Beiträge von Marcus Iulius Licinus

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    Original von Marcus Iulius Licinus
    ...


    Während er der jungen Quintilia also in einem merkwürdigen Kontinuum der Verabschiedung gegenüberstand bemerkte er, dass er sich recht schnell eine Eigenschaft zu eigen gemacht hatte, die so für Torwächter bestimmt nützlich war und auch in der Schlachtreihe das Überleben sicherte, die er aber so bewusst noch nicht wahrgenommen hatte.
    Und dies war der Umstand, dass er aus dem Augenwinkel die ganze Zeit das Forum weiter beobachtet hatte. Nicht kontinuierlich, natürlich, aber die Sprünge in dem umgebenden Bild waren ihm ins Gedächtnis gedrungen. Und dort waren Schlüsse gezogen worden.


    Schluss Nummer eins, war, dass "Anwalt" und sein Aenaeischer Besucher sich wohl schon länger kannten, denn zwischen ihnen hatte sich eine Unterhaltung entsponnen, die doch mehr war, als eine flüchtige Begrüßung. Ob es sich um ein eher dienstliches oder privates Gespräch handelte vermochte Licinus ungeschultes Auge jedoch nicht auszumachen.


    Schluss Nummer zwei. So wie die neue auf dem Forum auftrat war sie wichtig. Auf die Entfernung konnte man die Qualität ihrer Kleidung nicht bewerten. Licinus hätte das auch aus der Nähe nicht gekonnt, nicht wenn sie nicht Seide oder geflickt war. Aber der Leibwächter und die Selbstverständlichkeit ihrer Bewegung ließen keinen Zweifel zu. Der Leibwächter hielt sich allerdings zurück, weshalb Licinus nicht auf neureich tippte. Aber ob jetzt eine lange eques-Tradition oder doch Nobilitas vermochte er nicht zu sagen.


    Schluss Nummer drei. Irgendwas stimmte mit der rothaarigen Sklavin nicht. Auch sie führte mittlerweile eine Unterhaltung, der Mann merkwürdig dicht hinter hier. Und im nächsten Augenblick war er verschwunden. Das war obskur, aber Licinus wurde von etwas noch obskureren abgelenkt.


    Schluss Nummer vier. Er wurde beobachtet. Ein junger Mann hatte mehrfach (oder die ganze Zeit?) zu ihm hinauf gesehen und drehte sich jetzt weg. War er nur neugierig gewesen, was der Mann in schwarz hier oben tat, oder hatte er tatsächlich Interesse an Licinus persönlich. Letzteres war ein nicht unbedingt angenehmer Gedanke, fand Licinus. Musste er dem nachgehen?


    Sim-Off:

    Leute, danke! Dass hier in meinen Beobachtungsthread so viel Leben kommt, hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Macht weiter so :dafuer:

    Die Reaktion kam prompt. Obwohl Licinus sich zu gute hielt seine Gesichtszüge recht gut unter Kontrolle zu haben, fand der tribunus sich einem herzlich dümlichen Ausdruck gegenüber.
    "Oh!"
    Dann einen Moment lang ... nichts. Dann
    "Ich verstehe."
    Licinus fielen eine Bizarrstillion Gründe ein, warum er für die aufgabe nicht geeignet war, aber der Mann hatte mit seinem schließenden punkt ein Problem aufgebracht, dass sich nicht so einfach wegdiskutieren ließ.
    "Ja, eine saubere Ermittlung zu gewährleisten ist in meinem Sinne. In der Tat. Und ich werde die Männer schon unter Kontrolle bekommen." Irgendwie. irgendwie ging das immer. Das machte er nicht erst seit gestern.
    "Ich habe allerdings selbst keine Erfahrung in Ermittlungstätigkeiten."
    Keine die darüber hinausgingen nach Schlägereien die Verdächtigen so lange nieder zu starren, bis einer es nicht mehr aushielt und er den Tathergang geschildert bekam. Was hier sicher nicht reichen würde.
    "Aber ich werde mich darum kümmern, dass keine "Unfälle" geschehen."
    Naja, zumindest nicht, bis der Fall geklärt war. Eindeutig geklärt.

    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Lucius mochte es nie, wenn man den störte - aber als Tribun wurde man eben oft gestört. Also musterte er den Besucher und begrüßte ihn dann förmlich:
    "Ave, Iulius."
    Er wusste, dass der Iulier aus Germanien kam – er konnte sich aber nicht mehr erinnern, ob sie sich damals dort irgendwo begegnet waren. Aber vielleicht würde sein Besucher sich ja genauer erinnern.


    "Ave Petronius," echote Licinus, der mit dem Namen des Petroniers nicht viel anfangen konnte.
    "Ich bin der neue princeps praetorii und bin hier um mich nach und nach bei allen Offizieren hier in der castra vorzustellen. Wenn du einige Augenblicke erübrigen kannst?"
    Konkrete Anliegen hatte der princeps zwar keine aber nachdem er bereits einen Eindruck hatte wie sich die eine Seite die Zusammenarbeit vorstellte (und natürlich auch eine eigene Meinung), so wollte er doch auch wissen, was die andere Seite dachte.
    "Es ginge nur um eine generelle Absprache."

    "ich danke dir Tiberia Corvina!" nickte Licinus der jungen Frau zu. Er schätzte es, dass sie so ruhig blieb und sich sogar Befehle erteilen ließ. Das war für eine Patrizierin in den Augen eines Soldaten nicht selbstverständlich.


    "Also dann, ihr kennt das Spiel", wandte er sich an seine Soldaten. "packt die Felle auf die Tragen. Legt die Verwundeten drauf, sodass sie nicht verrutschen können und dann geht es schön langsam in Richtung des Landgutes."


    Erneut wandte er sich an die Tiberia.
    "Möchtest du deinen Bruder begleiten? Wenn nicht würde ich dich als letzten Dienst noch bitten uns einen wegkundigen Sklaven zur Verfügung zu stellen."
    Licinus hatte zwar noch eine vage Ahnung, wo die Villa lag, aus der zeit als Tiberius Vitamalacus sein patronus gewesen war. Aber das war wirklich vage.

    "Salve tribunus" Licinus winkte ihn herein. "Setz dich." er schob ihm noch einen Becher posca über den Tisch.


    "Im Prinzip ja. Der trecenarius liegt sicher verwahrt und durch eine Abteilung vertrauenswürdiger Männer bewacht auf seinem Landgut.
    Im Detail gab es einen kleinen Zwischenfall"
    nüchterne Untertreibung eines Soldaten.
    "Die -- im Nachhinein wohl schwangere -- Leibskalvin, Strich, Lebenretterin, Strich, Geliebte des trecenarius hat sich beim Packen übernommen und hätte um ein Haar eien Fehlgeburt erlitten. Wir haben sie zusammen mit dem trecenarius auf das Landgut verfrachtet. Sie stehen beide unter beobachtung des Arztes, ich kriege Berichte, wenn sich etwas ändert."

    Da ich grade für Iulia Stella den Iulischen Stammbaum ausgiebig begutachtet habe (und um die neue Farbgebung von Macer zu bewundern :D) Sind mir noch drei Punkte aufgefallen, bei denen ich fragen wollte, ob man die anpassen kann.


    1. Marcus Iulius Iullus hat noch keine Mutter, ist es möglich da Quintia Severa einzutragen und die Halbbrüder somit zu brüdern zu machen, was nie anders ausgespielt wurde.


    2. Licinus Adoptivtochter Esquilina taucht im Stammbaum auf, aber ohne den üblichen Schattenriss bei NPCs. Wenn ich auf den Eintrag klicke komme ich auch zu dem Tabulariumseintrag. Aber, wenn ich auf Licinus Tabu-Seite auf ihren Eintrag drücke, bekomme ich nur ne Fehlermeldung.


    3. Bei Tiberius Pompeius Civilis wird mir im Stammbaum kein Bild angezeigt. Jemand ne Ahnung woran das liegen könnte?


    Liebe Grüße und vielen Dank fürs ansehen


    Licinus

    "Das wäre mir eine Freude. Vielleicht ergibt sich ja schon bald die Gelegenheit, sich erneut zu besuchen." Licinus nickte zur bekräftigung, nicht realisierend, dass diese Worte und sein Rang ohne sonstigen Zusammenhang auch eine Drohung beiinhalten konnten.


    Die Frage, wie es Mantua eigentlich ging, lag ihm noch auf der Zunge, er verbiss sie sich aber, denn sie waren dem Abschied doch schon zu nahe gekommen, um noch neue Gesprächsfelder aufzumachen.


    "Ich werde dem Senator deinen Dank übermitteln. Wenn ich sonst nichts mehr für dich tun kann, würde ich mich allerdings verabschieden. Durch die Abwesenheit der beiden Senatoren bleibt doch eine Menge Papierkram an mir hängen.


    Es hat mich gefreut und vielleicht bis bald."

    Neue Besen fegten gut, hieß es so schön. Und in wenigen Momenten passte das so gut, wie diesem.
    Licinus hatte sich für diesen Tag eine Inspektion der Gebäude vorgenommen. Die Frage war allerdings nicht, ob sie ordentlich aufgeräumt waren, sondern es ging viel mehr um Schäden für die man nicht die Soldaten verantwortlich machen konnte.


    Nach der Frostperiode galt es zu prüfen in wie weit gefrorenes Wasser den Anstrich oder gar den Putz der Gebäude angegriffen hatte. Also stand Licinus umringt von einer Horde fabri zwischen verschiedenen Gebäuden und überwachte, wie die Fachleute die Mauern in Augenschein namen, sie abklopften und alle schadhaften Stellen gewissenhaft auf ihren Tafeln notierten.


    Gerade hatte einer der immunes seinen Chef herbeigerufen um ihm eine besondere Stelle zu zeigen.
    "Siehst du hier, princeps. Diese feine Haarriss im Putz. Ich vermute, dass Gebälk hat sich so sehr verzogen, dass die Wand gerissen ist. Wenn du mich fragst hat man das mindestens zwei oder drei Jahre mit immer mehr Putz kaschiert. Wir müssen den abschlagen um das Mauerwerk darunter anzusehen, aber wenn ich Recht behalte, dann müssen wir die Wand komplett ersetzen."


    Licinus brummte verstehend "Also gut, dann los!" im Kopf schon die entstehenden Summen überschlagend.

    "Vielleicht lohnt es sich tatsächlich, wenn du de Ulpianum mal einen Besuch abstattest" meinte Licinus freundlich. Er selbst würde das an des Annaeus Stelle wohl sicher tun, einfach um mehr herauszufinden.
    "Ich glaube zumindest nicht, dass ich ihn an der academia kennenlernte und auch mein Kontakt zur Flotte war in damaligen Jahren eher gering." erklärte er. Das war später zwar anders geworden, als er Lagerpräfekt bei der prima gewesen war, aber auch da meinte er, dass der Präfekt einen anderen Namen getragen hatte.

    "Ich weiß, Luna", er strich begütigend über die Haare. "Wir passen auf euch auf!"


    Ein letztes Aufbäumen, vor dem wegdämmern und Licinus konnte nichts sagen. Er konnte ihr nichts versprechen, was zu halten nicht in seiner Macht lag.
    Er schwieg und wartete bis sie endgültig ohnmächtig geworden war.



    Sim-Off:

    Hoppla, das verschwinden des Arztes hatte ich überlesen.

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    Original von Quintilia Pina
    „Danke aber die Urbaner und Prätorianer, habe ich seit dem Aufstand reichlich genossen. Sie noch näher kennen zu lernen ist kaum noch möglich.“ Himmel noch eins jetzt war es raus und dabei hatte sie doch gehen wollen, damit eben so etwas nicht passieren konnte.
    Ein wenig schief lächelnd hob sie die Schultern, „Die Zeiten ändern sich eben.“
    Was soll ich denn sonst sagen, rechtfertigte Pina sich vor sich selber. Das Nachsitzen bei der Augusta hat mir gereicht, die Elite Roms kann mich mal. Viel Wirbel um nichts wird hier veranstaltet im Wechsel mit einer Hetzjagd auf Christen.
    Keiner will zu seinen Fehlern stehen und jeder schiebt die Schuld irgendwem zu und wer sich traut die Wahrheit zu sagen, der wird letztendlich als Lügnerin beschimpft. Als schuldige stempelt man gerade die ab, die den Ärmsten der Armen schon immer geholfen haben.
    Nur wie sollte, das hier weiter gehen? Sie konnte den Iulier jetzt nicht einfach stehen lassen und gehen. Zögern, ein wenig hilflos stand sie nun da.


    Statt wie erwartet zu gehen, blieb die junge Quintilia bei ihm stehen und sprach weiter. Ihr schiefes Lächeln konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass aus ihren Worten eine unglaubliche Bitterkeit hervorstach, wie sie Licinus zuvor noch nie bei einem Menschen ihres Alters erlebt hatte. Was hatte sie wohl bei dem Aufstand erlebt? Erleben müssen? Licinus hätte es gerne gewusst, traute sich aber nicht zu fragen. Er war sich sicher, Pina wäre schneller weg gewesen, als er es hätte verhindern können.
    "Das ist schade. Aber vielleicht hast du Recht. Die Zeiten ändern sich leider wirklich." Und kleine Mädchen wurden erwachsen und enttäuscht und wohl auch verletzt. Für einen Moment standen sie sich schweigend gegenüber, beide offensichtlich nicht wissend was sie tun oder sagen sollten.
    "Vielleicht gelingt es dir irgendwann, die einzelnen Menschen in der Masse der Prätorianer zu sehen. Dann komm mich besuchen. Mein Angebot gilt."
    Er reichte ihr die Hand zum Abschied. Ganz ohne Gruß wollte er nicht, dass sie ihn verließ.
    "Übrigens, bei dem Aufstand ... Ich bin erst sehr viel später in Rom angekommen." Gab er ihr noch mit auf den Weg. Vielleicht half es ihr.

    Zitat

    Original von Quintilia Pina
    Jesus, was mache ich hier, fragte sich Pina nun selber mit Entsetzen. Das war nicht gerade unauffällig Verhalten.Dabei hatte sie sich einfach für einen kurzen Augenblick gefreut einem Mann zu begegnen, der in irer Vergangenheit versucht hatte normal mit ihr zu sprechen und sie nicht einfach nur als Mädchen ab zu tun.
    „Richtig Quintilia Pina“, antwortete sie freudig. Freudig darüber, dass er sich an so vieles erinnern konnte und dass für einen Mann in seiner Position. „Ich meinte, du gehörst auch zu den Prätorianern“, beantwortete sie ihm seine Frage. „Wie ich hörte warst du in Germanien, jetzt bist du sicher froh wieder in Rom zu sein. Wir werden uns dann vielleicht, das ein oder andere mal über den Weg laufen, aber jetzt muss du mich entschuldigen ich habe noch eine Verabredung“, lächelte sie den Iulier an. Sie hoffte, dass damit ihre selber herbeigeführte Begegnung beendet war.


    "Das ist richtig. Nach einigen Jahren in Germania hat der Kaiser beschlossen, mich zur Garde zu versetzen."
    Dass in seiner Stimme noch immer eine gewisse Wehmut mitschwang, wenn er von seiner Versetzung sprach, konnte er nicht verhindern. Und gewissermaßen wollte er es auch nicht, denn es wäre ihm wie ein kleiner Verrat an seiner Mogonticer Freunden vorgekommen.
    Ob er froh war? Das war keine einfache Frage, aber offensichtlich wollte die junge Frau auch gar nicht so viel mehr hören, da sie in Eile war.
    "Nun," erklärte er "dann will ich dich nicht länger aufhalten. Aber wenn du, deine Schwester oder Quintilia Valentina mich in der Domus Iulia mal besuchen wollt, seit ihr herzlich willkommen. Eine Führung durch die Castra kann ich leider nicht anbieten."
    Zumindest meinte Licinus sich dunkel zu erinnern, dass er Pina mal eine Führung in Mantua angeboten hatte, zu der es aber nie gekommen war.

    Licinus machte eine abwehrende Handbewegung. Schon verstanden, sollte das heißen. Also nur an den Überschenkeln festbinden. Aber auch davon schien Luna wenig überzeugt.


    Bvor Licinus auf die Drohungen der Patientin reagieren konnte entspann sich ein Wortgefecht zwischen dem Arzt und Luna. Als Licinus Gelegenheit hatte zu Wort zu kommen, schloss er sich dem Arzt an.
    "Mach den kleinsten Mucks und ich schwöre dir, dass ich dich höchstpersönlich festbinden werde. Krätze hin oder her. Ich werde nicht zulassen, dass du dich umbringst, allein schon, weil Verus das nicht überleben würde." setzte er brutal hinterher. Sogar für einen Blinden (und das war er in der Beziehung häufig) war hier ersichtlich, dass Luna Verus mit all der ihr eigenen Kraft liebte. Und wenn Verus Luna nur einen Bruchteil so stark liebte -- was Licinus natürlich nicht wissen konnte, da Verus nie über seine Gefühle gesprochen hatte und das vermutlich auch nie tun würde --, dann hatte das hier alle Kraft einer griechischen Tragödie.


    "Den Umständen entsprechend!" antwortete er zuletzt auf ihre Nachfrage. Ums ich dann an die Tiberia zu wenden. "Wenn Ihr Schafsfelle im Haus hättet, mit denen wir die Sänfte polstern können, die wären großartig. Vielleicht könntest du deine Sklaven anweisen, mir solche zu beschaffen?"
    Er betrachtete das ganze nicht mehr als eine Sicherheitsverlegung sondern als einen Verwundetentransport. Aus den Sänften würden Tragen und wenn man diese mit Fellen polsterte, lagen die Verwundeten halbwegs warm, ohne in unnatürliche Haltungen abzudriften, wie es bei Kissen geschehen konnte.
    "Können wir sie zudecken oder ist das Gewicht der Dekce zu schwer?"

    Schon wieder überrascht sei, aber diesmal weiß ich, was ich sagen will:


    Großartig! :D :app:


    Dann lass sich Verus mal auskurieren und komm schleunigst zurück. Es gibt immer noch eine ganze Menge Staatsfeinde. Gegner ROMS.