....

    Sie würde natürlich ihrer Freundin beistehen und ihr auch hier eine Hilfe sein. as wäre sie auch sonst für eine Freundin.
    Doch jetzt begann ein anderes Thema interessant zu werden und so erzählte sie.


    "Es begann damit, dass ich nach meiner Ankunft hier die Räume der Familie erkunden wollte. Es gibt dort einen herrlichen Säulengang. So etwas schönes habe ich wirklich noch nicht gesehen. Ich bin dort entlang spaziert und ein kleines Stück etwas schneller gelaufen und dann ists passiert...."


    Wie sie dieses Pause machen liebte. Man konnte sich somit der ganzen Aufmerksamkeit des geneigten Zuhörers sicher sein und Paulinas eh.


    "Hättest du vielleicht einen Schluck Wasser für mich?"


    Auch damit konnte man die Kunstpause noch etwas ausdehnen und den anderen mächtig auf die Folter spannen.

    Ah jeh....das Briefe schreiben. Das war in der Tat eine gute Sache. Nur...sie war irgendwie zu ungeduldig um lange Briefe zu schreiben und dort ihr ganzes Leben auszubreiten. Sie war jemand, der die persönliche Konversation mehr schätzte als ein geschriebenes Wort. Aber hier ging es wohl nicht anders.


    "Ich werde deinen Rat befolgen und mich dieser Dinge annehmen. Vielen Dank, dass du die Zeit für mich erübrigt hast. Nun werde ich jedoch wieder gehen und dich nicht weiter von deiner Arbeit abhalten."


    Ein freundliches Lächeln lag wieder in ihrem Gesicht und sie erhob sich.

    "Es ist bestimmt eine ganz dumme Frage. Es tut mir auch sehr leid, sie dir stellen zu müssen. Aber wie geht es nach der Eintragung der Verlobung eigentlich weiter? Das Ziel des Ganzen ist mir schon klar. Aber...was ist dazwischen?"


    Näher kennenlernen fiel in ihrem Fall aus. Dazu war die Entfernung zwischen ihnen einfach zu groß. Doch was gab es noch außer der Hochzeit, die irgendwann auch noch anstehen würde.

    "Es ist meistens gut über seine Probleme zu reden und auch ich freue mich dich hier zu haben. Nun habe ich jemanden mit dem ich wirklich über alles reden kann."


    Natürlich sah sie auch das fast gelungene Lächeln ihrer Freundin. Es schien wirklich aufwärts zu gehen und das war gut. Wie sehr hatte sie die Unterhaltungen vermisst, die sie geführt hatten damals!!! Als sie jedoch die Bitte ihrer Freundin hörte, fiel ihr fast der Unterkiefer runter. Nur die Erziehung ihrer Mutter verhinderte die wirkliche Ausführung dieser schlechten Sache. Sie sollte sie bei der Hochzeit begleiten und das nicht nur als Gast? Dabei hatte sie doch gar keine Ahnung. Sie würde wohl einige Schriften lesen müssen um zu wissen was sie alles zu tun hatte. Und dann das Brautbett.... Der Gedanke daran ließ sie doch ein wenig rot werden.


    "Wenn du wirklich möchtest, dass ich das machen. Dann natürlich gern. Es ist mir eine große Ehre."


    Ein wenig unbeholfen lächelte sie in Anbetracht der Tatsache, dass sie einfach nicht wusste, was sie tun sollte und dass Paulina ihr auch noch ihren Liebsten vorstellen wollte, hatte sie ganz vergessen vor Schreck.



    "Es ist ein Ereignis, dass dich für dein ganzes Leben bindet, dass du da über dich sprichst, ist doch normal und kein Grund ein schlechtes Gewissen zu haben. Ganz und gar nicht. Aber wie ist es mir ergangen?"


    Kurz überlegte Vespa was sie erzählen sollte.


    "Vater hat uns fortgeschickt als der Kampf mit den Germanen auch nach Colonia kam. Doch leider folgte er uns nicht. Du hast sicher von seinem Tod gehört. Wir sind zur Familie meiner Mutter nach Norditalia gezogen und dort habe ich die Jahre verbracht. Ich bin erst kurz in Roma und wohne bei meinem Onkel. Aber auch ich habe etwas Freudiges zu berichten."


    Aber dies wollte sie Paulina nicht so einfach auf die Nase binden und schwieg nun mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

    Aufmerksam hörte sie ihrer Freundin zu. Es stimmte sie traurig, dass auch diese so eine schwere Zeit durchmachen musste. Germania schien ein Land zu sein, das Unglück brachte und unglücklich machte. Sie hatte ihren Vater dort lassen müssen und Paulina ihren Liebsten.


    "Es tut mir sehr leid, dass du solchen Schmerz erleiden musstest und umso mehr freut es mich, dass du wieder ein neues Glück gefunden hast."


    Sie lächelte wieder freundlich um ihrer Freundin Trost zu spenden und auch etwas aufzuheitern. Ihr half dies immer und bis vor einiger Zeit tat es des auch bei Paulina. Es waren schwere Zeiten und sie mussten sie alle irgendwie überstehen und sie würden es....

    Zitat

    Original von Gaius Prudentius Commodus
    Commodus nickte und sagte: "Dann danken wir dir für diese schnelle Abwicklung. Vale."


    Dann wandte er sich an Vespa: "Meinen Glückwunsch zu deiner Verlobung."



    Natürlich verabschiedete sich auch Vespa freundlich von diesem Scriba. Als Commodus ihr dann im Gehen schon gratulierte, musste sie ein wenig lachen.


    "Ich danke dir. Schade nur, das Balbus nicht anwesend sein konnte."


    Sie hatte schon so manches Mal überlegt Balbus in Germania zu besuchen. Aber es war eben in Germanien und dort wollte sie nicht so schnell wieder zurück. Es war dort zu viel passiert.


    Wenig später hatten sie dann das Büro verlassen und wandten sich dem Ausgang zu.

    Schmunzelnd nahm sie zur Kenntnis wie Paulina begann zu strahlen. Sie war wirklich über beide Ohren verliebt.
    Doch bei dem Rest konnte Vespa nur schwer folgen. Die Aussagen ihrer Freundin waren so verwirrend ohne den Hintergrund zu kennen. Deutlich hörte sie heraus, dass etwas Schlimmes passiert sein musste, doch sie konnte nur ahnen was es war, sich aber nicht denken was genau passiert war. Wie sollte sie das auch? Es tat ihr sehr leid, dass Paulina so etwas schlimmes durchmachen musste und es scheinbar noch immer nicht verwunden hatte.



    "Liebste Freundin, wenn es dein Herz so bekümmert, dann rede dich frei davon. Du weißt doch, dass du mir alles erzählen kannst. Es hilft zu reden und sein Leid mit jemandem zu teilen. Mache dir auch keine Gedanken darüber, dass du ja eigentlich glücklich sein solltest. Es gibt Stunden in denen die Vergangenheit uns einholt und alles Schöne unter sich begraben will. Dies ist nichts Schlimmes so lange man dagegen kämpft und gerade wenn das Glück am größten ist, scheint unser Unglück im Leben auch zu wachsen."


    Es war eine seltsame Sache war das. Doch sie kannte sie nur zu gut.

    Natürlich erwiderte Vespa die Umarmung und folgte Paulina zu dem vorbereiteten Platz.


    "Du siehst aber auch sehr gut aus. Du hast dich wirklich gemacht. Dein Sedulus ist wirklich ein Glückpilz."


    Sie nahm Platz und ließ ihren Blick kurz durch den Garten schweifen.


    "Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, waren wir beide noch Mädchen und jetzt heiraten wir bald. Die Zeit vergeht rasend schnell. Sag, wie geht es dir und sehr schön hast du es hier."


    Der Garten war ein schönes Kleinod dieses Hauses und schmückte es ungemein.

    Sie war von der Sklavin in den Garten gebracht worden. So aufgeregt wie jetzt war Vespa noch nicht einmal gewesen als sie ihrem Onkel beichtete, dass sie in Rom bleiben wollte und da war sie sehr aufgeregt gewesen. Mit anderen Worten...sie war eben sehr aufgeregt. Sie fragte sich wie sie wohl aussehen würde, wie sehr sich die beiden verändert hatten und was wohl so alles in der Zwischenzeit mit ihrer Freundin passiert war.


    Schließlich kam sie im Garten an und erblickte sie. Sofort zauberte sich ein freundliches Lächeln in ihr Gesicht.


    "Salve Paulina. Es freut mich so sehr dich wieder zu sehen."


    Und das tat es wirklich.

    "Salve. Ich möchte gern zu Paulina. Sie hatte mir eine Einladung geschickt. Ich bin Aelia Vespa. Sie sollte mich erwarten."


    Auch Vespa lächelte freundlich und freute sich sehr ihre Freundin wiederzusehen, die sie schon so lange nicht mehr gesehen hatte.

    Sie hatte die Einladung erhalten und stand nun hier an der Tür und klopfte an. Kurz sah sie sich um. Nun hieß es warten bis sie eingelassen wurde oder zumindest die Tür geöffnet.

    Ein Sklave vom Palatin näherte sich dem Gebäude und gab dort einen Brief ab.



    Von
    Aelia Vespa
    Domus Aeliana
    Roma


    An
    Octavia Paulina
    Casa Octavia
    Roma



    Liebe Paulina,


    ich freue mich sehr nach so langer Zeit von dir zu hören. Es überrascht mich sehr, dass uns unsere Wege beide nun von Germania fortgebracht hat und wir uns wieder hier in Roma treffen.


    Ich bin wohlauf und habe eine Menge zuberichten. Dies würde ich mir aber gern bis zu einem Treffen aufbwahren. So haben wir einen Grund uns wirklich einmal zu treffen und dies möchte ich wirklich gern. Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen. Natürlich interessiert es mich auch, was du zu berichten hast. Ich bin wirklich neugierig was das wohl sein wird.



    Noch mehr freut es mich, dass du jemanden gefunden hast, der dein herz so erobern konnte und ich wünsche euch beiden alles Glück dieser Welt und dass euch die Götter immer wohlgesonnen sind.


    Wie es mir in der Zeit ergangen ist, möchte ich auch für unser Treffen mir aufsparen. Es wäre zu lang um es hier aufschreiben zu können. Lasse uns doch sobald wie möglich einen termin finden um uns treffen zu können. Es ist mir eine große Freude und ich bin schon ganz gespannt. Wie sehr habe ich unsere sehr unterhaltsamen Nachmittage vermisst.


    Bis dahin alles Gute für dich und auch deinen zukünftigen Mann.


    Aelia Vespa


    Irgendwie hatte sie sich da ein wenig anders vorgestellt. Sie war eingetreten als sie dazu aufgefordert wurden und danach nicht zu Wort gekommen und überhaupt hatte dieser Scriba eine Art ans ich. Sicher, er machte das jeden Tag, aber dennoch. Es war doch irgendwie ein Ereignis, das man normalerweise nur einmal in seinem Leben hatte und er behandelte sie so als seien sie sonst wer und wäre das alles nicht wirklich interessant und eher so etwas wie eine einfach Auflistung irgendwelcher Namen. Wenn ihr Onkel zurück kam, musste sie ihn dazu einmal genauer befragen. Doch jetzt war wohl sie gefragt und sie musste sich zusammennehmen ein wenig Stimme wieder zu finden.


    "Sicher habe ich einen Namen. Den hat doch jeder, oder? Auch wenn du uns deinen nicht verraten hast, gehe ich davon aus, dass du einen hast. Meiner ist Aelia Vespa."


    Wäre ihre Mutter hier gewesen, hätte sich der Scriba für den Rest des Tages nichts mehr vornehmen brauchen. Sie hätte ihm einiges zum Thema Benehmen zu sagen gehabt.