Beiträge von Quintus Fabius Vibulanus

    Auf dem großen Tisch auf der Dachterasse hatte Vibulanus einen Plan der zu verteidigenden Mauer mitsamt einigen Figürchen, die Legionäre, Equites und Belagerungstürmchen darstellten, aufstellen lassen und saß nun am Kopf des Tisches. Er trank einen Schluck aus Wein und sah dann über die Mauer zum Lager der "Feinde", während er auf seinen kleinen Stab wartete, der aus einem ritterlichen Tribun, den ersten Centurionen der drei Cohorten und dem Decurio der ersten Turma bestand. Er hatte aber nur vier Boten geschickt, denn der Tribun logierte ebenfalls in der Stadtvilla des Iuden, da er keine eigene Einheit wie die Centurionen hatte, und war schon verständigt worden.

    Das Lager der Angreifer, wenn man es überhaupt so nennen konnte, bestand aus einigen, leerstehenden oder angemieteten Lagerhäusern und Mietskasernen. Die Männer der VII. und der IX. Cohorte, die allesamt jung, unerfahren und teilweise sogar noch Probati waren, wurden entlang der gesamten Mauer auf die Gebäude verteilt, sodass sie nicht erst lange zu ihrem Mauerabschnitt laufen mussten, denn sie würden die erste Linie bilden. Die VI. Cohorte, die aus sehr guten, aber ebenfalls noch jungen Männern bestand, war jedoch in zusammen in sechs großen Mietskasernen im mittleren Abschnitt der Mauer untergebracht. Für die vier Turmae hatte der Praefectus Castrorum zwei alte Mietstälel aufgetan, in dem neben den Pferden der 128 Equites auch noch die vielen Packpferde untergebracht waren. In den Stockwercken über den Ställen hatten die Equites selbst ihr Quartier.
    Das Hauptquartier der Verteidiger bildete ein recht hohes und luxuriöses Haus mit Dachterasse, dass ihm von einem reichen Iuden so wie ein großteil der Mietskasernen und Lägerhäuser für die kurze Zeit des Manövers überlassen hatte, da er sich verschiedene Verträge zur Versorgung der Legion davon Versprach. Die Dachterasse war sogar noch ein Stockwerk über der Stadtmauer, sodass man bequem über sie hinwegschauen konnte, auch wenn die Wachtürme einem noch immer die Sicht blockierten. Zwar lagen zwischen dem Hauptquartier und der Mauer noch ein weiteres Haus, doch Vibulanus hatte zwei sporadische Holzbrücken erichten lassen, damit Befehle gleich an die Soldaten an der Mauer übermittelt werden konnten.

    Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    Torwächter:


    Der Soldat hatte eine ganze Menge mitzuteilen. Dem Torwächter schlackerten - bildlich gesprochen - die Ohren bei all diesen Informationen. Er nickte gelegentlich etwas zu stark und sah den Soldaten mit einer aufgesetzten Miene der Aufmerksamkeit an. Der erste Teil der Ansprache schien ihm recht vernünftig. Der zweite Teil jedoch - so fürchtete er - würde den Ärger seines Herren erregen.


    "Erlaubst du mir eine Frage?", fragte der Torwächter, immer noch in der Koiné. "Bleibt der -" Er musste nachdenken, was der Soldat mit legionarius wohl meinte. "-legionarious, legionarios-" Ihm war nicht eingefallen, was dieses Wort bedeutete. "-vor dem Haus stehen?"


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    >Nein. Wie ich eben gesagt habe, werden die Personen von einem Legionär zum entsprechenden Haus geführt. Danach geht er Legionär wieder auf seinen Posten und wenn die Person nach ihrem Besuch nicht direkt wieder das Königsviertel verlässt und sich noch dort herumtreibt wird sie aus dem Königsviertel geführt, falls eine Patroullie sie aufstöbert. Falls die Person garnicht erst ins Haus gelassen wird, dann geht der Legionär auch wieder auf seinen Posten am Tor nur nimmt er jetzt noch den unerwünschten Besucher mit sich.<


    erklärte der Legionär nochmal und wartete ob der Sklave noch irgendwelche Fragen hatte, bevor er zum nächsten Haus weiterging.



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    Da der Kosmetes langsam laut und beleidgend wurde kamen die beiden Legionäre nun in den Raum und positionierten sich nur einen Schritt hinter dem aufgeregten Peregrinus. Sie machten keinen Hehl aus ihrer Anwesenheit und einer der Männer räusperte sich.


    >Kosmetes du bist hier in der Regia Praefecti und solltest dich entsprechend benehmen. Vorallem einem römischen Bematen gegenüber. Falls du dein Temperament nicht zügelst, sehen wir uns gezwungen dich aus dem Königsviertel herauszugeleiten.<


    meinte der Legionär, der sich eben geräuspert hatte. Er sagte es in einem für die Situation recht freundlichen Tonfall, der es aber trotzdem klar machte, dass der Legionär keine Probleme damit hatte den Kosmetes am Kragen aus der Regia zu schleifen.



    Zitat

    Original von Thimótheos Bantotakis
    Der Grammateos Galaktíon


    Ein rhomäischer Offizier trat ein. Galaktíon war erst vor einer knappen Stunde hier erschienen und wer war der erste Besucher an diesem Morgen? Ein Rhomäer! Der junge Grieche verhüllte seine Abneigung gegen die Besatzer gekonnt und begrüßte den Mann mit einem höflichen Lächeln. Selbstverständlich wechselte er nun ins Lateinische.
    "Salve Centurio. Welches Anliegen darf ich dem Strategos nennen?"


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    GRAMMATEOS - STRATEGOS ALEXANDRINOS


    >Du kannst deinem Herrn melden, dass es neue Vorschriften gibt über die er informiert werden soll.<


    meinte Vibulanus und beachtete den niederen Schreiberling, bei dem es sich wohl um einen Sklaven handelte nicht weiter. Dann zog er eine Wachstafel aus dem Gürtel und warf noch einmal einen Blick auf sie, während er wartete.

    >Nun dann können wir uns sicherlich einig werden. Sollte ich mich in der Angelegenheit gleich an euer Familienoberhaupt wenden, oder seit ihr auch noch zu direkten Verhandlungen befugt?<


    fragte Vibulanus den Krateiden, denn er hatte kleine Lust unnötige Zeit zu verschwenden, indem er mit dem jungen Krateiden verhandelte, der am Schluss doch nichts zu sagen hatte.


    >Wobei diese Verhandlungen und die mögliche Vereinbarung selbstverständlich nicht schriftlich festgehalten werden.<


    fügte Vibulanus noch hinzu. Aussagen von irgendwelchen Peregrini, selbst wenn es mehr oder weniger Adlige waren, waren vor römischen Gerichten eigentlich wertlos, aber bei Dokumenten war das anders. Geschriebenes war vor Gericht viel wert und damit machte man sich auch erpressbar. Von daher kam es auf keinen Fall in Frage.

    >Gut, Tesserarius.<


    sagte Vibulanus und stieg von Fusca ab und gab einem der Legionäre die Zügel sowie den Befehl sich um die Stute zu kümmern. Dann nickte er dem Tesserarius zu, was bedeutete, dass dieser ihm folgen sollte. Dann ging er ans Tor und pochte laut dagegen.


    >Hier ist der Pilus Prior der II. Cohorte der XXII. Legion Quintus Fabius Vibulanus und ich verlange den Senator Lucius Flavius Furianus zu sprechen.<

    Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    Torwächter:


    Der Torwächter verstand nur die Hälfte von dem, was der Soldat ihm mitteilte. Was ein maior domus oder ein scriba personalis sei, wusste der Mann nicht. Was ihn noch mehr verwirrte, war der höfliche Ton, den der Soldat an den Tag legte.


    "Der Hausherr hält gerade Mittagsruhe.", sagte er in der gemeinen Sprache der Hellenen. Latein sprechen konnte der Torwächter noch viel weniger als verstehen. "Wenn es dir recht ist, kannst du mir sagen, was ich ihm ausrichten soll, wenn er erwacht ist."


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    >Gut dann erkläre ich es eben dir. Falls dein Herr später noch Fragen hat, kann er sich an die Torwache vor dem Königsviertel wenden. Es gibt neue Vorschriften zum Königsviertel. Es ist den Anwohnern und bis zu zwei von deren Leibwächtern gestattet eine Hieb- und Stichwaffe bis zur Länge von einem Gradus zu tragen. Allerdings sind jedwede Rüstungsgegenstände verboten.<


    erklärte der Legionär und spähte dann noch einmal kurz auf seine kleine Wachstafel mit den Informationen.


    >Freier Zugang zum Königsviertel wird nur noch Anwohnern, deren Bediensteten und deren Gästen gewährt. Gäste müssen mindestens eine schriftliche Einladung vorweisen können und bei längeren Aufenthalten bei der Torwache angemeldet werden. All anderen Personen müssen sich vorher bei der Torwache erklären und werden dann von einem Legioarius zu dem entsprechenden Haus gebracht und nach dem Besuch wieder aus dem Königsviertel herausgeführt, falls sie allein im Königsviertel angetroffen werden.<



    Am Ende des Übungsmarsches kam die Centurie am Tor der Landvilla Flavia an. Vibulanus, der an der Spitze der Kolonne ritt, hielt einige Meter vor dem Tor die Hand als Zeichen für den Tesserarius und die Männer, dass sie anhalten sollten. Dann wendete er sein Pferd und sprach zum Tesserarius.


    >Tesserarius Iulius Scato, die Männer können jetzt eine Pause machen und etwas trinken. Allerdings sollen sie die Weg freimachen. Such dir dann acht Männer aus und folge mir dann.<


    befahl Vibulanus und wartete auf die Ausführung, bevor er ans Tor klopfte.

    >Männer wir werden heute zur Landvilla der Flavier marschieren und den Senator Lucius Flavius Furianus dort abhollen, um ihm dem Magister Officiorum vorzuführen, da er seine Anmeldung beim Magister Officiorum nicht besonders ernstgenommen hat. Auch wenn euch die Idee kommen mag, dass er ein hochmütiges Arschloch ist, seit ihr trotzdem Legionäre und habt euch gefälligst entsprechend zu verhalten! Da der Optio gerade eine besondere Aufgabe zugeteilt bekommen hat, wird der Tesserarius ihn heute vertreten, weshalb ich ihn hiermit die Befugnisse eines Optios verleihe..<


    erklärte Vibulanus von seiner Stute aus und nickte dem Iulier zu. Dann gab er ihm seinen ersten Befehl.


    >Tesserarius führe die Männer aus dem Lager.<