So erreichte ich denn das zweite mal das Officum des Proconsuls. Die Wachen ließen mich wie angekündigt passieren und ich klopfte an die Tür.
*Poch* *Poch*
So erreichte ich denn das zweite mal das Officum des Proconsuls. Die Wachen ließen mich wie angekündigt passieren und ich klopfte an die Tür.
*Poch* *Poch*
Es würde ein glühend heißer Tag werden, der diesen nächsten Abschnitt begleitete und so manchen Läufer seine Teilnahme kosten würde.
So auch einen jungen Mann Namens Fabius. Der sich nach der Hälfte der Strecke am Ende seiner Kräfte gegen einen Baum lehnte und sich dann in dessen Schatten niedersetzte. Er beschloss dieses Rennen aufzugeben. Denn er litt unter solch quälendem Durst, das er nicht mehr weiter konnte. Es würde sich schon wieder einmal eine neue Chance ergeben. Irgendwann.
Ich nickte mir dem Kopf. "Ich danke dir. Ich hoffe, der Proconsul wird mit meiner Arbeit zufrieden sein."
Ich wand mich schon zum gehen, doch dreht mich noch einmal herum.
"Und ich wünsche dir einen noch schönen Tag unter der Sonne Hispaniens."
Ich lächelte und ging.
So allmählich war das Maß voll. Was diese Sklavin hier von sich gab war unter jeder Würde und des Standes dieser Frau nicht angemessen. Sie schien zu vergessen mit wem sie sprach.
"Hüte dich ein wenig mit dem, was du sagst."
Ich trat wieder einen Schritt zurück.
"Und auch habe ich deine Intelligenz nicht in Frage gestellt, sondern trachtete nur zu wissen, wie man trotz Blindheit solche Fähigkeiten erlernen kann."
Ich lächelte.
"So langsam verstehe ich, warum dein "Gönner"" ich legte besondere Betonung auf das Wort "dich so behandelt, wenn du es immer wagst solch forsche Antworten zu geben."
Dann verzog ich etwas das Gesicht und roch an meiner Uniform und dem Arm. Olivenöl? Mehr als dies konnte ich mir nun mal nicht leisten. Aber vermutlich war diese Sklavin die einzige, die es riechen konnte. So hoffte ich mal.
Da Gracchus anscheinend verhindert ist... ich den Thread aber gut finde, mache ich mal so weiter
Nachdenklich trat ich näher an die Sklavin heran. Sah sie mir von allen Seiten an. Zwar wusste ich, dass sie das mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten wahrscheinlich wieder mitbekommen würde, doch interessierte mich das herzlich wenig.
"Sag.. wie hast du dein Augenlicht verloren? Und wie machst du es, das du trotzdem sehen kannst?"
Schweigend war ich dem Magister Officiorum in sein Officum gefolgt. Sah mich einen Augenblick um, bevor ich Cato ansah und mich leicht verneigte.
"Salve,
der Comes, der, wie ich eben erfuhr, verhaftet wurde, hatte mir vor 14 Tagen aufgetragen, eine Besichtigung der Auqadukte der Stadt vorzunehmen. Ich wollte ihm die Ergebnisse und ein paar Verbesserungsvorschläge vorlegen..."
Ich hielt zwei Schriftrollen in der Hand, die ich Cato entgegenstreckte.
"... doch vor der Tür des Comes hing ein Zettel, der mich zum Officum des Proconsuls verwies."
Ich lächelte ein wenig.
"Ich hatte ja bereits die Ehre, mich mit dir hierrüber zu unterhalten."
So erreichte ich dann das Officum des Proconsuls. Einer solch wichtigen und zugleich mächtigen Persönlichkeit hatte ich noch nie gegenüber gestanden. Etwas nervös klopfte ich gegen die Tür.
*poch* *poch*
So machte ich mich denn auf den Weg zum Officum des Comes [Officium] Comes Gaius Didius Sevycus
Ich näherte mich sodann dem Officum des Comes und kontrollierte nocheinmal, meine Uniform.
Beim herankommen erblickte ich den Zettel, welcher an die Tür des Officum genagelt war und erfuhr so von der Verhaftung des Comes. Verwundert nahm ich dies zu Kenntnis. Doch hatten ihn die Prätorianer fest genommen und an deren Loyalität gegenüber dem Imperium war nicht zu zweifeln. So musste die Verhaftung wohl rechtens sein.
Sodenn machte ich mich auf den Weg zum Officum des Proconsuls, denn dieser war als Vertretung des Comes genannt.
Bad Kreuznacher und Mainzer Student
Als auch der letzte der Läufer verschwunden war, verließ ich die Tribüne wieder und schlenderte langsam zurück in Richtung des Tors.
Ein wahrlich gelungenes Fest und ein schöner Beginn für ein sportliches Ereignis.
Ich erlaubte mir noch einen Becher Wasser, bevor es mich wieder in die Stadt zog, meiner Pflicht nachzugehen.
Unterwegs passierte ich den Ehrenplatz des Duumvirs und nickte sowohl ihm, wie auch Caius Octavius Cato freundlich lächelnd zu.
Viele Tage verbrachte ich so mit dem Erarbeiten meiner Ideen und die Zeit verging erstaunlich schnell. Jedenfalls kam es mir so vor.
Auch dachte ich an die Männer, welche ich kennen gelernt hatte und an die Eindrücke, die ich gesammelt hatte in doch so kurzer Zeit.
Des Abends saß ich vor dem Eingang des mir zugewiesenen Zimmers und betrachtete die Sterne. Welcher wohl mein Vater sein würde...
Die ganze Nach verbrachte ich so.. und schlief auch bald schon ein, nicht merkend, das ich immer noch vor der Tür saß. Erst ein Regen weckte mich und ließ mich schleunigst in meine Stube zurück kehren.
Am nächsten Morgen beendete ich meine Arbeit... überfolg die Schriftrollen noch einmal kontrollierend, wobei ich selbst bezweifelte, das ich einen Fehler überhaupt erkennen würde.
Ich entschloss mich, das Officum des Comes aufzusuchen, denn es waren 10 Tage vergangen seit ich ihm gegenüber gestanden hatte. Ich war ihm den Bericht nun Schuldig.
Von meinem Platz aus überblickte ich die tobende Menge. Schallender Jubel brandete beim erklingen des Hornes los und lächelnd sah ich den Läufern zu, wie sie sich in Bewegung setzten. Vorne weg die Jungen und Unerfahrenen. Sie rannten los ohne nachzudenken. Schon bald würden sie zusammenbrechen, dessen war ich mir sicher. Ihnen folgten die Läufer die wussten, was sie taten. In einem großen Pulk liefen sie gleichmäßig und ohne Hast los. Und ganz am Schluss... meine beiden Streitsüchtigen von vorhin. Grinsend sah ich zu, wie sie sich immer noch stritten und so den Start des Laufs verpassten.
"Könnte ich doch mitlaufen..." flüsterte ich vor mir selbst und sah dann zu, wie die Läufer in der Ferne verschwanden.
"Vale Bene Caius Octavius Cato. Ich wünsche dir eine gute und erholsame Nacht"
Ich verneigte mich respektvoll in die Richtung des Römers und sah ihm lächelnd nach, bis er in seinem Haus verschwand.
Ich empfand große Bewunderung für diesen Mann und hoffte ihm noch öfters zu begegnen. Er war intelligent und er stand zu seinem Wort. Das fühlte ich.
Leise pfeifend machte ich mich wieder auf den Weg, meinen Kontrollgang fortzussetzen. Es wurde eine ruhige Nacht und ich freute mich schon auf meine Pritsche. Stroh konnte bei Müdigkeit ein Geschenk des Himmels sein.
Das tat meiner Hoffnung keinen Abbruch, hatte ich doch so schnell schon mächtige Leute kennen gelernt, deren Wort viel bewirken konnte.
Mein Blick wanderte die Häuserfassade hinauf. Bewundernd betrachtete ich die großen Säulen, das glänzende weiß der Steine.
"Ist das dein Haus?"
Wieder betrachtete ich die groß und kunstvoll ausgelegte Architektur.
"Für wahr, ich bin schwer beeindruckt. Ein sehr schönes Haus hast du. Geschaffen für eine glückliche Familie und würdig einem Manne wie dir."
Ich erblickte den Brunnen in der Nähe des Hauses.
"Und sollte es brennen, so ist Wasser schnell zur Verfügung."
Ein funkelnd trat in meine Augen. Sollte ich wirklich so schnell diese Möglichkeit erhalten? Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Wie immer, wenn ich erregt war, spannten sich meine Muskeln an.
"Du... hast die Macht, mir die Bürgerschaft zu gewähren?" fragte ich vorsichtig.
Ich bemerkte das Stocken des Römers, als er sprach und es amüsierte mich ein wenig. So groß war das Imperium, so viele Menschen mit so unterschiedlichem Wissen.
"Ihr müsst wissen, ich strebe eine Laufbahn in der Armee an. Mein Vater verlangte dies von mir, seit ich geboren worden war. Er hatte außer mir nur Töchter, weshalb seine Hoffnung stets auf mir ruhte"
Und mit einem grinsen fügte ich hinzu.
"Ich danke dir schon für den Gedanken, mir diese Gunst zu gewähren, doch solltest du nicht vergessen... ich bin Makedone, kein Römer. Mir steht es nicht zu, zu wählen."
Erstaunt und verwirrt sah ich den Mann an.
"Einen einflussreichen Freund? Nun, Bekanntschaften würde ich es eher nennen. Und einen Patron?"
Ich sehe den Römer fragend an.
"Nein. Mir ist auch nicht ganz klar, was ich darunter zu verstehen hätte."
In Gedanken hatte ich schon eine Vorstellung, was er meinte, doch fragte ich mich auch, was ihn an mir so hätte beeindrucken sollen.
"Mit Politik habe ich wahrlich nicht allzu viel zu tun."
Ich blieb stehen und lachte lauthals, als ich die Überlegungen des Römers hörte.
"Also... DAS ist wirklich mal eine ungewöhnlich Idee."
Wieder lachte ich.
"Sicher, sicher, dann hätte wir bei weitem genug Vigilen und für den Zirkus wieder jede Menge Schau für das Volk. Doch glaube ich, das teuerste an diesem Plan wäre es, für freiwillige Angehörigen der Vigilen.. so wie mich... eine entsprechende Menge Zuchtstöcke zu kaufen, denn anders wird man die Sklaven kaum zur Arbeit bewegen können."
Ich ging weiter und sah hin und wieder mit einem kontrollierenden Blick in eine der Seitengassen.
"Sklaven sind meist kein Risiko. Unerfahren und nicht mutig genug. Doch die Masse sollte man nicht unterschätzen. Denkt an Spartacus!"
Bei der Erwähnung dieses Namens verzog ich mein Gesicht leicht. War für mich Treuebruch doch eines der schlimmsten Vergehen, egal von wem es begangen wurde.
"Und da du gerade von der Aufständischen Bevölkerung sprachst. Wie ist die Lage dort? Wann wird eine Legion diesem lächerlichen Aufstand endlich Einhalt gebieten? Ich meine, das Waffengewalt immer noch das effektivste Mittel ist. Ein Gladius ändert bestehende Verhältnisse zumeist schneller als das gesprochene Wort."
Bisher läuft gar niemand, sondern alle sehen nur zu