Straßenbau der Legio I | Kapitel 1 - Der Marsch in Richtung Patavium

  • Als der Centurio den Tisch auf die Füße wuchtete, griff Bashir bereits zu den Teilen des nächsten Möbels und begann, es zurechtzulegen und zusammenzusetzen. "Auf beiden Seiten sind sehrr viele gute Männerr gestorrben. Und viele gefangen worrden. Nein, ich warr nicht frreiwillig Soldat. Mein Vaterr wollte es so. Und als guterr Sohn hatte ich ihm zu folgen." Er atmete tief durch. "Ich... hatte grroße Angst in dem Kampf... Es warr meine errste Schlacht. Und hoffentlich meine letzte." Es fiel ihm nicht leicht, das zuzugeben. Schon gar nicht vor einem Mann, der der Inbegriff eines Soldaten zu sein schien.

  • Licinus griff sich nun das Feldbett, während er darüber nachdachte. Ob er sich wohl über den Willen seines Vaters hinweggesetzt hätte, wenn ein Leben in der legio ihm zuwider gewesen wäre. Klar, auch er hatte Opfer bringen müssen, aber sich mit diesen schnell abfinden können.


    "Das ist nicht gut. Ein Soldat, der gezwungen wird hat noch weniger Chancen in einer Schlacht.
    Die Angst, wer hat die nicht. Man darf sie nur nicht die Kontrolle gewinnen lassen. Wir waren als gute Freunde zusammen im Krieg, direkt nach der Grundausbildung, das hat geholfen."

    Mittlerweile, so reflektierte er, war er der letzte. einer Tod, zwei bei anderen Einheiten, wobei er von Sparsus auch schon ewig nichts mehr gehört hatte. Und Lucullus, der schon in Edessa gefallen war.


    So abgelenkt bemerkte er nicht, wie sein Finger zwischen zwei der Streben des Feldbetts geriet und als er es merkte war es zu spät:


    "Au! verfluchte Sch***"

  • "Als mein Pferrd stürrzte, warr es vorrbei. Ich wußte es in dem Moment, als es zusammenbrrach. Mein Bein... ich hätte noch kämpfen können, wenn mein Pferrd nicht getrroffen worrden wärre... Du hattest auch Angst? Du? Du siehst nicht aus wie ein Mann, derr Angst im Kampf hat", staunte Bashir. Noch nie hatte ein anderer Mann ihm gegenüber zugegeben, daß er ebenfalls Angst hatte. Sonst behaupteten immer alle, sie seien furchtlos.


    Ein Aufschrei ließ Bashir sofort alle Gegenstände fallen lassen. Der Centurio hatte sich den Finger eingeklemmt. Sofort griff Bashir nach der Wasserflasche des Offiziers. "Soforrt kühlen, damit es nicht anschwillt", sagte er und zögerte nicht, sofort zu handeln. Er ließ langsam Wasser über den Finger laufen und suchte mit seiner Hand nach einen Stück Tuch, das er anfeuchten konnte.

  • Licinus griff in die Kiste, die in einer Ecke des Zeltes, nicht weit von ihm entfernt, stand und holte seinen Schal hervor, den er dem Sklaven entgegen streckt.
    "Hier nimm das." meinte er und begann nun sich mit der anderen Hand das Blut in dem geklemmten Finger zurückzudrücken, während er ungeduldig darauf wartete, das der Sklave den Schal wässerte. Eher gesagt poscate, da sich in seiner Feldflasche wie immer das Standardgetränk der römischen Soldaten befand.

  • Essiggeruch stieg in seine Nase, als das Wasser aus der Flasche floß. Bashir nickte zufrieden. "Das ist noch besserr. Das brrennt zwarr, aber Essig macht Wunden gut sauberr." Der Schal war schnell durchtränkt, dann begann Bashir, einen festen Verband anzulegen. Auch das machte er geschickt und ohne die geringste Unsicherheit. "Hoffentlich ist derr Knochen nicht gebrrochen." Das hatte er so nicht feststellen können. Und sicher wollte der Centurio für solch eine Untersuchung lieber den Arzt aufsuchen, als das einem fremden Sklaven zu überlassen.

  • Wunde? Licinus sah sich seinen Finger an, und tatsächlich er blutete. Bisher war ihm das noch gar nicht aufgefallen.
    Die Hand ruhig haltend ließ Licinus sich den Finger einbinden und biss die Zähne zusammen, al der Essig in die kleine WUnde kam:
    "Grssss. Glaube nicht, dass er gebrochen ist. FÜhlte sich nit so an." als er das Blut zurückgedrückt hat.
    "Danke. Ich werde nachher mal den Quacksalber nachsehenlassen."


    Licinus sah sich in dem Zelt um, wenigstens war der Unfall erst passiert, als er das letzte Teil am aufstellen war.
    "Stell noch schnell das Bett auf!" wieß er Bashir an, während er sich auf einen der Feldhocker setzte und den kommunikationsfaden wieder aufgriff, den sie gehabt hatten.
    "Ein Soldat ohne Angst, glaube nicht, dass es das gibt." sagte er und versuchte den Schmerz so weit wie möglich runter zu beißen.
    "Ein Soldat ohne Angst taugt zumindest nicht. Er wird leichtsinnig und riskiert sein Leben und das seiner Kameraden. Aber in Panik verfallen, das ist mindestens genauso schlimm." spätestens seit seinen Erlebnissen in Parthia glaubte Licinus nicht mehr daran, dass irgendein Soldat keine Angst hatte. Und genau darum trainierten die Römer ja jeden Tag, dass man nicht in Panik verfiel und auch wenn man Angst hatte, wusste, was man Tat.

  • "Dann wirrd err sicherr bald heilen", vermutete Bashir und machte sich sogleich daran, das Bett zusammenzubauen und aufzustellen. Er paßte gut auf, daß ihm nicht das Gleich passierte wie dem Centurio. Es dauerte nicht lange, bis die Schlafstatt des Centurios fertig aufgebaut war.


    "Sie behaupteten immerr, sie hätten keine Angst. Auch mein Vaterr sagte es. Err fand es verrachtenswerrt, Furrcht zu verrspürren." Es fiel Bashir schwer, seinen Vater als Lügner zu sehen. Aber offenbar war es doch so. Eigentlich hätte er es sich denken müssen, aber wenn man es von klein auf eingebläut bekam, daß man keine Angst zu haben hatte, dann glaubte man das halt. Wie lange hatte er angenommen, er sei ein Feigling!


    "In Panik bin ich nie verrfallen. Ich hatte Angst. Aberr ich hatte noch mehrr Angst davorr, ein Feigling zu sein und Schande überr die Familie zu brringen. So habe ich immerr getan, was alle von mirr errwarrtet haben. Auch im Kampf. Viel lieberr... hätte ich Pferrde gezüchtet und ausgebildet." Er seufzte. Wenigstens durfte er in seiner jetzigen Funktion das Pferd seines Herr pflegen.


    "Wolltest Du immerr Soldat sein? Hattest Du nie einen anderen Trraum?"

  • "Hör dich hier um. Keiner wird was anderes sagen." meinte Licinus leicht amüsiert "Aber alle wissen, dass sie es nur nicht zugeben wollen."


    Licinus sah sich im Zimmer um und fand, dass nun alles in Ordnung war.


    "Nun, scheint wir sind fertig. Danke für die Hilfe." meinte Licinus und bemerkte, dass er den richtigen (überlegen-selbstverständlichen) Tonfall gegenüber Nicht-Arbeitssklaven nie traf.
    "Ich nehme an, du hast auch noch zu tun? Ich jedenfalls muss weiter." sagte Licinus und schritt auf die Zelttür zu um einen weiteren Kontrollgang zu unternehmen.

  • Da war er wohl ein wenig zu weit gegangen. So verstand er jedenfalls die fehlende Antwort auf seine Frage. Bashir senkte sofort den Blick und nickte. "Ja, wirr sind hierr wohl ferrtig. Ich gehe dann mal sehen, ob die anderren am Zelt meines Herrrn ferrtig sind. Vale, Centurrio." Er verneigte sich leicht und ging dann, um endlich auch das Zelt seines Herrn einzurichten, das inzwischen auch vollständig aufgebaut war.

  • "Vale Bashir." sagte Licinus noch über die Schulter hinweg und trottete dann durch das Lager. In Gedanken beschäftigte er sich mit dem Gespräch mit dem Parther. Irgendwie kam es ihm im Nachhinein merkwürdig vor, er hatte mit ihm mehr gesprochen, wie er mit einem seiner eigenen Männer gesprochen hätte, als mit einem ehemaligen Feind. Nein, erkannte er mit leichtem Schaudern, sogar mit einem, den er für fähig hielt irgendwann einmal Führungsaufgaben zu übernehmen.
    Eine Stimme sagte ihm, dass es sich lohnen würde ein Auge auf diesen Parther zu haben und zu sehen, was aus ihm wurde.

  • Nach dem entlich alle Zelte aufgebaut waren meldete sich Antoninus und mit den anderen zur Wache die sie noch zu stehen hatte. Aber sie waren ja die glücklichen die die erste Wache schoben. Was Antoninus an die scheinbar ewig zu dauernden Mittelwache denken ließ. Die er und ein paar andere an gleich am Anfang ihrer Grundausbildung als Strafe bekommen hatten. Als es langsam dunkel wurde und die letzten Maßnahmen am Lager so langsam abgeschloßen wurden patrollierte Antoninus und die anderen auf dem Wall. Mit Ausnahmen derer die an denn Beiden Toren standen.


    Sim-Off:

    Kommt noch wer da zu? -.^




  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…/Kaysepunkt/Legioner8.jpg]
    Paullus Gargonius Scato
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    Scato marschierte auf dem Wall entlang. Erste Wache. Das ging ja noch! Und heute war es auch noch nicht so schlimm. Wenn sie arbeiteten, würde ihnen die Wache noch schwerer fallen, da war er sich sicher. "Wenigstens ist es nicht kalt", sagte er leise zu dem Kameraden, mit dem er gerade zusammen patroullierte. "Wie heißt Du eigentlich? Du bist noch in der Grundausbildung, oder?" Sie gehörten nicht zum gleichen Contubernium, daher kannten sie sich noch nicht persönlich.




  • Antoninus der grade auf dem Hacken kehrt macht um wieder in die andere Richtung zu laufen. Antworte auf die ihm gestellte Frage.


    “Ja stimmt noch ein Probati. Du scheinst schon länger da bei zu sein. Warst du mit dem Centurio auf dem Letzten Feldzug?”


    Und Hakte gleich weiter nach trotz des sich anbahnenden Gesprächs hold er seinen Blick steht nach draußen gerichtet. Unterhaltung tat gut aber nicht auf kosten der Wachsamkeit.



  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…/Kaysepunkt/Legioner8.jpg]
    Paullus Gargonius Scato
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    "Hmm", brummelte der Mann ein wenig undeutlich, aber durchaus zustimmmend. "War nicht so das Vergnügen. Bin froh, daß wir wieder hier sind. Was trieb Dich dazu, Dich der Legion anzuschließen?" Er stellte diese Frage gern, denn sie offenbarte viel von demjenigen, dem sie gestellt wurde.


    Auch er behielt die Umgebung scharf im Blick. Und machte auch immer wieder eine Pause, um zu lauschen.




  • Antoninus nahm das missmutig grummeln des Mannes zur Kenntnis.


    “Ich wollte als Kind schon zur Legio ich konnte mir noch nie etwas anders vorstellen. Schon mit 11 wollte ich ein Legionär werden und nicht wie mein Vater immer wollte ein Beamter. Der hat mich immer zum lese und Schreibunterricht geschickt und besonders war mir immer der Griechischunterricht verhast. Und als ich vor eine paar Monaten 16 wurde bin ich weggelaufen und hab mich bei der ersten eingeschrieben.”


    Es war ihm fast unangenehm zu antworten. Nicht das er es bis jetzt bereut hatte. Aber die Situation jetzt auf dem Wall wo er jetzt Wache an einem Römischen Lager tat macht sein vorhergehendes Leben fast unwirklich. Noch vor einem Halben Jahr hatte er zu hause mit seiner Familie am Tisch gesessen. Außer dem haste er es sich vor seinen Kameraden als so jung zu erkennen zu geben. Eigentlich war er ja schon froh das man es ihm nicht auf denn ersten Anblick an sah. Aber wenn seine Kameraden erst mal wussten wie alt er war fiel es denn meisten auch körperlich auf das er noch sehr jung war.




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    Paullus Gargonius Scato
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    "Schlau, so jung anzufangen. Da bist Du noch in einem guten Alter, wenn Du die Dienstzeit beendet hast." Scato atmete tief durch und ließ senen Blick in aller Ruhe noch einmal über die Umgebung streifen, während er aufmerksam lauschte. Erst dann sprach er weiter. "Bei mir war es anders. Ich ging zur Legion, damit der Ehemann der hübschen Nachbarin mich nicht erwischen konnte. Man, war der sauer! Aber als Soldat ist das Leben auch nicht übel. Immer genug zwischen die Zähne. Und die Mädchen mögen Männer in Uniform." Er lachte leise und ein wenig rau.



  • So hatte das noch keiner zu ihm gesagt aber so gesehen war es richtig was der Mann gesagt hatte. Antoninus folgte dem dem Blick des Kameraden über das Gelände vor dem Graben.
    “Wenn ein richtiger Feind da ist es etwas anderes nicht war? Ich meine keiner würde uns hier angreifen nicht mal Räuber würden sich an uns heran trauen. Ich mein ich weis das es wichtig ist das wir Wachen auf stellen keine frage. Aber wenn richtig Feinde Lauern ist die Wache schon anders nicht war?”


    Versuchte er den Kameraden in ein Gespräch über denn letzte Feldzug zu verwickeln. Ohne ich direkt darauf an zu sprechen. Das ihm das Thema nicht sonderlich lag war aus dem grummeln schon hervor gegangen.


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    Paullus Gargonius Scato
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    Scato spuckte zur Seite und nickte. "Da geht Dir der Arsch auf Grundeis, Junge. Diese verdammten Pfeile aus allen Richtungen. Die Nerven liegen blank. Unterhaltungen sind da nicht drin, Du achtest auf jedes Rascheln, jedes rollende Steinchen. Jeder Schatten..." Er wischte sich mit der Hand über das Gesicht. "Das hier ist Kinderkacke dagegen, das kannst Du mir glauben."




  • Antoninus konnte es sich richtig vorstellen. Aber Angst hatte er in seinem Jugendlichen Leichtsinn und mit seiner Abendteuer Wut nicht aber das wollte er dem erfahrene Miles nicht sagen.


    “Du hast sicher recht. Aber erzähl mir noch ein wenig vom letzten Feldzug ich möchte gern wissen wo ihr alles gekämpft habt. Und wie es mit Beute aussah ich mein ihr habt doch sicher alle gut verdient nicht war.”


    Sagte er wehrend er weiter auf dem Wall entlang lief denn Blick immer nach außen gerichtet.


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    Paullus Gargonius Scato
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    Scato seufzte. Junge Leute. Die hielten Krieg für ein Abenteuer. Gut, wirklich verübeln konnte er es dem Jungen nicht. Schließlich war er nicht anders gewesen damals. "Erstmal dieses Land. So trocken, Wasser kann eine echte Kostbarkeit werden, das sollte man gar nicht glauben. Gut, Aegyptus ist da noch viel schlimmer, aber ich fands da schon übel. Obwohl es da auch schöne Gegenden gibt. Also in der Nähe der Flüsse. Wie auch immer, diese Bogenschützen sind das schlimmste, sage ich Dir. Die liegen irgendwo auf der Lauer und lassen im ungünstigsten Moment die Hölle los. Wir waren ja gar nicht so übel. Wenn es nicht gerade den Kaiser erwischt hätte, dann hätten wir die Kerle eingekocht. Irgendwann. Aber die Verluste waren übel. Wirklich übel."




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