Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    "Sind schon nen paar, die ich über den orcus gejagt hab", dem Funkeln des Veteranen sah man an, dass es einige mehr waren. "War in jedem Scharmützel in den letzten Jahren dabei. Is ja nich alles Wald hier, am Fluss gibt es Felder und alles, da kann man dann auch anständig Formationen aufbauen. Und vor den "Städten" der Eingeborenen sowieso."


    Jetzt musste der Veteran doch sehr ungläubig aussehen.
    "Junge, das hier is nen gemütlicher Spaziergang. Diplomatische Mission und so. Wenn's hart auf hart geht, heißt's Gewalt oder Geschwindmarsch. Also größere Strecken oder höheres Tempo. Und dazu doppelte Umwallung ums Nachtquartier. Aber gekämpft wird dann meist nich mehr. Außer der Feind greift an natürlich. Aber du gewöhnst dich schon noch ans Gepäck. Hattet ihr in der urbs keien Übungsmärsche mit vollem Gepäck?"

    "Na, also!" knurrte der Rekurtierungsoffizier ungnädig und der Schreiber im Hintergrund machte einen weiteren Vermerkt neben dem Namen des Oktaviers. Nachdem also alle auf ihre körperliche Unversehrtheit getestet worden waren kam der weniger leicht zu kontrollierende Teil:


    "Herhören!"


    In der legio deinen nr unbescholtene, nicht der Infamie verfallene, ledige römische Bürger. Sollte einer von euch also ein Verbrecher, ehrlos, verheirateter Nichtbürger oder sonst wie untauglich sein, letzte Chance zu gehen. Wer bleibt, sagt, dass er das ist. Finden wir später raus, dass ihr gelogen habt, prügeln wir euch aus dem Lager raus und stellen auch an der via bingia als warndendes Beispiel an den Pranger. Habe ich mich klar ausgedrück?!"


    "Wir war das?! Wenn ich was frage, will ich eine klare und deutliche Antwort, verdammt! Wenn ihr was flüstern wollt, nehmt euch ne lupa. Wobei" der Offizier grinßte fies "Das Vergnügen wird euch das nächste Jahr fehlen. Absolute Ausgangssperre für tirones!"

    "Caius Corfidius Drusus, nach dem Germanenplätter", stellte sich nun auch der Veteran vor.


    "Das ist wohl nur in Britannia wahrer als hier. Sogar Cäsar hat damit angegeben, dass er sich ins freie Germanien getraut hat. Nur geblieben is er nicht. Die Ägypertin gefiel ihm wohl besser, als die Fürstentöchter hier." fügte er hämisch hinzu. Und schwieg für einen Moment. Sauerwetter, aber der junge Kerl hatte recht, gleich ging es wieder los. Dreck.
    "Jo, sieht so aus, dass es gleich wieder pisst. Pass nachher mim Zelt auf, Eingang schön hochziehen, wenn's euch reinläuft stinken die Dinger noch schlimmer und ihr seit morgen krank. Und glaub blos nicht, dass die hohen Herren da rücksicht nehmen."

    Sim-Off:

    Farbe gewechselt, das orange is ja unlesbar


    "Hörst du mir überhaupt zu" brauste der Rekrutierungsoffizier auf "Ich will wissen, in der unteren Reihe, zweites Feld ist! Von links!" Präzisierte er, falls der Mann nicht wusste, wie man zählte.
    "Links!"


    "Rechts!"


    Bei jedem Wort bekam der probatus einen Schlag gegen den jeweiligen Oberarm


    "Also?"

    Unkommentiert wurden die Daten des Furiers aufgenommen. Seinen Nebenmann erwischte es dagegen. "Zu alt! Raus!" war der Kommentar auf seine 32 Jahre gewesen.
    "Sparta?! Warum meldest du dich dann hier und nicht am Danuvius?! Oder im Osten, wo man ein leichtes Leben hat?! Is mir egal, jetzt bist du hier!"
    Ein weiterer Mann flog raus, weil dem centurio seine Füße nicht gefiehlen. Ein dritter, weil er nur zwei Namen nannte und offensichtlich ein Peregrinus war. Im wurde freundlcih empfohlen sich beid er ala zu melden.


    "Das Mosaik hinten an der Wand. zweites Bild untere Reihe, was is da drauf?" fragte der Rekrutierungsoffizier den Furier, als es an die Sehtests ging. Alle Soldaten mussten irgendwelche Details des Mosaiks doer der Eirnichtungsgegenstände beschreiben. Es gab genut Auswhal für die noch rund ein Dutzend Männer im Raum.

    "Beziehungen, wo denkst du hin. Wild kannste hier an jeder Ecke haben." Jedes noch so billige lupanar hielt sich einige "echte" Germaninnen, mit dem Auftrag die Wilde zu spielen.
    "Was sagst du," fragte der Veteran entsetzt. Er pfiff durch die Zähne.
    "Vor Veteranen die legio beleidigt. Ziemlich dämlich, muss ich zugeben. Also, wenn du die höheren Weihen willst ..." Der Veteran nickte mit dem Kopf rüber zu Licinus. "... mach nen Eindruck auf ihn. Der Alte hat wohl ein gutes Gedächtnis für gute wie für schlechte Arbeit."


    "Städter, wie? Das Umland hier ist überall so hüglig. Nen Stück weiter nach Norden wird es noch deutlich schlimmer. Wie heißt du eigentlich, Junge?"

    Zitat

    Original von Titus Octavius Frugi
    Ein erstauntes, "ach" kam von Frugi bei der Erwähnung von Sonderrationen. Sich unter einen tief herabhängenden Ast hinweg duckend blieb er dann gleich stehen und hörte aufmerksam zu. "Da hast du aber echt schon Erfahrung und demnach auch den Durchblick", meinte er bewundernd.
    Nach einer Weile nachdenken kam von dem Miles, "Kein Übungsmarsch durch den Regen meinst du? Wie läuft dass den hier? Werde ich abkommandiert oder kann man sich auch freiwillig melden? Was aber ganz wichtig ist, wie komme ich dann an Weiber? Die lassen hier draußen doch nicht ihre Weibchen einfach bei uns unterschlüpfen... Sind die echt so gut? ...Hatte leider noch keine von ihnen. Bin gerade gut hier und vom Carcer aus in Marsch gesetzt worden. War vorher in der CU und zwecks Ehre und Ruhm einsammel und weil man Verstärkung braucht hierhin versetzt worden. Ich hatte eigentlich zum Optio befördert zu werden und nun die Scheiße hier." Wie um das ganze zu unterstreichen stolperte der Octavier über eine Baumwurzel.


    Natürlich war der Veteran von den Worten des Frugi geschmeichelt, und teilte seine Weisheit dann auch gern.
    "Kommt drauf an, was is!" erklärte der Veteran, während er einer Pfütze auswich. "Wenns was großes is, nen Neubau, dann geht's gleich centurienweise. Aber bei was kleinem, wenn eure centuria dran ist, kann' schon passieren, dass se Frewillige suchen. Oder ne Strafeinsatz. Kann auch passieren, aber nur für die Hilfarbeiten. Spezialisier dich, sag ich dir. Irgendwas. Dann wirste immunis und bist raus aus den ganz dreckigen Arbeiten. Bin auch agrimensor, also Landvermesser." Was natürlich mit der Grund war, weshalb der Veteran den Straßenbau als angenehme Aufgabe bezeichnete. Die Strecke abmessen und die Lage der Steine zu prüfen, war sicher weniger Arbeit als selbige zu schleppen.


    Für einen Moment trennte ein Baum die beiden Kameraden, sie umrundeten ihn und standen dahinter wieder nebeneinander.
    "Wenn du auf was wilderes stehst, klar!" meinte der Soldat lüstern grinsend "Wenn du eher auf parfümierte Püppchen stehst, wirste hier aber net glücklich! Und die Beförderung schreib mal nicht ab, Auszeichnungen gibt's in Germania immer wieder. In der urbs gibt es doch kein centurionat ohne Beziehungen heißt es. Aber das mim carcer war da natürlich ne blöde Idee. Was ahste angestellt?"


    Esquilina hörte Seneca noch zu, aber als er den Blick auf das Innere des Raumes freigab und Alpina sie sofort erblickte und fröhlich begrüßte, hielt ihre mühsam kontrollierte Vornehmheit noch ungefähr 2,4 Sekundene. Genauer schaffte sie noch einen Schritt in vornehm langsam, der zweite war hektisch die letzten einfach ein laufen, mit dem sie ihrer Lebensretterin und Freundin in die Arme rannte.
    "Pina!" rief sie ihr entgegen und fiel ihr um den Hals. Und nach einer sehr herzlichen Begrüßung musste Alpina Rede und Antwort stehen, wie sie Esquilinas neue Frisur fand und das neue Kleid und das kleine Geschenk, dass sie von Licinus cornicularius bekommen hatte -- eine Kleiderfibel, deren Bügel eine Miniatur-Legionsstandarde bildete. Auch in Germania hatte sie das Herz von Licinus Stab im Sturm erobert.


    Licinus wandte sich dafür an den einfach links liegengelassenen Gastgeber. "Tunichtgut und Raufbold, soso" schmunzelte Licinus "Wie es dir geht, brauche ich ja nicht zu fragen. Du siehst gut aus, mein Freund. Und frech wie eh und je! Hast du den Trunkenbold nur vergessen oder weggelassen, weil ich dich da nicht erreiche?" Licinus gab Seneca einen Schlag auf die Schulter. "Gegen einen schluck zum Aufwäremen hätte ich grade übrigens wirklich nix. Bitterkalt diese Winter hier."


    "Alpina! Io Saturnalia! Ich bin nicht minder froh, dich wieder zu sehen," tatsächlich hatte Licinus ein mächtig schlechtes Gewissen, dass er es nicht geschafft hatte, sie nach dem Überfall zu besuchen. Er hatte immer Angst gehabt, dass es noch zu früh für Besuch war. Für männlichen Besuch womöglich erst recht, redete er sich ein. Tatsächlich hatte er aber einfach nicht gewusst, was er bei einem Besuch hätte sagen sollen.
    "Keine Entschuldigung nötig. Ich hätte eh keine Chance gehabt. Sie hat dich richtig ins Herz geschlossen." Die große Hand des praefectus näherte sich dem Kopf des Mädchens, um ihr durch die Haare zu streichen, tastete aber nur in die Luft. Esquilina war blitzschnell abgetaucht um ihre Frisur zu schützen.

    "Reinkommen!" schallte es von drinenn und der Rekrutierungsoffizier wussste sofort bei Öffnen der Tür, was für ein jemand dort hereinkam.
    "Musterung? Warten!"


    Der Raum füllte sich anch und nach mit weiteren Rekruten die gemustert werden mussten. Irgendwann schlug der Rekrutierungsoffizier mit einem lauten Knall zwei tabulae aneinander und stand auf.
    "Herhören!" beltle er und trat hinter seinem Schreibtisch hervor. "Tunica ablegen! An der Wand aufstellen. Füße schulterbreit, Arme ausstrecken!" Unsanft wurden an den Armen gezogen, die Hände auf umgedreht und der ganze Körper auf Narben udn sonstige Auffälligkeiten inspiziert. Dann hieß es umdrehen und das ganze noch mal. "Namen, Alter Geburtsort!" forderte der Offizier und ein als Adjutant bestellter scriba fing an sich Notizen zu machen.

    "Übernehmen!" bellte Licinus. "Und wenn ihr noch so ein Kunststück zulasst, seid ihr dran."
    Mit langsamen festen und sicher auch schmerzhaften Bewegungen gab Licinus Stück für Stück die Kontrolle über den Gefangenen an die Soldaten ab. Als er sich sicher war, dass die Soldaten ihn im wahrsten Sinne des Wortes im Griff hatte, erhob sich Licinus langsam und zischte zwischen seinen Zähnen hindurch unverständlcih die Worte [SIZE=3]"zu alt für den Scheiß!"[/SIZE]


    "Schafft ihn in in die secreta!" ~ Einzelhaft
    keuchte Licinus außer Atem, als er wieder aufrecht stand. "Schafft ihn hier raus und ..." mit einem eisigen Blitzen in den Augen sah er auf Gurox hinab. "... stopft ihm sein dreckiges Maul!"


    Während die Soldaten nun hoffentlich wirklich den Angreifer aus dem Haus schleiften, wandte sich Licinus noch einmal kurz zu Alpina. Er konnte sie nicht so dort sitzen lassen.
    "Alpina, hörst du mich? Wir haben ihn. Er kann dir nichts mehr tun."

    Zitat

    Original von Titus Octavius Frugi
    "Verdammt", fluchte Frugi, als er sich noch gerade rechtzeitig an einem Baum abstützen konnte, ehe er mit seinem Kopf dagegen geknallt wäre. Verärgert drehte sich Frugi zu dem Älteren. "Das kannst du laut sagen, nur befürchte ich, wenn die im Plan sind dürfen wir sie bauen und ich bezweifel ob ich dazu Lust habe. Scheiß Germanien! Sag, wie lange machst du das hier schon mit?".
    Er überlegte ob sein Gesprächspartner hier aus der Gegend stammte oder nur für seine Dienstzeit genau wie er selber nach hier verbannt worden war.


    "Müssten wir wohl. Hier hat doch keiner ne Ahnung, wie man einen Stein auf den anderen setzt." Sagte der Veteran abschätzig. "Hast du die Hütten gesehen? Holzbauten! Tarraco, Narbo Martius, Castra Colonia. Das sind Städte, sowas wirst du hier bei den Wilden nicht finden. Bauen ist Macht. Und nicht der schlechteste Job. Sonderrationen, feste Lager und so. Kein Übungmarsch durch den Regen."


    "Zwölf Jahre. Sieben Jahre hier, fünf Jahre in Britannia und davor noch zwei Jahre in Hispanien bei der neunten. Glaub mir, Britannia ist schlimmer. Doppelt so viel Regen und nur halb so hübsche Weiber."

    Esquilina stand vorne. Heute war sie die Chefin, dass hatten Marcus und sie vereinbart. Schließlich hatten sie Saturnalien und da waren die Ränge umgedreht. Als erstes hatte das Mädchen an diesem Morgen alle Sklaven in die stadt entlassen, sie sollten feiern. Sie war ja eingeladen und hatte höchst gnädig gestattet, dass Licinus sie begleitete. Ganz undamenhaft hüpfte sie von einem Bein auf's andere, während sie sich schon auf ihren Spaß freute, den sie Seneca und Seiana vor hatte. Um ruhig und vornahm zu bleiben war sie ein wenig zu aufgekratzt, auch wenn sie es sich ganz fest vorgenommen hatte.


    Als sie beim Gastgeber angekommen haben, tönte sie durch ihr Kichern hindurch:
    "Iunius Seneca, bona saturnalia! ich freue mich, dass du mich eingeladen hast" puh, der Satz war schwierig, auf dem ganzen Weg hatte sie ihn sich zurecht gelegt. Lucia wäre bestimmt stolz auf ihre Vornehmheit. Ganz sicher.
    "Mein Freund Iulius Licinus. Praefectus castrorum der prii ... prima legio secunda. Vielleicht kennst du ...?" das letzte Wort ging dann doch in einem glockenhellen Lachen unter. Vornehm sein war gar nicht so einfach. Wie macht Luci das nur? Und den Versprecher hatte sie doch echt gut umschifft.

    Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    "Nun, wenn du magst kannst du ihnen ja noch nachreiten und mithelfen Marcus. Die Flagge der Legio hochhalten sozusagen." kommentierte Seneca den Einwand des nicht minder erfahrenen Licinus mit ein wenig Sarkasmus ohne es allerdings allzu böse zu meinen, "Wer seinen faulen Arsch den ganzen Tag auf einem Pferd herumschieben kann, kann auch mal ein wenig Schanzarbeit leisten. Außerdem ist es nur eine Rast und kein Nachtlager, also sollen sich die Damen nicht so anstellen." schnaubte der Iunier weiter, während ein großer schwarzer Rabe über die Baumwipfel flog, ein Anblick, den Seneca jetzt nicht für ein Omen oder ähnliches hielt sondern einfach nur für eine gute Zusammenfassung des wilden Germaniens.


    Von all den Problemen welche sich weiter vorne abspielten ahnten die Männer im Haupttross nichts, schließlich machte sich keiner der Equites die Mühe eine Meldung an den Tross rauszugeben, was verständlich war angesichts der unübersichtlichen Lage im Wald. Deshalb marschierte der Tross gemütlich weiter und "genoss" den Anblick des endlosen Waldes.


    "Richtig ein Präfekt, der Schanzarbeit macht. Ja sin den heut scho Saturnalien!" immitierte staubtrocken er den Spruch eines ehemals großen Gladiators. Stammte der nicht sogar aus der hiesigen Gegend?
    "Sagt der Oberreiter von seinem Pferd herab!" stellte Licinus lakonisch fest. "Sag bloß du sehnst dich schon nach einem guten alten Gewaltmarsch durch die Wüste." Sarkasmus konnte Licinus auch.


    "Aber du kannst sagen, was du willst, besser als das hier ist die ewig helle Wüste im Osten auch nicht. [B]Abstände halten!" unterbrach er sich selbst.

    Der Mann schaffte es tatsächlich Liicnus richtig in Rage zu bringen. So richitg. Nicht der Worte wegen, die Tatsache, dass er immer noch redete wie ein Wasserfall. Und diese Geräusche die er von sich gab. Als ob das ganze ein riesiger Spaß sei.


    Oben auf drückte dem Mann seinen Unterarm in den Nacken, legte einen Großteil seines Gewichtes hinein um den Kopf nach unten zu drücken. Dann rammte er den freien Ellenbogen in das Schulterblatt.
    Sein Knie fand sich in der Position, dass er es unsanft von hinten in die Nierengegend des Mannes bohren konnte.


    "Ad me!" bellte er die Soldaten an, deren Reaktionsfreudigkeit zu wünschen übrig ließ, sonst sprach er im Gegensatz zu seinem Gegner kein Wort sondern konzentrierte sich ganz auf den Kampf.

    Licinus wusste nicht, dass er etwas erwarten sollte. Viel mehr versuchte er herauszufinden, was Alpina nun von ihm erwartete. Als sie ihn ansprach fiel ihm ein Stein vo Herzen. Alles war besser als diese Apathie.


    Dann stand plötzlich dieser Mann neben ihnen, Licinus verstand nicht, wie er wieder zu ihnen hatte gelangen können, aber er hörte seine Worte.


    Der praefectus war ein ruhiger Mann, die gelegentlichen Wutausbrüche gegenüber unfähigen Soldaten und anderen Personen waren ein sehr wohl dosiertes Mittel, um seine Meinung durchzusetzen. Aber er hatte sich eigentlich immer unter Kontrolle.


    Aber bei jedem Menschen gab es diese Punkte, wo der eine Tropfen das Faß zum Überlaufen brachte. Und das hier war ein ganzer Eimer Wasser zu viel. Kalte Wut, durchfloss jede Faser seines Körpers. Ein Grollen wie aus der Unterwelt entfleuchte seiner Kehle, dann kein Laut mehr.


    Mit einer einzigen sparsamen Bewegung rammte er dem Widerling die geballte Faust in die Kniekehle, um durch den unmittelbar einsetzenden Kniebeugereflex zu Fall zu bringen. Und griff mit der anderen Hand nach seiner tunica, um ihn im Fall von Alpina weg zu ziehen.


    Es mochte ja nicht besonders ehrenhaft sein, gegen einen Mann zu kämpfen, dessen Arme an seinen Rumpf gefesselt waren, aber die römischen Legionen drillte ihre Männer nicht auf Fairness sondern auf Sieg. Abgesehen davon war es Licinus in diesem Moment auch vollkommen egal.


    Hart schlugen sie nebeneinander auf dem Boden auf, Licinus versuchte die Oberhand zu behalten und drückte Gurox mit aller Kraft zu Boden.

    Der praefectus war ein ruhiger Mann, die gelegentlichen Wutausbrüche gegenüber unfähigen Soldaten und anderen Personen waren ein sehr wohl dosiertes Mittel, um seine Meinung durchzusetzen. Aber er hatte sich immer unter Kontrolle.


    Aber bei jedem Menschen gab es diese Punkte, wo der eine Tropfen das Faß zum Überlaufen brachte. Und das hier war ein ganzer Eimer Wasser zu viel. Kalte Wut, durchfloss jede Faser seines Körpers. Ein Grollen wie aus der Unterwelt entfleuchte seiner Kehle, dann kein Laut mehr.


    Mit einer einzigen sparsamen Bewegung rammte er dem Widerling die geballte Faust in die Kniekehle, um durch den unmittelbar einsetzenden Kniebeugereflex zu Fall zu bringen. Und griff mit der anderen Hand nach seiner tunica, um ihn im Fall von Alpina weg zu ziehen.


    Es mochte ja nicht besonders ehrenhaft sein, gegen einen Mann zu kämpfen, dessen Arme an seinen Rumpf gefesselt waren, aber die römischen Legionen drillte ihre Männer nicht auf Fairness sondern auf Sieg. Abgesehen davon war es Licinus in diesem Moment auch vollkommen egal.


    Hart schlugen sie nebeneinander auf dem Boden auf, Licinus versuchte die Oberhand zu behalten und drückte Gurox mit aller Kraft zu Boden.

    "Ich möchte wetten, die restlichen equites werden sich bei ihrem Kameraden bedanken, dass sie jetzt für die Fußsoldaten schanzen dürfen." könnte sich Licinus eines Kommentars nicht enthalten, gegen den Essig süßer Wein war.
    Abgesehen davon sah er kein Problem die Reiter vor zu schicken. In diesem Wald waren Flankenmanöver ohne dies sinnlos. Und Seneca irrte. Sollten sie tatsächlich angegriffen werden würde Licinus nicht lange auf einem Pferd sitzen. Er würde absitzen und kämpfen, wie er es gelernt hatte. Ihre Schar war klein genug um auch vom Boden die Übersicht behalten zu können.
    Aber darüber sprachen sie nicht.


    ~~~


    Ein älterer Soldat, der den Trupp auch begleitete, war neben Frugi geraten. Eigentlich hatten sie nix miteinander zu tun, aber der Mann wollte seinen Ärger loswerden und grummelte nur halb eine Antwort erwartend seinen momentanen Nebenmann an.


    "Wenn die hier Straßen hätten und nicht nur diese beschissenen Bäume wär der Weg auch nur halb so weit."

    Die Gaben wurden zu Licinus Seite herangetragen von den Opferhelfern, während der Helvetier ihm etwas ins Ohr flüsterte. Aber was? Licinus verstand nur mit Mühe jedes zweite Wort. Er wurde nervös. So lange hatte er sich auf die Formulierung der Bitte konzentriert, dass er die Darreichungsformeln darüber völlig außer acht gelassen hatte.


    Er griff langsam nach der Votivgabe, hob sie wie in Zeitlupe vor den Gott und fing langsam an zu sprechen. Was hatte der Helvetier ihm eingesagt? Seine Ohren waren durch den stteten militärlärm etwas ahrt geworden in den vergangenen Jahre. Er konnte nur hoffen, dass er die Worte einigermaßen nachsagen konnte.


    "Nimm dafür Dies, für dich von mir ausgewählt, diese Votivfigur, den Opferkuchen, das Gemüse und den Wein als Gabe und Bitte um deine Hilfe."


    Mit schwitzigen Händen hob er Gabe um Gabe vor dem Gott in die Höhe, um sie anschließend auf dem Gabentisch zu platzieren.


    Als alles vor ihms tand hielt er wieder einen Moment inne, dann führte er den einen Fuß hinter den anderen und bereitete sich zu drehen vor. Dies war der letzte Moment, an dem der Helvetier ihn aufhalten konnte. Dann hob er sich auf die Fußballen und drehte sich über rechts hinaus. Etwas zackiger als in diesen Hallen üblich und die genagelten Sohlen knirschten unangenehm auf dem Marmorboden. Er stand vor dem Aedituus und sah in fragend an.

    "Agmen quadratum an der Tür bilden, den Gefangenen in die Mitte. Wenn er versucht zu fliehen ... verhindern! Gladios stringite!"
    Verhindern mochte dabei vieles heißen, aber Legionäre wurden darauf geschult ihre Gegner schnell kampfunfähig zu machen. Im Zweifel endgültig. Licinus nahm an, dass seine leise stählerne Stimme keinen Zweifel übrig ließ, wie weit er den Soldaten erlaubte zu gehen. Der Befehl die Schwerter gezogen zu halten durfte denn auch ein übriges tun.


    Licinus zögerte erneut.


    Dann trat er zu Alpina hin und ging in die Knie, machte sich instinktiv klein, um keine Bedrohung abzugeben, wie er es gegenüber Marei und Esquilina vor Jahren getan hatte, als sie sich gremd gewesen waren.
    "Alpina?" fragte er leise.

    Er trat vor die Weihrauchschale und atmete die durch.


    Licinus setzte mit langsamen, kontrollierten Bewegungen den Weihrauch in Brand. Er sah die sich kräuselnden Duftschwaden und roch die Öle, die verbrannten. Tief sog er Geruch und Moment in sich und atmete nur. Beim Ausatmen schien die Zeit einen Moment wie still zu stehen. Nichts rührte sich bis seine Lunge ganz leer war. Dann schien wieder Bewegung in die Mengen zu kommen und Licinus sprach sehr leise aber mit tragender Stimme ein Stoßgebet: "Lass mich die richtigen Worte finden!", flehte er.


    Dann trat er mit abgehakten Schritten vor den Opfertisch und nahm die Gebetshaltung ein. Er schluckte einmal und bat dann mit deutlich klangvollerer tönenderer Stimme:


    "Apollo Grannus. Mehrfach hast du mich sicher durch meine Reisen geleitet, stets habe ich dir in angemessener Weise dafür gedankt. Nun stehe ich zum ersten Mal als um Heilung Bittender vor dir. Mein Mündel Esquilina liegt im Fieber und ihre Lunge ist gefüllt mit überschüssigem Schleim. Ich bitte dich, sei wohlwollend und gewähre ihr eine rasche Genesung. Ich gelobe dir einen Ziegenbock zu opfern und dir einen Weihestein zu setzen, wenn meine Kleine wieder gesund ist. Dies gelobe ich Marcus Iulius Licinus, aus der tribus Esquilina, des Gaius Sohn und Präfekt der zweiten legio."