Beiträge von Sergia Plotina

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    Original von Rediviva Minervina
    Naja, aber ein Rollenspiel sind wir dennoch, trotz dessen dass wir ein virtuelller Staat sind. Hängt nun mal beides eng aneinander. Ist fast so als ob du widerlegen willst, dass Erdbeeren keine Beeren sind ^^


    Und ich bin z.B. auch wegend es RPGs, nicht wegen der Staatsimulation hier ^^ Mir macht das antike Rollenspiel einfach Spaß und so sieht Sergia das wohl auch. (Nur um mal kurz zu klären ^^)


    Ah, danke Rediviva Minervina, genauso habe ich es tatsächlich gemeint! Es ist ein schönes Gefühl, von Menschen umgeben zu sein, die einen verstehen! :D
    Im Ernst: That's it.


    Ausschlusserklärung: Damit habe ich nun natürlich keinerlei Stellung genommen zu der Erdbeer-Frage. An dem Thema kann man sich ja offenbar ganz schön die Finger verbrennen; das ist mir zu heiß. 8)

    Plotina hatte sich so anmutig, wie ihr dies mit ihrem eckigen Körper möglich war, auf der Kline zurechtgesetzt. Fasziniert betrachtete sie die künstlerische Ausgestaltung der Empfangshalle der Casa Octavia, die alle ihre Erwartungen an ein römisches Haus übertraf. Solchen Geschmack hatte sie eigentlich nur im Osten des Reiches vermutet.


    Umso erstaunter war sie über den - nun, wenn sie ehrlich war, musste sie sagen: schauderhaften - Geschmack des Weines, den Detritus ihr in einem Glasbecher höchstselbst gereicht hatte. Bei dem ersten Schluck, den Plotina davon genommen hatte, durchlief ein Schauer ihren ganzen Körper, und sie musste einiges an Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht ihren Mund zu verziehen. Um nicht unhöflich zu wirken, nippte sie gleich noch einmal an dem Getränk - stellte es dann aber erst einmal beiseite, da sie nicht wieder in eine derartig peinliche Situation geraten wollte wie unlängst in der Taberna "Ad Neptunis". Dieses Erlebnis hatte ihr ihre fremdländische Neugierde auf römische Speisen und Getränke erst einmal gründlich ausgetrieben.


    Außerdem verfolgte die Sergierin jetzt immer angeregter die Unterhaltung der beiden Männer über das Ulpianum. Sie hatte darüber natürlich schon in der Zeitung gelesen; zu gerne hätte sie aber gewusst, welche Helden in diesem Gebäude einstmals geehrt werden würden; eine solche Auswahl hatte ja immer auch eminente tagespolitische Implikationen. Oder standen die Helden etwa schon fest?

    Ja, das sah Plotina wirklich! Sie konnte sich noch gut an jenem Abend ihrer Ankunft an der Casa Sergia erinnern, als Lupus in seiner Uniform die Via nomentana entlanggekommen war. Unwillkürlich musste sie lächeln beim Gedanken an diesen ominösen Abend.


    "Weißt du, ich bin aber auch froh, dass du nicht bei einer dieser Einheiten bist, die in den Krieg ziehen müssen. Dann hätte ich ja immer Angst um dich."


    Sie sah ihren Verwandten lange an.


    "Oder sag': Wäre das was für dich, der Krieg?"

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    Original von Decima Lucilla


    Für einen Moment glaubte Plotina schon, dass sie Lucilla ein wenig von ihren trüben Gedanken abgelenkt hätte, denn die Decimerin wandte sich nun wieder mit ihrer ganzen Leidenschaftlichkeit dem Geschehen in der Arena zu - bzw. eher der dort herrschenden angespannten Ruhe, denn eigentlich ereignete sich dort gar nichts mehr. Gerade dies aber stachelte Lucilla erst recht auf und führte sie zu weitergehenden Überlegungen, in denen nun auch wieder der Name "Spartacus" auftauchte, den die Auctrix der Acta Diurna vorhin schon einmal erwähnt hatte.


    Plotina war sich nicht schlüssig, was das bedeuten sollte. Einerseits wollte sie ihre Gesprächspartnerin nicht einfach so nach einem fremden Mann fragen, der ihr offenbar nicht gleichgültig gewesen, nun aber auch nicht ihr Verlobter war. Andererseits wusste sie nicht, ob diese wiederholte Erwähnung des Namens ein Zeichen an sie sein sollte, dass sie doch danach fragen sollte. Plotina entschied sich schließlich in ihrer Unsicherheit für Diskretion.


    Außerdem erforderten nun anderen Dinge die Aufmerksamkeit der Sergierin, jedenfalls war diese selbst davon überzeugt. Mit zunehmender Zeitdauer missfiel nämlich auch ihr das träge Belauern in der Arena. Mit einem Kopfschütteln stimmte sie Lucilla darin zu:


    "Du hast ganz Recht, Lucilla, was die Gladiatoren angeht. Am Anfang hatte ich ja noch Verständnis für sie, vor allem nach dem, was dem armen Crassus widerfahren ist. Niemand möchte sein Leben schließlich einfach so wegwerfen. Aber allmählich könnten sie doch ein bisschen mehr Einsatz zeigen; es geht immerhin um ihre Freiheit und - ja, auch ein bisschen um ihre Ehre, oder nicht?"


    Immer noch kopfschüttelnd nahm Plotina einen Schluck Wein und machte sich daran, das nächste Thema zu bearbeiten, das die Auctrix der Acta Diurna ins Gespräch gebracht hatte und zu dem Plotina meinte, Stellung nehmen zu müssen.


    "Ach, Lucilla, wenn es darum geht, unser Licht unter den Scheffel zu stellen, stehen wir Frauen uns doch alle in gar nichts nach. Du sagst, deine Bildung sei nicht so vollständig - doch die Acta Diurna spricht da eine ganz andere Sprache."


    Plotina zögerte einen Moment, aber warum sollte sie das eigentlich nicht offen bekennen?


    "Und ich muss dir etwas gestehen. Manche Artikel verstehe ich auch gar nicht so ganz, weil mir doch vieles an Hintergrundwissen fehlt, vor allem auch in den Bereichen Verwaltung und Politik. Ich wünschte, ich fände einen Kursus, in dem ich darüber etwas lernen könnte. So kann ich mir leider durch eigenes Unvermögen kein Urteil bilden - trotz der Informationen aus der AD."


    Dabei sah sie Lucilla lächelnd an. Ihr fiel jedoch gleich eine leise Traurigkeit auf den Gesichtszügen ihrer Gesprächspartnerin auf, und natürlich musste sie nicht lange überlegen, was der Grund dafür sein mochte. Behutsam versuchte sich Plotina auch diesem Thema zu nähern, da es doch einmal im Raume stand und selbstverständlich auch sie beschäftigte.


    "Heraklit hat ja gesagt, der Krieg sei der Vater aller Dinge - aber oft schenkt er so ungeheuerlichen Kreaturen das Leben. Mein Cousin Lupus ist ja auch ein überzeugter Soldat, und ich freue mich auch für ihn, dass er sich diesen Wunsch verwirklichen konnte. Aber ich bin natürlich auch froh, dass er nicht ins Feld muss, sondern bei den CU arbeitet. Das ist zwar auch nicht völlig ungefährlich, aber natürlich kein Vergleich."


    Mit diesem Satz endete Plotina ihre Rede, denn die Augen ihrer Gesprächspartnerin wandten sich wieder zur Arena, und Plotina hatte das Gefühl, dass sie vielleicht von diesem Thema nichts mehr hören wollte.

    Plotina jappste immer noch nach Luft. Sie wagte gar nicht, an sich herunter zu schauen, sie wagte kaum, überhaupt irgendwo wirklich hin zu schauen und starrte nur Theodorus an. Irgendein Kellner faselte aufdringlich etwas von Betrügern, Fisch und ... urgh, bei dem Wort "Fisch" wurde Plotina schon wieder ganz anders; aber es gab in ihrem Magen nichts mehr, was nicht schon einen Weg hinaus gefunden hätte. Wahrscheinlich war der Kellner auch einfach nur überfordert und meinte es gewiss nicht böse, aber in diesem Augenblick waren seine Reden für Plotina schlicht zu viel.


    Umso dankbarer war sie Theodorus, dass er ihr weder Vorwürfe machte noch sie mit Worten zuschüttete, sondern einfach das Richtige sagte und ihr tatkräftig aufhalf. Sie sah ihn hingebungsvoll an, denn zu einem Lächeln reichte es jetzt bei ihr nicht, und nickte ihm zu. Sie wollte ihm auch schon folgen und schnellstens die Flucht antreten, als sie doch an sich herunter sah und danach sofort wieder entsetzt auf Theodorus:


    "Aber so kann ich doch nicht gehen ..."


    Wie ein geprügelter Hund warf sie auch Verus einen Blick zu.

    Zitat

    Original von Theodorus von Alexandria
    Hast du jemals auf Seite 1 in der BILD einen leicht bekleideten Mann gesehen...? 8)



    Ja.
    Aber das ist hier ja gar nicht die Frage, wir sind ja in der Antike, und da erfreute sich die Abbildung gewisser männlicher Körper ja durchaus großer Beliebtheit, gerade auch solcher.






    So, aber jetzt im Ernst: Das ist ja alles ganz nett, aber meine ehrlich Meinung ist: Das sollte jetzt hier im IR nicht einreißen. Abgesehen davon, dass diese Fotos (!) ja sowas von unhistorisch sind, bekenne ich mich jetzt mal zu der konservativen Meinung, dass das Schreiben über sowas in den Foren immer noch was anderes ist als der visuelle Eindruck. Und ich möchte halt in einem forenbasierten online Rollenspiel, wie es sich ja so schön nennt, einfach eher meiner Phantasie Lauf lassen als Fotos begucken. Das kann ich nämlich im Internet überall, online Rollenspiel auf dem Niveau wie im IR aber nicht. ;)


    Aber jeder seine Meinung. :P

    Dass Theodorus doch gar nicht so ein unpraktischer Mensch war, bewies er in dieser Situation, als er auf Plotinas Flehen hin blitzschnell ihren Zustand erfasste, sie packte und nach Rettung für sie Ausschau hielt. Leider schien die Taberna "Ad Neptunis", im Vollgefühl der Qualität ihrer Angebote, für einen solchen dringenden Fall über keine Einrichtungen zu verfügen: Man bedeutete Plotina oder vielmehr Theodorus, dass die Sergierin sich über das Geländer auf die Märkte hinab zu erleichtern habe.


    Diesem Wink folgte der Alexandriner auch sofort und führte seinen Schützling Plotina behutsam in die bezeigte Richtung - vorbei an einem Tisch, den seine Gäste bereits verlassen hatten, der aber noch nicht abgeräumt worden war. Ein Weinkrug stand darauf; Plotina sah ihn nur aus den Winkeln ihrer Augen heraus, die vor lauter Bauchschmerzen mittlerweile tränten; ohne irgendwie zu überlegen, riss sie diesen Krug an sich und - ja, die Öffnung war groß genug! - füllte ihn mit Krebsfleisch, römischem Landwein und Magensäften.


    Ein, zwei, drei, vier Stöße, und der Spuk war vorbei. Plotina sah Theodorus an. Ihre Augen wirkten um vieles dunkler als sonst, und ihre Haut war von stumpfer gelblicher Farbe und färbte sich allmählich rot - vor Scham.


    "Es tut mir so leid ..."

    Schon wieder Philosophie? Der Liebe zur Weisheit hatte stets Plotinas Herz gehört, aber in diesem Augenblick nervten sie diese Gespräche einfach nur noch. Sie bemerkte an sich selbst, dass sie plötzlich immer fahriger wurde; die letzten Worte des Theodorus hatte sie kaum noch richtig mitbekommen.
    Sie griff wieder zu ihrem Becher, füllte ihn nach und trank hastig aus. Kalter Schweiß rann ihr von der Stirn. Sie schnappte nach Luft, und ein äußerst unangenehmes Gefühl breitete sich von der Magengegend her in ihrem Körper aus. Jetzt hieß es: schnell handeln!


    "Theodorus, du kennst dich doch hier aus. Wo kann ich denn ... ich meine ... o gütige Götter, dieser Flusskrebs! Gibt es hier irgendwo eine latrina - na sag' schon, bitte schnell!"


    Inzwischen war auch das Gesicht der Sergierin gelb angelaufen, und über ihre Absicht konnte kein Zweifel mehr bestehen. Sie sah Theodorus flehend an.

    Plotina schaute ihren Cousin lächelnd an: Nein, als Politiker konnte sie sich ihn wirklich nicht vorstellen; in seiner Militärkleidung sah er auch viel zu gut aus!


    "Ehrlich gesagt, bin ich froh, Lupus, dass es dich nicht in die Politik zieht. Auch wenn ich dich leider noch nicht so gut kenne, glaube ich, dass du für die Politik fast zu lieb und gut bist."


    Sie wandte ihren Blick auf den Weg, auf dem eine schwarze Schnecke kroch.


    "Und ich selber? Ja, weißt du, ich bin zwar in Aegyptus ganz in römischem Geist erzogen worden, aber seitdem ich hier bin, habe ich gemerkt, dass mir doch eine ganze Menge fehlt - an Wissen, aber auch an bestimmten Gewohnheiten. Ich würde mich gerne noch weiterbilden an einer Akademie. Später könnte ich mir vorstellen, einen Betrieb zu führen oder vielleicht als scriba bei jemandem zu arbeiten."


    Plotina atmete tief und sog die weiche Frühlingsluft ein.


    "Übrigens könnte es auch sein, dass ich in einiger Zeit nach Aegyptus fahre; ich bin damals sehr überstürzt aufgebrochen und müsste dort eigentlich noch einige Dinge erledigen."


    Diesmal würde sie aber mit dem Schiff reisen, nicht wieder ein Jahr lang auf dem Landweg durch die halbe Welt - soviel stand fest!


    "Aber sag' mal, wolltest du eigentlich schon immer Soldat werden?"

    @ "Pornographie":


    O, es geht hier durchaus nicht um Prüderie.
    Es gibt ja immer einen ganz naheliegenden Prüfstein bei diesem Thema. In diesem Falle lautet seine Beschriftung:


    Werden wir denn in der nächsten Ausgabe von IMAGO - die ich begrüßen würde!! - einen leicht bekleideten Mann sehen?


    Das würde ich doch seeeehr begrüßen!


    Und die Römer doch übrigens auch: Soviel ich weiß, gab es das auch als Graffiti.
    Graffiti fänd ich generell auch besser, weil historischer.


    @Gnaeus Agricolus Tarqinius: Darf ich hier dann auch ein entsprechendes Foto von einem Mann posten?!

    Zitat

    Original von Decima Lucilla


    Plotina hatte sich in der Zwischenzeit wieder gefangen, vor allem auch dank der sprudelnden Fröhlichkeit der jungen Frau, die neben ihr saß. Zum Glück war diese ganz angetan von dem Gedanken, etwas zu essen zu bekommen, und hatte ihren Sklaven Ambrosius sogleich mit entsprechenden Instruktionen losgeschickt. Ja, etwas zu Essen wird meine arme Seele trösten, dachte Plotina lächelnd - und stockte dann: Ob ich auch zu den Leuten gehöre, die vor Kummer essen?


    Dieser Gedanke wurde jedoch schnell verscheucht von der Aussicht auf - wie hatte Lucilla gesagt - Hendlschenkel oder Fladenbrote mit Würsten und natürlich besonders von Lucillas Lebendigkeit. Diese nahm wirklich regen Anteil am Kampfgeschehen in der Arena - wenn man es denn so nennen wollte, denn nach den dramatischen Ereignissen um Crassus tat sich dort nicht gerade viel. Auch der von Lucilla lautstark angefeuerte Calvitius zeichnete sich im Augenblick eher durch Untätigkeit aus. Konnte man es ihm verübeln?


    Ein bisschen unangenehm war es Plotina, dass ihre Sitznachbarin nun wieder von Parthien zu sprechen anfing, zumal Plotina nicht entging, dass der Gedanke an den Krieg die Auctrix der Acta Diurna stärker quälte als sie zugeben wollte. Plotina befürchtete, dass Lucilla sie wegen ihres Aufenthaltes in Parthien womöglich noch als eine Art "Feindin" betrachten könnte. Es erschien ihr am besten, offen auf das Thema einzugehen und nicht den Eindruck zu erwecken, als wolle sie es ängstlich vermeiden.


    "Ach Lucilla, glaub bloß nicht, dass ich einem ehemaligen Praefectus Vehiculorum wie dir etwas in Geografie voraushaben könnte! Ich war zwar in Edessa und habe auf meiner Reise natürlich auch etwas von dem Land gesehen, aber das war doch nur sehr punktuell, und natürlich habe ich auch nicht unter militärischen Gesichtspunkten beobachtet; da wüsste ich gar nicht, worauf es ankäme."


    Plotina belustigte sich für einen Moment an der Vorstellung, Lucilla in irgendein fremdes Land als militärische Kundschafterin zu entsenden; mit ihrem Charme und ihrem Aussehen stünden ihr sicherlich viele Türen offen, die männlichen Kundschaftern verschlossen bleiben würden. Und die Tatsache, dass diese Frau Auctrix der Acta Diurna war, bestätigte ja ein gewisses Talent für konspirative Tätigkeiten und die Beschaffung von Informationen. Plotina hatte sie immerhin ganz zu Beginn ihrer Begegnung für einen Spitzel gehalten. Jetzt musste Plotina darüber lächeln; sie wurde aber schnell wieder ernst, als sie sich in Erinnerung rief, dass Lucilla zu ihr über das Thema "Parthien" fast bedrückt gesprochen hatte.


    "Unsere Truppen werden die Parther sicher in die Schranken weisen können. Aber dafür wird so manche römische Familie womöglich einen Preis bezahlen müssen."


    Plotina schaute einen Moment nachdenklich in die Ferne.


    "Über die militärische Stärke Parthiens kann ich dir nichts sagen. Ich weiß nur genauso gut wie du, dass das Land im Osten sich noch viel weiter ausdehnt, noch über Parthien hinaus. Niemand kennt die Zahl der Menschen, die dort leben. Aber für viele von denen ist Rom ein begehrtes Ziel."


    Eigentlich hatte Plotina noch mehr sagen wollen, aber sie stoppte abrupt, da ihr zu Bewusstsein kam, welche Gefühle solche Äußerungen bei Lucilla hervorrufen mussten. Sie wandte sich ihr jetzt voll zu.


    "Du hast schon von deinem Verwandten Decimus Livianus gesprochen. Ich hoffe wirklich von Herzen, dass er gesund und mit strahlendem Siegerlächeln zu euch zurückkehren wird - und dich noch bei so manchem Einkaufsmarathon begleiten kann."


    Und so ein strahlendes Lachen versuchte Plotina jetzt auch Lucilla zu schenken.

    Bei den freundlichen Worten des eques malte sich ein frohes Lächeln auf Plotinas Gesicht, das sie ihm schenkte und mit dem sie dann auch Detritus gegenüber nicht geizte. Im Grunde hatte sie auf eine solche Antwort des Marcus Aelius Callidus gehofft, denn ihr hoch aufgeloderter Zorn gegenüber dem Quaestor war mittlerweile gewichen. Jetzt war sie sogar ein wenig verlegen angesichts der zuvorkommenden Behandlung, die er ihr angedeihen ließ.


    "Ich danke euch sehr! Um eines aber bitte ich euch noch: Lasst euch durch meine Anwesenheit nicht stören, ich werde euch gar nicht auffallen."


    Mit diesen Worten nahm sie auf der Kline Platz.


    "Auf meine Diskretion könnt ihr euch selbstverständlich verlassen."





    Sim-Off:

    Ich werd übrigens wirklich schweigen; bin erst spät abends wieder im Netz, also redet ruhig! ^^

    Nun wurde Plotina doch etwas unsicher. Einerseits war sie entschlossen, sich nicht immer wieder von Detritus überrumpeln zu lassen, andererseits klangen seine Worte, die er jetzt an sie gerichtet hatte, ehrlich enttäuscht. Und deswegen war sie doch nicht hergekommen, um ihn zu enttäuschen ...


    Und nun wurde ihr auch noch eine Kline hingeschoben und Wein angeboten: Detritus schien es wirklich ernst damit zu meinen, dass sie noch bleiben sollte. Ob der Ritter Marcus Aelius Callidus auch damit einverstanden war? Unsicher blickte Plotina zu ihm hinüber.


    Da aber Detritus persönlich und nicht etwa ein Sklave die Kline bereitstellte, konnte Plotina auch schlecht ablehnen. Er stand jetzt ganz in ihrer Nähe; in milderem Ton sagte sie zu ihm:


    "Ich danke dir sehr für deine Gastfreundschaft, Lucius Octavius Detritus! Ich würde mich auch liebend gerne setzen und den angebotenen Wein trinken - wenn ich nicht doch die Befürchtung hätte, euch zu stören."


    Dabei sah sie wieder den eques an, diesmal offen und ohne Scheu.


    "Ich hätte meinen Besuch natürlich auch anmelden müssen ...."


    Dass sie dies nicht getan hatte aus Furcht abgewiesen zu werden, sagte sie nicht.

    Inzwischen war Plotina schon lange genug in Rom, um solche Komplimente einordnen zu können. Und gab der eques Marcus Aelius Callidus, der Rector der Schola Atheniensis, dortselbst nicht auch Rhetorik-Kurse? :D


    Ihm konnte man also nichts vorzuwerfen. Umso mehr dagegen dem neu ernannten Quaestor, der Plotina ungeniert betrachtete. Das Funkeln in seinen Augen entging ihr keineswegs; ihre dunklen Augen beantworteten es mit einem ebenso intensiven Funkeln, das allerdings einem neutralen Betrachter gehörigen Respekt eingeflößt hätte. Er hatte sie in diese unmögliche Situation gebracht. Übrigens schien es ihr, als habe ihm die Militärkleidung aus seiner Zeit als tribunus deutlich besser gestanden.


    So lagen die Dinge aus der Sicht der Sergia Plotina, und so errötete sie diesmal nicht, als sie sich lächelnd an den eques Marcus Aelius Callidus wandte:


    "Auch ich grüße dich noch einmal, Marcus Aelius Callidus! Als ich hier eintrat und bemerkte, dass ich eure Besprechung störe, wollte ich diesen Tag schon verdammen. Jetzt aber, da ich deinen Namen höre, beglückwünsche ich mich, dass man mich direkt hierher geführt hat und nicht zuerst ins vestibulum, sonst hätte ich ja nicht deine Bekanntschaft gemacht."


    Auf Detritus war Plotina in diesem Augenblick so wütend, dass sie den eigentlichen Grund ihres Besuchs fast vergessen hätte. Aber was sollte Marcus Aelius Callidus von ihr denken, wenn sie jetzt nicht auch noch mit Detritus sprach?


    "Und natürlich grüße ich auch dich, Lucius Octavius Detritus! Ich war hocherfreut, als ich davon erfahren habe, dass du zum Quaestor gewählt und nun auch schon ernannt worden bist! Daher allein bin ich gekommen: Um dich zu beglückwünschen!"


    Ihr Lächeln wirkte in diesem Moment gequält, ihre Augen funkelten nach wie vor gefährlich und mehr als gestelzte Worte würde er von ihr heute bestimmt nicht mehr zu hören bekommen.

    Plotina wunderte sich natürlich nicht im geringsten über die Auskunft Turias, dass Detritus sich in einer Besprechung befand; als Quaestor war er einmal mehr ein vielgefragter Mann und sicher gab es gerade zu Beginn einer solchen Amtszeit vieles zu besprechen. So weit, so gut, und Plotina machte sich darauf gefasst, eine Weile auf Detritus zu warten; Zeit hatte sie genügend mitgebracht.


    Umso entsetzter war Plotina dann aber, als Turia sie nicht etwa zunächst in einen Warteraum führte, sondern direkt in die Empfangshalle der Casa Octavia, wo Detritus mit einem Herrn saß, dessen Vornehmheit nicht zu übersehen war.


    Damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Es kostete sie sehr viel Mühe, ihre Begrüßungsworte nicht gerade stammelnd hervorzubringen.


    "Salvete! Ich sehe die Herren gerade in einer wichtigen Arbeitsbesprechung; vielleicht zeigt mir die Sklavin noch einen Platz, an dem ich so lange warten kann."


    Dabei nickte sie den beiden Männern zu und zwang sich zu einem gewinnenden Lächeln.

    Plotina wunderte sich ein wenig darüber, dass zu dieser Tageszeit vor dem Hause, in dem der frischgebackene Quaestor wohnte, weder die Sänften weiterer Gratulanten - und Gratulantinnen - noch Bettler oder Kinderscharen zu sehen waren. Deshalb war sie ein wenig verdutzt, als ihr sogleich nach ihrem Klopfen die Tür - die zu Plotinas großer Erleichterung heil und ganz geblieben war - geöffnet wurde.


    Turia, die sich als die Haussklavin der Gens Octavia vorstellte, fragte Plotina freundlich nach ihrem Begehr. Bei diesen Worten der alten Frau, auf deren Zügen sich noch jetzt ihre jugendliche Schönheit abzeichnete, legte Plotina allmählich ihre Anspannung ab. Lächelnd sagte sie:


    "Salve, Turia! Ist der Quaestor Lucius Octavius Detritus im Hause? Ich möchte ihm sehr gerne zu seiner Wahl und Ernennung zum Quaestor gratulieren - und mich für eine zurückliegende Hilfeleistung bedanken. Mein Name ist Sergia Plotina."

    Tja, hm, was soll ich sagen?


    Grundsätzlich finde ich die Idee einer fremden Zeitung neben den AD, die sich ans Boulevard wendet, sehr gut. Aber auch mir ist das ganze einfach zu modern für Rom.


    Und zu dem Mädel: Musste man nicht im Registrierungstext irgendwas unterschreiben von wegen "keine Pornokratie" - äh, muss natürlich " keine Pornografie" heißen?

    Zwar hatte sich Plotina schon seit langem auf diesen Besuch gefreut, jetzt aber, wo sie nur noch wenige Schritte von der Casa Octavia entfernt war, verließ sie ein wenig der Mut. Für seinen tatkräftigen Schutz und Beistand bei ihrer Ankunft in Rom war sie Lucius Octavius Detritus sehr dankbar; schon als sie damals vor der Casa Sergia voneinander Abschied genommen hatten, hatte Plotina ihm eine Einladung in ihr neues Zuhause in Aussicht gestellt, um ihre Dankbarkeit auch zu zeigen. Sie hatte damals nicht ahnen können, dass ihre gute Absicht schon an jenem Tag so gut wie zum Scheitern verurteilt gewesen war.


    Und damit nicht genug. Leider hatte sie in der Zwischenzeit auch niemanden auftreiben können, der ihr einen Tipp gegeben hätte, womit sie Detritus sonst eine Freude hätte bereiten können. Lupus hatte sie verständlicherweise nicht fragen wollen. Und so vergingen die Wochen, und Plotina schob ihren Besuch immer mehr hinaus.


    Jetzt aber war Detritus zum Quaestor gewählt worden, und Plotina fand wirklich keine Ausrede mehr, um ihren Besuch noch weiter aufzuschieben. Sie hatte sich also, ziemlich nervös, einen ganzen langen Morgen damit beschäftigt, das, was die Verhältnisse ihr verwehrten, wenigstens durch eine ansprechende Aufmachung auszugleichen. Gespannt hatte sie sich gefragt, ob sie wohl lange auf Einlass vor der Casa Octavia würde warten müssen; sicherlich würden noch zahlreiche andere Gratulanten anwesend sein.


    All diese ihre Fragen und Befürchtungen würden gleich eine Antwort finden, denn nun stand sie am Eingang der Casa Octavia und klopfte an die Tür - zaghaft allerdings, denn mit römischen Türen und deren Reaktion auf heftigeres Klopfen hatte sie schon so ihre Erfahrungen gemacht ...


    "Klopf - klopf, klopf, klopf"