Beiträge von Quintus Fabius Vibulanus


    Der Tribun hatte dem Offizier der Stadtwache nur freundlich zugenickt und nichts erwiedert. Denn ganz zuständig war er nicht und wollte die Entscheidung dem Praefectus Castrorum überlassen. Dann wandte er sich anderen Dingen zu.
    Einige Minuten später kam Vibulanus an der Spitze von vier Centurien zu diesem Teil des Hafens. Die anderen sechs Cohorten hatten schon um die Hafenverwaltung, die Kornspeicher und andere wichtige Gebäude Stellung bezogen und größere Mengen von Neugierigen verscheucht. Direkt hinter Vibulanus befang sich auch noch eine kleine Traube von Alexandrinern. Es waren zwei Ärzte die mit ihren Helfern zum Hafen geeilt waren und sie waren die einzigen die Legionäre hatten noch passieren lassen. Als er angekommen waren sicherten die Legionäre nun auch den restlichen Hafen, während die Capsarii der Einheiten nun auch weitere Verwundete verarzteten. Zwar behandelten sie auch die Einheimischen, wobei sie den Legionären Vorrang einräumten.


    >Ich bin Praefectus Castrorum Quintus Fabius Vibulanus von der XXII. Legion. Man hat mich auf dem Weg hierher von den Forderungen des Strategos unterrichtet. Die fünf wichtigsten Redelsführer werden wir in Gewahrsam nehmen. Die Anderen könnt ihr haben und aus dem Rest aussuchen wen ihr wollt.<


    Dann bemerkte er den blutverschmierten Marcus Achilleos mit dem Schwert. Er erkannte ihn nach einem kurzen Moment und kam auch gleich zu einem Entschluss.


    >Ihn übernehmen wir auch. Centurio, er wird entwaffnet und gebt ihm ein Handtuch und eine frische Tunika. Ich will keine Gerüchte über einen Hafenschlächter im Umlauf haben. Falls er sich weigert mit uns zu kommen legt ihn in Ketten.<


    Dann wandte sich Vibulanus wieder dem Offizier der Stadtwache zu. Der Centurio ging währenddessen zu Marcus Achilleos, um ihn über seine Verhaftung aufzuklären.


    >Eins noch. Das wird Angelegenheit der Legionen bleiben. Was genau auch immer hier abgelaufen ist, römische Einheiten waren involviert, weshalb wir uns darum kümmern werden. Richte das dem Strategos aus. Wobei wir auch gerne mit ihm ... zusammenarbeiten.<


    sagte Vibulanus und das letzte Wort blieb ihm fast im Halse stecken, doch er hatte seine Befehle und musste sich daran halten.

    Am Nachmittag kam Vibulanus zum Domus Praefecti. Wieder hatte er sämtliche Anzeichen dafür, dass er Soldat war, abgelegt und stand nun in der einfachen Kleidung eines Bürgers vor der Tür und klopfte an.



    >So Römer und bei der Flotte? Und als Centurio Classicus Stabsoffizier? Dich hat man wohl eher wegen Inkompetenz und Anmaßung strafversetzt! Du glaubst ja nicht wirklich nach diesem Massaker einfach weitersegeln zu können, oder etwa doch?<


    sagte Lartius nun scharf, denn von einem rangniedrigen Offizier, der auch noch bei den Hilfstruppen war lies er sich kaum etwas sagen. Besonders wenn dieser auch noch so respektlos war. Obwohl er eigentlich seine Männer der Iunierin zum Schutz mitschicken hatte wollen, kam ihm bei dem Anblick des unverschämten Soldaten, der sie begleitete, eine Idee. Er sah kurz den Centurio an der ihn begleitete und nickte dann dem Nautae hinterher. Der Centurio verstand und sogleich folgte ein Contobernium dem Paar. Gerade als Lartius sich nun dem Marineoffizier zuwenden wollte tippte ihm jemand an die Schulter und gab sich als Bote zu erkennen. Lartius beugte sich zu ihm und hörte wie der Bote ihm einige Anweisungen zuflüsterte, die direkt aus dem Officium des Statthalters kamen.


    >Der Praefectus Legionis Appius Terentius Cyprianus und der ehrenwerte Praefectus Aegypti Decius Germanicus Corvus sind anscheinend ganz meiner Meinung, Centurio Classicus. Vorerst haben alle Angehörige der Classis Misenensis auf die Batoidea zurückzukehren und sie nicht mehr zu verlassen, bis der Praefectus Castrorum mit der Verstärkung anrückt. Centurio, stelle drei Contobernia als Wachen auf. Jeder Natuae der an Land geht wird unter Arrest gestellt. Du Centurio Classicus hast jedoch vor dem Praefectus Aegypti persönlich Rede und Antwort zu stehen. Wenn du nicht freiwillig mitkommst, werden wir dich Notfalls dazu zwingen.<


    sagte Lartius und machte damit klar, dass er keine weiteren Widerspruch oder Widerstand dulden würde.



    Da er von seinem vorgesetzten Offizier die Befehler erhalten hatte salutierte Vibulanus nocheinmal vor den beiden Praefecten und wandte sich dann zu gehen um. Den Boten nahm er mit nach draußen, denn ihn würde er gleich mit den Anweisungen zum Hafen schicken, während er selbst zu Schauplatz des Manövers gehen und mit einer Cohorte zum Hafen eilen würde.



    Solch eine Unverschämtheit würde sich Lartius auf keinen Fall bieten lassen! Er war ein Mann der wusste, dass man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen musste, aber von einem einfachen Nautae lies er sich nicht einfach in der Öffentlichkeit und vor seinen eigenen Männern beleidigen. Normalerweiße würde er einen solchen Mann einen Tag lang vor der Principia ohne Cingulum militare an den Pranger stellen oder ihm für einen Monat den Sold halbieren, doch der Mann unterstand nicht seinem Befehl und daher respektierte er die Hoheit des Centurio Classicus über dessen eigene Einheit.


    >Centurio Classicus, ich verlange, dass dieser Mann entsprechend für seine Insubordination bestraft wird. Ich kann verstehen, dass deine Männer jetzt abgekämpft und angespannt sind, aber sowas kann auf garkeinen Fall tolleriert werden.<


    erklärte Plinius Lartius und wartete auf die Reaktion des Centurios. Er erwartete nicht, dass dieser eine harte körperliche Strafe über den Mann verhängte, da der Nauta wohl noch auf dem Schiff gebraucht werden würde, aber zumindest einige zusätzliche Wachen eine ähnliche Strafe sah er als angebracht an.





    Gefolgt von den Männern mit denen er gerade einige Getreidelagerhallen am Hafen inspiziert hatte und zwei Patroullien, die er auf dem Weg aufgegabelt hatte, kam der Tribunus Angusticlavius Kaeso Plinius Lartius Platz des Aufruhrs und konnte kaum fassen, was er da sah. Neben den üblichen Verletzungen, die sich daraus ergaben wenn solch ein Mob niedergeprügelt wurde, war auch einiges Blut geflossen. Einige Männer lagen in Pfützen von Blut am Boden und würden wohl nicht mehr aufstehen und bei Iuppiter! Er glaubte sogar einen abgeschlagenen Kopf gesehen zu haben! Schnell und durchaus wütend über diese Katastrophe stapfte er nach vorn und die bereits anwesenden Legionäre, die noch die letzten Aufständischen vertrieben und ihre verletzten Kameraden pflegten, erkannten sofort seine Autorität und einige, die gerade nichts zu tun hatten, folgten seinem Zug.


    >Jeder Capsarius oder Miles Medicus soll sich um die Verwundeten kümmern! Auch um die Alexandriner!<


    befahl er direkt und ignorierte das Murren einiger Männer über die Hilfe für die Bevölkerung geflissentlich. Er vertrat im Gegensatz zu dem ihm verhassten Praefectus Castrorum die Meinung, dass die Alexandriner durch Freundschaft an das Römische Reich gebunden werden mussten. Dann kam er zu einem zu dem Schiff der Classis Misenensis und sah dort einen Offizier, wie er eine Frau ausfragte. Da Plinius Lartius seine Karriere als Tribunus Classis in Ravenna begonnen hatte, erkannte er gewisse Insignien eines Centurio Classicus, worauf er die Frau musterte, während die letzten Schritte auf sie zu ging. Seine durchaus teure und verzierte Rüstung sowie sein autoritätsgewohntes Verhalten ebneten ihm den Weg und zeigten den einfachen Soldaten sofort, dass es sich bei ihm um einen Stabsoffizier handelte. Dann erkannte er die Frau und konnte ein Lächeln nicht verkneifen. Es war Iunia Axilla. Er hatte die junge Iuniern mit ihrem engelsgleichen Gesicht schon des Öfteren im Königsviertel gesehen und ihr sehnsuchtsvolle Blicke zugeworfen, doch bisher hatte er es noch nicht gewagt sie anzusprechen. Doch das Lächeln verschwand gleich, als er sah wie gereizt der Marineoffizier sie anging.


    >Ich bin Tribunus Angusticlavius Kaeso Plinius Lartius Platz von der XXII. Legio und du kannst diese ehrenwerte Dame in Ruhe lassen. Sie ist heißt Iunia Axilla und ist über jeden Verdacht erhaben. Ich stelle sie hiermit unter meinen persönlichen Schutz.<


    verkündete er dem Mann direkt und warf der Iuniern ein verschmitztes Lächeln zu. Hoffentlich würde sie ihm dies nicht all zu übel nehmen und für besitzergreifend halten. Dann wandte er sich sofort wieder dem Offizier, aber er blieb der geschätzten Iunierin zu liebe in einem ruhigeren, wenn auch autoritären Tonfall, um sie nicht zu verschrecken.


    >Name, Dienstrang und deine Befehle. Und danach möchte ich wiesen wie es bei allen guten Göttern dazu gekommen ist.<


    sagte er und zeigte auf die vielen Verwundeten und Toten, die gerade noch überall herumlagen und Hilfe von anderen Alexandrinern oder den Soldaten warteten und hofften. Erst da bemerkte er, dass die Nautae anscheinend einen Gefangenen hatten und Lartius entschloss sich gleich nach ihm zu fragen, falls der Marineoffizier nicht selbst darauf zu sprechen kommen würde.



    >Mit deiner Erlaubnis, Praefectus, werde ich persönlich dafür sorgen, dass deine Befehle auch mit dem notwendigen Feingefühl ausgeführt werden.<


    sagte Vibulanus nun, nachdem er sich zuvor zähneknirschend zurückgehalten hatte, denn er sah darin eine Möglichkeit ohne Gesichtsverlust oder Beleidigung schnell das Officium des Praefectus Aegypti zu verlassen. Zwar hatte das Wort Feingefühl einen bitteren Beigeschmack bei ihm hinterlassen, aber Befehl war Befehl.


    >Darf ich allerdings vorschlagen eine ganze Cohorte zum Hafen und den Getreidesilos zu schicken, um diese zu sichern?<

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    Ohne anzuklopften tratt sofort ein Legionär in das Officium des Praefectus Aegypti. Normalerweiße hätte er sich das auf keinen Fall getraut, doch dies war ein besonderer Tag. Mann hatte ihn gleich passieren lassen und so gelangte er ins Officium des Praefectus Aegypti.


    >Ave, Praefectus Aegypti. Ein Mob greift am Hafen die die Besatzung eines Schiffs der Classis Classis Misenensis an. Die Legionäre vor Ort sowie einige Angehörige der Classis Alexandrina versuchen ihn bereits zu zerschlagen, aber Verstärkung wird unbedingt benötigt!<


    sagte er eilig und japste nach Luft. Da er das Salutieren beim Eintreten vergessen hatte, hollte er dies sofort nach.


    Die Legionäre, die am Hafen stationiert waren, reagierten sofort nachdem sie sahen, dass es zu Ausschreitungen kommen würde. Mit lauten Trompetenstößen riefen sie nach Verstärkung und traten bewaffnet ins Freie. Kurz darauf wurde einige wenige Männer zur Regia entsandt, um Bericht zu erstatten. Gerade als sie in Formation gingen, kamen auch noch einige Bewaffnete der Classis Alexandrina zur Hilfe, die gerade am anderen Ende des Hafens zu tun gehabt hatten. Geschlossen traten sie nun dem Mob entgegen, doch im Gegensatz zu den Nautae metzelten sie den Mob nicht sinnlos nieder. Sie lösten ihre Scheiden von den Gürteln liesen sie über ihren Gladii als sie damit auf Menschen einprügelten. Auch nutzen sie ihre schweren Schilde und liesen sie mit Wucht auf Aufständischen knallen und warfen damit einige von ihnen ins Hafenbecken. Dennoch waren sie in der Unterzahl und hoffen, dass die Verstärkung bald ankommen würde. Da derzeit mehr als 7 Cohorten in und um die Stadt verteilt waren, würde dies nicht lange dauern.


    Die beiden Centurien stürmten wie vom Decurio befohlen nach vorn und griffen die Gegner mit ihren Holzgladii an. Bei denen ohne Scutum hatten sie meist leichtes Spiel und hier und da liesen die "Gefallenen" ihre Waffen auf den Boden fallen und liefen mit überkreuzten Armen aus dem Kampfgetümmel heraus. Der Optio Manius Cestius Fullo kämpfte im rechten Flügeld seiner Einheit und versuchte sich immer wieder einen Überblick zu verschaffen. Er bemerkte dann jedoch, dass sein Centurio gerade die Waffen fallen lies und die Arme vor der Brust kreuzte. Fullo schaltete sofort und zwängte sich durch die Masse der Leiber zum Signifer durch. Hier und da musste er immer wieder einige Hiebe mit seinem Schild abwehren und gelangte endlich an sein Ziel wo er laut brüllte:


    "DIE HABEN DEN CENTURIO ERWISCHT! DAFÜR LASSEN WIR SIE BLUTEN! LOS MÄNNER!"


    So hoffte er die Moral hochhalten zu können, denn die jungen Legionäre würden sich von so einem Verlust sicherlich beeinflussen lassen, auch wenn es nur ein Manöver war. Und so stürmte er mit dem Signifer und den Legionären, die rechts und links von ihm waren, mit größerem Eifer auf die feindlichen Soldaten zu und bekämpfte sie besonders verbossen, um seine Männer anzuspornen.


    >Der römischer Offizier Caius Furius Helios ist tot und der Mob hat seinen Leichnam geschändet. Mehr ist derzeit nicht bekannt. Doch auch wenn er nicht im Dienst war ist das ein direkter Angriff auf den Herschaftsanspruch von Rom und damit den Kaiser selbst!<


    sagte Vibulanus und sehr angespannt und versuchte sich zu beherschen, was ihm im Moment gerade noch gelang, doch unbewusst redete er sich langsam in Rage.


    >Die Tore vom Königsviertel wurden verriegelt und im Moment haben wir es noch den Stadtwachen überlassen den Mob davor einzudämmen. Die Cohortes des Manövers stehen jedoch bereit und können sofort einmarschieren und die Stadt sichern. Durchgängig Patroullien, rigorose Kontrollen und Hausdurchsuchungen, eine Ausgangssperre bei Dunkelheit und die präventive Verhaftungen von verdächtigen Personen halte ich für dringend angebracht. Die Einheimischen konnten sich in letzter Zeit viel zu viel herausnehmen und sie vergessen langsam, dass unter all den Verträgen dennoch der Kaiser in Alexandria herrscht. Du kannst sämtliche Privilegien, die die Alexandriner genießen aufheben. Diese Macht hast du durch den zweiten Absatz des dritten Paragraphen des Lex Aegypti und du solltest sie nun einsetzen, damit die Peregrini lernen, dass Alexandria nur auf dem Papier unabhängig ist und ein feiger Mord an einem römischen Offizier, der direkt vom Kaiser eingesetzt wurde, niemals von uns geduldet wird! Denn als nächster Schritt wird bei ihnen nur noch der offene Aufstand oder ein Attentat auf dich selbst stehen, Patron.<


    brach es nun aus ihm heraus. Langsam verlor er das letzte Fünckchen an Selbstbeherschung und Dinge, die ihm schon lange auf der Seele brannten, brachen aus ihm heraus. All der Frust und die Wut, die sich in ihm über die Entscheidungen seines Patrons angestaut hatten, brachen aus ihm heraus. Und er konnte und wollte es auch nicht mehr aufhalten.


    >Du gibst ihnen schon viel zu lange nach, Patron! Ich als dein Klient sollte deine Entscheidungen eigentlich nicht in Frage stellen, doch wie du dich immer wieder von ihnen manipulieren un beeinflussen lässt ist einfach untragbar! Da schreibt der Praefectus Legionis einen durchaus angemessenen Brief, dass Legionsangelegenheiten auch mit ihm besprochen werden könnten und sofort kommen diese lächerlichen Witzfiguren zu dir und heulen über Beleidigungen. Und du gibst ihnen auch noch nach! Das sind deine Untergebenen vor ihnen hast du dich nicht zu rechtfertigen! Der Kaiser allein steht über dir! Rom ist ein Weltreich und seine Vertreter brauchen nicht vor irgendeiner griechischen Stadt katzbuckeln! Davon abgesehen ist es eine Schande wie weit sie sich heute schon vorwagen! Bei deinem Vorgänger hätten sie es wohl nichteinmal gewagt irgendeine Klage gegen einen römischen Kommandanten vorzubringen, weil sie wussten was für Konsequenzen sowas für sie haben würde! Ganz zu schweigen von einem Mord an einem Stabsoffizier!<


    sagte Vibulanus in harschem Tonfall und sein Gesicht war zornesrot, doch dann beruhigte er sich langsam.


    >Ich entschuldige mich hiermit für meinen Ausbruch. Wenn du es wünscht, bin ich bereit von meinem Posten zurückzutreten und mich einer entsprechenden Bestrafung zu stellen.<


    sagte Vibulanus ruhig und wieder mit dem angemessenen Respekt. Er wusste, dass der Kaiser, der die alleinige Disziplinargewalt über Stabsoffizier hatte, ihn zum Tode verurteilen konnte, was für schweren Ungehorsam nicht einmal ungewöhnlich war. Vorallem da es sich um den Praefectus Aegypti handelte.


    Da der Praefectus Aegypti anscheinend keineswegs die Intention hatte, gegen den Decimer wegen seines Verstoßes vorzugehen, entspannte er Hispallus sich etwas und zog sich dann unnauffällig aus der Halle zurück und murmelte dabei ein altes Sprichwort aus seiner Heimat.


    >Ich seh nix, i hör nix, i woas nix.<




    Der Centurio Iullus Siculus Hispallus, der die Ehrenwache in der Aula anführte, sah verdutzt zu dem nun präsentierten Mann. Er brauchte einen Moment bis er seinen Mund wieder schloss und dann sank seine Hand langsam entlang seiner auf Hochglanz polierten Rüstung zu seinem Gladius herab. Sie blieb ersteinmal auf dem Knauf des Gladius' liegen, denn er war sich nicht sicher was zu tun war und wollte erst die Reaktion des Praefectus Aegypti abwarten. Angespsannt wanderten seine Augen von Gesicht zu Gesicht seiner Männer und er dankte Mars, Iuppiter und Fortuna dafür, dass keiner von ihnen sich zu irgendeiner Dummheit hatte hinreisen lassen, denn alle standen in ihren glänzenden Rüstungen so stramm wie zuvor rechts und links an den Wänden.




    Parmensis bemerkte zufällig eine schwarze Gestalt in einer der Gassen und sah sie dann einen Moment genauer an. Dann stieß er grinsend einen seiner Kameraden an und zeigte auf den komischen Kauz. Bei der Hitze in Alexandria lief der Kerl in schwarzer Kleidung herum! Was für einen Sinn das haben sollte verstand er nicht, denn vor den hellen Fassaden der Häuser war man damit nichteinmal unauffällig. Dann kam Parmensis zu dem Schluss, dass der Mann wohl eine lokale Art von Bestatter sein musste, der wohl auf der Suche nach einem guten Geschäft war und wandte sich danach dem Optio zu.


    >Sollen wir die Tore wieder öffnen, Optio? Der Mob ist ja nun zerschlagen.<




    [SIZE=7]TESSERARIUS - LEGIO XXII DEIOTARIANA[/SIZE]


    Aus dem Königsviertel kamen nun zwei Contobernia in schnellem Schritt zum Tor geeilt. Normalerweiße patroullierten sie durch das Viertel, doch heute hatten sie andere Anweisungen bekommen.


    >Ave. Ich bin Tesserarius Tantasius Parmensis von der III. Centurie VI Cohorte. Ich komme mit zwei Contobernia als Verstärkung. Unter ihnen ist auch ein Capsarius wenn, falls es schon Verletzte gab.<


    meldete der Unteroffizier und salutierte vor den ranghöheren Soldaten vor ihm. Hinter ihm standen die sechzehn Männer etwas unruhig und sahen sich um.



    [SIZE=7]TESSERARIUS - LEGIO XXII DEIOTARIANA[/SIZE]

    >Davon abgesehen hat der Mob anscheinend die Leiche geschändet und vor kurzem gab es schoneinmal ein Angriff auf einen Römer. Er wurde schwer verletzt in der Gosse gefunden, aber er hat überlebt.<


    fügte Vibulanus noch respektvoll hinzu nachdem er hinter dem Praefectus Legionis eingetreten war und vor seinem Patron salutiert hatte.

    Kurz nach dem Praefectus Legionis kam auch Vibulanus zum Tor geritten. Er machte sich nicht die Mühe anzuhalten sondern ritt direkt durch zum Palast des Statthalters, denn er hatte es eilig. Ein römischer Offizier war ermordet und vom Mob geschändet worden und nun schäumte Vibulanus vor Wut. Hoffentlich würde sein Patron nun einsehen, dass die Einheimsichen nur eine Politik der harten Hand verstehen würden.