Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Licinus war beeindruckt, wie der optio mit diesem Hünen fertig geworden war. Er kämpfte sich durch die Reihen der jubelnden Männer (meist Soldaten der prima) und klopfte Priscus auf die Schulter:
    "Hervorragend gemacht Priscus. Wirklich hervorragend!" reif er ihm freudig zu.
    An einer Stelle hatte er ja fast gedacht, dass Priscus besiegt gewesen wäre, umso froher war er für den optio.

    Da die Neuen in verschiedenen Ausbildungsgruppen waren oder gewesen waren war der Stand was das Lager anging wie zu erwarten relativ unterschiedlich.
    Licinus kommentierte nun die einzelnen Antworten:
    "Nicht ganz", meinte er zu Vestinus, "Zu überlegen gibt es da überhaupt nichts. Die Lager werden nach einem strengen Schema angelegt, egal, ob nun für eine centuria, eine cohors, eine legio oder eine ganze Armee.
    In die Mitte kommt das Zelt des Kommandanten mit dem sacellum, darum gruppieren sich die Zelte der Stabsoffiziere. Die centuriae stellen ihre tabernaculae dann schön im rechten Winkel auf. Die centurionen schlafen normalerweise am Ende der Reihe ihrer Einheit, wie auch im Stammlager.
    Hier machen wir es etwas anders und mein Zelt kommt mitten in das Lager."

    Damit war dann der grobe Aufbau abgehandelt. Licinus warf einen Blick zur Seite und sah wie der Lagerplatz abgesteckt wurde.
    "Kommen wir zum Afubau des Lagers selbst. Antoninus hier hat prinzipiell recht. Es gibt drei Aufgaben: Wache, Schanzen und Zelte.
    Aber die Verteilung stimmt nicht ganz. Wir lassen die contubernia lieber beisammen. Eines hält Wache, die beiden, die die erste Nachtwache übernehmen bauen die Zelte auf und der Rest baut Wall und graben.
    Da ihr alle bauen werdet gehen wir darauf näher ein:
    Nachher werdet ihr auf dem Lagerplatz verschiedene Markierungen sehen, euch brauchen nur die roten ganz außen zu interessieren. Sie markieren den Übergang vom Wall zum Graben, von dort grabt ihr zwei Spatenlängen nach außen und eineinhalb nach unten, entsprechend schüttet ihr nach innen den Wall auf."


    An dieser Stelle griff Licinus in den Wagen und wuchtete drei Gegenstände hervor, die er vor die Füße der probati legte, dann griff er eines davon heraus.
    "Das ist die dolabra. In jedem contubernium gibt es einen dolabricen, der die Aufgabe hat den Boden hiermit aufzulockern, damit seine Kameraden mit den Spaten die Erde in diese Körbe hier füllen können um sie auf den entstehenden Wall zu transportieren."
    wo es ziemlichen Ärger geben konnte, wenn die "Wallbauer" die Erde zurück in den entstehenden Graben fallen ließen, aber das würden die Männer früh genug bemerken
    "Zuletzt müssen die pilae muraliae in den Wall gerammt und gut verschnürt werden. Und wenn ich sage gut verschnürt, dann meine ich das auch. Merkt euch, schlecht verschnürte pilae sind genauso schlecht wie gar keine.
    Selbstverständlich können die Aufgaben während des Baus durchgewechselt werden. Heute sollt ihr das sogar, damit jeder von allem einen Eindruck bekommt. Ihr bekommt dann Bescheid.
    Gibt es irgendwelche Fragen?!"

    "Sonst noch was, was ich wissen sollte?" fragte der optio und fixierte den jungen Mann einen Moment.
    "Ansonsten steht deiner Aufnahme formal nichts mehr im Weg. Immer vorausgesetzt natürlich, die Quacksalber im valetudinarium sagen nichts anderes.
    Da musst du dich jetzt hiermit zur Tauglichkeitsuntersuchung melden."

    sprach's und drückte dem Mann die tabula in die Hand.
    "Danach gehst du in die Rüstkammer und kommst anschließend wieder hierher. Ich gucke solange in welcher centuria wir dich für die Grundausbildung unterbringen.
    Irgendwelche Fragen?"

    Um ein Haar wäre dem optio der stilus aus der Hand gefallen, nachdem die letzten probati alle übergebildete Jungs gewesen waren, die statt was anständigem Griechisch oder ähnlich überflüssigen Kram gelernt hatten war dies hier eine erfreuliche Abwechslung.


    "Wie lange warst du Zimmermann?" fragte er nach kratzte aber schon einen entsprechenden Vermerk auf die Wachstafel.


    Die nächste Frage war aufgrund der speziellen Situation natürlich etwas heikel:
    "Hattest du irgendwelche Krankheiten? Geisteskrankheiten in der Familie, für Verbrechen verurteilt worden?

    Sim-Off:

    Sorry, übersehen


    Glücklicherweise hatte Licinus nicht mitbekommen, dass einer der milites das signal für ein Alarmsignal hielt, sonst hätte die centuria wohl bis zum Abmarsch nurnoch das richtige reagieren auf die cornusignale trainiert. So aber würde es beim normalen Übungsplan bleiben. Nun, oder auch nicht. Nachdem alle milites Ordnungsgemäß angetreten waren baute sich Licinus vor ihnen auf und fing an:


    "Männer, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch, die Gute: Ab übermorgen wird es für einige Zeit keinen Drill geben.


    - Pause -


    "Die Schlechte: Wir sind statt dessen auf einem Arbeitseinsatz. Wir müssen einige Straßen nördlich von hier auf ihren Zustand überprüfen und gegebenenfalls ausbessern.
    Also, ihr wisst was das bedeutet:
    Marschgepäck und Arbeitsmaterial auf vollzähligkeit und Arbeitsbereitschaft überprüfen, Meldungen der contubernia bis heute Abend an den tesserarius.
    Irgendwelche Fragen?!"

    "Setzt euch!" befahl Licinus, schließlich sollten die Männer hier nicht komplett auf die Annehmlichkeiten verzichten müssen, die die pausierenden Männer hatten, während er ihnen erklärte, wie man ein Lager aufbaute.
    "Also, Männer, heute werdet ihr zum ersten Mal in eurem Leben ein Marschlager mitaufbauen.
    Irgendjemand eine grobe Ahnung, wie man das macht?"


    Licinus nahm willkürlich einen der milites dran

    "Salve!" brummte der Rekrutierungsoffizier zurück.
    "Du willst dich freiwillig melden?! " fragte er rhetorisch, denn warum soltle man sonst hierherin kommen. Immer bekam man hier nur die Neulinge zu sehen. Und gelegentlich einen Ausbilder, der sich beschwerte, dass zu viele der ihm zugeteilten probati Flaschen waren.
    Der optio griff nach einer Wachstafel von dem Stapel zu seiner linken und begann zu fragen:
    "Was hast du bisher gemacht? Irgendwelche Fähigkeiten, die uns von Nutzen sein können? Du bist dir im klaren, dass du als Sohn eines tribunus keine Sonderbehandlung bekommst?"
    Was hatte er da schon alles erlebt, weswegen sich Leute meinten um die Schinderei der Grundausbildung drücken zu können.

    Licinus kraxelte den Baum wieder hinunter, klopfte sich mit zwei Handbewegungen seine tunica ab und bestätigte den Befehlempfang und kehrte dann zu seinen Männern zurück. Dot übernahm er wieder die Führung der centuria, die er nach einigen weiteren Metern von der Hauptstrae auf einen Feldweg führte. Licinus spürte deutlich die Erlaichterung der Männer hinter ihm. Auf den unbefestigten Feldwegen ging es sich doch deutlich besser, als auf den großen Straßen mit ihrem Steinbelag.
    Als sie auf dem bewussten Feld ankamen begann das übliche Prozedere:


    "Cooonsistite!"


    "Sarcinas deponite!"


    "Movemini!"


    danach standen die milites einigermaßen bequem da und Licinus gab die Befehle des tribunus aus:


    "Gut Männer, wir haben heute ein ziemliches Stück weg hinter uns gebracht. Jetzt hab ich eine gute und eine schlechte Nachricht für euch.
    Die Gute: Wir sind am Ziel und ihr habt jetzt eine Pause.
    Die Schlechte: Nach der Pause bauen wir hier ein hübsches kleines Lager."

    Jeder wusste, dass es bei weitem unangenehmer war ein kleines Lager u bauen als ein großes, aber was sollte man machen.
    "Alles ausfallen und Pause machen!
    Optio, signifer und tesserarius zu mir!"


    Nachdem die drei bei ihm angekommen waren gab er Befehle:
    " So meine Herren, wir drei kriegen keine Pause.
    Optio, du und der signifer steckt den Lagerbereich ab. Wall, Graben, pilae muralia, das übliche. Tesserarius, Wacheinteilung für heute Nacht. Kleine Bedeckung. Wer die erste Wache hat baut Zelte.
    Und ich sehe zu, dass den neuen erklärt wird, was sie gleich zu tun haben.
    Wegtreten!"


    Mit diesen Worten machte sich Licinus auf durch die Reihen der Männer und befahl allen, die seines Wissens noch nie mit an einem Lager gearbeitet hatten beim Pausenendsignal zu ihm zum Materialwagen zu kommen.
    Dort wartete er auf sie.


    Sim-Off:

    Celsus, Antoninus und Vestinus, ihr seids gemeint ;)

    "Gut!" seufzte Licinus am Schluss, er wusste er würde sich auf Priscus verlassen können.
    Persönlich hätte ihn noch interessiert, was dieser von der ganzen Sache hielt, aber da Priscus keine Anstalten machte, dass er noch etwas vorzubringen hatte, wollte er auch nicht nachfragen.


    "Dann würde ich sagen, machen wir mal da weiter, wo wir aufgehört hatten. Also zurück an den Schreitisch mit mir." auch nicht unbedingt eine Aussicht dazu angetan seine Laune merklich zu haben, aber was konnte er machen.

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    ...


    Licinus konnte sich eines gewissen Befremdens nicht erwehren. Glaubte sein Vorgesetzter, er wüsste nicht, wie man einen Lagerplatzaussuchte und ein Lager aufbaute? Zugegeben, eine Pause hätte er nicht gemacht, bevor der Bau losging. Aber es stand ihm nicht zu Befehle in Frage zu stellen.


    "Strategisch günstiger Lagerplatz. Pause vor Baubeginn. Zu Befehl!" fasste Licinus kurz zusammen und fiel aus.
    Einige Meter abseits des Weges standen einige Bäume.
    Auf einen dieser kletterte er nun und verschaffte sich einen Überblick.
    Flach war es ja fast überall, nur einige kleinere Hügel störten das Bild, zudem die Felder um diese Jahreszeit bepflanzt, was ein kleines Problem darstellte. Sicher, sie konnten trotzdem ihr Lager auf einem der Felder aufschlagen, aber das würde, je nach dem an wessen Feld sie gerieten, wohl eine Flut von Beschwerden nach sich ziehen. Und vielleicht gab es sogar einen Weg dies zu umgehen.


    "Herr, siehst du das Stück Land dort?" Licinus wies mit seiner vitis die Richtung. "Es scheint günstig zu liegen. Außerdem scheint es unbebaut zu sein."
    Zudem hatte er von seinem Ausguck einen Wasserlauf ausmachen können, der nicht allzu weit weg zu liegen schien.

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Es war ein prächtiger Anblick, der sich ihm bot. Westlich von ihnen zeigt sich die Stadt mit ihren prächtigen Mauern, hell erleuchtet, als würde sie im Feuer der Sonne versinken. "Centurio", schrie Reatinus nach Licinus, "Herkommen, schnell!"


    Als Licinus die Stadt erblickte, ein wahrlich erhebender Anblick nebenbei bemerkt, wusste er, dass sie in Kürze ihr Ziel erreicht haben würden. Deswegen konnte er den Anblick auch nicht genießen, da er nun beginnen musste nach einem geeigneten Lagerplatz zu suchen. Gerade hatte Licinus angefangen sich einge Stücke in der Landschaft genauer anzusehen, als schon der TA nach ihm rief.
    'Mehercule,' dachte er sich, 'dem Mann hört man den ehemaligen centurio immernoch an.'
    Nun war das aber so eine Sache, dass ein centurio niemals nirgendwo schnell hin kam, denn das hätte gehießen, dass er seine centuria unvorbereitet verließ.
    So rief er nun seinerseits über die Köpfe der Soldaten hinweg:
    "Optio Priscus! Führung übernehmen!"


    Als der Tallier ihn erreicht hatte, begab sich Licinus seinerseits nun im Laufschritt an die Seite des tribunus. Naja, fast an die Seite, mit etwas Abstand zu dem verdammten Gaul.
    "Zur Stelle, tribunus!" meldete er sich.

    Als Livianus seine beiden Neffen fragte, ob sie gut behandelt würden wandte Licinus seinen Blick wieder auf den ehemaligen legatus und sah auf dessen Gesicht ein leicht zu deutendes Lächeln.
    Licinus zog nun ebenfalls die Mundwinkel nach oben, was so viel heißen sollte wie: "Keine Sorge. Gleiches Recht für alle."


    Was Celsus jedoch sagte, wunderte ihn schon ein wenig. Der erste Part war schon etwas merkwürdig, aber Licinus glaubte, dass das daran lag, dass er direkt daneben stand. Und vielleicht daran, dass er dessen Ausbildung nicht selbst geleitet hat.
    Aber das alle centurionen die Soldaten ordentlich behandelten, das war dann doch definitiv nicht so. Der Junge hatte offensichtlich noch nicht viele Kontakte zu anderen Einheiten aufgebaut, die zum Beispiel unter einem Saufeius Simplex zu dienen hatten.

    Verglichen mit den anderen Soldaten hatte, die nur dem vorgegebenen Weg folgen mussten, hatte Licinus eine größere Strecke zu absolvieren, denn er lief nicht die ganze Zeit der Foramtion voran, sondern ging, wie eigentlich jeder centurio es tun sollte, in regelmäßigen Abständen die Formation ab, um zu prüfen, dass die Abstände gehalten wurden und sich keine Nachzügler zurückfallen ließen.
    Da es aber noch der erste Tag des Marsches war, hatte zwar ein paar Männer gesehen, die sichtlich kämpften, und das ein oder andere mal ein scharfes Wort verlauten lassen müssen, aber noch reichte dies trotz der Hitze, so dass die vitis nicht zussätzlich zur Motivation gebraucht wurde.


    Wobei Hitze eingentlich das falsche Wort war, wie Licinus überlegte, es mochte zwar unangenehm warm sein, aber verglichen mit der parthischen Wüste ließ es sich hier einigermaßen aushalten. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie viel mehr man den Männern noch abverlangen konnte, wenn es denn nötig war.


    Zwischen den einzelnen Kontrollgängen ließ Licinus ab und an den Blick zu den Seiten schweifen um die Leute zu beobachten, die ihrerseits den Zug der legionäte beobachteten. Größtenteils waren es Feldarbeiter, die kurze Zeit in der Arbeit innehielten, aber einige Menschen kamen auch an den Straßenrand um sich die Soldaten näher anzusehen. Diese waren zu Anfang des Weges hauptsächlich die Geliebten der Männer, die hier vorbeizogen, doch je weiter sie sich von dem Stammlager in Mantua entfernten, desto mehr wurden diese durch Kinder aus den umgebenden Landgütern und Dörfern abgelöst, sich neugierig dem Zug näherten und wild spekulierten, wer und warum sie den waren, so hieß es aus verschiedenen kleinen Mündern:
    "Schau mal, die ziehen in den Krieg" - "Bestimmt müssen sie gegen die Barbaren im Norden kämpfen." - "Nee, die fangen weggelaufene Sklaven wieder ein"
    Licinus lächelte grade darüber, was seine kleine Einheit alles vollbringen konnte, wenn man die kleinen fragte, als ihm eine spezielle Unterhaltung auffiel.
    "Wer ist denn der man auf dem Pferd? ist das der Kaiser" fragte ein Junge von vielleicht vier Jahren, woraufhin einer (vermutlich sein großer Bruder) mit überheblichem Ton antwortete:
    "Sag mal, weißt du gar nix?! Das kann nicht der Kaiser sein. Dem seine Soldaten sind ganz schwarz. Überall. Und ihre Augen leuchten rot. Und außerdem reden sie nie irgendwas. Und die da singen doch die ganze Zeit. Nee, das is bestimmt der legatus aus Mantua" Nun konnte Licinus ein breites Grinsen wirklich nicht mehr unterdrücken, eine lustige Vorstellung der prätorianischen Elitesoldaten geisterte da durch die Köpfe der Kinder. Ob der Junge wohl sehr enttäuscht wäre, wenn er mal einem echten Gardesoldaten begegnen würde?

    Zum Abmarsch blasen, fragte Licinus sich, eigentlich hatte er nur vor gehabt den Befehl geben. Aber der cornicen würde schon aktiv werden, da war er sich sicher. Licinus begab sich an seine Position an der Spitze der Truppe und begann das Abmarschritual.


    "Sarcina summite! Auf beeilt euch, es geht los, ihr Faulpelze!" brüllte Licinus die Männer an und kaum hatten alle sich die Schilde wieder umgeschnallt und die Tragestangen darübergelegt ging es auch schon weiter mit den Befehlen:
    "centuria! Aequatibus passibus! Peeergite!"


    Die Befehle wurden von dem cornicen prompt in Signaltöne umgesetzt und mit Verklingen des letzten setzte sich die kleine Einheit wie ein einziger Mann in Bewegung auf das Tor zu und durch es hindurch.

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    "Perfekt, Centurio. Sind wir abmarschbereit? Vorräte für den Marsch und die Zeit zwischen Ankunft und Nachschub? Rohmaterial, Werkzeuge?" Er ging lediglich auf Nummer sicher, denn es war das Lästigste, jemanden zurückzuschicken, das zu holen, was fehlte.


    "Sind abmarschbereit." bestätigte Licinus und erlaubte sich ebenfalls ein wenig zu grinßen. "Das Material zum Aufbau eines provisorischen Lagers führen wir ja ohnehin immer mit, dazu haben wir Messgerät und übriges Gerät zur Bestandsaufnahme sowie Material zum Abbauen von Stellen dabei, die wir ersetzen müssen. Die ersten Steine und Kies zum Wiederaufbau soll uns am Abend des zweiten Tages erreichten, soweit ich informiert wurde."


    Blieb nur zu hoffen, dass sich die Verwaltungsstellen an ihre Angaben hielten, ansonsten bliebe ihnen wohl nichts übrig als der die Männer zu drillen.

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Priscus hatte nichts anderes erwartet, denn als ranghöchster Soldat des Contuberniums war er für die Gruppe verantwortlich. Und als Optio sollte er Vorbild für die ganze Truppe sein. Andererseits hatte er sich nichts vorzuwerfen, denn den Kameraden mit der schmutzigen Pritsche kannten schließlich alle lange genug. Nur eben der Tribun kannte ihn noch nicht. Schweigend folgte der Optio dem Centurio nach draußen.


    Draußen und in einiger Entfernung von den Baracken wandte sich Licinus mit ernstem Blick an den optio:
    "Das war ja kein Glanzstück, grade eben. Ich will sowas nicht mehr erleben müssen, schon gar nicht im contubernium meines Stellvertreter.
    Es ist natürlich auch so ne Sache mit dem Kerl. Bei jeder Stubenkontrolle gibt es Ärger. Keine Ahnung, wie viele Strafen der schon abgeleistet hat, aber jetzt reicht es. Mach ihm klar, dass er beim nächsten Mal nicht mehr mit Strafdiensten davonkommt."


    Licinus hasste es zur Prügelstrafe greifen zu müssen, aber er würde es tun, wenn es keine anderen Möglichkeiten mehr gab einen Mann zu disziplinieren.


    "Was anderes." wechselte er das Thema, mit immer noch dunkler Miene "Ich will nicht, dass wegen eurer Strafe die anderen contubernia keine Ordnung mehr halten.
    Wenn also eines der anderen die Ordnung schleifen lässt, weil 'es ja eh die anderen aufräumen müssen', will ich eine Meldung darüber!
    Kann ja nicht angehen, dass wir ein contubernium disziplinieren, während die Ordnung bei den anderen die Latrine runtergeht."

    Immer wieder hörte Licinus Stimmen und Geschepper, dass von der emsigen Tätigkeit hier zeugte. In einiger Enfernung meinte Licinus auch einen Schmiedehammer hören zu können, war sich aber nicht sehen.


    Dann kam der Iccier zurück
    "Nun, dann zeigt mal her!" befahl Licinus und machte sich daran die Gerätschaften zu inspizieren. Zuletzt ließ er prüfend das Bündel Seil durch seine Hand wandern, dann meinte er:
    "Alles bestens, wie immer!
    Bringt es zur vierten centuria, neunte cohors.
    Ich gehe voraus und schnapp ein paar Männer, die sich um die Verladung kümmern."

    Als Livianus seine Hand ausstreckte trat Licinus einen kleinen Schritt an die Seite, um den Männern genügend Platz zu lassen.
    Gleichzeitig wandte er seinen Blick auf die übrige Gesellschaft um den dreien wenigstens einen kleinen Familiären Moment zu gönnen.
    Er war freute sich für seine Jungs, dass Livianus sich wohl freute seine "neuen" Verwandten zu sehen.
    Schweigend wartete er bis die Decimische Reknostizierung beendet war...

    "Keine weiteren Fragen, Herr!"


    sagte Licinus, salutierte und verließ das Büro wieder.
    Draußen überlegte er kurz, er kurz, als erstes würde er nachsehen nüssen, was in seiner centuria an Baugerät vorhanden war, und was er in der fabrica besorgen würde müssen.
    Und dann musste er natürlich noch einen Brief an seinen Neffen schreiben müssen. So begab sich Licinus zuerst zurück in seine centuria.