Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Der Rekrutierungsoffizier fuhr von seinem Schreibtisch aus hoch und fauchte:


    "Lernt ihr das denn nie? Anklopfen, auf das herein warten und dann, und nur dann, reinkommen."
    erst im nächsten Moment wurde er der Tatsache gewahr, dass hier kein legioscriba die Tür durchschritten hatte sondern ein Zivilist.


    "So, möchtest du das. Dann noch mal von vorn! Name und Name des Vaters, Geburtsort und Alter?"
    Die Laune des Mannes hatte sich durch die "Änderung" der Person offensichtlich nicht gebessert, aber er hatte mittlerweile nach einem Stilus und einer tabula gegriffen und war bereit mit ersterem in die letztere zu ritzen.

    "Vale Bashir." sagte Licinus noch über die Schulter hinweg und trottete dann durch das Lager. In Gedanken beschäftigte er sich mit dem Gespräch mit dem Parther. Irgendwie kam es ihm im Nachhinein merkwürdig vor, er hatte mit ihm mehr gesprochen, wie er mit einem seiner eigenen Männer gesprochen hätte, als mit einem ehemaligen Feind. Nein, erkannte er mit leichtem Schaudern, sogar mit einem, den er für fähig hielt irgendwann einmal Führungsaufgaben zu übernehmen.
    Eine Stimme sagte ihm, dass es sich lohnen würde ein Auge auf diesen Parther zu haben und zu sehen, was aus ihm wurde.

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus


    Als Reatinus vor sein Zelt trat, hörte er den Centurio schon Anweisungen brüllen, und begutachtete die Legionäre, welche mit nach oben gestiertem Nacken eher so wirkten, als würden sie alles überhören - was bei der Lautstärke einer Centurionenstimme praktisch unmöglich war. Als sie mit der Aufgabenbesprechung fertig waren, kam der Centurio dem Artorier näher, während dessen Optio den Rest übernahm. Reatinus straffte seine Haltung.


    "Centurio?"



    Licinus salutierte vor seinem Vorgesetzten und sagte sein Sprüchlein auf:


    "tribunus, nuntio, Morgenapell abgehalten, centuria vollständig. Tagesbefehle ausgeben, contubernia sind auf dem weg zu ihren Arbeitsaufträgen.
    Ich selbst wollte mich gerade aufmachen die Gruppen abzulaufen."
    Als er geendet hatte wartete er darauf, was der tribunus nun anordnen würde. Vermutlich würde er einige der Arbeitskommandos selbst inspizieren wollen, vermutete Licinus.

    "Der Termin ist in Ordnung, denke ich.
    Ich werde die anderen Offiziere darüber informieren, wir von der IX. treffen uns ohnehin ja täglich und die Reiter werden sich auftreiben lassen.
    Sollte einer noch einwände haben werde ich dich dann schnellstmöglich informieren."

    Licinus ging allerdings nicht davon aus, dass das der Fall sein würde.
    Nun wartete Licinus auf die Erlaubnis sich zu entfernen

    Sim-Off:

    Sch...eibenkleister, jetzt hab ich es vergessen


    Licinus hatte schon von dem tribunus von der Bitte erfahren, ließ sich das jedoch nicht anmerken und sah den probaten scharf an.


    "So, du möchtest seinen Haushalt beaufsichtigen?


    Und wie genau hast du dir das vorgestellt?"


    Licinus hatte schon eine klare Vorstellung, was er erlauben würde, aber er war interessiert daran, was der probatus sich gedacht hatte.

    Eine Weile hört man gedämpfte Schreie und die Stimmen, von Männern, die sich in kurzen knappen Sätzen unterhielten. Irgendwann blieben die Schreie weg und man hörte nur noch die Stimmen, dann gar nichts mehr.
    Noch eine Weile später kam ein medicus, dessen frische tunica in deutlichem Gegensatz zu seinem abgekämpften Gesicht stand und wandte sich an den Mann der still im Raum stand.


    "Entschuldige, dass du warten musstest. Wir hatten da hinten einen schweren Fall.
    Aber was kann ich für dich tun?"

    "Hör dich hier um. Keiner wird was anderes sagen." meinte Licinus leicht amüsiert "Aber alle wissen, dass sie es nur nicht zugeben wollen."


    Licinus sah sich im Zimmer um und fand, dass nun alles in Ordnung war.


    "Nun, scheint wir sind fertig. Danke für die Hilfe." meinte Licinus und bemerkte, dass er den richtigen (überlegen-selbstverständlichen) Tonfall gegenüber Nicht-Arbeitssklaven nie traf.
    "Ich nehme an, du hast auch noch zu tun? Ich jedenfalls muss weiter." sagte Licinus und schritt auf die Zelttür zu um einen weiteren Kontrollgang zu unternehmen.

    Mehr im Augenwinkel entdeckte der Decurio einen miles, der zwar das Pferd bestieg aber alles andere als voll ausgerüstet war. Schon wollte er ihn scharf zur Ordnung rufen, als er sah, dass der Mann zunächst mit jedem Teil einzeln übte. Er beschloss zu beobachten, wie viel der Mann länger brauchen würde und wie erwartet war er einer der letzten, aber sein Pferd hatte keinen Krazer abbekommen, soweit er das gesehen hatte. Dennoch würde er mit dem jungen Mann ein ernstes Wort wechseln, ob dieser Eigenmächtigkeit.


    "Na, das werden wir morgen aber nochmal üben müssen, vor allem das schwenken. Ihr seit ja auseinandergefallen, wie ein Haufen griechischer lupae, wenn es Krach im lupanar gibt.
    Ihr sollt die Reihen grade halten!"


    "Für heute jedoch mache ich Feierabend. Ihr natürlich noch nicht!" setzte er mit einem Grinßen, dass schon fast fies zu nennen war hintan.
    "Ihr bringt jetzt die Pferde in die Stallungen und versorgt sie. Morgen früh erwarte ich euch mit den Pferden wieder hier auf dem Platz. Bei Fragen wendet euch an die Knechte in den Ställen.
    Abite."


    Sim-Off:

    Den Teil bitte aussimmen


    Dann ritt der Papinier auf Vestinus zu und sprach ihn an:
    "Du! Die Idee erstmal alles einzeln zu probieren. Gar nicht mal so blöd. Aber wenn ich das nächste Mal befehle, dass ihr die ganze Ausrüstung nehmen sollt, dannn gilt das von Anfang an, klar?!
    Du kannst dich glücklich schätzen, dass du die Übung nicht aufgehalten hast!"
    [/B]
    Und ohne eine Antwort abzuwarten wandte er sich ab und ritt davon.

    "So, das war der einfache Teil. Hinter jedem der Pferde seht ihr die Ausrüstung eines eques liegen. Die legt ihr jetzt an und wiederholt die Übung von eben, diesesmal bleibt ihr nach dem zehnten Mal jedoch sitzen."


    Hinter den Pferden lagen in der Tat Parma, hasta und sparta für jeden der milites bereit. Die Kunst war nun beim auf- und Absteigen die Waffen so zu halten, dass sie weder den Mann noch das Pferd verletzten.


    "Ist schon schwerer, nicht wahr?" fragte der Offizier, als einige der Neuen ins Straucheln gerieten. Als alle wieder erflogreich auf den Pferden saßen ging es weiter.
    "Nun versucht mal zu Reiten. zwei Runden um den campus. Eine im Schritt und eine im Trapp. Und versucht dabei möglichst gut die Linie gerate zu halten!"

    Nach einer kurzen Weile (oder auch einer langen verglichen mit den professionellen equites) saßen alle fest auf ihren Pferden.
    Jedoch nicht für eine lange Zeit.
    "Und wieder absitzen!" befahl der centurio. "Und zwar mit den Füßen zuerst!"


    Als die Anwärter dann alle wieder festen Boden unter de Füßen hatten hieß es:


    "So, und jetzt das ganze zehn mal wiederholen. Vorwärts!"

    "He ihr zwei, ihr könnt nicht beide auf einem Pferd reiten!" blaffte der Decurio zwei Männer an, die sich am streiten waren, wer von ihnen zuerst an dem Pferd gewesen war.
    "DU! Nimm Gulnora dort drüben!" entschied er die Angelegenheit kurz und bündig bevor er mit dem Übungsprogramm fortfuhr.
    "Wie ihr seht sind alle Pferde bereits gesattelt. Ihr werdet euch das jetzt genau ansehen, anschließend absatteln und wieder aufsatteln. Zuletzt sitzt ihr auf.
    Im Zweifel fragt die Knechte."

    "Richtig. Zum einen sind die Reiter die Augen und Ohren der legio, zum anderen übermitteln wir die Nachrichten des legatus und des Stabes an andere Einheiten oder Truppenteile.
    Eien Aufgabe habt ihr aber vergessen:
    Die Eskorten. Eine gewisse Anzahl von Equites begleitet jeden Offizier, wenn er sich irgendwie von der Haupttruppe entfernt."


    Im Hintergrund führten nun die Pferdeknechte der Turma einige Pferde heran, die zur Zeit keinem Soldaten zugeteilt waren, und stellten sich mit ihnen hinter den Decurio.


    "Nun wird es Zeit, dass jeder von euch sich ein Pferd aussucht. Dieses Pferd wird euch durch die Ausbildung begleiten. Eine eurer Aufgaben wird es sein, es zu pflegen und gesund zu halten.
    Da ihr aber alle keine AHnung habt, wie das geht, wird es euch von den Knechten hier erklärt werden."


    Der Decurio ritt nun beiseite und wieß die probati an, sich ein Pferd auszusuchen, indem er rechts neben ihm Aufstellung nahm.

    "Da wird uns sicherlich etwas einfallen, wie wir das prüfen können." Licinus selbst hatte schon daran gedacht, dass jemand sich an das Lager heranschleichen könnte, aber da war das Risiko einer übereifrigen Wache besonders hoch.
    "Eine Möglichkeit wäre, wir bauen an einem Abend unser Lager auf, zerlegen es am nächsten Tag mit den Belagerungswaffen, bauen es wieder auf und am Morgen des letzten Tages wieder ab.
    Du musst nur den praefectus überzeugen, dass die Übung das Zerstören der Ausrüstung wert ist."

    Das nur sprach Licinus natürlich mit einem ironischen Unterton aus, wusste er doch, wie sehr der praefectus unnötige Verschwendung hasste, schon von Amts wegen.
    "Die andere Möglichkeit wäre euf einige Heuballen oder anderes zu feuern. Da müsste man zuvor einge der umliegende Gehöfte um Hilfe bitten."

    Wunde? Licinus sah sich seinen Finger an, und tatsächlich er blutete. Bisher war ihm das noch gar nicht aufgefallen.
    Die Hand ruhig haltend ließ Licinus sich den Finger einbinden und biss die Zähne zusammen, al der Essig in die kleine WUnde kam:
    "Grssss. Glaube nicht, dass er gebrochen ist. FÜhlte sich nit so an." als er das Blut zurückgedrückt hat.
    "Danke. Ich werde nachher mal den Quacksalber nachsehenlassen."


    Licinus sah sich in dem Zelt um, wenigstens war der Unfall erst passiert, als er das letzte Teil am aufstellen war.
    "Stell noch schnell das Bett auf!" wieß er Bashir an, während er sich auf einen der Feldhocker setzte und den kommunikationsfaden wieder aufgriff, den sie gehabt hatten.
    "Ein Soldat ohne Angst, glaube nicht, dass es das gibt." sagte er und versuchte den Schmerz so weit wie möglich runter zu beißen.
    "Ein Soldat ohne Angst taugt zumindest nicht. Er wird leichtsinnig und riskiert sein Leben und das seiner Kameraden. Aber in Panik verfallen, das ist mindestens genauso schlimm." spätestens seit seinen Erlebnissen in Parthia glaubte Licinus nicht mehr daran, dass irgendein Soldat keine Angst hatte. Und genau darum trainierten die Römer ja jeden Tag, dass man nicht in Panik verfiel und auch wenn man Angst hatte, wusste, was man Tat.

    "Da bist du richtig informiert tribunus. Wir und die sechste übernehmen die Ausbildung und bekommen den ersten Schwung an Rekruten."
    Was jedoch keinesfalls heißen sollte, dass sie nicht auch einen Batzen Veteranen dabei hatten, die die jungen Kerle anleiten konnten.
    "Die komplette IX. also, ich werde den pilus prior informieren."


    Licinus legte einen Finger auf die Stelle der Karte, auf der das Lager eingezeichnet ist und begann zu erzählen.
    "Ich würde von hier aus nach Süden marschieren, nach ungefähr eineinhalb Marschtagen könnten wir hier abbiegen..." der Finger wanderte in östlicher Richtung weiter "...und am Ende des zweiten Tages hier unser Lager aufschlagen. Dort befindet sich viel Land, dass nur zur Viehhaltung taugt, wo wir die Übung abhalten könnten..." der Finger ruhte einen Moment auf dem Punkt der Karte und wanderte dann in Nordwestlicher Richtung zurück auf das Lager."Nach Abschluss der Übungen könnten wir in einem Gewaltmarsch an einem Tag hierher zurückkehren. Und ich meine einen Gewaltmarsch!" setzte er bekräftigend hinzu.

    "Gut, dann fangen wir an.
    Wegtreten!"
    wieß Licinus seinen Stellvertreter an.


    Dann hängte er selbst seine Flasche an den Gürtel, bevor er sich aufmachte einen kurzen Inspektionsgang um die Befestigungen des Lagers zu machen, bevor er die anderen Arbeitskommandos aufsuchen wollte.
    Zuerst jedoch informierte er den tribunus Reatinus über die allgemeinen Vorgänge.


    Sim-Off:

    Und? Wen trifft Licinus wo?