Beiträge von Artas Xanthus

    Die Strahlen der Sonne blendeten mich zunächst, als ich das Büro des Comes verlassen hatte, doch spürte ich auch ihre angenehme Wärme auf meiner Haut. Ich genoß dieses prickelnde Gefühl und ein zufriedenes Lächeln umspielte meine Lippen. Zwar hatte ich nicht das eigentliche Ziel meiner langen Reise hierher erreichen können, aber ich war einen großen Schritt in der Erfüllung meiner Träume voran gekommen. Ein Vigile war ich nun. Im Dienste des Imperiums. Ich ballte die Faust und schwor mir beim Grabe des Vaters, dass ich ihn nicht enttäuschen würde, meinen Vater und Lehrmeister.


    Ich drehte mich herum und nahm Haltung an. Wartete, bis Caius Volteius Gracchus seine Aufmerksamkeit auf mich richtete.


    "Ich möchte euch vielmals danken. Ihr habt mir ermöglicht, meinen Weg weiter zu gehen. Ich stehe tief in eurer Schuld"


    Ich verneigte mich leicht vor dem Römer und streckte meine Hand aus.


    "Wenn ich euch einen Dienst erweisen kann.. gleich welcher Art, lasst es mich wissen."

    Ich betrachte den Prätorianer ehrfurchtsvoll und verneige mich leicht in seine Richtung. Beim Anblick der Rüstung spannen sich in meinem Körper alle Muskeln an. Sehnlichst erwacht in mir die Sehnsucht, diese ebenfalls auf meinem Körper tragen zu dürfen. Mühsam reiße ich mich zusammen und drehe mich nocheinmal zu dem Comes um.


    In 14 Tagen wird euch der Bericht vorliegen


    Dann eile ich davon.

    "Ich danke euch herzlichst für diese schnelle Aufnahme, Comes. Ich hörte, die Vigiles sind in großen Städten wie dieser für die Brandbekämpfung geschaffen worden. Aber sie würden auch Aufgaben der öffentlichen Sicherheit übernehmen. Nur bin ich allzu neu hier in der Gegend, und wäre euch dankbar, wenn ich mir sagen könntet, wohin ich mich nun weiter zu wenden habe,... oder welcher Aufgabe ich mich nun zu stellen habe."

    Schweigend folgte ich dem Mann, der mich hierher geführt hatte, wartete gespannt auf denjenigen, der die Tür öffnen sollte. Leise, um zu vermeiden, das Umstehende es hören konnten, atmete ich ein... und aus. Tief und regelmäßig. Wie mein Vater es mich gelehrt hatte. Doch diesmal ging es nicht um die Angst vor einem Kampf, sondern um die Angst vor der Zukunft. Ich wusste, das sich hier mein weiterer Lebensweg würde entscheiden müssen.

    Ich sah mein Schwert eine Sekunde lang an und stecke es dann sofort wieder in den Waffenrock, bemüht es ein wenig zu verdecken. Dankbar sah ich den Römer an und lächelte erleichtert.


    Die Legion wird mein Ziel, wenn ich einst die Bürgerschaft erhalten sollte. Bis dahin, soll die Flotte meinen weiteren Lebensweg bestimmen. Doch bis es soweit ist, werde ich ich euren Vorschlag beherzigen und den Vigilen meinen Dienst abieten. Ich vermute ihr sprecht von den Sicherheitskräften vor Ort.


    Ich hielt kurz inne und sah den Mann mir gegenüber respektvoll an.


    Wenn ihr mir Zugang zu den Vigilen verschaffen könntet, wäre ich euch zu großem Dank verpflichtet.

    Mir stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, doch ich bemühte mich sogleich, wieder einen Neutralen Ausdruck zurück zu gewinnen.


    Keine Truppenverbände sagt ihr... aber man versicherte mir auf dem Weg hierher..., was mache ich denn jetzt?


    Etwas ratlos blickte ich mich um und dann auf meine Hände.


    Alles, was ich lernte, ist das Schwert zu führen. Mein Vater lehrte mich nur den Kampf. Ich legte eine kurze Pause ein. Die Vigile sagt ihr? Wenn dies meine einzige Möglichkeit sein sollte, so werde ich sie ergreifen. Aber darf ich dort denn dienen? Ich bin Makedone, kein Römischer Bürger.


    Wieder legte ich eine kurze nachdenkliche Pause ein, dann versteifte ich mich.


    Ich hoffe, ich erhalte eine Chance. Eine hoffnungsvolles Glitzern erfüllte meine Augen. Vielleicht finde ich von den Vigilen eine Möglichkeit, in die Reihen der Armee überzuwechseln.

    Ich musterte den mich freundlich ansprechenden Mann mit einem Lächeln und nickte bejahend.


    Salve!


    Das habt ihr richtig erkannt. Ich bin erst vor kurzem in dieser Stadt eingetroffen und möchte mich in den Dienst der Armee des Römischen Imperiums stellen.


    Respektvoll verneigte ich mich leicht.


    Sagt mir bitte, wo finde ich das örtliche Kastell oder gar einen Flottenstützpunkt?

    Das ersehnte Ziel lag vor ihm: Carthago Nova. Schon von weitem konnte er die Mauern der Stadt sehen und eilte darauf zu. Er schritt durch das große Stadttor, das Gepäck auf dem Rücken tragend. Seine Hand ging ohne sein bewusstes zutun zum Griff seines Schwertes. Ein Relikt aus vergangenen Tagen, die noch nicht allzu weit zurück lagen. Artas dachte: "Ich muss es mir abgewöhnen die Waffe als Mittel der Beruhigung zu betrachten". Er ließ den Griff los und sah sich staunend in der großen Stadt um, ohne jedoch zu finden, was er suchte. "Wo ist das Quartier der Armee und wie kann ich Soldat im Dienste des Imperiums werden?", fragte er sich. Vielleicht war jemand hier auf der Straße willens, ihm diese Auskunft zu erteilen.