Beiträge von Nanami

    Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus


    Doch gleich darauf, als der erste "Kunde" abgefertigt war, konnte Nanami eintreten und wurde vom Rector auch begrüßt.


    > Salve, was kann ich für dich tun? <



    Nanami trat nun in das Arbeitszimmer und verneigte sich vor dem Rector. Salve Herr ! grüßte sie mit einem Lächeln ich bin Nanami und mein Herr Tiberius Caecilius Metellus schickt mich mit diesem Brief und einem Schriftstück zu Euch. Während sie sprach kam sie etwas näher, um dem Rector den Brief und das Schriftstück auszuhändigen. Dann wartete sie geduldigt und stumm bis er den Brief gelesen hatte und auf die Antwort, die sie ihrem Herrn überbringen könnte.




    An den
    Rector der Schola Atheniensis
    Marcus Aelius Callidus


    Schola Atheniensis
    Roma


    Salve M Aelius Callidus,


    hiermit Übersende ich dir eine Abchrift des von mir verfassten Kommentars zum Lex Mercatus § 3 Absatz 5 mit dem Wunsch, ihn in die Bibliothek der Schola Atheniensis aufzunehmen und somit Jedermann zugänglich zu machen.


    Vale bene,
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    Kommentar zu § 3 Absatz 5 Lex Mercatus


    verfasst von T. Caecilius Metellus




    Ante diem XVIII KAL FEB DCCCLVII A.U.C. (15.1.2007/104 n.Chr.) begab es sich, dass der Volkstribun Appius Terentius Cyprianus eine Änderung des Lex Mercatus dahingehend anstrebte, dass es Angehörigen des Ordo Patricius und Ordo Senatorius lediglich gestattet sein sollte, mit der Landwirtschaft in Verbindung stehendem Gewerbe nachzugehen.
    Während unser geliebter Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus den hinter diesem Entwurf zu vermutenden Grundgedanken, durch dieses Gesetz die Rückbesinnung der ehrenhaftesten Römer auf die Tugenden und Ideale der Vorväter zu forcieren begrüßte, entbrannte ob dieses Entwurfes in den geheiligten Hallen des Senats eine heftige Debatte, in deren Verlauf der Entwurf des Volkstribuns herbe Kritik aus den Mündern der ehrenhaften Patres Conscripti Roms ernten musste.
    Schlussendlich brachte der Tribun des Volkes einen überarbeiteten Entwurf seiner Gesetzesänderung in die Debatte ein, und der ehrenwerte Konsul dieser vergangenen Tage Marcus Vinicius Lucianus ließ über ihn Abstimmen: Die Erweiterung des Lex Mercatus um den Absatz 5 des § 3 wurde ante diem IV KAL FEB DCCCLVII A.U.C. (29.1.2007/104 n.Chr.) mit einer knappen Mehrheit beschlossen.
    Dieser Kommentar soll sich nun näher mit diesem neu zum § 3 Lex Mercatus hinzugekommenem Absatz 5 beschäftigen und den Aedilen und Praetoren eine Hilfestellung bieten um Urteile im Sinne dieses Gesetzes zu fällen.



    Der Volkstribun Appius Terentius Cyprianus brachte den Vorschlag zur Erweiterung des Lex Mercatus § 3 um den Absatz 5 in den Senat ein, seiner Meinung nach sollten sich die Senatoren wieder mehr auf die römischen Traditionen der Landwirtschaft besinnen und ihrer Rolle als Vorbilder für alle Römer gerechter werden. Weiter war er der Meinung, dass Senatoren aufgrund ihres Landbesitzes einen zu großen Einfluss auf die Wirtschaft hätten und das Volk benachteiligen könnten.
    Als Intention für die Gesetzesänderung des Volkstribuns lässt sich also festhalten dass die römischen Traditionen gestärkt werden, die wirtschaftliche Kraft der Senatoren beschnitten und die des einfachen Volkes gestärkt werden sollten.


    Die Meinungen der Senatoren zu dieser Gesetzesänderung waren geteilt, doch bildete sich letztlich unter den Befürwortern eine Linie heraus: Die Einhaltung der Traditionen sollte durch das Gesetz kontrollierbarer gemacht werden. Die Landwirtschaft als ureigene Tätigkeit der Römer sollte gesetzlich bekräftigt werden.



    Da zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Kommentars keine gerichtlichen Entscheidungen zu dem behandelten Absatz des Lex Mercatus existieren, wird dieser Kommentar ohne Bezug auf praktische Urteile und Erfahrungen mit § 3 Absatz 5 Lex Mercatus auskommen.


    Der in diesem Kommentar zu betrachtende Teil des Lex Mercatus lautet wie folgt:


    "§ 3


    (...)


    (5) Senatoren, Mitgliedern des Ordo Senatorius und Patriziern ist es verboten, andere Betriebe zu besitzen als solche, welche der Produktion landwirtschaftlicher Güter und deren Weiterverarbeitung dienen."


    Während der erste Teil des Satzes eindeutig bestimmt, auf welchen Teil der römischen Bürgerschaft dieses Gesetz anzuwenden ist, nämlich auf Senatoren, Angehörige des Ordo Senatorius sowie des Ordo Patricius, so verdienen die anderen Teile eine sorgfältige Betrachtung: Welche Betriebe gelten als solche für die Produktion landwirtschaftlicher Güter und ihrer Weiterverarbeitung verantwortliche? Wie ist "Weiterverarbeitung" zu verstehen, und wie weit ist diese zu fassen?


    Eine Definition von Landwirtschaft kann so aussehen:
    "Landwirtschaft ist die zielgerichtete Erzeugung von pflanzlichen oder tierischen Produkten auf einer bewirtschafteten Fläche."


    Daraus folgt, dass landwirtschaftliche Güter solche sind, die pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind. Als Beispiele seien hier Getreide, Weintrauben und Obst genannt. All diese genannten Güter sind pflanzlichen Ursprungs und können auf kultivierten Flächen von Menschenhand herangezüchtet sowie geerntet werden. Ebenso verhält es sich mit Schafen: Sie können herangezüchtet und von Menschen gehütet werden.
    Als Gegenbeispiel seien hier Gold und Ton angeführt: Beide Güter werden aus dem Schoß der Erde gewonnen, sind somit weder pflanzlichen noch tierischen, sondern irdenen Ursprungs und also nicht als landwirtschaftliche Güter zu betrachten, auch wenn man sie mit einigem poetischem Sinn als "Früchte der Erde" bezeichnen mag.


    Es lässt sich festhalten: Angehörigen des Ordo Patricius und Senatorius ist es nach § 3 Absatz 5 Lex Mercatus gestattet, Getreide oder Obst produzierende bzw. analog geartete Betriebe zu besitzen. Ihnen ist es nicht gestattet, Eisenminen oder Tongruben bzw. analog geartete Betriebe zu besitzen.


    Folgen wir nun dem Gesetzestext weiter, kommen wir zu folgendem Wortlaut: "...und deren Weiterverarbeitung dienen".
    Was versteht man unter Weiterverarbeitung? Stoffe können weiterverarbeitet werden um einen anderen, meist höherwertigen Stoff zu erhalten.


    Definieren wir Weiterverarbeitung also folgendermaßen:
    "Unter (Weiter)Verarbeitung versteht man den Prozess in dem aus einem Rohmaterial ein Produkt geschaffen wird. Das Rohmaterial eines Verarbeitungsprozesses kann dabei selbst das Produkt einer vorhergegangenen Verarbeitung sein."


    Betriebe, deren Produkte aus landwirtschaftlichen Gütern bzw. Rohmaterialien geschaffen werden, dürfen sich also ebenfalls im Besitz der Angehörigen des Ordo Patricius oder Senatorius befinden. Doch nach welchen Kriterien sollen diese Betriebe ermittelt werden? Und wie weit ist diese Verarbeitung in Zusammenhang mit Absatz 5 § 3 Lex Mercatus zu fassen?


    Landwirtschaftliche Güter sind nur solange als solche anzusehen wie sie von Menschenhand unbehandelt bleiben und ihre natürliche Form bewahren. Werden sie von Menschen verarbeitet, verlieren sie ihre Natürlichkeit und werden zu künstlichen Gütern.
    Die Verarbeitung ist im Zusammenhang mit § 3 Abs. 5 Lex Mercatus also nur bis zur ersten Verarbeitungsstufe zu fassen. Die Weiterverarbeitung eines weiterverarbeiteten landwirtschaftlichen Produkts ist nicht mehr als Weiterverarbeitung eines landwirtschaftlichen, sondern eines künstlichen Produkts anzusehen.


    Als Beispiel werde hier die Schafzucht sowie der Schneider betrachtet.
    In der Schafzucht werden Schafe gezüchtet um Wolle sowie Milch zu erhalten, eine Schafzucht ist somit ein landwirtschaftlicher Betrieb. Der Schneider nutzt Tuche um Kleidung herzustellen. Diese Tuche werden durch das Spinnen aus Wolle gewonnen, es werden also in der Spinnerei natürliche landwirtschaftliche Güter weiterverarbeitet. Durch das Spinnen verliert die Wolle allerdings ihren natürlichen Charakter, da sie von Menschenhand bearbeitet wird. Der Schneider, der die verarbeitete Wolle für seine Kleidung nutzt, verarbeitet also keine landwirtschaftlichen sondern künstliche Produkte und ist somit weder ein landwirtschaftlicher noch ein landwirtschaftliche Güter verarbeitender Betrieb.


    Bleiben wir bei obigem Beispiel und wenden wir Lex Mercatus § 3 Absatz 5 an: Der Patrizier/Senator darf eine Schafzucht besitzen, denn diese ist ein landwirtschaftlicher Betrieb. Der Patrizier/Senator darf ferner eine Spinnerei besitzen um das Produkt der Schafzucht, die Wolle, zu Garn zu verarbeiten. Es ist ihm jedoch nicht gestattet, eine Schneiderei zu besitzen, da diese nicht das landwirtschaftliche Gut Wolle, sondern das künstliche Gut Garn verarbeitet.


    Anhand dieses Beispiels wird deutlich, wie die praktische Auslegung des § 3 Absatz 5 Lex Mercatus, vor allem in Hinblick auf die mit diesem Gesetz verfolgte Intention des Gesetzgebers aussehen könnte. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Erfahrungen mit diesem Gesetz in der Praxis aussehen werden. Möglicherweise wird es notwendig werden, den Absatz 5 um einige eindeutigere Formulierungen zu ergänzen, damit vorhandener Interpretationsspielraum eingeengt und der Sinn des Gesetzes eindeutiger umgesetzt werden kann. Zunächst aber sollte dieser Kommentar hoffentlich die meisten Unsicherheiten und Fragen beseitigt haben.

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    Nanami klopfte ebenfalls und trat ein weitSalve, Herr ...oh ! weiter sprach sie nicht, denn wie es schien wartete bereits jemand.
    Sie zog sich rasch mit einer entschuldigenden Verbeugung vor die Tür zurück und wartete mit den Schriftrollen, die sie überbringen sollte bis sie an der Reihe war.

    Nanami war erleichtert, als sie sah wie ein leichtes Lächeln über das Gesicht ihres Herrn huschte. Er schien also nicht verärgert zu sein und so trat sie rasch an seinen Schreibtisch. Die Rechnungsbüher übergab sie zuerst und hörte dann aufmerksam zu, was von ihr verlangt wurde. Zur Schola Atheniensis, Ja Herr, ich werde mich beeilen sagte sie und nahm die Schriftrollen. Sie verneigte sich kurz und wollte schon gehen, da... oh, beinahe hätte ich vergessen Euch die Grüße des Händlers aus zu richten fügte sie noch schnell hinzu, als ihr wieder einfiel was der Angestellte in der Schneiderei ihr aufgetrragen hatte. Dann verneigte sie sich nochmals, lächelte kurz und wandte sich zum gehen.

    Nanami erreichte gerade die Villa mit den Rechnungsbüchern, als ihr schon ein Sklave entgegen kam und ihr ungeduldig zu verstehen gab, dass der Herr sie sofort sehen wollte. War sie schon so lange weg ?. Schnell eilte sie zum Arbeitszimmer in derHoffnung ihren Herrn nicht verärgert zu haben. Sie klopfte an und trat dann vorsichtig in das Zimmer. Herr, hier bin ich. Ihr habt nach mir gerufen !? fragte sie leise und fügte dann schnell hinzu ...und ich bringe Euch die Rechnungsbücher.

    Nanami nahm die Wachstafeln entgegen und schaute etwas verwundert, als die Laune des Händlers sich mit einnem Mal änderte. Doch kurze Zeit später überreichte er ihr wohl das Gewünschte. Das war es schon gewesen ? Kurz blickte sie ihn an und verabschiedete sich dann mit dem gleichen freundlichen Lächeln Danke, Ich werde die Grüße dem Herrn ausrichten. Dann wandte sie sich um und verlies das Geschäft.

    Nanami hielt gerade einen Stoff hoch und betrachtete ihn gedankenverloren, als sie die Stimme des Angestellten hörte. Sofort rollte den Stoff wieder zusammen und legte ihn ordentlich zurück an seine Stelle.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ja gar nicht den Namen des Angestellten kannte und er ebenso wenig wusste wer sie war. Darum hielt sie es für das Beste sich gleich selbst und mit ihrem Anliegen vorzustellen.
    Sei gegrüßt, mein Name ist Nanami und ich gehöre Tiberius Caecilius Metellus. Mein Herr schickt mich, um die Rechnungsbücher ab zu holen. sagte sie mit einem ebenso freundlichem Lächeln.

    Die Aufgaben, die ihr Herr ihr gab waren zwar völlig neu für Nanami, doch machte es ihr nichts aus. Im Gegenteil - so absurd es vielleicht klang - sie genoß es sogar durch Rom zu laufen und nicht mehr nur in irgendwelchen Palästen eingesperrt zu sein. Wo die Schneiderei genau lag, hatte sie sich aber sicherheitshalber noch von dem Verwalter der Villa erklären lassen.


    Es hatte zwar etwas gedauert, doch schließlich fand sie die Schneiderei. Als sie eintrat, war der Verkaufsraum leer. Doch bei den Geräuschen aus dem Hintergrund konnte es wohl nicht lange dauern bis jemand kam. Ihr Blick viel auf die vielen schönen Stoffe und Kleider. Sofort war Nanami in ihren Bann gezogen als sie sich umsah und vergaß für einen Moment sogar dass sie nur die Rechnungsbücher holen sollte.

    Erleichtert über die Antwort ihres Herrn begann Nanami zu lächeln. Doch bis auf das knappe "Gut" schenkte er ihr kein weiteres Lob oder Beachtung. Sie bemerkte, dass er sehr beschäftigt sein mußte; daher zog sie sich schnell mit einer Verbeugung und einem leisen "Ja Herr ich hole sie sofort für Euch" zurück.

    Zitat

    Original von Tiberius Caecilius Metellus
    Tiberius schaute von seinem Schreibtisch auf und winkte Nanami herein.


    "Ah, gut... und wo sind sie?"


    Nanami trat mit den Dokumenten unter dem Arm an den Schreibtisch ihres Herrn und übergab sie ihm. In diesem Moment war sie sich selbst nicht mehr sicher, ob das auch wirklich die richtigen Schriftrollen waren. Denn der Archivar hatte nicht gerade einen vertrauensvollen Eindruck auf sie gemacht. Er wirkte zerstreut und genervt, als er die Dokumente von irgendwoher holte und sie ihr in die Hand drückte. Aber da niemand sonst anwesend war musste sie sich wohl damit zufrieden geben.


    Hier bitte Herr ! sagte sie leise und blickte ihn fragend an, wie sie seinen ersten Auftrag wohl ausgeführt haben mochte.

    Endlich war sie zurück und begab sich sofort zu dem Arbeitszimmer ihres Herrn. In den Händen hielt sie die Dokumentrollen, die ihr ein Archivar nach einer endllos scheinenden Wartezeit erst dann geben wollte, nachdem sie ihm mindestens dreimal den Grund den Namen ihres Herrn genannt hatte.


    Nun hoffte sie nur, dass es auch die richtigen Protokolle waren die man ihr gegeben hatte, denn sie zu lesen oder gar zu beurteilen hatte sie nicht gewagt. Herr ? ... ich bin es ... Nanami. Vorsichtig klopfte sie an der Tür ... ich bringe die Protokolle, die ihr verlangt habt.

    Nachdem sie einige Zeit benötigt hatte um den Weg zu finden, betrat Nanami eilig die Archive in der Hoffnung hier das Gewünschte zu finden. Sie war zum ersten Mal hier und schaute sich staunend, aber auch ein bischen ängstlich um. Endlich erblickte sie jemanden und da sie ja mit einem Auftrag hierher geschickt wurde, ging sie zu ihm um ihn fragen


    Seid gegrüßt, mein Name ist Nanami. Mein Herr, Tiberius Caecilius Metellus schickt mich, um für ihn die ... Einen kurzen Moment musste sie sich die genaue Bezeichnung wieder ins Gedächtnis rufen, dann sprach sie betont langsam, um alles richtig wieder zu geben. ... um die Sitzungsprotokolle der Debatte zur letzten Änderung des Lex Mercatus zu holen . Kurz wartete sie, ob derjenige sie verstanden hatte, dann erschien es ihr besser noch hinzu zu fügen Die Änderung stammt von dem Volkstribun Terentius Cyprianus ! Könnt ihr sie mir bitte geben, oder sagen wo ich sie finde ? Es ist sehr eilig, mein Herr wartet schon. Erwartungsvoll blickte sie den Mann an und wartete auf seine Antwort.

    Nanami versuchte über ihre erste Verwunderung hinweg alles was ihr Herr sagte sofort zu verinnerlichen. Ein Botengang also wurde von ihr verlangt. Ihr Herr lies dabei keinen Zweifel daran, dass er von ihr erwartete diese erste Aufgabe schnell und gut zu erledigen, egal wie gut sie sich hier in Rom und mit solchen Aufgaben auskennen mochte oder auch nicht.


    Zu den Archiven des Senats sollte sie gehen, nur wusste sie nicht wo das war - noch nicht. Der Weg dorthin war also das einzige Problem, das es zu lösen galt. Doch man konnte sich schließlich durchfragen. Daher entschied sie nicht weiter nachzufragen, um keinen schlechten Eindruck zu erwecken. Ja Herr, ich werde die gewünschten Dokumente sofort für Euch holen sagte sie mit einem Lächeln und verbeugte sich, die Hände immer noch gefaltet zum Zeichen, dass sie alles verstanden hatte.


    Kurz wartete sie noch, ob ihr Herr sie mit dieser Aufgabe bereits entlassen würde, oder sich zuvor noch weiter mit ihr befassen wollte.

    Ihr war sehr wohl aufgefallen, dass ihr Herr etwas nachdenklich geworden war, während sie erzählte. Wie es schien, waren mehr ihre sprachlichen Fähigkeiten gefordert, als die musischen und kosmetischen Tätigkeiten, die sie sonst gewohnt war.


    Nun machte es sich bezahlt, dass sie sich stets die Sprachen ihrer Herrschaften angeeignet hatte. Das war sehr wichtig gewesen, denn wenn man die Sprache des neuen Herrn nicht verstand, fiel man sehr schnell in Ungnade. Persisch beherrschte sie zwar am besten, doch auch Griechisch und Latein hatte sie gelernt. Mit etwas Übung würde sie dies schnell verbessern können, da war sie sicher.


    Wie Ihr es wünscht Herr ! entgegnete sie ihrem Herrn zuerst auf seine Bemerkung hin mit einer kurzen Verbeugung und antwortete weiter auf seine Frage. Herr, ich kann Griechisch schreiben und lesen, aber ich bin nicht so geübt im sprechen. die lateinische Sprache kenne ich seit etwa einem Jahr in Wort und Schrift. Bitte verzeiht mir, wenn ich also noch nicht perfekt in allem sein sollte. Aber ich werde schnell lernen, damit ihr mit mir zufrieden seid.

    Nanami trat etwas näher, bevor sie vor Tiberius stehen blieb. Sie faltete die Hände vor dem Körper gegeneinander um sich zuerst tief vor ihm zu verneigen, bevor sie zu sprechen begann. Ja Herr, man nennt mich Nanami.
    Manches an ihr mochte vielleicht fremdartig oder einstudiert erscheinen, doch es war die Art und Weise wie sie es gelernt hatte ihren Herrschaften zu dienen.


    Dann erhob sie sich wieder, lies die Hände aber gefaltet während sie weiter sprach. Sie lächelte dabei und freute sich etwas von sich erzählen zu dürfen. Herr ich komme aus den fernen Ländern im Osten Eures Reiches und diente dort an den Höfen und in den Harems verschiedener Satrapen. Seit ich denken kann lebe und sorge ich für das Wohl meiner Herrschaft. . sie machte eine kurze Pause, um dann über ihre Fähigkeiten und Aufgaben zu sprechen. Oft war ich dabei als Leibsklavin ausschließlich für das Wohlergehen der Herrinnen verantwortlich. Dazu lehrte man mich die Zubereitung edler Düfte und Öle und den Umgang mit feinsten Stoffen und Geschmeide. Dabei musste sie unwillkürlich darüber nachdenken wie viele Frauen ihr neuer Herr wohl haben würde. Auch mit Tanz und Gesang kann ich die die Augen und Ohren erfreuen ... oder mit Gedichten, denn ich kann sowohl lesen als auch schreiben. wieder hielt sie kurz inne, denn es schickte sich nicht zuviel auf einmal zu reden. Doch ihr Herr schien weiter zu zu hören und so fuhr sie fort. Und falls Ihr einmal Schmerzen habt, oder Euch einfach entspannen wollt, so kann ich Euch mit einer heilsamen Massage dienen so wie sie in meiner Heimat von den Heilern und Priestern angewandt wird.


    Nun hatte sie alles aufgezählt und senkte nun wenig den Blick, um auf die Antwort ihres Herrn zu warten. Sie hoffte, dass ihre Fähigkeiten Gefallen finden würden.

    Froh darüber, dass sie nicht zu lange in den Unterkünften warten musste, folge Nanami dem Verwalter in das Atrium. Dabei blickte sie sich nach allen Seiten um und versuchte sich bereits ein wenig mit der Umgebung vertraut zu machen.


    Der Verwalter sprach wenig und so zog es Nanami vor, unaufgefordert keine Fragen zu stellen. Insgeheim war sie neugiereig darauf ihren neuen Herren endlich kennen zu lernen, aber auch ein wenig ängstlich. Vieles war so anders, als sie es gewohnt war. Früher diente sie meist zusammen mit anderen Sklalvinnen oder Haramsdamen, doch nun war sie ganz allein und das in einem Land dessen Sitten ihr noch so neu und fremd waren.

    Nanami verbeugte sich leicht und dankte dem Verwalter so auf die Art, wie es bei ihrem Volk üblich war für die Begrüßung.
    Als er gegangen war, schaute sie sich ein wenig um. Da sie nichts weiter hatte als die Kleider am Leib, konnte sie sich nicht viel zurecht machen.


    Sie sah eine Schüssel und einen Krug mit Wasser und beschloß sich zumindest zu waschen, bevor man sie zu ihrem Herrn bringen würde.
    Nachdem sie sich erfrischt hatte, ging sie zu ihrem Platz zurück und wartete, bis man sie holen würde.

    Nanami sah zu, wie die Schatulle dem Sklaven, der sie her brachte, übergeben wurde. Auf das Zeichen des Verwalters hin nickte sie nur, trat über die Schwelle und folgte ihm, neugierig zu erfahren wohin er sie als erstes bringen würde.

    Nanami war sehr froh, dass man sie nun endlich ihrer neuen Herrschaft übergeben würde. Wie gern wäre sie gleich nach der Versteigerung mitgegangen, doch noch einmal musste sie zurück in die heruntergekommenen Unterkünfte des Händlers um dort zu warten.


    Aufmerksam betrachtete sie die Villa, in der sie von nun an dienen würde. Sie fühlte sich etwas unwohl, dass man sie in ihren abgetragenen Sachen ihrem neuen Herrn übergeben würde. Doch schienen die Römer nicht soviel Wert darauf zu legen, denn der Sklavenhändler hatte nur den Kopf geschüttelt und lauthals gelacht, als sie ihn um neue Gewänder bat, um sich entsprechend zurecht zu machen.


    So stand sie also stumm hinter dem Sklaven, der sie abliefern sollte und blickte zu dem Ianitor, der gerade die Tür geöffnet hatte.

    Nanami selbst konnte nicht einschätzen wieviel 5000 SZ waren, dazu kannte sie den Wert des Geldes der Römer noch zu wenig.
    Sie glaubte aber an den Gesichtern einiger der Umstehenden erkennen zu können, dass es viel sein musste.


    Jedenfalls war sie froh, dass es vorbei war. Ihre Augen suchten in der Menge nach dem Herrn, der soviel für sie geboten und sie ersteigert hatte.
    Dann blickte sie wieder zu dem Händler und fragte sich, ob man sie wohl nun zu ihrem neuen Herrn bringen würde.

    Nanami hatte wohl mit bekommen, dass die Gebote zu Anfang eher zurückhaltener ausgefallen waren. Sie gab sich selbst die Schuld und dachte, wegen ihrer fremdartigen Erscheinung würde sie den Römern vielleicht nicht gefallen.
    Sie warf einen musternden Blick zu den anderen Sklaven, die noch auf ihre Versteigerung warteten und verglich sich heimlich mit ihnen. War sie denn soviel anders als diese ?


    Plötzlich musste sie an die Geschichten denken, die sie über Rom gehört hatte. Von Jahrmärkten und Zirkussen, in denen die Römer mit Vorliebe ihre Beute und Sonderbarkeiten fremder Länder öffentlich zur Schau stellten.
    Da bekam sie Angst, dass es ihr vielleicht auch so ergehen könnte ...dass man sie als Exotin nur noch vorführen würde. Nur das nicht, bitte ! sagte sie im Stillen immer wieder selbst vor.


    Fast erleichtert hörte sie, wie jemand 1300 SZ rief und von da an die Gebote immer höher wurden. Ihr Blick wanderte zwischen den Bietern hin und her und innerlich atmete sie auf ... sie musste sich doch getäuscht haben.
    Wem sie letztendlich auch gehören würde, Sie würde ihm eine gehorsame Dienerin sein ... so wie sie es von Kindheit an gelernt hatte.