Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Sim-Off:

    Jaja, die Zeitebenen immer :D Das Posting war ja erst nach der Stabssitzung. Naja, Valas Problem :P


    Mit einem "Danke" nahm der corniculatius den Brief entgegen und überflog ihn kurz, bevor er ihn zurückreichte.


    Hier erfuhr man auch gar nichts mehr. Aber offensichtlich hatten selbst die Offiziere nichts von einer Rückkehr des Befehlshabers gewusst, sonst hätten sie die Stabssitzung wohl kaum ohne diesen abgehalten.
    "Dann war der Brief nach Argentoracum wohl ein klein wenig überflüssig, fürchte ich. Also gut, was gibt es zu berichten. Aber setz dich doch erstmal." Unter Schreibern musste man ja zusammenhalten und somit bekam der Sergier kommentarlos einen Becher verdünnten und mit Honig gesüßtem Apfelwein zugeschoben.
    "Also, vor einiger Zeit wurde eine der kleinen Grenzbefestigungen überfallen. Der dortige centurio hielt das für so unwichtig, dass er es nur im Quartalsreport erwähnte. Der Präfektus hat Aufklärung befohlen und der centurio ... nun, das nächste was wir erfahren haben, war dass er mit einer Patrouille ein Germanendorf aufgesucht hat und dort aufgerieben wurde.
    Gemäß ständiger Befehle hat der prefectus und der Präfekt der Ala die jeweils halbe Einheit mobilisiert und sind in Richtung des Dorfes aufgebrochen. Das Dorf soll geschliffen werden."

    So lautete die nüchterne Zusammenfassung der Geschehnisse durch einen Mann von dem gesagt wurde, er habe mehr Tinte als Blut in den Adern.

    Kein Soldat konnte es wagen, Licinus einen geschönten Bericht vorzulegen, wenn er nicht ertappt werden wollte, aber Frauen gegenüber hatte er zu wenig Erfahrung, als dass er merken würde, dass Alpina ihm gerade nur die halbe Wahrheit verraten hatte und war er beruhigt, dass es sich nur um alltäglichen Stress handelte und nicht um etwas handfesteres wie eine Krankheit.
    "Wie sagtest du es mal: Das Kind bestimmt die Geburt und kümmert sich nicht um Pläne von Mutter und Hebamme" Zumindest meinte er, dass er den Satz so oder so ähnlich mal von Alpina gehört hatte. "Aber es wäre auch Verschwendung. Ich meine, du hast das Talent zu heilen, das solltest du nicht aufgeben."


    "Ich habe mich bei meiner Längerverpflichtung auf unbestimmte Zeit verpflichten lassen. Ich gehe hin, wo es mein Kaiser befiehlt," eröffnete er seiner Freundin und ergänzte dann mit vollster Überzeugung "Aber wenn der Marschbefehl Rom heißt, dann quittier ich den Dienst! Alpina, du kannst dir das nicht vorstellen. Die Stadt ist ein Moloch. Alles dort ist gigantisch und dreckig. Es ist laut und es stinkt zum Himmel."
    Licinus dachte nicht zuletzt auch an Esquilina. Rom war keine Stadt in der Kinder gesund aufwachsen konnten. Außerdem:
    "Nein, ernsthaft, ich glaube, die legio II wird mein letzter aktiver Posten. Ich werde ja auch nicht jünger, nicht wahr? Und somit auch langsamer." Für was das ein Euphemismus war, brauchte man einer Soldatenfrau kaum erklären.
    "Wenn man mich entlässt, tja, bei cremona habe ich noch ein Landgut und bein der honesta missio besteht ja auch die Chance ein Stück Land zu erhalten, da wird sich was finden. Und dann werde ich der kauzige alte Onkel, der allen die immer gleichen alten Geschichten erzählt." Fügte er mit einem Augenzwinkern der Slebstironie hinzu. Tatsächlich hatte er nämlich keine Ahnung, was er dann mit seiner Freizeit anstellen sollte.

    "Legitimation?" war vorerst die einzige Reaktion des cornicularius. Da konnte ja prinzipiell jeder kommen und behaupten von der Provinzverwaltung gekommen zu sein um an irgendwelche geheimen Informationen ranzukommen. Dann aber wurde ihm die Tragweite des gesagten bewusst und er unterbrach sich unwillkürlich.


    "Das ganze Halt! Willst du damit andeuten, der legatus ab augusti sei in der Stadt?!"

    "Es war aber nicht jeder Soldat, der mein Leben gerettet hat", fuhr Licinus dem Soldaten über den Mund. Aber er gedachte das hier nicht weiter zu diskutieren. Genau genommen gedachte er das überhaupt nicht zu diskutieren, außer mit dem legatus in seinem Bericht.


    Missmutig blickte Licinus auf seinen Gaul, der dümmlich neben der ganzen Szene gestanden hatte. Immerhin waren die Pferde der legio so trainiert, dass sie praktisch nicht aus der Ruhe zu bringen waren.
    "Nun, ich muss irgendwie wieder da hoch!" Der Gedanke daran, sich von einem Soldaten in den Sattel hieven zu lassen, hatte eine ganz eigene Form von Demütigung ins ich, aber das war nicht der Moment um Stolz zu zeigen, also schluckte Licinus ihn herunter und meinte fatalistisch:
    "Allein hochziehen kann ich mich mit dem Arm jedenfalls nicht. Am Besten du formst mit deinen Händen einen Tritt."
    Die Waffen würde er ihm auch noch reichen müssen. Zumindest der Schild lag auf dem germanischen Waldboden.

    Licinus folgte Seneca mit ein wenig Abstand. Der schmerzende Arm in einer Schlinge war nicht unbedingt eine Verbesserung seiner sonstigen Reitkünste. Der kleine Schild am Sattel und nicht am Arm, trotz des kürzlichen Angriffs, war ein zweites Zeichen, dass mit dem Veteranen etwas nicht stimmte.


    Die rechte Augenbraue bis an den Helmkranz hochgezogen betrachtete er die gesamte Szenerie mit zusammengebissenen Zähnen. "Also?!" War das einzige Wort, dass seinen Mund mit stählernem Klang verließ, denn die Kundschafter gehörten zu Senecas Kommando und da war es nur Recht und billig, dass er sich mit den ersten Fragen zurück hielt. Auch wenn ihm unter der Zunge brannte, warum a) der centurio entgegen aller Berichte noch am Leben war und b) wer diese unheimliche Frau an seiner Seite war.

    Bei dem Trank musste Esquilina noch schmunzeln, sowas ging doch gar nicht. Aber dann...
    Licinus war nie sonderlich streng zu Esquilina gewesen, aber wer in einem Militärlager aufwuchs, der lernte unweigerlich, dass man Vorgesetzten nicht zu widersprechen hatte. Und für Esquilina galt, dass erstmal alle Erwachsenen vorgesetzte waren, auch wenn Pina ihre Freundin war.
    Auf ihrem Gesichtchen konnte man dennoch ablesen, dass sie nicht glauben mochte, dass sie sich mal für Ursi schämen sollen würde. Das war für das Kind so unvorstellbar wie ... wie ... sie wusste nicht wie was, ganz unvorstellbar jedenfalls. Komische Ideen hatte Pina da. Stattdessen konzentrierte Esquilina sich lieber auf das zuletzt gesagte und nickte energisch.


    "Genau, weil wenn du schlau bist, kann dich keiner reinlegen. Und wenn du was kannst, was andere nicht können, dann kannst handeln und musst keinen Hunger haben. So wie du Leute gesund machen kannst." was in Esquilinas Wertschätzung sehr weit oben lag.


    Esquilina folgte Alpinas Geste und stimmte jauchzend zu "Ja, das ist total lecker!" Logisch, was mit Honig fand Esquilina eigentlich nicht lecker?


    "Keine Einwände" brummte Licinus vergnügt. Nur das mit dem ausnahmsweise war nicht so ganz richtig. Es war beileibe keine Ausnahme, dass Esquilina etwas naschte, eher die Regel. "Sie war ja wirklich ganz brav heute." Ein Wunder, dass sie nicht aufging wie ein Hefeklops, dachte er sich für einen Moment.


    Als die Kinder zufrieden waren und nun zu ihren Füßen miteinander spielten und erzählte, brachte Licinus das Gespräch wieder in gang. "Aber da wir eben die Rede von ihr hatten, wie geht es Duccia Silvana eigentlich, ich bin ihr lange nicht mehr begegnet" und als er sie das letzte Mal sah, bei der Rekrutenprüfung, hatte sie irgendwie abwesend gewirkt.

    Scribonius, der alte cornicularius praefecti war wie do oft schon vor Tau und Tag im officium gewesen und nutzte die köeine Pause um sich ausgiebig mit einer etwas Brot und einige Hartwürsten zi beschäftigen, als es klopfte.
    Verärge-rt in seiner Pause gestört worden zu sein, kaute er schell herunter und rief dann "Herein!"


    Als darauf ein Zivilist vor ihm stand blinzelte er kurz. Was wollte der denn hier? Und genau das fragte er auch:
    "Was kann ich für dich tun? Der praefectus ist nicht vor Ort!" wie der Mann sicherlich mitbekommen hatte, immerhin zogen ein paar hundert Sooldaten nicht mal so unbemerkt durch eine Stadt.

    Einer der Feldscher war nach viel zu vielen Augenblicken bei ihm angekommen und anfing ihm am Arm herumzuziehen. Licinus brüllte auf und war drauf und dran dem verdammten Sanitätssoldaten auf übelste anzugehen als der Schmerz nachließ. Es blieb bei einem erstickten "Du ver ..." gefolgt von einem knappen Nicken und "Danke!". Aber da war der capsarius schon wieder weg. Dafür trat nun der junge Soldat wieder an ihn ran.


    "Natürlich!" besonders freundlich war das vielleicht nicht, aber auch wenn der Schmerz nachgelassen hatte er war noch da. Und über sein Unglück erbaut war Licinus freilich so gar nicht. Er reichte ihm die Hand.
    "Ich denke, ich schulde dir was, miles ... " Der Satz blieb offen und Licinus wollte den Namen hören, während er sich aufhelfen ließ.

    Sim-Off:

    Wenn du wüsstest, im Bürgerkrieg wurden beide Angebote Licinus das Leben zu retten ignoriert. Wären da nicht die treuen NPCs wäre die ID schon lange krepiert. Und das kann ich nicht zulassen. :D


    Die Sekunden, bis das Gewicht über ihm erst schwerer wurde um dann plötzlich zu verschwinden erschienen Licinus wie eine halbe ewigkeit. Endlich kam ein anderes Gesicht in sein Sichtfeld. Er kniff die Augen zusammen um den Schleier, der alles umgab beiseite zu ziehen. Das vor ihm war einer seiner Männer. Oranius? Olivanderus? Irgendwie so.


    Als er versuchte den gereichten Arm zu ergreifen, zuckte ein Schmerz durch seine Schulter und Blitze schlugen vor seinen Augen ein. Er ließ die Hand sinken und griff mit der anderen nach seinem Schultergelenk. "Gekugelt." nuschelte er und "Capsarius!"

    Sim-Off:

    Ah ja, nun, das ist vielleicht etwas ungünstig, aber tatsächlich haben wir einen Boten geschickt. In einem Nebensatz und nach Agentoracum, weil Vala abwesend war und wir einen Grund brauchten, dass er an der Stabssitzung nicht persönlich teilnimmt. naja, wir bekommen auch das hin.


    "Informationen kannst du in der principia bekommen!" meinte der Wachsoldat nicht eben freundlich. "Kann passieren!" die kleine Tür im Tor ging auf und der Schreiber wurde hineingelassen.
    "Du findest den Weg zur principia, ja?"

    "Das ist es wohl." stimmte auch Licinus zu. "Die Truppe dürfte wohl schon versammelt sein. Primuspilus, wenn du so freundlich wärest."
    Mit diesen Worten verließ der primuspilus den Raum und eilte den übrigen Offizieren voran um sie anzukündigen.
    "Tribuni Iulius, Terentius, Maxentius und Vesuvius, ihr bleibt hier und seid mir für das Lager verantwortlich. Die restlichen beiden nehme ich mit." Gabe s noch eine letzte Anweisung, dann ließ sich Licinus den Helm und Umhang reichen und verließ den Raum.
    "Also los!"

    Wenig höflich, aber eben durstig stürzte Esquilina des gesamten Becher Wasser hinunter bevor sie antwortete:
    "Die schola ist toll. Man lernt so viele neue Sachen. Aber manchmal ist sie ganz schön anstrengend." verriet Esquilina mit einem so lauten Verschwörerflüstern, dass Licinus kein Problem hatte jedes Wort zu verstehen,.
    "Duccia Silvana ist eine ganz tolle Lehrerin. Bei ihr macht das Lernen ganz viel Spaß", dass sie über die andere Lehrerin nichts sagte mochte Zufall sein, daran liegen, dass sie nach ihr nicht gefragt wurde oder doch Bedeutung haben. Licinus wusste es nicht und merkte nicht mal, dass man die Frage stellen konnte.
    "Wirklich? Das is toll. Hörst du Ursi? Du musst ganz schnell wachsen, damit wir zusammen zur Schule gehen können. Ich hole dich dann jeden Morgen ab." machte die größere Pläne und Licinus konnte nicht anders als zu lachen. Wenn das mit dem schneller Wachsen so einfach wäre.
    Oder mit dem langsamer Wachsen, dann dürfte Esquilina nämlich immer so alt bleiben wie sie war. Wenn es nach ihm ging. Wissend sah er zu Susina Alpina hinüber und war gespannt, wie diese sich jetzt herauswinden würde.

    Zitat

    Original von Narrator Germaniae
    Auch wenn der ein oder andere der jungen Wilden schon auf dem Boden lag und sein Leben aushauchte, griffen die anderen unvermindert weiter an. Immer wieder tauchten sie hier und da auf. Entschlossen hier und heute mit der Waffe in der Hand zu sterben. Entschlossen aber auch so viel Römer wie möglich mit hinüber zu nehmen. Natürlich waren sie ob der schieren Größer der Legionen erstaunt gewesen. Sie hatten nicht mit derart vielen gerechnet. Aber es gab kein Zurück. Auch wenn Rom gerade durch die Menpower seine macht und Größe demonstriere.
    Immer wieder hörte man also die wilden Schreie. Die aber auch immer weniger wurden. Denn mit jedem Angriff wurde auch die reihe der jungen Germanen gelichtet. Da sie ja nur knapp zwei Handvoll waren würden sie den Tross der Römer bestenfalls einen Moment aufhalten, aber stoppen würden sie ihn nicht können.
    „Walhall....“ schrie ein junger Mann, der sich von einem Baum herab auf den Reiter, offensichtlich einer der Anführer, unter ihm stürzte.


    Er wäre doch besser abgestiegen. Völlig irrationalerweise war das Licinus Gedanke, als ein Schatten von oben auf ihn zu fiel. Er hatte nur Sekundenbruchteile zu reagieren und genau das waren seine Gedanken. Er wäre doch besser abgestiegen.


    Der Aufprall des jungen Mannes nahm ihm die Luft und das Pferd bockte. Ohne Steigbügel war es unmöglich das Gleichgewicht zu halten, langsam kippten sie zur Seite und die Bewegung des Pferdes beförderte Licinus aus dem Sattel. Innerhalb von Sekunden fanden sich beide -- der junge ungestüme Angreifer und der alte gestählte Präfekt auf dem weichen Boden des germanischen Waldes wieder.


    Es dauerte einen Moment, bis Licinus endlich wieder sehen konnte. Schemenhaft erkannte er über sich die Gestalt des jungen Kriegers. Er hatte Schwierigkeiten irgendetwas klar zu erkennen, mit einer Ausnahme. In den Augen des Germanen brannte die Mordlust. Instinktiv griff Licinus nach den Armen des Soldaten als seinen linken Arm ein bestialischer Schmerz durchzuckte. Nicht zu gebrauchen und der Germane schien die Oberhand zu gewinnen. In einem verzweifelten Akt riss Licinus den Kopf hoch, versuchte dem Germanen den Helm ins Gesicht zu rammen.


    Sim-Off:

    Offiziere, die bei jemandem in der Schuld stehen sollen was nützliches sein, hab ich gehört. Nur so als Hinweis

    "Ja, allerdings, das tut sie. Sie gibt wirklich keinen Grund zu klagen."
    Der Präfekt war sich im klaren darüber, dass das gar nicht so selbstverständlich war. Esquilina kam so langsam in ein schwieriges alter und da war noch immer das ungelöste -- und nicht einfach lösbare -- Problem der fehlenden weiblichen Vorbildrolle.
    "Sie geht in die schola im Tempel.* Ein Privatlehrer ... dann hätte sie noch weniger Kontakt zu gleichaltrigen." und Frauen ergänzte Licinus im Stillen, aber das war nun ein Thema über das er nicht gerne redete.


    "Ich kann das selbe nur über Ursina sagen." gab Licinus zurück, als das Mädchen mit patschenden Händchen Esquilina "gefangen" hatte und von dieser nun zu den beiden "Alten" geführt wurde. "Pina, hast du was zu trinken für uns? Ursi und ich haben beide Durst!" fragte das größere der beiden Kinder als Licinus eine Sprechpause eingelegt hatte.


    Sim-Off:

    *das wurde bis auf die Vereinbarung nie ausgespielt, aber ich habe es immer noch angenommen. Leider fehlte die Zeit, wie für so vieles"

    "Schleudern!" brüllte einer der centurionen und der Ruf wurde weiter gegeben. Schilde hoch!" brüllte Licinus von seinem Gaul herunter den er mühsam unter Kontrolle hielt. Absitzen, dachte er sich, auf dem Boden kämpfen, das war seine Art. Aber das kam nicht in Frage. Die Männer mussten ihn sehen.
    Also hielt er die parma equestris -- diesen lächerlich kleinen Schildersatz -- in die Richtung der Geschosse und hoffte einfach, dass keiner sein Pferd traf. Denn dann würde er kaum oben bleiben und einen alles anderen als sanften Abstieg haben.


    Kaum hatte der Schleuderangriff begonnen, hörte er auch schon auf und die Geräuschkulisse änderte sich abermals. Bedrohliches Donnern erscholl von allen Seiten und zum ersten Mal war Licinus froh, dass hier alles voller Bäumen stand. Diese bildeten nämlich einen nicht wenig effektiven Schild gegen ihre rollenden Artgenossen. Und erneut änderte sich die Geräuschlage und mit einem Heulen brachen die Germanen hervor. Licinus hatte keinen Blick für ihr Alter, mehr für ihre Taktik. Kurze Vorstöße, schnelle Rückzüge in die Deckung des Waldes. Einen Moment zuckte durch seine Gedanken, dass das ganz ähnlich war zu den Kurzschwertstichen der Legionen.


    "Rotten schließen! Position halten!"
    brüllte Licinus, während er sich soweit möglich auf seinem Pferd drehte um möglichst viel zu sehen und von möglichst vielen gesehen zu werden. "Beisammenbleiben! Nicht aus der Formationausbrechen, das wollen die Sauhunde doch!" ermahnte er einen Legionär, der versuchte seinen Angreifer zu verfolgen! "Pila frei! Wer ein Ziel hat soll werfen!"
    Die Wurfspeere waren auf die kurze Entfernung bis zum Waldrand schnelle und höchst tödliche Waffen, damit hatten sie vermutlich die besten Chancen, sobald der Gegner sich löste. Die schwer gepanzerten Legionäre hatten im dichten Unterholz keine Chance. Velites, sie hätten die balearischen Schleuderer auf der anderen Brückenseite mitnehmen müssen. Licinus fluchte. Zu spät.
    Blieben Senecas Reiter, ob die mit den Pferden durch das Unterholz kamen? Seneca schien etwas in der Art vorzuhaben.


    "Weiter! Nicht stehenbleiben!" Sie mussten auf freies Feld, dort hatten sie die Oberhand.

    "Alles herbringen!" blaffte Licinus und meinte damit sowohl die Gefangenen als auch die beschlagnahmte vermeintliche Diebesbeute.
    "Wenn du einverstanden bist, Helvetius Curio, inventarisieren wir hier alles und lassen es in der Keller der principia einlagern bis zum Prozess. Die Gefangenen sowieso."
    Indes fingen die Soldaten an gefesselte Männer aus dem Keller heranzuführen, anschließend folgten die Beutstücke in mannigfaltigen Behältnissen.

    "Es ist immer besorgniserregend, wenn man nicht weiß wo der Feind ist", ihr Götter nun warf er schon mit Binsenweisheiten um sich. Großartig. An Händler und Jäger dachte er nicht, eine Patrouille hinter dem Limes hatte er nie geführt und konnte sich irgendwie nicht so recht vorstellen, dass hier jemand freiwillig unterwegs sein würde. Auch wenn er beim Nachdenken erkennen würde, dass ein Weg hier nur so lange ein Weg blieb, wie ihn jemand benutzte.
    "Aber du hast recht, fast wäre es mir lieber hier würde ein Trupp aus dem Wald brechen als diese Unwissen ..." Licinus unterbrach sich selbst, man wollte ja nichts beschreien.
    "Jedenfalls kann es kaum noch lange dauern bis wir dieses Dorf erreichen, verflucht soll es sein." Licinus machte unbewusst eine abwehrende Handbewegung.
    Das war doch Mist. Licinus kniff die Augen zusammen, konnte aber trotz aller Anstrungung in der Ferne nichts ausmachen. Nichts.

    Ihr Götter, musste das jetzt sein, fluchte Licinus und bellte seine Untergebenen an.


    "Festnehmen, fesseln und stopft ihm das verdammte Maul!" Darauf nahmen die Soldaten den Mann in die Mitte und legtem ihm Lederriemen um Hand- und Fußgelenke und einer stopfte ihm einen Lappen, den er auf dem Tresen der Schankstube gefunden hatte in den Mund.


    "Helvetius Curio? Ich hoffe, es ist alles in Ordnung bei dir?"


    Inzwischen waren auch die Kampfgeräusche abgeklungen, die aus dem Keller hinauf gedrungen waren und die Soldaten führten weitere Gefangene in die Schankstube. Einer meldte:


    "Präfekt, melde gehorsamst. Sind im Keller auf Widerständige getroffen und haben sie festgenommen, außerdem lagert da unten offensichtliches Diebesgut. Wir haben nichts davon angerührt."

    Licinus hasste den Wald. Auf der anderen Seite war es schon schlimm, aber seit sie den Limes hinter sich gelassen hatten, schienen ihm die Bäume noch größer, die Blätter noch dunkler und das Unterholz noch undurchdringlicher. Kurz alles noch unheimlicher. Nicht nur der Blick wurde den Soldaten der zweiten Legion versperrt, auch die Geräusche schienen gedämpft und zumal durch unheimliche Laute untermalt. Das Knacken und Rascheln, die Tierrufe, mit denen man in jedem Wald rechnen musste, machten die Soldaten und auch die Offiziere nervös -- sie kannten sie nicht -- auch wenn letztere sich zusammenrissen und allen Anschein gaben, dass dies hier nicht anders war, als ein Übungsmarsch den rhenus von Mogontiacum nach Bingium und zurück.


    Was Licinus aber in der Tat stärker belastete war die Tatsache, dass ihre Führer zwar die grobe Richtung kannten, in denen das Dorf liegen musste, aber auch nicht so genau zu wissen schienen, welchem Weg -- wenn man das so nennen wollte -- sie nun zu folgen hatten.


    Licinus ließ seinen Blick über die Soldaten schweifen. Untypisch ruhig waren die seit sie heute morgen das praesidio verlassen hatten und nach dem kurzen Sicht-Streifen, den die Römer hinter den Grenzbefestigungen baunmfrei hielten. Der Präfekt find den unglücklichen Blick eines der centurionen auf, dann blickte er zum wiederholten Mal in Richtung der Sonne, um die Zeit abzuschätzen. Dann ließ er sich etwas zurückfallen und inspizierte die marschierenden Soldaten. Kurze Blickwechsel mit den übrigen centurionen, dann kehrte er zum restlichen Stab und dem Adler zurück.


    "Einer deiner Jungs gekommen," fragte er Seneca und hoffte, dass einer der Reiter inzwischen eine Meldung abgesetzt hatte.

    Zitat

    Original von Narrator Germaniae
    Die ankommenden Truppen wurden so empfangen, wie es sich für eine Militäeinheit gehörte. Die Vorgesetzten wurden in die aktuelle Lage eingewiesen.
    “Die Lage rund um das Praesidio ist ruhig. Meiner Meinung zu ruhig. Die hecken bestimmt was aus diese mordlüsternenen Barbaren.” Ja aus dem Soldaten der hier gerade die Meldung machte sprach der pure Hass. “Die Toren blieben die letzten Tage geschlossen. Keiner durfte rein oder raus. Von Aufklärungsmissonen haben wir abgesehen.” Es gab ja auch keine keine Befehle in diese Richtung und da der Centurion tot – ja die Soldaten nahmen an, dass ihr Vorgesetzter tot war, zumindest hofften sie das sorga für ihn, denn gefangen in den Händen der Babaren wäre der wohl schrecklichere Gedanke – war hatte der dienstälteste vorerst das Komando übernommen. Sichlich war er nun erleichtert, dass andere erfahrende Offiziere kamen und er diese Bürde abgeben konnte.
    “Zehn Tote haben wir. Der Centurio Tiberius wird vermisst. Das letzten was von ihm berichtet wurde, war dass er den Überlebenden befohlen hat zum Prasidio zurückzukehren und dass er ihnen den Rücken frei gehalten hat. Sein Schicksal ist ungewiss. Die Überlebenden berichtetn aber, dass sie noch sahen, wie er auf die Angreifer zustürmte und sich die Reihen der Babaren hinter ihm schlossen.” Damit war wohl klar das er das unmöglich überlebt haben konnte.
    “Das Dorf befindet sich einen halben Tagesmarsch in nordwestlicher Richtung.” Der schon alternde Soldat spullte die Informationen fast schon monoton herrunter. Als er aber endete konnte man ihm deutlich anmerken, dass eine Last von seinen Schultern fiel. Kaum das er geendet hatte, fiel sein ganzer Köper in sich zusammen, die Schulter waren nicht mehr gestraft, sie sakten leicht nach vorn. Ja jetzt konnte man sehen, dass der Mann seine besten Jahre schon weit hinter sich hatte. Ja eigentlich hatte er hier nur seine restliche Zeit in der Truppe absitzen wollen und dann nach seiner ehrenhaften Entlassung sich endlich mit Frau und Kind, die nun schon so viele Jahre warteten, auf einem kleinen Stück Land niederzulassen. So kurz vor Ende seiner Dienstzeit noch einmal Kameraden zu verleieren, nagte deutlich an dem Mann.


    "Danke, optio", nickte der Präfekt knapp und schoss ein "du hast deine Sache gut gemacht" hinterher. Die Gefallenenzahlen hatten sich ja als deutlich geringer herausgestellt, das Licinus es vermutet hatte. Das war gut, sehr gut sogar.
    "Wir werden hier lagern und morgen früh bei Tau und Tag ausrücken. Veranlasse bitte, dass wir zwei Stunden vor Sonnenaufgang geweckt werden. Und wir brauchen drei deiner Männer als Führer, zwei sollten reiten können, wenn möglich."