Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Ein seltsames Minenspiel überflog das Gesicht der Tiberierin und endete in einem geradezu bezaubernden Strahlen.
    Sofort wandelte sich ihre Verzweiflung in einen Aktionismus, wie es sich Licinus nur bei Frauen vorstellen konnte, Licinus war ausgesprochen peinlich berührt, dass er in diesem Haus nun so bewirtet wurde und so setzte er sich zwar wieder sprach aber kleinlaut:
    "Domina, ich bitte Euch, macht euch keine Umstände meinetwegen. Der Marsch von Ravenna hierher war keine große Antrengung, schließlich mussten wir unterwegs keine Lager anlegen." und die Priester, die die Urne begleiteten, hatten für eine weitere Drosselung des Tempos gesorgt, so dass der Marsch für Licinus, nach den harten Monaten in Parthia, eher mit einer schwierigen Wanderung, denn mit einem Marsch vergleichbar schien.
    Als dann der Sklave zurückkam, nahm sich Licinus dennoch einen kleinen Happen, denn die angebotenen Speißen komplett zurückzuweißen wäre mit Sicherheit unhöflich gewesen.


    "Ja, domina, es geht im gut und er ist unversehrt. Er campiert mit dem Rest der vexillatio auf dem Marsfeld, da er vor Betreten des pomeriums ein Reinigungsritual vollziehen muss. Ich und ein weiterer Kamerad wurden als Boten vorgesandt."

    Oweia, was hatte er nur angerichtet. er war einfach nicht dafür geschaffen mit jungen Damen zu reden, und schon gar nicht mit welchen von Stand.
    Aber in einem war er sich nun sicher.
    Hier hatte er höchstwahrscheinlich die gesuchte Cousine vor sich und so antwortete er:


    "Domina, es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Dem legatus geht es gut. Ich soll seiner Cousine ausrichten, dass er zurück ist. Ich nehme an, diese Cousine seid Ihr?"


    Hoffentlich kam bald er pontifex und erlöste ihn aus dieser ungewohnten, unangenehmen Situation.

    Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus


    Als Imperiosus so von den Gefallenen sprach wurde auch Licinus Stimmung etwas gedrückter.


    "Ja, der arme Lucullus, ich weiß noch, wie wir zu Anfang unserer probatio zusammen gewürfelt haben." Es schien etliche Jahre herzusein, dabei waren es noch gar nicht so viele.


    "Es tut mir Leid für dich soviele Familienangehörige in so kurzer Zeit verloren zu haben, vor allem, wenn man für sich selbst immer damit rechnet, aber die anderen daheim in Sicherheit denkt", vielleicht war es so gesehen ein Vorteil, das Licinus verbindung zu seiner Familie so überhaupt nicht eng war.


    "Dein Sohn?" Licinus konnte sich nicht daran erinnern, das Imperiosus ja von ihm gesprochen hatte, er war sich nicht sicher, ob der centurio noch darüber reden wollte, daher fragte er nichts genaueres.


    "Aber sag, du hast in Mantua einmal erzählt, du hättest das examen primum bereits abgelegt. Ich habe mir vorhin die Erlaubnis geholt es in Rom zu machen, wenn ich da bin. Weißt du etwas, das ich unbedingt vorher wissen sollte?" kam Licinus nun auf einen der hauptgründe seines Besuches.

    Während Licinus wartete hörte er auf einmal leise Schritte im Hintergrund, drehte sich in ihre Richtung um und sah sich einer bemerkenswert hübschen jungen Frau gegenüber. Sofort stand er auf und stand unwillkürlich sehr gerade.


    "Salve et tu! Nein, domina, du hast mich noch nie gesehen. Ich bin optio Marcus Iulius Licinus mit einer Botschaft des legatus Tiberius Vitamalacus."
    meldete Licinus recht steif.


    Ob es sich bei der jungen Dame vor ihm um die besagte Cousine handelte? Licinus überlegte ob es unverschämt wäre einfach zu fragen und so druckste er ein wenig herum:


    "Verzeih, domina! Wenn du erlaubst ..., würdest du mir sagen ..., also ..., bist du vielleicht Cousine des legatus?"


    Puh, hoffentlich war das kein Übertreten irgendwelcher Anstandgrenzen, die in patrizischen Haushalten gelten mochten.

    Licinus freute sich über die Gelgenheit, sich zu setzen und setzte sich gerade, ohne sich anzulehnen hin. Aber auch das war für einen Soldaten wie ihn schon ein großer Luxus, saßen sie doch sonst meist auf dem einfachen Boden.


    Von einem Sklaven ließ er sich noch einen kleinen Becher stark verdünnten Wein geben, verhielt er sich ruhig und wartete auf den dominus.

    "Salve et tu! Ich bin optio Iulius Licinus und habe eine Nachricht vom legatus legionis Quintus Tiberius Vitamalacus für den Pontifex Tiberius Durus."


    Dass er noch eine Nachricht an eine nicht genauer spezifizierte Cousine dabei hatte, würde er dem Hausherrn selbst mitteilen.
    Woher sollte er wissen, wie hier das Verhältnis zu den Sklaven war und was diese wissen durften?

    Licinus ging nachdem er die villa tiberia wieder verlassen hatte zu der academia militaris.


    Nachdem er den Weg zum Anmeldungs von einer Wegtafel am Eingang abgelesen hatte schlug er den Weg dorthin ein und betrat das officium nach kurzem Klopfen.


    "Ich bin optio ad spem ordinis Marcus Iulius Licinus von der legio prima traiana pia fidelis und möchte mich für das examen primum anmelden.
    Desweiteren soll ich den praefectus castrorum Lucius Artorius Avitus, ebenfalls legio prima, zum examen tertium anmelden"
    , rapportierte er knapp, als die Reihe an ihm war.

    Licinus musste bei der Begrüßung lachen. Sein Freund hatte schon Recht, wie oft hatten sie gemeinsam Nachts auf dem vallum gestanden und Wache gehalten? Und wie oft hatten sie dabei alle möglichen und unmöglichen Situationen erlebt?


    "Tja, wie geht es mir?" entgegnete Licinus und dacht kurz nach, während er den Wein einschenkte


    "Ich denke doch gut, ich habe diesen, meinen ersten, Krieg überlebt, noch dazuohne zum Krüppel zu werden. Im Gegenteil, ich bin sogar die Karriereleiter ein ganzes Stück nach oben gerutscht. Nicht so wie du natürlich ;).
    Aber ich bin sehr froh wieder in der Heimat zu sein, und vor allem diese schreckliche Schiffsreise hinter mir zu haben.


    Und bei dir? Wie geht es dir?"



    Sim-Off:

    Wi-Sim

    Licinus, unschwer an seinem cingulum* als Soldat zu erkennen, schritt auf die porta der villa tiberia zu und klopfte an selbige an.


    Hoffentlich war der pontifex im Hause und würde einen einfachen optio empfangen, wie die Verwandtschaft des legatus war, überlegte sich Licinus.
    Was sollte er tun, wenn er nciht vorgelassen werden würde?


    Sim-Off:

    *sollte das auch verboten gewesen sein, bitte Bescheid geben und nicht den armen optio für die Unwissenheit des Spielers bestrafen. Danke.

    Licinus wollte gerade nachfragen, welche Cousine gemeint war (der legatus hatte gewiss mehrere), als ein weiterer miles das Zelt betrat.


    Kurz darauf entließ der legatus sie auch schon, sodass Licinus hoffte, dass man ihm in der Villa helfen konnte, die richtige zu finden.


    Licinus machte sich auf zu seinem Zelt und entledigte sich seines Eisens und zog eine frische Tunika an, er wollte ja keinen allzu negativen Eindruck machen.
    Als er das Lager verlassen wollte sah er noch die Ehrenformation und wartete noch einen kleinen Moment um zu sehen, was dort vor sich ging, dann machte er sich auf den Weg in die Stadt.

    Einer der älteren milites, die Wache hatten sah die Praetorianer auf das kleine Lager zu reiten und erkannte an den wehenden Federbüschen, dass es sich dort um ranghohe Offiziere handeln musste.


    Sofort reagierte er, indem er einen jüngeren Soldaten anwieß:


    "Mach dich auf zum Legatus und melde: Wir kriegen ranghohen Besuch.
    Der Rest fertig machen zur Ehrenformation, wird's bald"
    antreten lassen war Aufgabe des legatus, aber fertigmachen konnten die Männer sich ja schonmal

    Während er Ausgang in die Stadt hatte ging Licinus in der Postannahmestelle des cursus publicus vorbei um den Brief des praefectus abzuschicken.


    Er trat zu dem diensthabenden Beamten und legte den Brief auf dessen Tisch:


    An den Centurio Legionis Servius Artorius Reatinus
    Legio II Germanica Fidelis Constans
    Mogontiacum, Germania Superior


    Sei gegrüßt Vetter.


    Vorab lass dir Grüße von deinem Bruder, Imperiosus, ausrichten. Du wirst dich freuen, zu erfahren, dass er zum Centurio befördert wurde.


    Lass dir danken, Vetter, dass du mir umgehend geschrieben hast, nachdem dir das Ableben meines Sohnes, Severus bekannt wurde. Deine Worte des Mitgefühls und Betroffenheit werde ich dir nicht vergessen. Ich muss jedoch eine Bitte an dich tragen, Vetter. Zum einen die Bitte, mir zu versichern, dass Severus eine standesgemäße Bestattung zuteil wurde. Zum anderen die Bitte, alles zu tun, aufdass seine sterblichen Überreste nach Rom überstellt werden. Ausserdem seine Rüstung und Waffen, sowie sonstigen Habseligkeiten. Um Kosten mache dir keine Gedanken. Ich verlasse mich in dieser Angelegenheit auf dich.


    Severus war mein Sohn, Vetter. Ihm gebührte es, eines Tages in meine Fußstapfen zu treten. Er sollte mein Erbe werden. Dies haben die Götter verhindert. Nicht nehmen können sie mir jedoch die Möglichkeit, statt meines Sohnes andere Artorier zu fördern. Du und dein Bruder Imperiosus, beide Centurionen, seid meine nächsten Verwandten. Was wäre angemessener, als auch beide auf eurem langen und mühsamen Weg zu unterstützen, jetzt, wo ich meinem Sohn keine Unterstützung geben kann und er warten muss, bis wir uns auf der anderen Seite wiedersehen.


    Imperiosus habe ich einen Teil meiner bescheidenen Ländereien nahe Mantua übereignet. Nicht viel, aber ausreichend, um beim nächsten Census nicht unberücksichtigt zu werden. Dir möchte ich dasselbe anbieten. Ich biete dir hiermit an, Vetter, dir einen Teil meiner Ländereien zu übereignen. Ohne Kosten versteht sich. Gelegen sind sie bei Mantua. Falls du dich der Provinz Germania mittlerweile mehr verbunden fühlst, als Italia und deine Wutzeln dort siehst, liegt es selbstverständlich an dir, die Ländereien in Italia zu veräußern und neue in Germania zu erwerben.


    Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen, Vetter. Ich erwarte deine Antwort sowohl die Überstellung der sterblichen Überreste meines Sohnes und seiner Habseligkeiten betreffend, als auch die Angelegenheit mit den Ländereien betreffend, baldmöglichst.


    Vale bene


    Lucius Artorius Avitus
    Praefectus Castrorum
    -
    Legio I Traiana Pia Fidelis
    [Blockierte Grafik: http://img380.imageshack.us/img380/6898/legiqx9.png]


    RAVENNA ANTE DIEM V ID MAR DCCCLVIII A.U.C. (11.3.2008/105 n.Chr.)


    "Ein Brief des praefectus der prima nach Germania. Bitte von der Wertkarte der gens Artoria abbuchen." erklärte Licinus das nötigste.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Die Helden von Circesium haben bevorzugt Ausgang,.. aber Optio Iulius Licinius soll sich vorher bei mir melden," sagte er noch, grüsste knapp militärisch und drehte sich um und ging in sein Zelt.


    Licinus bekam einen Befehl zugestellt, dass er sich beim legatus zu melden hätte und er war lang genug dabei, um zu wissen, dass in einem solchen Befehl das Wörtchen "sofort" obsolent war, so begab er sich ohne Verzögerung zu dem kleinen Zelt, das als praetorium diente.
    Davor stand, wie eigentlich immer, der Hüne Titus.
    "Salve. Ich bin optio Iulius Licinus. Der legatus hat mich zu sich befohlen." meldete er sich an.

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus


    Nachdem Licinus von Imperiosus zurückgekommen war kam ein Bote des anderen Artoriers mit einem Papyrus in der Hand.
    Licinus nahm den Brief entgegen und bat den scriba dem praefectus auszurichten, dass er den Brief überbringen würde.
    Anschließend legte er ihn zu dem Empfehlungsschreiben und legte sich zu Bett.

    Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus


    Nachdem er so freundlich hereingebeten worden war grüßte Licinus zuerst einmal formell.


    "Salve centurio Artorius, bitte um Erlaubnis einen alten Freund besuchen zu dürfen." antwortete er leicht spöttisch und streckte dem Artorier die Kanne vinum entgegen. "Ich hoffe du hast ein bisschen Zeit."

    Licinus alutierte, machte auf der Stelle kehrt und verließ das Zelt wieder.


    Hoffentlich würde er das Examen bestehen. Wie das wohl vor sich ging, fragte er sich. Da fiel ihm ein, dass Imperisosus erzählt hatte, er habe es schon abgelegt und so fragte Licnus sich nach dem Quartier der Einheit seines alten Freundes durch, vorher holte er aber noch eine kanne Wein, dann klopfte an die Tür des centurios:


    *klopf, klopf*

    Den Brief entgegennehmend antwortete Licinus:


    "Danke, Herr. Ich werde dich nicht enttäuschen."


    Dann verstaute er den Brief unter seiner paenula, die er aufgrund der relative Kälte Italias im Vergleich zum Osten trug.


    "Jawohl, praefecte, ich werde dich anmelden."
    Bitte um Erlaubnis wegtreten zu dürfen.

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Soll vortreten"


    Nachdem die Wache ihn durchgewinkt hatte stand Licinus stramm und grüßte.


    "Praefectus, ich wurde mit ausgewählt die Urne des verstorbenen Imperators Iulianus nach Rom zu bringen. Ich will hiermit um Erlaubnis bitten bei dieser Gegenheit das Examen primum abzulegen und dich bitten mir ein Empfehlungsschreiben für den Kommandeur der Academia auszustellen, praefectus.", sagte er, nachdem er Erlaubnis zu sprechen bekommen hatte, dann wartete er auf Antwort.

    Nachdem Licinus gehört hatte, dass er zu jenem Kommando gehören sollte, dass die Asche des verstorbenen Imperators nach Rom brachte war in ihm ein entschluss gewachsen und mit diesem Entschluss trat er nun zu den Wachen vor dem Zelt des praefectus castrorum.


    "Salvete! Ist der praefectus zu sprechen?" sprach er sie an

    Endlich war diese verfluchte Schiffsreise vorbei, dachte sich Licinus. Es war einfach nur der Horror gewesen, aufgrund der Eile, die der legatus und der Stab an den Tag gelegt hatten waren noch mehr Männer als normal in die kleinen Kajüten gedrängt worden, dazu kam noch, dass das Aeolus ihnen wohlgesonnen war, was sich darin äußerte, dass er eine äußerst Steife Brise geschickt hatte, die sie schnell voranbringen sollte.
    Auf Licinus dagegen hatte sie die Wirkung, dass die Seekrankheit, unter der er auf der ersten Reise kaum zu leiden hatte diesmal mit aller Härte zuschlug.
    Irgndwann hatte sich dann einer der classis-Unteroffiziere seiner erbarmt und ihm eine Wurzel gegeben, die zwar scheußlich schmeckte, aber die Seekrankheit, wenn auch nicht ganz, vertrieb.


    Immernoch leicht wackelig auf den Beinen verließ Licinus am Ende derersten centuria das Flaggschiff und machte sich auf zum Sammelplatz.
    Dann erreichte ihn ein Melder mit der Nachricht, dass am heutigen Tage Ausgangssperre herrschte und Licinus Laune fiel noch weiter. Er konnte sich nämlich vorstellen, dass die meisten milites heute Nacht eine Zechtour geplant hatten und einige Spezialisten würden sicherlich trotz Ausgangssperre versuchen diese Planung war zu machen, also würde er heute Nacht abwechselnd mit dem primus pilus die Stuben kontrollieren müssen, denn beide waren sich in einem einig: Keiner ihrer milites würde ihnen Schande machen und die Ausgangssperre brechen, oder zumindest würden sie es auf's bitterste bereuen.