Beiträge von Quintus Fabius Vibulanus

    Das war ja bei den Patriziern in den Manschaftsdienstgraden des Exercitus im Prinzip das Gleiche. Patrizier sind eben für den Cursus Honorum prädestiniert. Und wenn man nicht gerade das seltene, schwarze Schaf der Familie ist, sollte man genug Standesbewusstsein mitbringen.

    "Die Legion, auf jeden Fall, Praefectus Legionis. Diese flennenden Einheimischen hier in Aegyptus, auf keinen Fall."


    antwortete Vibulanus und blickte über das Meer von polierten Helmen und Rüstungen. Es waren fast alle anwesend, aber zum Beispiel war ja eine Abteilung der Reiterei in Germania. Man konnte sicherlich bald beginnen.

    In seiner von seinem Adjutanten auf Hochglanz polierten Paraderüstung, kam Vibulanus nun auch zum Campus. Er positionierte sich auf seiner normalen Position für einen Apell, obwohl er wusste, dass dies seine Verabschiedung werden würde. Von der Kanzlei hatte er noch nichts gehört, was seine Ritterwürde anging, aber das würde hoffentlich bald kommen.

    Zitat

    Original von Lyros


    Nachdem er das „Herein!“ vernommen hatte, öffnete Lyros die Tür und ging hinein.
    Er verneigte sich steif und sagte auf Latein: “Salve! Ich heiße Lyros und komme von der regia Praefecti. Der praefectus Alexandriae et Aegypti hat mir aufgetragen, dir dieses Empfehlungsschreiben zu überbringen.“


    Mit diesen Worten präsentierte er eine Schriftrolle mit dem Siegel des Statthalters.


    "Salve und danke. Richte dem Praefectus auch meinen Dank und die besten Grüße aus."


    sagte Vibulanus und nahm den Brief entgegen. Sorgsam entrollte er ihn und las ihn. Dann rollte er ihn auch sogleich wieder ein und legte ihn sorgsam weg.


    "Du behälst das Geld. Sieh es als Befehl, wenn nötig. Und falls es dir wirklich nicht passt, kannst du von dem Geld deinen Kameraden einen Ausgeben und auf den alten Praefectus Castrorum anstoßen."


    sagte Vibulanus leicht schmunzelnd und beachtete den Beutel nicht weiter. Die Summe war für ihn nicht besonders groß. Er verdiente das Dreifache davon in einer Woche.


    "Davon abgesehen gibt es noch etwas anderes. Ich habe mit dem Praefectus Legionis gesprochen und er hat mir zugestimmt dir für deine Verdienste am Tor des Königsviertels während der Mob vor dem Tor gewütet hat eine Phalera zu verleihen. Nicht jeder wäre so ruhig geblieben wie du, Optio. Du hast richtig gehandelt und dadurch die Lage nicht weiter eskalieren lassen. Natürlich ist das jetzt keine so herausragende Heldentat, aber daher bekommst du ja auch eine Phalera und keine Corona Civica Quaercea"


    sagte Vibulanus und aus seiner Schublade nahm er aus einem kleinen Kästchen eine der vielen Metallscheiben und ein kleines Lederbändchen.


    "Stillgestanden, Optio!"


    befahl Vibulanus und stand dann von seinem Stuhl auf. Sobald der Optio Haltung angenommen hatte, und band die Phalera an einem Riemen der Uniform des Optios an.

    Vibulanus zögerte einen Moment und beschloss dann die Sache auf sich beruhen zu lassen. Das vor dem Officium war sicherlich ausreichend gewesen. Davon abgesehen wäre es unpassend, wenn er jetzt den Optio zusammenschiss und ihm danach eine Auszeichnung verlieh.


    "Wir belassen das von gerade eben dabei. Aber trotzdem will ich doch noch sprechen. Wie du vielleicht weißt oder auch nicht werde ich die Legion in den nächsten Tagen verlassen. Ich warte derzeit nur noch auf das offizielle Schreiben vom Palatin. Danach werde ich als Eques in meine Heimat Germania zurückkehren."


    sagte Vibulanus und setzte voraus, dass der Optio wusste, dass Vibulanus mit Eques den Ritterstand meinte und nicht den normalen Kavalleristen der Legion.


    "Ich habe dich bisher immer protegiert, weil ich dich für recht fähig halte und du wohl auch klug genug bist. Ansonsten wärst du nicht so schnell aufgestiegen. Aber dafür will ich nun eine Gegenleistung. Sobald ich in Germania bin, will ich dass du mir Briefe schreibst wie es in Aegyptus aussieht. Einmal alle ein zwei Monate. Das sollte für die nächsten paar Briefe reichen."


    sagte Vibulanus und war einen kleinen Lederbeutel auf den Tisch. Es waren nur 5 Münzen darin. Allerdings 5 Aurei.

    Nach der Besprechung mit dem Praefectus Legionis saß Vibulanus nun in seinem Officium und wartete auf den Optio. So einfach würde er sich sicherlich nicht übergehen lassen. Er wollte schließlich bei seinem Abschied nicht den Eindruck hinterlassen in seinen letzten Tagen lasch und nachsichtig geworden zu sein. Doch inzwischen hatte sich der meiste Zorn verflogen.

    Vibulanus verlies nach dem Gespräch mit dem Praefectus Legionis das Officium nur um mitzubekommen, dass der Optio nun bei dem Schreiber stand und wegen seiner Sache den Kommandanten sprechen wollte. Wut keimte in Vibulanus auf. Es war eine offene Beleidigung für ihn. Der Optio dachte wohl er hatte es mit einem Idioten zu tun! Vibulanus lies sicherlich nicht einfach so übergehen nur weil dem Optio seine Entscheidungen nicht gefiel. Zum ein niederer Optio sowieso nicht in solch eine Angelgenheit mit dem Kommandanten der Einheit zu sprechen hatte. Wo käme man den hin wenn plötzlich jeder aus den Mannschaften anfing wegen irgendwelchen lächerlichen Sachen beim Kommandanten vorzusprechen! Vibulanus dachte sich in Rage. Hauptsächlich war er nur wütend, weil der Optio ihn übergehen wollte. Es würde ihn wie einen Hanswurst aussehen lassen und das würde er nicht zulassen.


    "Du wagst es mich zu übergehen Optio?! Es gibt nicht umsonst eine Befehlskette! Raus hier aber sofort! Wir sehen uns in meinem Officium!"

    "Ja, Praefectus Legionis. Ich will den Optio noch für eine Phalera vorschlagen für seinen Einsatz am Tor des Königsviertels. Wegen dem Aufstand. Er hat einen kühlen Kopf bewahrt und sich richtig verhalten. Andere hätten den Pöbel angegriffen und die Sache noch verschlimmert wie dieser Idiot Decimus Verus von der Flotte."


    erklärte Vibulanus. Natürlich war dies keine besonders übermäßige Heldenleistung aber deswegen wollte Vibulanus ihm auch keine Torques oder Coronae verleihen.

    "Nun man könnte den Optio auch zum Centurio befördern. Allerdings würde ich bis dahin noch ein zwei Monate verstreichen lassen. Wenn er unbedingt zu seiner alten Einheit will, dann könnte er einstweilen als Signifer dienen. Oder man gibt ihm einen Posten in der Principia oder im Valetudinarium bis es soweit ist. Nur wenn man ihn gleich befördert macht es den Eindruck, dass wir ihn nur befördern, weil wir ihm seinen alten Posten schon vergeben haben."

    Nachdem er sich angemeldet hatte, betrat Vibulanus gleich das Officium des Praefectus Legionis um die Sache mit dem iulischen Optio schnell zu regeln. Schließlich konnte man ihn nicht zu lange zappeln lassen.


    "Ave Praefectus Legionis, ich habe hier noch eine recht dringliche Angelegenheit. Der Optio Iulius Scato ist wieder diensttauglich, aber seine alte Position ist schon mit einem Anderen besetzt und daher müssen wir nun schauen wie wir ihn unterbringen. Er hat schon vor seiner Verwundung einige Zeit als Optio hinter sich gebracht und hat sich auch als recht fähig erwiesen."

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Scato
    Scato kam mit Schwung ins Officium des Praefectus Castrorum und sagte dem Schreiber davor sogleich was sein Anliegen war.


    "Salve. Ich bin Optio Tiberius Iulius Scato und ich möchte mich nach überstandenen Verletzung wieder diensttauglich melden und mir weitere Befehle abholen."


    Es war an der Zeit das er wieder aktiv wurde, hatte er die Wochen im Lazarett doch recht zugelegt.


    Der Scriba führte den Optio auch gleich ins Officium, wo Vibulanus gerade einige Lieferscheine durchging.


    "Wieder gesund Optio? Gut, dann melde dich bei Centurio Trebellius Posca auf dem Campus.. Du wirst bei der Ausbildung der Probati helfen."


    sagte Vibulanus, denn er musste derzeit ersteinmal schauen, wo man den Optio unterbringen konnte. Die Position bei seiner alten Centurie war nämlich vor einiger Zeit von einem anderen Mann übernommen worden. Also wollte er den Optio ersteinmal so beschäftigen.

    "Gut, dann würde ich dich bitten, dass vorerst nicht in dem Empfehlungsschreiben festzuhalten. Dann kann ich es mir auf meiner Reise nach Germania noch überlegen. Gibt es noch etwas, was ich für dich tun kann, solange ich in Alexandria bin, Patron?"


    fragte Vibulanus abschließend, denn er war mit seinen Anliegen durch.

    Vibulanus nickte stumm und schlug ein. Auch für ihn war ein Vertrag per Handschlag bindend, denn auch er kam aus Germania.


    "Was die Empfehlung für den Statthalter von Germania angeht, denkst du dass ich Procurator Aquarum oder eher Procurator Viarum werden sollte?

    "Den du als angemessen betrachtest. Ich hätte dich nicht als Patron erwählt, wenn ich dir nicht trauen würde. Das Geld werde ich dir innerhalb der nächsten Tage zukommen lassen. Du verstehst sicher, dass ich eine solche Summe in der Regel nicht in meinem Säckel durch die Stadt trage. Ich wäre dir aber dankbar, wenn du die Sache mit dem Brief schnell erledigen könntest. Meine offiziele Dienstzeit endet in ein paar Tagen und um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass es in der derzeitigen Situation besonders ratsam für mich ist als normaler Civis in Alexandria zu bleiben."


    Ohne den Schutz der Uniform und einiger dutzend Legionäre fügte Vibulanus in Gedanken hinzu. Nicht das er sich wirklich sorgen machte denn er hatte noch einige Gefallen gut und so wäre sein Schutz kein Problem, aber man musste Fortuna ja nicht herausfordern.

    Vibulanus nickte nur und kam dann zu der Geldangelgenheit. Er wollte nicht mit seinem Patron feilschen, denn dazu war er in einer zu schwachen Position und 500 Sesterzen hin oder her spielten auch keine Rolle. Das Entlassungsgeld würde stattlich ausfallen und er hatte ja auch recht ordentliche Ersparnisse.


    "Nun normalerweiße würde ich sagen, dass der Preis von einigen Dingen abhängt. Wie gut die Erde ist, ob eine größere Straße in der Nähe ist, ob schon Gebäude stehen oder erst ein Wald gerodet werden muss. Du bist jedoch mein Patron und ich vertraue dir. Ich werde jeden Preis zahlen, denn du als angemessen betrachtest."