Beiträge von Caius Ferrius Minor

    "Ich drücke hiermit meinen Dank aus und möchte beteuern, daß ich stets meinen Dienst in das Wohl der Factio und den Imperator stelle."


    Gleich beim nächsten Punkt schien es mir günstig, etwas zu sagen.


    "Soweit ich weiß sind die kommenden Rennen in Rom die zu den Ludi Apollinaris. Bis dahin dürfte es allerdings noch etwas hin sein."

    Etwas verlegen sah ich zum Magister, ehe ich das Wort ergriff.


    "Habt Dank, edler Lucius Aelius Quarto. Zu viel der Ehre für meine Schultern. Wie könnte ich mich euren Worten widersetzen ? Es wäre mir eine große Ehre, unserem neuen Princeps als Vicarius zur Seite zu stehen."

    Erleichtert festzustellen, daß ich noch nicht zu spät war, und auch, daß ich nun endlich den Hort der Versammlung gefunden hatte, traf ich ein und schaute mich erstmal um. Die gesäumten Praetorianer ließen einen das Herz in die Hose rutschen. Sie machten einen großen Eindruck auf mich. Ich streifte ein letztesmal über meine Toga und prüfte den ordnungsgemäßen Sitz meines Haares.


    Es war angenehm kühl in dem Innenhof, der von hohen Gebäuden überragt war. Viele waren noch nicht da. Nur der Offizier vom Eingang und dieser Terentier waren schon da.


    Ich schlenderte etwas im Hof.

    Ich erreichte den Palatinus zum zweiten Mal in meinem Leben und zum ersten Mal würde ich den göttlichen Augustus wahrhaftig begegnen. Pharax hatte ich von hier entlassen und ihm aus einer Laune heraus, den restlichen Tag freigegeben. Auf dem Palatin hatte er eh nichts verloren.
    Ich näherte mich der Wache. Damals, als ich mit meinem Großvater hier erschien, hatte ein Sklave dessen uns angemeldet. Diesmal ging ich selbst auf diese zu, mußte aber noch warten, da just in diesem Augenblick die Wache bereits mit einem anderen Besucher beschäftigt war.

    Als ich an jenem Abend nach hause kam, lagen dort zwei Briefe auf dem Schreibtisch, denen ich mich zu widmen begann. Meine Hoffnung, ein Schreiben aus Misenum erhalten zu haben, erfüllte sich nicht.
    Einer der Briefe war von meinem Großvater, dies erkannte ich an der eigentümlichen Handschrift, sehr klein geschrieben, so daß ich Mühe hatte, die Schrift zu entziffern.


    Eine Einladung zum Abendessen, ein passender Anlass, die übrige Familie, von denen ich kaum einen kannte, einmal kennenzulernen.


    Der zweite Brief ließ mein Herz schneller klopfen. Das Siegel für sich strahlte eine gewisse Autorität aus. Erst hatte ich schon angenommen, ich hätte irgendwas angestellt oder jemand anders hätte mich weswegen auch immer angezeigt, oder Pharax hatte irgendwas angestellt. Ich öffnete das behördliche Schreiben und begann zu lesen. Meine Augen flogen über die Zeilen und ich konnte nicht abwarten, fertig zu werden, solange ich las. Imperator...Feierlichkeit...lädt...Ehrungen...


    Ich war perplex und staunte. Ich dankte den Göttern für diese Gabe. Dann beeilte ich mich. Ich mußte noch einen Schneider aufsuchen, denn ich konnte den Kaiserhof unmöglich mit einer alten, verwaschenen Toga betreten.

    Naja, allerdings faktisch ändert sich ja nichts, ob es jetzt fiktive Magistrate gibt oder nicht, sprich wenn es keinen "echten" Aedil gibt, dann gibt es eben niemanden, der regulär dessen Aufgaben übernimmt, auch wenn es fiktiv noch weitere Aedilies gibt. Dasselbe beim Praetor oder beim Consul.

    Interessant. In einem Halbsatz hat der Kaiser mal soeben die bisherige Art der Simulation abgeändert.


    Frage: Geschah dies bewusst ?


    Denn bisher war es ja nunmal immer so, wenn ein Amt im CH nicht gewählt war, dann war es nicht besetzt, so wie die zurückliegende Periode, als es keine Aedilen gab. Jetzt aber scheint es, obwohl ja nur ein Consul gewählt wurde, doch noch einen fiktiven Consul zu geben.

    Auf die Frage des Gegenübers antwortete ich schlicht "So ist es."


    Als der Fremde sich mir vorstellte, war mir klar, daß ich mich tatsächlich nicht getäuscht hatte in der Herkunft dieser Person.


    "Der Sohn des Statthalters von Hispania ? Es ist mir eine Ehre."


    Die anderen beiden Namen sagten ihm auf Anhieb nichts.


    "Gestatte, daß ich mich vorstelle. Mein Name ist Caius Ferrius Minor, Sohn des Nauarchos Aulus Ferrius Theodores in Diensten des Kaisers, Enkel eben jenes Prudentius Commodus und des Caius Ferrius Magnus, Neffe des Friedricus Ferrius Valerian und Urenkel des Ferrius Patroklos von Attica." :]

    "Öh..ja, salve ebenso Bürger !" blickte ich etwas irritiert zu dem mich eben angesprochenen Mann, ehe ich mich wieder fangen konnte.


    "Ja, mein Großvater organisiert diese Spiele, und der Verwandtschaft muß man ja den Rücken freihalten." ;)


    Ich sah zu dem jungen Mann, der nicht viel älter, als ich sein konnte. Unweigerlich fiel mir auf, daß er aus gutem Hause stammen mußte, denn er trug, sowohl den latusclavus, den breiten purpurnen Streifen, den die Angehörigen des Ordo Senatorius zu tragen pflegten, als auch einen Siegelring an seinem Finger dessen Herkunft ich allerdings nicht einordnen konnte.

    Spiele, immer nur Spiele. Während in Rom sich korpulente Schläger die Birne einschlugen, waren schon die nächsten Rennen im fernen Germanien angekündigt. Das Imperium erstickt nochmal am Blut der eigenen Gladiatoren.


    So oder mit ähnlichen Gedanken beschäftigt, verließ ich an diesem Morgen die kleine Casa, um mich auf den Weg zum Colosseum zu machen wie tausende Römer vor mir, und die Straßen waren verstopft. Doch ein Glück hatte ich Pharax, meinen Leibwächter bei mir, der sich einen Weg hindurch bahnte.


    Als wir am frühen Mittag ankamen, die großen, hellen Leinensegel reflektierten die Strahlen der Sonne, waren die Kämpfe schon im vollen Gange. Durch das Labyrinth aus Treppenstufen und Gängen stiegen wir die Ränge hinauf und suchten uns unsere Plätze. Pharax hatte einen Weinschlauch umgeschnallt. Zwar gab es überall fliegende Händler, die allerlei Köstlichkeiten anprießen, doch sie verlangten idR das doppelte, was normal war.


    Begeistert war ich nicht, als ich gerade sah wie ein zwei Meter große Hühne mit Armpanzer seinen Gegner, der nur mit Dreizack und Netz bewaffnet war, niederrang. Aber da es mein Großvater war, der weise Senator Prudentius Commodus und amtierender Praetor Peregrinus, hielt ich es für Höflichkeit, wenigstens kurz diese Spiele zu besuchen.
    Ich konnte ihn erkennen, etwas weiter unten schräg gegenüber, unterhalb der Kaiserloge, die zu meinem Bedauern heute leer war, dort, wo die anderen Amtsträger, sein College dieser Flavier und anschließend eine ganze Riege an Senatoren Platz genommen hatten.

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto


    Nach diesen Worten des Senators erhob Aelius Quarto sich, um die beiden zu verabschieden.
    “Es tut mir leid, Caius Ferrius Minor, wenn ich für den Augenblick nicht noch mehr für dich tun kann.“


    Ich verneigte mich ehrfurchtsvoll. "Habt Dank für eure Mühen. Ihr habt mir wahrlich genug geholfen, allein daß Ihr mich empfangen tatet."


    Dann wandte ich mich an meinen Großvater. "Ich folge Dir, avus."

    Wieder einmal zu später Stunde hatte einige Papyrusrollen zur Hand genommen und begann wiederum zu lesen.



    IV. Panem et Circenses
    Ich muß sagen, als junger Grieche verabscheute ich die römischen Spiele. Sie waren eine Massenfabrik, die die ekstatische Gier und das Verlangen der römischen Bevölkerung nach immer mehr, immer blutigeren, immer spektakulären Aktionen durch den ungebrochenen Nachschub an Sklaven, Kriminellen und Besiegten befriedigte. Für die Politiker und Feldherrn war es zugleich eine sichere Wahlkampfstrategie, die sich fast immer rechnete.
    Das erstemal kam ich mit diesem Schauspiel in Berührung, als mir ein Bote, ein Sklave des Agrippa, einen Brief von seinem Herrn überbrachte, Publius Matinius Agrippa, dem Leiter der bekannten Gladiatorenschule in Rom. Er mußte mich auf der Rostra gesehen haben und bat mich für seine bevorstehenden Gladiatorenkämpfe in den Provinzen zu werben. Da ich ein junger Grieche ohne feste Bindungen war und der endgültige Umzug meines Handelsgeschäfts von Athenae nach Rom noch warten konnte, beschloß ich auf diese Weise durch die Provinzen zu reisen und die mir bis dahin unbekannten Landstriche in Germania und Hispania kennenzulernen.


    Salve Romani
    ich bin aus dem fernen Rom gekommen, um euch zu verkünden, das am ANTE DIEM XII KAL SEP DCCCLIV A.U.C. im Namen von Publius Matinius Agrippa zu Ehren der Ludi Consualia Gladiatorenkämpfe stattfinden.
    Jede factio möge sich zwei Kämpfer auswählen, die sie unterstützt, und dies auf dem Forum in Rom melden.
    Insgesamt werden fünf Kämpfe ausgetrafen.


    Die Reise nach Hispania legte ich auf dem Schiff zurück. Im Hafen von Ostia, der um ein vielfaches größer war als der Hafen von Piräus, ging ich an Bord eines Schiffes. Matinius hatte für die Überfahrt gesorgt. Der Kapitän wußte Bescheid und führte mich unter Deck. Es war meine zweite Überfahrt über das Meer und sie verlief sehr viel ruhiger als die erste. Das Meer war ruhig im Spätsommer, der Himmel strahlend blau und ein kräftiger Wind trieb uns voran, vorbei an den Balearen, nach Tarraco.
    ...

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Denn der CH muss nicht immer voll sein, find ich.


    Ein Staat ohne funktionierende Regierung ? Nein, also, man sollte immer bemüht sein, einen vollen CH zu haben, daß das nicht immer geht, ist klar, dennoch sollte man sich überlegen, woran der Mißstand liegen könnte. Und das Amt des Aedils ist ja nicht unwichtig.


    Aber mir scheint, als habe die Politik im IR sowieso nachgelassen. Das finde ich eigentlich schade. Denn nur Rollenspiel ist auf Dauer auch recht öde.
    Dafür wird einem heut vorgeworfen, wenn man als rangniedriger Soldat sich politisch einsetzen möchte, man habe da nichts zu suchen, o tempora o mores, um mal einen berühmten Römer zu zitieren. ;)

    "Habt Dank, ehrwürdiger Magister ! Es wäre mir und meiner Familie eine besondere Ehre, wenn sie uns der göttliche Augustus zu teil werden ließe. Das Schicksal meines Großvaters war zeit seines Lebens, solange er in Rom war, eng mit diesem Bau verknüpft. Ich könnte mir nichts großartigeres wünschen, als daß Ansehen meines Großvaters auf diese Weise hochzuhalten."


    Ein Seitenblick trifft dabei den anderen Großvater und Vater meiner verstorbenen Mutter.

    Nachdem sich die anwesenden Herren scheinbar vornehm zurückhielten, räusperte ich mich und hob die linke Hand.


    "Ich würde es dann machen." sprach ich und hatte nicht das Gefühl zu aufdringlich zu sein.



    Sim-Off:

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