Beiträge von Faustus Decimus Serapio

    Vollkommen perplex sah ich der Vorführung der Probatus zu. Das hier fiel derart aus dem Rahmen, dass mich zuerst nur ein Gefühl höchster Befremdung, und Absurdität überkam. Wie in einem komischen Traum, einem Albtraum. So etwas gab es einfach nicht, im Militär. Und auch die Rekruten schienen von dem Wahnsinn dieses Caeciliers in den Bann gezogen. Alles sah auf ihn. Die letzte Frechheit erst brach den Bann, ich lief rot an und brüllte los, und wie ich brüllte, markerschütternd brüllte ich:
    "Mala leche!! Wer hat dir ins Hirn geschissen, Probatus?! Hiergeblieben! Du hast ja völlig den Verstand verloren, für wen hältst du dich?! Ich habe Dir einen Befehl gegeben!!"
    Die Rekruten standen immer noch da, und machten grosse Augen. Ich musste hier dringend die Kontrolle zurückgewinnen, ich musste hart durchgreifen. Ich zeigte auf zwei der Männer, die in meiner Centurie waren, und die mir bisher zuverlässig erschienen waren.
    "Vortreten. Greift euch den Mann und macht seinen Rücken frei!" Einen schrecklichen Augenblick lang sahen die beiden mich nur weiterhin mit grossen Augen an, wie verschreckte Schafe, erst als ich sie anfuhr: "Agite! Wird's bald!", zuckten sie zusammen und gehorchten eilig, packten den Caecilier und begannen ihm die Riemen seiner Rüstung zu lösen, diese und das Subarmalium dann abzustreifen und die Tunika hochzuschieben.
    Ich trat derweil vor den Caecilier, und roch an ihm - war er betrunken? War das der Grund für diesen Auftritt?
    "Runter mit ihm." Meine Handlanger kamen dem nach und drückten ihn zu Boden, auf Hände und Knie.


    Vielleicht war dieser ungeheuerliche Vorfall sogar ganz gut, sagte ich mir, um einige Dinge klarzustellen?
    Also begann ich, hochaufgerichtet und voll Pathos, den Rekruten eine kleine Rede zu halten.
    "Probati", begann ich feierlich, "unser Dienst an Imperator und Patria basiert auf einigen wichtigen Prinzipien. Treue! Ehre! Mut! Das sind die Tugenden, die ein Soldat des Kaisers in seinem Herzen tragen muss.
    Disziplin! Formation! Gehorsam! Auf diesen Grundlagen haben wir Römer die Welt erobert, und diese Grundlagen müssen einem jeden von euch in Fleisch und Blut übergehen!"

    Mit bekümmerter Miene blickte ich hinab auf den Caecilier, und liess die Vitis in meiner Hand sanft auf und ab wippen.
    "Euer Kamerad hier hat das noch nicht verstanden. Die Armee ist kein Tummelplatz für Komödianten. Dies ist kein Spiel, Probati, wir bereiten euch hier darauf vor, draussen, auf den Strassen von Rom das Verbrechen in die Schranken zu weisen, gegen all das infame Gesindel vorzugehen, das nicht davor zurückschreckt euch in der Überzahl aufzulauern oder hinterrücks abzustechen. Disziplin, der Einhalt der Formation, und Gehorsam in jeder Situation zeichnen den römischen Soldaten aus. Wer jedoch Befehlen nicht gehorcht, bringt nicht nur sich, sondern auch seine Kameraden in Gefahr. Im Ernstfall: in Lebensgefahr!"
    Gewichtig und todernst liess ich den Blick über die Männer schweifen, die starr nach vorne sahen, offensichtlich versuchten sie alle gerade angestrengt, nicht aufzufallen.
    "Darum ist Befehlsverweigerung in jeder Hinsicht ein sehr ernstes Vergehen", tönte ich weiter, "und wird mit aller Härte bestraft!"
    Ich hatte noch nie wirklich jemanden mit der Vitis verprügelt, aber jetzt holte ich aus und liess sie auf den nackten Rücken des Caeciliers niederfahren. Wieder und wieder schlug ich zu, mit zusammengebissenen Zähnen. Es machte mir keinen Spass, ich fühlte mich eher elend dabei, aber Strafe musste nun mal sein.

    Vergnügt aber wachsam stand ich, zusammen mit einigen meiner Soldaten, an einem der unteren Aufgänge, durch den die Menschen in das Flavische Amphitheater strömten. Den Rest meiner Centurie hatte ich auf die anderen Aufgänge an der Südseite verteilt, und ausser uns waren noch mehr Centurien im Einsatz. Bei solchen riesigen Veranstaltungen war es Urbaner-Aufgabe, für die Sicherheit der Zuschauer zu sorgen - das konnte richtig haarig werden wenn es zu Massenschlägereien kam, oder zu einer Massenflucht, auch wenn es natürlich heutzutage, in diesem grössen und modernsten aller Amphitheater, längst nicht mehr so gefährlich war wie früher, als manchmal ganze Tribünen zusammengekracht oder abgebrannt waren!
    Irgendwo unter den Senatoren sass sogar unser Kommandant. Wir hatten es zwar nicht so bequem, aber trotzdem war es angenehm, beim Dienst selbst in den Genuss der Spiele zu kommen, und dass unser ehemaliger Centurio - der jetzt also Politiker wurde... - einer der Ausrichter war, machte die Sache noch viel besser. Es war ewig her, dass ich zuletzt dazu gekommen war, richtige Gladiatorenspiele zu besuchen, und ich freute mich auf das Spektakel. Früher, da hatte ich für Fulvius Invictus geschwärmt, den weltbesten Retiarius, und natürlich für den grossen Mactator (einmal habe ich ihn ganz aus der Nähe gesehen, und er hat mir zugelächelt, das werde ich nie vergessen).


    Wie immer bei solchen Veranstaltungen trieben sich auch Langfinger herum, und eine dicke Matrone, die anscheinend um ihren Geldbeutel erleichtert worden war, beklagte sich bitterlich bei mir - Bona Dea, als ob wir unsere Augen überall auf einmal haben könnten, wenn die Leute nicht auf ihre Sachen aufpassten. Erst das 'Favete Linguis' brachte die Dame zum Schweigen.
    Ich verfolgte das Opfer, staunte wie gross und pompös es war, und fand, dass unser ehemaliger Centurio sehr erhaben einherwandelte, in der blendendweissen Toga. Und erst der Pontifex! Und zwei Ochsen. Ja, hier bekam man echt was geboten.

    Jetzt, wo ich mir alles, diesen ganze Mist, in einem grossen Schwall von der Seele geredet hatte, fühlte ich mich besser. Nicht gerade zum singen und tanzen aufgelegt, aber besser. Wem sonst konnte ich all das auch erzählen, als einem nächtlichen Zufallsbekannten, einem quasi Fremden? Vor den Kameraden wollte ich nicht als Weichling dastehen, und auch meine Familie sollte in mir lieber den erfolgreichen Soldaten sehen, als zu denken 'ach ja, der arme Faustus, er war eben immer schon so sensibel'.
    Ich lächelte verlegen, mit zusammengepressten Lippen, als Tucca so freundlich, ja, schon wirklich weise, antwortete, dann hielt ich mich an meinem Becher fest und schwieg. In der Gaststube machte sich Aufbruchsstimmung breit, die Würfelrunde löste sich auf, ging, und es wurde ganz unangenehm still. Ich dachte daran, wie unmöglich es ist, das Glücksspiel in Rom zu verhindern, und dass es mir persönlich eigentlich auch egal war, schliesslich ist selbst schuld, wer sich um Kopf und Kragen spielt... und zuckte leicht zusammen, als Tucca seinen Becher laut auf die Tischplatte stiess.
    "Ja, manchmal ist es ziemlich aufregend, manchmal eher öde..." Vor allem der Wachdienst! "Ich wollte Auriga werden, als ich klein war."


    Seltsam wie ungerührt er über seine Blindheit sprach, fast scherzhaft, ich wusste echt nicht wie ich drauf reagieren sollte. Aber beim Loblied auf die Legionen konnte ihm nur zustimmen, da sprach er mir aus der Seele. Ein wahrer Patriot!
    "Stimmt ab-so-lut!", pflichtete ich ihm bei, und dann musste ich breit grinsen bei dem eleganten Schlenker zurück zum Wein. Tucca hatte eindeutig die Gabe, einen aus den trüben Gedanken zu reissen und aufzuheitern. Überhaupt war ich ziemlich angetan von ihm... der Wein tat das übrige... und ich bemerkte auf einmal, dass ich Tucca mit einem intensiven Interesse ansah, das ich so seit dem Desaster mit einem gewissen Sklaven - an den ich gar nicht mehr denken wollte -, nicht mehr verspürt hatte. Oh...
    "Sicher will ich dort bleiben. Es ist jetzt mein Leben! Ich glaube trotz allem fest an den Exercitus Romanus. Und, naja, ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht, was ich sonst sinnvolles machen könnte. Weinhändler wäre nicht wirklich was für mich. Früher hab ich immer davon geträumt, ein eigenes kleines Theater zu eröffnen, aber das würde meine Familie einfach zu sehr enttäuschen." Und Tante Lucilla vor den Kopf stossen, die ja grosse Pläne mit mir hatte.


    Das Serviermädchen brachte uns noch einen Krug. Sie sah müde aus, gähnte hinter vorgehaltener Hand. Tuktuk schenkte uns beiden nach.
    "Danke." So einen zuvorkommenden Sklaven hätte ich auch gerne.
    "Also, als Junge konntest Du noch sehen? Wie kam es dass Du, ähm - also nur wenn ich fragen darf..... - das Augenlicht verloren hast? Ich kann mir gar nicht vorstellen wie das ist... naja, wie man eben damit lebt?", fragte ich, und versuchte dabei nur ja nicht mitleidig zu klingen. Hm... ich konnte mir natürlich die Augen verbinden, aber damit konnte man es wohl kaum nachempfinden.

    "Sobald Miles Marius das mit der Wohnung geklärt hat, also wahrscheinlich schon morgen", antwortete ich. Ich war froh, dass Redivivus den Befehl so motiviert und unternehmungslustig aufzunehmen schien, denn schon wieder wollte sich ein ungutes Gefühl in mir breitmachen - weil ich jemand anderen in die Gefahrenzone schickte, während ich selbst sicher hinter Castramauern blieb.
    "Und kein Wort darüber zu den uneingeweihten Kameraden. Wenn sie es unbedingt wissen wollen, dann ermittelst Du gegen eine Schmugglerbande."


    Soviel dazu. Aber ich fand, dass ich es dem Miles schuldig war, ihn über den Verlauf des vorigen Auftrages nicht völlig im Dunkeln zu lassen, schliesslich hatte er den Kontakt mit Celeste hergestellt, und sich ebenso wie ich Sorgen um den Ausgang gemacht.
    "Was den Auftrag davor angeht... ich habe die Frau inzwischen getroffen, und sie war ihr Geld wirklich wert. So wie ich sie einschätze, müssen wir keine Bedenken haben, dass sie etwas herumerzählt. - Es könnte sogar sein, dass sie in Zukunft wieder für mich arbeiten wird."
    Ich lächelte ihm zu, und schloss: "Das wär's für heute. Dann bleibt mir nur, dir viel Erfolg bei deiner Mission zu wünschen! Mögen Mars, Mercur und Fortuna mit dir sein, Miles."

    Puh, der Präfekt war nicht so leicht zufriedenzustellen. 'Baldige Erfolge', bei diesen Worten verspürte ich ein Druckgefühl in der Magengrube, und eine Last im Nacken. Ich konnte schliesslich nicht zaubern. Aber wenigstens fragte er nicht, wie ich an die Sachen gekommen war.
    "Jawohl Praefectus."


    Ich sammelte meine Gedanken, um die Vorschläge geordnet zu unterbreiten. Diese Beförderungen lagen mir sehr an Herzen, denn ich fand, dass die beiden es wirklich verdient hatten, ausserdem brauchte ich dringend wieder Principales um nicht alles selber machen zu müssen.
    "Da Princeps Prior Mettius und Tesserarius Septitius vor kurzem zur Ala versetzt wurden, sind in meiner Centurie zur Zeit beide Ränge unbesetzt. Als neuen Princeps Prior schlage ich Miles Galeo Redivivus Tychicus vor. Er ist ein Soldat von vorbildlichem Pflichtbewusstsein, grosser Tatkraft und Integrität, der sich unter meinem Kommando häufig, und besonders bei den Ermittlungen gegen die Christianer, hervorgetan hat. Miles Redivivus dient seit dem ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVIII (28.4.2008 ) im Exercitus Romanus, von Anfang an hier bei den Cohortes Urbanae. Man kann sich auf ihn verlassen, er ist gewissenhaft, und beliebt bei seinen Kameraden - ich halte ihn absolut für geeignet, Führungsaufgaben zu übernehmen und mein Stellvertreter zu werden."


    Dies alles brachte ich voll Überzeugung vor, dann kam ich zu meinem heroischen Kameraden Macro.
    "Für die Position des Tesserarius bietet sich Miles Kaeso Caecilius Macro an. Er war ursprünglich Soldat der Legio Prima, und zwar seit dem" - nun musste ich doch auf die Wachstafel schielen, auf der ich mir für alle Fälle die Werdegänge der beiden aufgeschrieben hatte - "ANTE DIEM VII ID AUG DCCCLVI (7.8.2006). Er kämpfte in Parthien und liess sich nach dem Feldzug dann hierher versetzen. Miles Caecilius bringt viel Erfahrung mit, er vermag gut zu koordinieren und in unübersichtlichen Situationen den Überblick zu behalten. Er zeichnet sich ausserdem durch grosse Tapferkeit aus, erst vor kurzen hat er das wieder unter Beweis gestellt, als wir beim Brand der Villa Tiberia die Vigilen unterstützt haben, oder als er allein den Mörder Caius Culter gestellt hat. Dadurch genießt er schon jetzt den Respekt der anderen Soldaten. Ich bin sicher, er würde seine Sache gut machen."

    Fronto also, nun dann würde ich da auf jeden Fall mal vorbeischauen, und sehen ob ich eine fabulöse Tunika für meine Tante fand, oder auch eine für mich. Erstaunt sah ich, wie die Flavia, ohne mit der Wimper zu zucken, den total überteuerten Preis für das Pferdchen bezahlte. Tja, als Patrizier brauchte man sich wahrscheinlich keine Gedanken ums Geld zu machen. Obwohl, man hört ja, dass manche der alten Familien inzwischen ganz schön heruntergekommen sein sollen; das war wohl der Lauf der Zeit.
    "Ja gerne", erwiderte ich, etwas irritiert von ihrem Grinsen - ich hatte bestimmt noch nie eine Patrizierin grinsen sehen, in meiner Vorstellung liessen diese Wesen sich allerhöchstens zu einem holden Lächeln hinreissen! Grinste sie über mich? Über meinen Vorschlag? Gar darüber dass ich das Wort 'Haarnadeln' kannte? Grübelnd marschierte ich weiter, an ihrer Seite über den Markt, mit klackenden Sohlen, klimperndem Cingulum und dem Wunsch ich trüge meine Rüstung. Die wäre in der Menschenmenge gut gewesen, um sich Platz zu verschaffen.
    "Kommst Du von hier, aus Rom, Flavia Celerina?", erkundigte ich mich, um die Konversation nicht versiegen zu lassen, gerade als wir zu einer Häuserecke kamen, an der sich ein älterer Strassenkünster postiert hatte, ein Jongleur, der geschickt seine bunten Lederbälle durch die Luft fliegen liess. Die Leute drängten sich um ihn und reckten die Köpfe, und auch ich blieb stehen, um ihm einen Moment lang zuzusehen.

    Puh, meinem Gegenüber musste man wirklich mühsam die Worte aus der Nase ziehen. Ob er Verdacht geschöpft hatte? Ich hörte auf in ihn zu dringen, bevor sein Argwohn noch grösser wurde, liess die Geschichte Geschichte sein, und plauderte lieber noch ein wenig über das Wetter (heiss), wie man in dieser Taverne essen konnte (ganz gut), die Katzen (schöne Tiere) und andere unverbindliche Themen.
    "Oh, so langsam muss ich mich wieder auf den Weg machen", meinte ich schliesslich, trank meinen Becher leer, und legte ein paar kleine Münzen auf den Tisch. "Also dann, es hat mich sehr gefreut. Vale!"
    Ich schenkte den beiden noch ein falsches freundliches Lächeln, dann schlenderte ich aus der Taverne hinaus wieder in die belebten Strassen der Stadt.

    "Ja... damit verweigern sie sich dem öffentlichen Cultus, der unsere Gesellschaft vereint." Diese Bemerkung konnte ich mir nicht verkneifen, obschon sie zeigte, wie kritisch ich die Sekte sah. Wie konnte man sich bloss mit einem einzigen Gott begnügen, und die anderen verschmähen? Einer konnte doch unmöglich die ganze Vielfalt des Pantheons umfassen.
    "Was meinst Du, Quindecimvir", fragte ich nachdenklich, "ist diese Weigerung nur... eine merkwürdige Ausgeburt ihrer Lehre, oder könnte sie ein Zeichen für eine grundlegend kaiserfeindliche Gesinnung sein?"
    Menschen machten seltsame Dinge, wenn sie seltsamen Kulten anhingen. Die Priester der Magna Mater entmannten sich sogar! Ganz schön verrückt, dagegen erschienen die Christianer fast unscheinbar. Aber vielleicht machte gerade das sie gefährlich.
    "Zersplittert in verschiedene Strömungen meinst Du?", fragte ich nach. Das wäre ja typisch für solche Fanatiker. "Haben sie denn eine innere Struktur, mit verschiedenen Initiationsstadien oder etwas in der Art, oder einen Anführer?"

    Bei allen Göttern! Entgeistert starrte ich auf die Hand des Probatus, wollte meinen Augen erst gar nicht trauen. 8o Unverschämtheit, Unmöglichkeit, Unding, was erlaubte der sich?! Sowas war mir ja noch nie untergekommen, in der (überschaubaren) Zeit, in der ich schon Rekruten ausbildete, die alle ihren Beitrag leisten wollten zur Verteidigung und Erweiterung unseres glorreichen römischen Reiches.
    Von irgendwoher drang ein Lachen an meine Ohren. Na warte. Ich hasse es wenn man über mich lacht. Meine Augen wurden schmal. Den Burschen würde ich fertig machen!
    "Falsch, Probatus", zischte ich kalt, "ganz falsch.", und zog ihm das dünnere Ende der Vitis über die ausgestreckte Hand - so ähnlich, wie die Kinder in der Schule gezüchtigt werden, nur fester. "Das gibt Latrinendienst", verurteilte ich ihn, "für die nächsten vier Wochen."
    Dann zeigte ich mit ausgestrecktem Finger nach unten und befahl: "Und jetzt auf den Boden mit dir, fünfzig Liegestütz. Age!"

    Ach, irgendwie beneidete ich den Miles. Bei so einer spannenden Aufgabe hätte ich mich nur zu gerne selbst ins Gefecht gestürzt!
    "Ja, dafür habe ich mir etwas überlegt. Miles Marius ist gerade, auch in Zivil, in der Stadt unterwegs, um eine kleine Wohnung in einer Insula zu finden und anzumieten, irgendwo, wo die Mieter schnell wechseln und sich kaum kennen. Dort können wir uns dann gegenseitig Nachrichten deponieren. Wenn du dich manchmal dorthin begibst, ist das längst nicht so auffällig, wie wenn du zur Castra kommen würdest, und ich werde jeden Tag jemanden hinschicken um nachzusehen. Wenn du etwas interessantes erfährst, dann wirst du mir so kurz schriftlich Bericht erstatten, und wir können uns dort auch treffen. Aber fasse die Nachrichten unbedingt so ab, dass man aus ihnen nicht entnehmen kann, dass wir Urbaner sind!"
    Hm... es gab jede Menge Einzelheiten, die bedacht werden wollten.
    "Ansonsten vermeide den Kontakt zu uns. Wir werden das Haus des Petroniers in der Zeit auch nicht observieren, um die Christianer nicht argwöhnisch zu machen...
    Wie beim letzten Mal gilt: nimm keine Waffen mit, an denen man dich als Soldat erkennen könnte. Halte unseren Auftrag geheim. Und misstraue allem, was die Christianer sagen. Diese Leute können anscheinend sehr suggestiv sein... lass dich nicht von ihnen in ihren Bann ziehen, Miles Redivivus."


    Diese Ermahnung unterstrich ich mit einer bedeutungsvollen Pause. Dann kam ich wieder zu konkreteren Dingen, und zwar schob ich dem Miles einen kleinen Beutel über den Tisch.
    "Hier ist etwas Geld, falls du dich ausrüsten musst, oder um das Zimmer zu bezahlen. Es ist eine bescheidene Summe, damit du nicht auffällst. Wenn du im Verlauf des Auftrages mehr brauchen solltest, schreib es mir.
    Um das noch mal zusammenzufassen, die angestrebten Ziele dieser Sache sind:"
    - ich zählte es an den Fingern ab, als ich fortfuhr - "herauszufinden, ob der Petronier wirklich Christianer ist, ob er gegen das Decretum Christianorum verstösst, ob er in kaiserfeindliche Umtriebe verwickelt ist, und wer in seinem Umfeld noch dazugehört - ach ja, dafür sollst du mir eine Auflistung der Stammgäste erstellen - , und ausserdem natürlich ganz allgemein worum es bei deren Lehre geht, was ihre Ziele sind, und das Optimum maximum wäre, dich in die Sekte einzuschleusen."
    Das war jetzt eine ganze Menge, und natürlich erwartete ich nicht, dass eine Mission mir all dieses Wissen verschaffen könnte, es war mehr Wunschdenken, denn der Präfekt hatte mir ziemlich Druck gemacht, als ich ihm Bericht erstattet hatte - Druck den ich unangenehm in meinem Nacken lastend spürte.

    So, jetzt galt es erst mal klarzustellen, dass ich ach so hart und gnadenlos war, sonst würden sie mir bloss auf der Nase rumtanzen. Ich musterte einen nach dem anderen scharf, ein paar von ihnen kamen aus meiner Centurie, andere sah ich zum ersten mal.
    "Für die, die mich noch nicht kennen: ich bin Centurio Decimus Serapio, und komme ursprünglich von der Legio Prima. - Probati, ihr seht mir viel zu entspannt aus. Ab jetzt weht hier ein anderer Wind!", schwang ich bedrohlich die üblichen Phrasen, und starrte einen Rekruten mit fleckiger Tunika so finster an, als ob ich ihn gleich auffressen wollte.
    "Diejenigen von euch Grünschnäbeln, die das Zeug dazu haben, und die durchhalten, werde ich zu Soldaten machen, auf die Rom stolz sein kann", tönte ich, und wies dann höhnisch mit der Vitis auf die Porta decumana an der Rückseite der Castra, "die anderen können gleich dort, durch das Versager-Tor heim zu ihrer Mami gehen!" (Ja, das Versager-Tor, auch so ein Zitat von meinem grossen Idol.)
    "State habe ich befohlen. Nicht dass ihr dastehen sollt wie die Bohnsäcke. Haltung, Probati, Haltung!" Ich marschierte an der Reihe entlang, und wo ich eine Nachlässigkeit sah, versetzte ich einen kleinen, gezielten, unsanften Stoss mit der Vitis. "Brust raus! Kinn hoch! - Was ist das für Dreck auf deiner Tunika, Probatus, hm? Siehst aus wie ein Schweinehirt, nicht wie ein Soldat des Kaisers. Für diese Schlamperei wirst Du nachher den Carcer schrubben." Er bekam einen Streich gegen die Wade, dann schickte ich ihn los, mitsamt des schweren Übungsscutums ein paar Runden um den Platz zu rennen.
    "Caecilius!" Der Mann hatte das Pech, dass ich seit dem Brand seinen Namen gut kannte. Auch er bekam einen Puff mit der Vitis. "Nicht in der Gegend rumgaffen! Augen nach vorne! Such dir einen Punkt in der Ferne und fixier ihn."
    Ich trat ein Stück zurück, und begutachtete das Bild, wies dann wieder auf den Caecilier.
    "Vortreten und korrekt grüssen, Probatus!"

    "Bis dann, vale", verabschiedete ich mich, sah Celeste hinterher, als sie flink aufbrach, und fragte mich, ob ich sie jemals wieder zu Gesicht bekommen würde. Mal sehen.
    Ich wartete noch ein wenig, ging in dem Zimmer auf und ab, das mir jetzt besonders scheusslich, desssen Atmosphäre mir besonders bedrückend vorkam. Schliesslich machte auch ich mich auf, verliess die Taverne und trat in die Dunkelheit hinaus. Mit angespannten Sinnen und griffbereitem Pugio ging ich durch die schmalen Gassen, wich vorsichtig einer Gruppe von Gestalten aus, die so aussahen als wäre mit ihnen nicht gut Kirschen essen, und atmete auf, als ich wieder die breite, gepflegte Via Tiburtina erreichte. Schnellen Schrittes kehrte ich zur Castra zurück, begierig darauf, mir die Beute genauer anzusehen.

    Der Präfekt nahm kein Blatt vor den Mund. Ich nickte mit beifälliger Miene, als er so über unsere Zielpersonen wetterte, denn jede, noch so kleine, Gelegenheit sich bei dem Mann einzuschmeicheln war natürlich kostbar. Auch wenn ich eigentlich finde, dass ein Tavernenwirt, der den Durst der Gäste stillt, einen sehr ehrenwerten Beruf hat. Eine Baubewilligung? Oh, das könnte ein guter Vorwand sein, um den Petronier zu verhaften, ganz schön gerissen war das! Ein bisschen unheimlich war mir aber doch zumute, als ich das boshafte Grinsen des Praefectus sah... es lag bestimmt nur daran, dass ich einiges über Seianus gelesen hatte, und über den Missbrauch der Lex maiestatis, und dass ich eine lebhafte Phantasie habe, aber mir kam auf einmal der Gedanke, dass man politische Gegner sehr geschickt ausschalten, oder jedenfalls schwer beschädigen könnte, wenn man sie mit dem Christianertum in Verbindung brächte... - Ach, alles Unsinn. Ich schalt mich für meine Hirngespinste, und machte ein entschlossenes Gesicht.
    "Jawohl Praefectus!" antwortete ich schneidig. "Ausserdem konnte ich ein paar Schriftstücke beschaffen, in denen es um den Glauben dieser Leute geht. Dies hier sind Geschichten aus dem Leben ihres Gründers, in denen ihm verschiedene Zauberkunststücke nachgesagt werden, und diese Rolle enthält, ähm, so eine Art Hymnen."
    Ich reichte ihm die Papyri, die in der letzten Nacht so eine seltsame Faszination auf mich ausgeübt hatten, und war zum einen froh sie los zu sein, zum anderen hatte ich ein merkwürdiges Schuldgefühl, diese, zum Teil so wortgewaltigen und poetischen, Lobgesänge und Oden der Christianer in die Fleischerhände des Praefectus Urbi zu legen. Ich tat es trotzdem.

    Wieder einmal hatte ich Redivivus Tychicus in mein schäbiges, altes, konspiratives Officium zitiert, denn wieder einmal gab es etwas aussergewöhnliches zu erledigen. Als wir uns gegenüber sassen, kam ich gleich zur Sache.
    "Miles Redivus, ich habe einen neuen Auftrag für dich. Bei einer der Zielpersonen wurde ein Anhänger in Kreuzform gefunden" - gefunden war natürlich der totale Euphemismus, das wussten wir wohl beide - "und ich möchte, dass du speziell diesem Mann genauer auf den Zahn fühlst. Sein Name ist Petronius Glabrio, es ist der Tavernenwirt, der dritte auf der Liste über die wir uns, ähm, besonders informiert hatten. Ich habe mich dann weiter über ihn umgehört, und noch etwas sehr interessantes herausgefunden: dieser Petronier war früher in Germanien Duumvir, jetzt lebt er dagegen als einfacher Bürger. Dieser Bruch in der Biographie könnte darauf hinweisen, dass er sich damals den Christianern angeschlossen hat." erklärte ich mit ernstem Gesicht. Wenn Peregrine in diese Sekte eintraten, dann war das schon nicht gut, aber wenn angesehene römische Bürger ihnen verfielen - sehr bedenklich.
    "Du wirst dich diesem Mann inkognito nähern, ihn beobachten, versuchen ihn kennenzulernen, wenn möglich sein Vertrauen zu gewinnen. Spiel ihm vor, du wärst von unseren Göttern enttäuscht, und auf der Suche nach etwas anderem. Sollte er versuchen, dich zu missionieren, geh zum Schein darauf ein. Es wäre natürlich ganz phantastisch, wenn einer von uns diese Sekte von innen kennenlernen könnte.
    Für diesen Auftrag stelle ich Dich, vorerst für die nächsten drei Wochen, vom regulären Dienst frei. Überleg Dir einen anderen Namen, eine andere, hm, Identität, in der du nicht Soldat bist, mit der du an ihn herantreten kannst. Er vermietet auch Zimmer - laut einem Aushang auf dem Forum - und ich denke, es wäre kein schlechter Ansatz, wenn du dich erst einmal bei ihm einmietest. Oder aber du versuchst in seiner Taverna Arbeit zu finden... er hat sie eben neu eröffnet, vielleicht sucht er ja noch Leute. Arbeit und Unterkunft wäre das beste... Aber die Einzelheiten überlasse ich dir. Fragen soweit?"

    Eine nebulöse Vorahnung sagte mir: wenn wir beide es wirklich länger miteinander zu tun bekommen würden, dann würde das auf noch viele weitere ausgiebige Wortgefechte hinauslaufen. Die Aussicht gefiel mir, ich diskutierte gern über die Götter und die Welt, kam aber in letzter Zeit so selten dazu, und möglicherweise war ich wirklich ein ganz klein bisschen einseitig geworden in meinen Ansichten. Ich krauste die Nase, und runzelte die Stirn, als Celeste mir das deutlich zu verstehen gab. Hm... Anscheinend fand sie meine Ansichten gut, teilte sie aber nicht. Ich wiederum teilte nicht ihre Ansicht, dass aus meiner Ansicht Kriege entstehen würden, aber weil es mir für den Moment zu kompliziert war, dies alles zu ergründen, beschränkte ich mich auf ein skeptisches "Mhm."
    Sagt man nicht, die Erkenntnis des Guten sei ein entscheidender Schritt auf dem Weg hin zu einem guten Leben? Diese Voraussetzung war scheinbar bei Celeste gegeben, sonst hätte ich auch nicht so unverdrossen versucht sie herumzukriegen!
    Ich nickte, lächelte freundlich als sie über meinen Vorschlag lachte, und wartete einfach ab was sie dazu zu sagen hatte.
    "Das ist gut", kommentierte ich den Umstand, dass sie niemandem verpflichtet war. "Ja natürlich, lass es Dir durch den Kopf gehen. Es ist nur ein Vorschlag."


    Ich selbst sollte wohl auch noch etwas darüber nachdenken, bevor ich die Dinge überstürzte. Gerade eben hatte ich noch gesagt, wir sollten uns nicht kennen, jetzt wollte ich sie bereits rekrutieren... dieses Treffen war wirklich unvorhersehbar verlaufen. Da es sich jetzt dem Ende zuneigte, stand ich auf, strich mir die Lacerna über die Schulter zurück, und trat zu dem Bett in der Ecke. Mit nichtssagender Miene beugte ich mich über das uneinladende Lager, in dem sicherlich jede Menge Wanzen hausten, griff nach der Decke und zerwühlte sie.
    "Was hältst Du davon, wenn wir uns in drei Tagen wieder treffen?", fragte ich dann, überlegte einen Moment was wohl ein geeigneter Treffpunkt wäre, und schlug schliesslich vor: "In den Horti Lolliani vielleicht, am Nymphaeum? Zur Hora duodecima, passt Dir das?"

    Für welche Art von Coup könnte man wohl eine Praetorianeruniform brauchen... überlegte ich und lauschte gebannt wie Celeste von ihren Erlebnissen erzählte. Sehr interessant fand ich natürlich, dass sie schon für die, oder für einen, Praetorianer gearbeitet hatte, und dass sie deren Carcer von innen hatte kennenlernen müssen. Ich nickte ernst. Wenn sie danach trotzdem weitergemacht hatte, dann schien sie ganz schön hart im Nehmen zu sein... oder vielleicht hatte sie einfach keine Alternative gehabt.
    "Einstudiert?!", fuhr ich auf - denn es ärgerte mich immer sehr, wenn jemand an dem Ansehen des Soldatentums rüttelte - und erklärte, nachdrücklich gestikulierend: "Ich meine das ernst! - Die Gesetze mögen hart sein, und ja, manchmal trifft es leider die falschen, aber sie müssen trotzdem durchgesetzt werden! Sicher, es ist interessant über diese Schwarz-Weiss-Sache zu diskutieren, aber in der Praxis gilt nun mal: Dura lex sed lex. Was ist denn die Alternative? Chaos und Gewalt."
    Bei dem Thema konnte ich mir wirklich den Kopf heissreden. Gerade weil ich erst spät zu dieser Einsicht gelang war, vertrat ich sie nun um so vehementer. Um mich abzukühlen leerte ich schwungvoll meinen Becher.


    "Ja doch! Hm... naja Du könntest... zum Beispiel für mich arbeiten?"
    War das jetzt nicht ein bisschen plötzlich? War das nicht ein bisschen riskant? Ach nein, stärker als diese Bedenken war mein flammender Eifer, dieser Frau zu helfen, sich aus dem Sumpf des Verbrechens zu befreien!
    "Als Scriba personalis. Ich habe ja auch Papyruskram, den ich nicht gerne erledige, ich hatte mich sogar schon nach einem Sklaven dafür umgesehen. Hm... vielleicht könntest Du für mich auch ein bisschen die Augen offenhalten, bei bestimmten Ermittlungen in Bereichen wo Du Dich auskennst..."
    Das war jetzt vage, aber es war ja auch noch eine neue Idee. So eine hübsche Scriba zu haben, das wäre schon schick... ich sah nur ein Problem darin, dass ich sie schwerlich in die Castra mitnehmen konnte. Oder vielleicht doch? Und für Spitzeldienste wäre Celeste auch sehr geeignet. Falls man ihr trauen konnte... Nachdenklich rieb ich mir über die Wange mit dem Schmiß.
    "Bist Du denn irgendjemandem verpflichtet, in dem Milieu, oder kannst Du einfach gehen wenn Du willst? - Und ich müsste mich natürlich darauf verlassen können, dass Du, wenn Du für mich arbeitest, keine weiteren Straftaten begehst."
    Forschend blickte ich ihr in die Augen, versuchte zu ergründen ob sie es wohl ernst meinte. Und dann kam mir noch eine völlig andere Idee in den Sinn, wie Celeste mir sehr behilflich sein könnte, eine Idee die durch ihre Botschaft inspiriert war, und die mich innerlich breit grinsen liess.

    An
    Caius Aelius Archias
    Habitatio Aeliana
    Alexandria
    Aegyptus



    F. Decimus Serapio grüsst C. Aelius Archias,


    Tatsächlich, es verwundert mich sehr, einen Brief von Dir zu erhalten, in dem Du von einer Verlobung sprichst, denn ich kann mich an keinen Brief erinnern, in dem Du Dich des Einverständnisses von Seianas nächsten männlichen Verwandten versichert hättest. Auch wenn meine Schwester sui iuris ist, gebieten es Respekt und Anstand, vorher um die Zustimmung der Familie zu einer Verbindung zu ersuchen, und gerade von einem Mitglied Deiner honorablen Gens hätte ich solch eine grobe Missachtung von Brauch und guter Sitte nicht erwartet.


    Zudem solltest ausgerechnet Du nicht vorgeben, den Ruf meiner Schwester zu schützen, ich weiss sehr wohl, dass Du sie verleitet hast, zu Beginn ihres Aufenthaltes bei Dir zu wohnen. Ist Dir überhaupt bewusst, was das für den Leumund einer jungen, schönen, unverheirateten Frau bedeutet? Alleine dafür sollte ich Dir ein paar Knochen brechen, und ich freue mich auch schon sehr auf unser Kennenlernen, wo ich das endlich nachholen kann.


    F. Decimus Serapio
    Centurio IV Cen I Coh CU



    An
    Decima Seiana
    Habitatio Aeliana
    Alexandria
    Aegyptus



    Liebe Seiana,


    ich habe einen nassforschen Brief von Deinem Aelier bekommen, in dem er mir verkündet, dass ihr euch verlobt habt? Ist das wahr? Ich bin echt sauer, dass er vorher nicht wie es sich gehört beim Pater Familias, oder bei mir, der ich immerhin Dein Bruder bin, um Deine Hand angehalten hat. Er erweist unserer Familie eine grosse Respektlosigkeit, indem er sich so über die Gepflogenheiten hinwegsetzt. Mir scheint, Diesem Postangestellten ist sein Nomen gentile zu Kopf gestiegen. Willst Du den wirklich heiraten???
    Was kann er Dir schon bieten ausser einem Namen, der nicht sein Verdienst ist? Und gedient hat er auch nicht, oder? Ein echter Römer sollte gedient haben.


    Seiana, Du bist doch eine feinsinnige, kluge, gebildete, kultivierte Frau, was findest Du nur an so einem Mann ohne Manieren? Entschuldige bitte, dass ich das jetzt frage, aber ich muss das fragen, denn ich verstehe nicht, dass Du Dich so überstürzt in diese Verbindung begibst... Bist Du etwa schwanger von ihm?
    Ich stehe zu Dir Seiana, was auch passiert, das sollst Du wissen.


    Dein Faustus




    Sim-Off:

    ist überwiesen, vielen Dank :)