Beiträge von Faustus Decimus Serapio

    Zitat

    Original von Hannibal


    "Mmmmhhh...." Was auch immer auf dieser Welt mich gerade ausser Hannibal beschäftigt haben mochte, es verflüchtigte sich in einem Hauch, einem seligen Aufseufzen, als dieser langersehnte Genuss mir endlich wieder zuteil wurde. Ein feines Zittern durchlief mich, die Härchen auf meinen Armen richteten sich auf, und unwillkürlich schloss ich die Augen und lehnte den Kopf zurück, gegen den rissigen Mörtel der Mauer in der Gasse, in die ich mich bereitwillig hatte verschleppen lassen. Schattig war es hier, und Unrat lag auf dem Boden herum, doch das störte mich gar nicht, Hauptsache wir waren alleine, und sowieso schwebte ich weltentrückt inmitten meines ganz persönlichen inneren Rosengartens, wo Knospe um Knospe zur Blüte aufbrach, ihre zarten Blätter entfaltete, die in einem Reigen leuchtender, berauschender Rottöne erstrahlten, während laue Winde mich umfächelten, Lerchen trällerten, und linde Düfte mir in sinnenbetörend in die Nase stiegen..... (Ähm. Ja. Ich war eben verliebt.)
    "Mmmh..." In vollen Zügen genoss ich die sachten Berührungen, das Kitzeln an meinem Ohr, die Schauer die mich durchliefen. "...meum savium..." hauchte ich mit bebenden Lippen "...Hannibal....ich habe mich so nach Dir VERZEHRT! Die GANZE Zeit!"
    (Das meinte ich wirklich so, also war es nicht gelogen, auch wenn es womöglich nicht hundertprozentig der Wahrheit entsprach. Aber jeder andere war gerade einfach vergessen.)
    Ich schlang einen Arm um Hannibals Taille und den anderen um seine Schulter, und zog ihn näher heran, drückte ihn sanft an mich, spürte seinen warmen Körper.
    "Ja also eigentlich..." - ich öffnete die Augen, als seine Zähne mein Ohrläppchen fasten und lachte leise auf - "...eigentlich muss ich ja gleich wieder zurück... wir haben nämlich keinen Ausgang..."
    Diese Augen! Da lag so etwa unberechenbares, fast schon düsteres darin... darauf stand ich immer schon besonders bei ihm, ich kann gar nicht erklären woher das kommt. Hypnotisch geradezu, diese Augen...
    "...eigentlich..."
    Meine Hände strichen ihm über den Rücken, zwischen den Schulterblättern entlang, wanderten dann streichelnd hinab, über seine Hüften und über den Hintern. Seine Lippen hatte ich viel zu kurz nur gespürt! Ich suchte sie mit meinen. Es war eine leichte trockene Berührung als sie sich auf sie legten. Mit der Zunge tastete ich mich vor, spielte neckend, bahnte mir langsam den Weg, bis sie seine Zunge traf um sich mit ihr auszutauschen, zu tändeln, sich zu umschlingen. Wundervoll, unvergleichlich, absolut schwindelerregend... - gut dass ich die Wand im Rücken und damit einen festen Halt hatte.

    Die heiligen Hallen der Militärakademie! Die Kaderschmiede des Imperiums! Hier wurde Exzellent und Elite geschaffen! Mit einem andächtigen Schaudern setzte ich den Fuss über die Schwelle, über die einstmals bestimmt auch meine glorreichen Onkel geschritten waren, noch bevor sie so glorreich geworden waren...
    Das Officium, um sich anzumelden, war nicht schwer zu finden. Ich pochte an der Türe, und trat, nachdem ich ein 'Intra' gehört hatte, hinein.
    "Salve, guten Abend!" sprach ich enthusiastisch den Mann hinterm Schreibtisch an, "Ich bin Decimus Serapio, Tesserarius in der Prima, und ich würde mich gerne hier einschreiben!"
    Aus meiner Gürteltasche beförderte ich das sorgfältig verwahrte, noch immer versiegelte Schreiben des Praefectus hervor und präsentierte es nicht ohne Stolz.
    "Ich habe auch eine Empfehlung meines Praefectus, falls das nötig ist. Könnte ich gleich die erste Prüfung machen, wäre das möglich bitte? Ich habe nämlich nicht viel Zeit, die Vexillatio, mit der ich hier bin, wird wahrscheinlich nicht lange bleiben. - Wir haben die Asche unseres gefallenen Imperators hierher nach Rom gebracht, in das Pantheon.", erklärte ich noch, wobei sich wieder ein angemessener Schatten von Trauer über meine Miene legte.



    AN DEN KOMMANDEUR DER ACADEMIA MILITARIS ULPIA DIVINA SPURIUS PURGITIUS MACER


    Lucius Artorius Avitus grüßt den ehrenwerten Senator Purgitius Macer.


    Der dieses Schreiben vorlegende tesserarius, Faustus Decimus Serapio, wird von mir als seinem vorgesetzten Offizier hiermit als Anwärter auf das Examen Primum empfohlen.


    Decimus Serapio stammt aus einer ehrbaren Familie, gehört dem Ordo Equester an und hat sich stets als überaus tapferer und pflichtbewusster Miles im Dienste Roms und des Kaisers bewährt. Seine Herkunft und seine Verdienste um Rom und Kaiser insbesondere während des Parthien-Feldzuges - die silbernen Armillae sollen hier nicht unerwähnt bleiben - lassen den Miles als vielversprechenden Kandidaten erscheinen.


    Vale bene.


    Lucius Artorius Avitus
    Praefectus Castrorum
    -
    Legio I Traiana Pia Fidelis
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    RAVENNA ANTE DIEM V ID MAR DCCCLVIII A.U.C.

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus


    Ausgezeichnet, ausgezeichnet. :D Ich verbiss mir ein Grinsen bei der Bemerkung des Artoriers an seinen Scriba, der wohl eine lyrische Ader hatte, was ich im übrigen sympathisch fand, und versuchte unauffällig, auch mal auf das Papyrus zu schielen. Was da stand interessierte mich freilich sehr, aber schon hatte der Praefectus es signiert, mit einem schönen roten Siegel versehen, und somit meinem neugierigen Blick entzogen. Andächtig nahm ich das Schreiben entgegen.
    "Jawohl Praefectus! Vielen Dank Praefectus!"
    Jetzt musste ich aber wirklich unbedingt bestehen, sonst würde ich mich nie wieder in die Castra zurücktrauen... mein Leben wäre verpfuscht und ich würde als langhaariger Vagabund enden, der an irgendeinem südlichen Strand den Touristen selbstbemalte Tücher anzudrehen versucht, von morgens bis abends, nur um sich seine kärgliche tägliche Dosis Hanfprodukte leisten zu können... Eine erschreckende Vision, der ich es nicht erlauben würde Wirklichkeit zu werden!
    Er entliess mich dann, ich salutierte noch einmal stramm, nickte auch dem Scriba dankbar zu, machte mit einem "Vale Praefectus!" auf dem Absatz kehrt und trat ab. Wie einen kostbaren Schatz hielt ich das Schreiben in den Händen. Ich befühlte das glatte Siegelwachs, das noch ein bisschen warm war, und erfreute mich an der faserigen, bei der Berührung ganz leicht knisternden Oberfläche dieses Dokumentes, während ich zurück zu der stickigen Lagerhalle ging, in der wir Quartier bezogen hatten.

    Klack, klack machten meine genagelten Sohlen, als ich schnellen Schrittes, mit wehender Paenula, die Strasse entlang kam. Die Sonne stand schon sehr tief, ein paar letzte blasse Strahlen fielen noch auf das Pflaster, und mein Schatten eilte mir langezogen voraus. Die Erinnerung daran, wie ich das letzte mal hier entlanggegangen war, an dieser Ecke, an jenem Baum, stand mir lebhaft vor Augen. Frühmorgens war es gewesen, und ich hatte mich einfach davongestohlen ohne auf Wiedersehen zu sagen, war nach Mantua gegangen, zur Prima und in den Krieg, in dem verzweifelten Versuch mein Leben in den Griff zu bekommen... Es hatte funktioniert. Und jetzt war ich wieder zurück, für ganz kurz nur, aber lebend wohlgemerkt, was mehr war als eine Vielzahl der Soldaten, die in diesen Krieg gegangen waren, von sich behaupten konnten...
    Nachdenklich blickte ich auf das Haus meiner Familie, dann lief ich mit grossen Schritten darauf zu, übersprang zwei Stufen, und langte vor der Porta an. Ob noch immer der alte Marcus die Tür hütete? Ob er mich überhaupt noch erkennen würde? Ich war jetzt sonnenverbrannt und trainiert, und hatte, fand ich, nicht mehr sehr viel Ähnlichkeit mit dem opiumgezeichneten Jüngling der ich damals gewesen war. Ich klopfte kräftig, trat dann einen Schritt zurück, und wartete, ganz aufgeregt meine liebe Familie endlich wiederzusehen.

    Im Kielwasser des Sklaven, der mich an der Porta empfangen hatte, trat ich in das Atrium. Und jetzt kam ich mir doch ein wenig abgeschabt vor.... inmitten dieser ganzen Pracht. Ich nickte und setzte mich, sah mich dann neugierig um. Der Herr des Hauses sollte ja märchenhaft reich sein, hatte ich gehört, und dazu mächtig skandalumwittert. Jedenfalls lebte Lucilla hier nicht gerade im Elend.
    Ich strich meine rote Tunika glatt, die zwar sauber war, aber mittlerweile etwas fadenscheinig, und von der Sonne ganz ausgebleicht, an den Stellen wo sie unter der Rüstung vorgeschaut hatte. Meine Paenula war geflickt, und rasiert war ich auch nicht, da ich ja direkt vom Marsch kam, und sozusagen noch immer in Trauer war. Unruhig stützte ich das Kinn in die Hand, rieb mir über die Schmarre an der Wange, verschränkte dann die Arme, und wartete.

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus


    Eine wahre Ewigkeit lang musterte mich der Praefectus, dann kam der erlösende Befehl, und ich entspannte mich - ein wenig.
    Nur Centurionen? Ich sah schon meine Felle davonschwimmen. Doch der Praefectus erklärte mir ruhig die Sachlage, und er entsprach noch dazu anstandslos meiner Bitte! Ich war fast ein bisschen ungläubig, dass das so einfach ging. "Ausgezeichneter Veteran", das klang auch ziemlich gut. Ich lächelte froh.
    "Vielen Dank Praefectus!"
    Ein Gefallen? Aufmerksam lauschte ich - es gefiel mir, so einen Auftrag direkt vom Praefectus zu bekommen, das fühlte sich richtig bedeutsam an -, es waren aber ein bisschen zu viele Informationen auf einmal. Zum Glück wiederholte er es nochmal.
    "Ja. Ähm. Ja, Praefectus. Ich habe verstanden. Du möchtest, dass sie es präzisieren, damit klar ist ab welchem Rang ganz genau man zugelassen ist."
    Erster Satz, erster Absatz, dritter Abschnitt, Lex Academia militaris...
    Ich glaubte schon, mir das merken zu können, wollte aber natürlich nicht widersprechen. Ausserdem, weiss man ja nie. Dankend nahm ich die Tafel entgegen, und ritzte mit dem Stylus in das Wachs
    1.S, 1.A, 3.A, LAM, UO präz.
    "Jawohl Praefectus, das werde ich tun, ich werde mein Bestes geben!", gelobte ich dem zu meinem Idol Auserkorenen mit leuchtenden Augen.

    Oh je, jetzt bekam ich echt Sorge Lucilla könnte ausgeflogen sein, irgendwo in der Stadt mit irgendwelchen Freundinnen auf irgendeiner mondänen Soirée, und ich würde sie verpassen. Dabei hatte ich doch so schrecklich wenig Zeit!
    "Ja, natürlich. Danke."
    Ich folgte der Aufforderung - so einen zuvorkommenden Umgangston war ich wirklich nicht mehr gewöhnt - und trat ein. Vorsichtig setzte ich die Füsse, denn meine Caligae waren abgelaufen, und rutschig auf dem glatten Boden. Wie Lucillas Angetrauter so war, das interessierte mich natürlich auch sehr. Unwillkürlich reckte ich den Kopf ein bisschen, und hielt Ausschau, so als könnte meine Tante mir gleich aus der nächsten Ecke entgegenspringen....
    Ganz schön schick war das hier.

    Wenn das ganze nicht so eine verquere Situation gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich laut herausgelacht, bei Sparsus' Kommentar auf meine besorgte Geste hin. So verbarg ich mein Grinsen hinter einen strengen Grimasse, und rollte kurz komisch mit dem Augen, so nach dem Motto Ach Junge, was tust du mir an.
    Der Centurio schien es aufgegeben zu haben, Sparsus noch umzustimmen. Mist... Er stimmte zu auf meine Frage, sah mich aber seltsam an dabei. Wirklich besser ich ging jetzt, bevor ich mich vollends blosstellte. Ich schob die leere Schale ein Stück zurück, trank noch den letzten Schluck und erhob mich. Die beiden waren beschäftigt mit den Modalitäten der Versetzung, also sagte ich nichts mehr, warf Sparsus nur noch einen weiteren resigniert-wehleidigen Blick zu - das Kreuzverhör würde später noch kommen - und neigte, mich verabschiedend, kurz den Kopf vor dem Centurio.
    Dann wandte ich mich ab, blickte über die Schulter zu Hannibal - nicht kokett, dafür war ich gerade zu bedrückt, sondern nur um zu sehen ob er auch mitkam - und verliess den Tisch. Vorbei an einigen Männern, an denen Seefahrt und Suff ihre Spuren hinterlassen hatten, trat ich hinaus aus dem Schankraum. Wieder erstreckte sich der Hafen vor mir, immer noch voller Menschen, auch wenn der Grossteil der Soldaten mittlerweile von der Bildfläche verschwunden war. Gerade glitt eine Liburne vorüber - die Ruder hoben und senkten sich im Gleichklang - und nahm Kurs auf die Hafenausfahrt. Ich seufzte. Es war gut dass der Krieg vorbei war. Aber es brachte auch Veränderung.

    Hannibal lehnte sich ganz schön weit aus dem Fenster. Ich lauschte ihm, völlig verzückt von seinen Worten, jedoch zunehmend nervös wegen dem Centurio, der ja nun auch nicht gerade von gestern war! Ein Liebling... - die Spannung stieg - Fortunas - Puh! Ich lächelte erleichtert und nickte. Das war allerdings wahr, jedenfalls war ich mir da schon immer ziemlich sicher. Mir passieren ständig alle möglichen Widrigkeiten, aber letztendlich zieht die Göttin meinen Kopf doch immer irgendwie aus der Schlinge... fast immer jedenfalls.
    Die unverfänglichen Themen handelte Hannibal schnell ab. Mir war, als ob er nicht so wirklich gerne von sich sprach, aber das war früher ja nicht anders gewesen. Es war jedenfalls gut zu hören dass die Leute in Rom nicht uns von der Prima die Schuld gaben, oder so. (Wenn, dann musste man die Schuld selbstverständlich und ohne Zweifel bei den Praetorianern suchen, schliesslich waren die die Leibgarde.) Ich trank meinen Wein, streichelte mit den Zehen heimlich Hannibals Wade, und genoss trotz allem dieses kleine Versteckspiel.


    Zitat

    Original von Hannibal
    "Es gibt sogar ganz bestimmte Helden, die in Rom erwartet werden. Einen ganz bestimmten Held..." Den Hannibal mit seinen Augen nicht losließ. "Der noch gefeiert werden sollte." Lasziv war das Lächeln, das den Worten folgte. Mit einem Seitenblick auf seinen Herrn wechselte Hannibal in ein altes, archaisches, klassisches Griechisch, das sein Herr ganz sicherlich nicht verstehen würde. "Faustus, schöner Faustus, unerbittlich sind die Helden im Kriege, eisern gegen die Versuchungen, aber heillos ausgeliefert ist selbst der größte Held dem Cupido!" Hannibal lächelte verschlagen, denn das sollte erst der Auftakt werden. Aber wie, oh ihr Musen, kann schon ein Mann mit solchen Worten warm werden, wenn er gestört wurde?


    "Ein Held... Wer könnte wohl damit gemeint sein?", flirtete ich zurück, und schenkte Hannibal im Gegenzug mein schönstes Unschuld-vom-Lande- Lächeln, "Helden sind masslos."
    Das schmeichelte mir jetzt ja schon. Auf einmal wechselte er ins Griechische, und hach, die Klänge umschmeichelten mein graecophiles Herz, wenn ich es auch, muss ich zugeben, nicht zur Gänze verstand, da es ein sehr altertümliches war. Aber den Sinn verstand ich wohl, und die Melodie der Sprache tat ihr übriges. Ich lächelte verklärt, schlug die Augen nieder, und war vollkommen hingerissen.
    Es war wohl ganz gut, dass das der Moment war, in dem Naevius und die kleine Bestie auf den Plan traten, so konnte ich wieder ein bisschen einen klareren Kopf bekommen. Ein Glück dass der Centurio im Griechischen nicht so firm war... Wenn das mal gutgeht.


    Das Kätzchen wollte nicht gestreichelt werden. Schnell zog ich die Finger zurück, als es nach mir schnappte. Das Kätzchen war ein Löwe? Oh. Staunend betrachtete ich das kleine Wesen, das einmal eine gewaltige Bestie werden sollte. Da war mir Drusilla doch lieber, und ich konnte gar nicht verstehen, warum der Centurio bei ihrer Erwähnung so abfällig schnaubte. Wenn der Löwe mal nicht Deinen Sohn frisst, Centurio wollte ich schon zur Antwort geben, verkniff es mir aber gerade noch. Patrizier sind nun mal exzentrisch. Selbst mein Centurio, der so bodenständig und zugänglich wirkte, hatte offenbar solch eine Seite an sich, da hielt ich lieber den Mund bevor ich mich in die Nesseln setzte. Statt dessen widmete ich mich lieber noch meinem Eintopf, kratzte die Schale leer und spülte wieder mit etwas Wein nach.
    "Über dem Tisch" versuchte ich jetzt wirklich mich zu benehmen, und Hannibal nicht zu viel offensichtliche Aufmerksamkeit zu schenken, aber unter dem Tisch, da erforschte mein Fuss unbeirrt weiter das feindliche Territorium. Gerade erspürten meine Zehen den Saum einer Tunika und lüfteten ihn ein klein wenig, glitten dann draufgängerisch weiter entlang an diesen wohlgeformten Schenkeln... - als mich auf einmal ein Klaps am Hinterkopf traf, und ich mich vor Schreck erst mal kräftig verschluckte. Ich hustete, wurde rot bis zu den Haarwurzeln, zog hastig den Fuss zurück, und schlüpfte wieder in die Sandale. Schuhe anziehen , pah, wie konnte Sparsus mich nur so blosstellen!


    Überhaupt war ich auf Sparsus schlecht zu sprechen. Der Blick den ich ihm zuwarf, nachdem ich wieder Luft bekam, war mehr als vorwurfsvoll. Ich war traurig weil er sich versetzen lassen wollte, und zudem böse dass er zu mir kein Sterbenswörtchen darüber verloren hatte, während er diese Entscheidung getroffen hatte. Und so wie er auf die Fragen des Centurios antwortete, schien er ja wirklich ganz festentschlossen zu sein. Ich rückte meinen Stuhl ein Stück zurück, und betrachtete Sparsus, während er Rede und Antwort stand. Aber Warum, das sagte er nicht.... Wollte er's wegen dem Centurio nicht sagen? Oder wegen mir? - Überhaupt schien ihm das ganze nicht gerade leichtzufallen. Bestimmt hatte er einen guten Grund, sagte ich mir, aber ich konnte mir gerade überhaupt nicht vorstellen welchen...
    Die Schilderung des Centurios über Germanien klang fürchterlich, ungefähr genauso wie ich mir diese Provinz auch vorstellte. Vielleicht schreckte es Sparsus ja ab?! Nein, irgendwie sah er nicht so aus. Ich konnte gar nicht hinsehen, wie er wieder anfing an seiner Verletzung rumzukratzen - die hatte er schon so lange, und auf diese Weise würde die niemals richtig zugehen! Auf einmal war es mir einfach zuviel. Aus einem Impuls heraus beugte ich mich vor, ohne nachzudenken, und umschloss seine Finger, die die Wunde immer wieder aufrührten, kurz mit der Hand, mit sanftem Druck, um sie von ihren zerstörerischen Tun abzuhalten.
    "Nicht", sagte ich leise, "das heilt ja sonst nie."
    Im nächsten Moment schon überkam mich Verlegenheit, und ich beugte mich schnell wieder zurück. So nett wir hier zusammensassen, er war mein Vorgesetzter, da machte man sowas einfach nicht. Am ende glaubte er noch ich wolle mich an ihn ranmachen, oder Hannibal glaubte das. Ausserdem verstand ich einfach nicht was hier vor sich ging.
    "Entschuldigung, Optio.", sagte ich steif. "Centurio, Optio, möchtet ihr eventuell lieber unter vier Augen sprechen?"

    "Salve!", erwiderte ich, und hielt der Musterung des Türhüters selbstbewusst stand. Ich war zwar nicht gerade herausgeputzt, in den Sachen die schon viel mitgemacht hatten, aber das war militärische Schlichtheit, oder auch ehrlich erworbene Patina.
    Nordisch sah der Mann aus, passte irgendwie zum Namen der Gens. Ein grimmiges Gesicht, aber höflich.
    "Ich würde gerne Decima Lucilla besuchen. Ich bin Decimus Serapio, ihr Neffe."
    Meine Vorfreude wuchs, und hoffnungsfroh fragte ich noch:
    "Sie wohnt doch jetzt hier, oder? Ist sie da?"

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Soll reinkommen..."


    Die Wachen liessen mich durch, und ich trat in die Höhle des Löwen. Die Strenge, die um den Praefectus herum zu spüren war, wollte mich aber schon gleich wieder beirren, mir war als hätte ich einen schlechten Moment erwischt. So wie im Vorfeld eines Gewitters, man kann es an nichts genau festmachen, aber etwas liegt in der Luft. Ich nahm natürlich gleich Haltung an, kerzengerade, und salutierte zackig.
    "Ave Praefectus. Ich bin gekommen um eine Bitte an Dich zu richten. Und zwar würde ich mich sehr gerne an der Academia Militaris einschreiben, in Rom, um mein Wissen zu mehren. Wofür ich, so habe ich gehört, Deine Zustimmung bräuchte, und Deine Empfehlung."
    Ein nervöses Kribbeln lief mir über den Nacken, und meine alte Furcht vor dem Damoklesschwert regte sich wieder, in dem Winkel, in dem ich sie vor einiger Zeit verstaut hatte. Hoffentlich stimmte das überhaupt, was ich glaubte - ich hatte mich ja bloss bei dem Kameraden umgehört - und ich störte ihn jetzt nicht umsonst.
    "Und um diese möchte ich Dich bitten, Praefectus.", schloss ich, und kurz huschte mein Blick fragend zu ihm, bevor ich die Augen wieder geradeaus richtete.

    Endlich wieder in Rom. Vom Marsfeld her kommend, liess ich mich durch die Strassen treiben, und atmete Heimatluft. Wenn ich auch aus der Provinz stamme, Roma ist es doch die mich unweigerlich anzieht, mit all ihrem Glanz und ihrem Elend zugleich, die mich immer noch lockt wie keine andere, obwohl sie mir schon so übel mitgespielt hat. Aber irgendwie schien es mir als habe die Stadt sich verändert. Was genau es war, konnte ich nicht sagen. So eine gewisse Anspannung vielleicht, die in den Menschen spürbar war, die Angst vor der Ungewissheit, die allgemeine Unruhe in dieser Zeit zwischen den Kaisern. Vielleicht lag es auch daran, dass die Leute mich anders ansahen als früher, denn auch ohne Cingulum militare und die anderen Insignien war meine Erscheinung durch Caligae, Militärmantel und ich denke auch mal durch den Habitus, den ich mir angeeignet hatte, unverkennbar soldatisch. Es war seltsam, so ungedeckt durch die Strassen zu gehen. Ich fühlte mich irgendwie nackt ohne Rüstung und Schild, und ertappte mich dabei wie ich nervös die Hauseingänge in Hinsicht auf mögliche Hinterhalte musterte, und die Dächer nach der Möglichkeit für Schützen, um sich dort zu postieren... So ein Blödsinn, echt. Komm mal wieder runter, Faustus, sagte ich mir, und beschleunigte meine Schritte.
    Tante Lucilla wollte ich als erste in die Arme schliessen. Meine Beine hatten mich zuerst ganz automatisch in Richtung Esquilin getragen, und ich war schon halb übers Forum, als mir auffiel, dass Lucilla inzwischen ja gar nicht mehr in der Casa Decima wohnte. Wo in aller Welt mochten die Germanicer hausen? Ich erkundigte mich an einem Weinausschank - es war toll, sich wieder ganz normal auf Latein verständigen zu könne - und wurde in Richtung Marcellustheater gewiesen. Woher, wohin, hiess es dann auch, und ich erzählte, dass wir die Asche des Kaisers zum Pantheon gebracht hatte, worauf ein guter Teil der Gäste sich gleich aufmachte, um das mit eigene Augen zu sehen. Viel würden sie aber kaum zu Gesicht bekommen, dachte ich mir, und marschierte weiter, Richtung Tiber. Vor dem Theater des Marcellus blieb ich stehen, legte den Kopf zurück, und betrachtete die schöne Fassade. Wie hatte dieses Gebäude früher doch meine Phantasie beflügelt! Nichts hatte ich lieber gewollt, als dort einmal auf der Bühne zu stehen! Oder meine eigenen Verse dort deklamiert zu hören! Aber zu mehr als ein paar Hinterhof-Dramen oder schlüpfrigen Satiren hatte ich es als Mime nicht gebracht, und als Poet - ach, reden wir gar nicht davon. Ich war als Soldat tatsächlich besser beraten.
    Der Beschreibung folgend fand ich dann bald die gesuchte Casa - das Anwesen sollte ich wohl besser sagen. Ich fasste den Türklopfer, und pochte zweimal beherzt. Ob sie da war? Ob es ihr gut ging? Ich verschränkte die Arme auf dem Rücken um nicht ungeduldig herumzuzappeln, und richtete den Blick erwartungsvoll gen Türe.

    Es wurde Abend. Die Sterne funkelten am Himmel, die Soldaten zogen sich murrend in die engen Unterkünfte zurück, und ich kam gerade von der ersten Wachkontrolle. Ich lenkte meine Schritte zur Unterkunft des Praefectus Artorius Avitus, denn ich hatte da noch etwas auf dem Herzen. Durch einen Spalt drang Licht, das war schon mal gut.
    Mehr als nein sagen kann er nicht, dachte ich mir, rückte mein Cingulum zurecht, zog die Tunika glatt, fuhr mir mit den Fingern durch die Haare und atmete einmal ganz tief ein. Auf, Faustus!
    Gerade verliess ein Scriba die Unterkunft, ich kreuzte seinen Weg; dann wandte ich mich an die Wachen vor dem Eingang.
    "Salvete, guten Abend. Tesserarius Decimus Serapio. Ich würde gerne kurz beim Praefectus vorsprechen."

    Als wir in Parthia gewesen waren, da hatte ich mir oft ausgemalt, wie es sein würde, wenn wir siegreich heimkehrten. Wie wir dann im Triumphzug durch die Strassen von Rom marschieren würden - bejubelt und bewundert. Als jetzt, am Ende des Weges, die Stadt Rom vor uns auftauchte, war natürlich alles ganz anders. Die Menschen liefen uns entgegen, aber nicht um zu jubeln, sondern um einen Blick auf die Urne mit der Asche des Imperators zu werfen. Ich gehörte heute zu der Gruppe, die sie trug, auf einem reichgeschmückten Gestell, hinter den fusslahmen Priestern, in der Mitte unseres schweigenden Zuges. Ein Trauerzug, kein Triumphzug. Wir hatten nicht viel gesprochen in den Tagen des Marsches von Ravenna hierher. Unsere bedrückten Mienen und unrasierten Gesichter sprachen von Trauer. Selbst das Wetter war trübe und bedeckt gewesen, mit Regen und stürmischem Wind, der wild an unseren Zelten gerüttelt hatte. Ich hatte oft vom Krieg geträumt, in den letzten Nächten, und manchmal verfolgte mich das auch bis in den Tag hinein, richtig zermürbend. Ehrenvoll war es natürlich, bei diesem letzten Geleit dabeizusein, aber furchtbar trübsinnig.

    Wir erreichten das Marsfeld, und selbst Rom, das ewige Rom, kam mir in dieser Stimmung in der ich war, irgendwie trist vor. Wie schief die Häuser sich drängten, zwischen den Hügeln, wie die engen Strassen sich krümmten, wie schmutziggrau der Rauch der vielen Feuer über der Stadt hing. Antiochia mit seinen Gärten war schöner, Edessa, mit dem klaren Muster seiner Strassen, harmonischer, und - Halt, wie konnte ich nur so so was treuloses denken! Ich liebte doch Rom, diesen sumpfigen Pfuhl, dieses aus den Nähten geplatzte Dorf, und ausserdem war meine Familie hier.
    Die Urne sollte also in das Pantheon. Ich noch nie in diesem immensen Tempelbau gewesen, und als wir durch den säulenreichen Pronaos hindurchschritten, dachte ich zuerst, das sei schon der ganze Tempel! Die Caligae klackten, und waren rutschig auf dem glattpolierten Steinboden. Einer der Kameraden wäre beinahe gestrauchelt, aber er fing sich gleich wieder, zum Glück, das wäre wirklich eine Katastrophe gewesen. Erst als wir in die Cella kamen, wurde mir klar, wie gross dieses Gebäude wirklich war. Überwältigt legte ich den Kopf in den Nacken, und sah hinauf zu der Kuppel, die sich, anscheinend jeder Schwerkraft trotzend, über unseren Köpfen wölbte. Durch die kreisrunde Öffnung weit dort oben fiel das Licht herein, und fiel auf die Urne, als wir sie nach den Anweisungen der Priester absetzten. Wir liessen die Tragegriffe los und traten zurück. Dieses Bild der Urne, fast verloren in der Weite der Cella, und wie liebkost vom letzten Licht des Tages, prägte sich mir auf eine sehr eindringliche Weise ein. Immerhin hatten wir die Asche sicher nach Rom gebracht. Dann wurde sie von den Priestern umringt, und wir Soldaten verliessen wieder den Tempel.


    Die banale Arbeit das Lager zu errichten, war fast angenehm. Die gewohnten Handgriffe lenkten mich jedenfalls ein Stück weit von meiner Niedergeschlagenheit ab. Ich schlug Häringe in den Boden, organisierte Feuerholz, und fragte mich gerade, ob wir hier an diesem ungewöhnlichen Lagerplatz wohl auf das Schanzen verzichten würden - käme wahrscheinlich nicht so gut, ein Vallum mitten auf dem Marsfeld - als der Centurio das erlösende Wort verkündete. Ausgang! Davon wollte ich keinen einzigen Augenblick verschwenden.
    Lorica und Gladius liess ich natürlich zurück, und ebenso das Cingulum militare. Ich klatschte mir Wasser ins Gesicht, wechselte die Tunika gegen meine andere Tunika, und legte mir die Paenula über, so dass sie den Pugio gut verdeckte. Den Leinensack, vollgestopft mit meinen Mitbringseln, warf ich mir über die Schulter. Schnell noch abgemeldet, und schon war ich wie der Blitz aus dem Lager verschwunden, verliess das Marsfeld und tauchte, wie ein Fisch ins Wasser, hinein in das vertraute Gewirr der Häuser und Gassen. Rom hatte mich wieder, jedenfalls für kurze Zeit.

    Eine Schale mit wohlduftendem Eintopf schob sich vor mich, roter Wein plätscherte in einem eleganten Bogen in meinen Becher... Dies alles kam mir vor wie der Gipfel der Zivilisation. Überhaupt, wie war es schön wieder mal auf einem Stuhl an einem Tisch zu sitzen, beim Essen! Der pure Luxus.
    "Danke sehr! Aber hast Du denn keinen Hunger?"
    Ich griff schon nach dem Löffel - der Instinkt schnell zuzugreifen, wenn es etwas gab, war mir wirklich ins Blut übergegangen - ohne mir noch ein höfliches Zögern abzuringen. Der Eintopf roch wirklich gut. Ich führte den ersten Bissen zum Mund, stockte allerdings auf halbem Wege. Das war ein echtes Déjà vu! Hannibal schmunzelte so verschmitzt, hinter seinem Becher, und ich grinste verschwörerisch zurück, fast schon erwartend, dass im nächsten Moment ein Kalb von einem Hund herbeispringen und den Wein vom Tisch wedeln würde...
    Dieses Unglück blieb aber zum Glück aus, und ich konnte ungestört weiter essen, was ich auch mit gutem Appetit tat. Hannibal liess mich nicht aus den Augen. Was für Augen! Dieses tiefe Braun, golden wenn ein Sonnenstrahl sich darin fing. Ich spürte seinen Blick geradezu körperlich, oh ja, und hätte mir gerade nichts mehr gewünscht als ein wenig mit ihm alleine zu sein. Mit dem Handrücken wischte ich mir den Mund ab, trank einen tiefen Zug aus dem Becher, und erwiderte den Blick brauner Augen ebenso unverwandt und unter leicht gesenkten Wimpern, mit meinen blauen. Schwer, wirklich schwer, jetzt irgendwie unverfängliche Konversation zu machen. Aber notwendig. Der Centurio sollte doch nichts mitkriegen, auch wenn er von dem Brief, in den er sich wieder vertieft hatte, schon ziemlich abgelenkt schien. Verdammt, warum musste Sparsus bloss auf so eine Idee kommen!


    Über meine Briefe hatte Hannibal sich also gefreut... Gefreut. Ich nickte einfach. Hm... sagte er das jetzt nur damit es harmlos klang, oder... Immerhin hatte ich ihm im Überschwang, (und in der Angst vielleicht niemals wieder zurückzukommen - und die sichere Entfernung spielte bestimmt auch eine Rolle) ihm ein paar Dinge gesagt, die ich sonst ganz sicher für mich behalten hätte. Wenn ich so recht darüber nachdachte, hatte ich ihm mein Herz praktisch auf einem Silbertablett serviert. Ob das, rein strategisch gesehen, so klug gewesen war?
    Schön kühl bleiben jetzt, sagte ich mir streng, Ruhig Blut, ein bisschen poetische Übertreibung ist doch immer drin, er soll bloss nicht glauben dass er mich in der Hand hat!
    "Mhm, ja, kann man schon so sagen. Das Militär hat sozusagen meinen Ehrgeiz geweckt", gab ich im Plauderton zur Antwort, lehnte mich zurück, und legte lässig einen Arm über die nächste Stuhllehne. Ein weiterer Schluck Wein fand den Weg meine Kehle hinab, dann leckte ich mir beiläufig aufreizend die letzten Tropfen von den Lippen.
    "Und immerhin hab ich den Feldzug überlebt, obwohl mir anfangs von verschiedenen Seiten ein schneller Tod prophezeit wurde. Ich nehme das einfach mal als ein Zeichen", meinte ich leichthin, wieder fröhlich grinsend dabei. Ja der Krieg, was für ein witziges Thema... irgendwie konnte ich bloss entweder oberflächlich darüber spassen, oder in Trauer verfallen, oder beides auf einmal, normal darüber reden ging gar nicht.
    "Wie gehts Dir so? Kommst Du gerade aus Rom?"
    Harmlose Fragen, genau richtig.
    "Wie steht es eigentlich in der Stadt, gibt es Unruhen, oder Leute die den Thron an sich zu reissen versucht haben? Und was sagt man so über uns, die Prima, ich meine, sind wir Helden" - ich verzog ansatzweise das Gesicht, um meine ironische Distanz kundzutun - "oder will man uns dezimieren weil wir ohne Kaiser zurückkommen?"
    Das alles interessierte mich natürlich gewaltig. Aber gerade doch längst nicht so sehr, wie die Frage, ob ich Hannibal heute noch küssen würde oder nicht.


    Ich beugte mich runter, kratzte mich an einem Mückenstich an der Wade, und löste dabei getarnt einen Riemen an meinen Caligae. Mit einem Schielen zum Centurio vergewisserte ich mich dass seine Aufmerksamkeit gerade nicht auf "unter dem Tisch" fixiert war, dann streifte ich die Sandale ab, und tastete mich mit dem nackten Fuss langsam vor, während ich gelassen weiterass, und natürlich zuhörte.
    Kontakt! Neckisch tippte ich gegen Hannibals Knöchel, fuhr dann, langsam aber dreist, an seiner Wade hinauf. (Mit der Fusspitze, nicht mit der Sohle, denn da hatte ich eine bestimmt fingerdicke Hornschicht) Aber was war das? Ich stutzte. Um den Bart war es ja schon schade! Und jetzt schien es mir gar, als habe er sich auch noch die Beine enthaaren lassen, wie manche vornehme Leute das zu tun pflegen. Ganz glatt waren die. Das fühlte sich bei ihm so fremd an, irgendwie fast..... weiblich! 8o
    Ein Fauchen erklang - ein Fauchen? - und auf einmal trat Naevius auf den Plan. Er blickte gierig auf meinen Eintopf, aber sein Erscheinen war ein Glück, sonst hätte bestimmt ich wieder rennen müssen, um den Auftrag des Centurios auszuführen. Und ich wollte gerade ganz unbedingt hierbleiben.
    Aus dem Korb erhob sich, wie die Schlange aus dem Korb des Beschwörers, das Köpfchen eines kleinen sandfarbenen, und ziemlich rundohrigen Kätzchens. Ich hatte gar nicht gewusst dass der Centurio ein Katzenliebhaber war! Es schien ein weitverbreiteter Spleen in der Prima zu sein.
    "Na Du!", säuselte ich, hingerissen von den Knopfaugen und dem flauschigen Fell, und näherte meine Hand dem Tierchen, aber vorsichtig um es nicht zu erschrecken und um keine gewischt zu bekommen, "Du bist ja eine niedliche Mietzekatze! - Gibt das Gesellschaft für Drusilla, Centurio?"

    Zitat

    Original von Hannibal
    "Faustus!", grüßte Hannibal den verwirrten Faustus. "Du siehst gut aus!" Hannibal konnte es natürlich nicht unterlassen, nochmal mit den Augen an Faustus hoch und runter zu wandern. "Setze Dich doch zu uns.", meinte Hannibal und deutete, ohne die Augen von Faustus abzuwenden, auf einen Stuhl an dem Tisch. Nur kurz unterbrach Hannibal den Blickkontakt, um sich fragend an Aristides zu wenden. "Er darf doch sicherlich...oder?" Zierten Hannibals Augen nicht ein seltsamer Ausdruck und ein zweideutiger Glanz? Als er die Selbigen wieder auf Faustus richtete und ihn nicht aus den Augen ließ?


    "Du auch.", erwiderte ich leise, und spürte so ein Kribbeln in der Magengrube, das immer stärker wurde, bis mein ganzer Körper, von Kopf bis Fuss, bis zum Bersten von Freude erfüllt war, die für Verwirrung gar keinen Platz mehr liess. Hannibal! Mein Erastes! Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, vorsichtig zuerst, wurde dann immer breiter, bis ich ihn anstrahlte, mit freudefunkelnden Augen. Am liebsten wäre ich ihm natürlich stürmisch um den Hals gefallen, aber zum einen war da ein Tisch zwischen uns, zum anderen... ach ja, der Centurio. Der war ja auch noch da. Der sagte auch gerade irgendwas... So langsam nahm die Welt wieder festere Form um mich herum an, obwohl ich den Blick noch immer nicht von Hannibal lösen konnte.
    Ob wir uns kannten, wollten der Centurio wissen, mit einem seltsamen Unterton in der Stimme, und da erst fiel der Bann ein Stückweit von mir ab. Bona Dea, wie sah das denn aus, wenn ich hier in der Taberna stand, ihn ignorierte und dafür seinen Sklaven mit offenem Mund anstarrte, als wäre er alle sieben Weltwunder auf einmal. (War er ja auch - für mich. Tja die Liebe stellt schon komische Sachen mit einem an.)
    Aber, oh je, der Centurio durfte das natürlich auf keinen Fall erfahren! Bei weitem nicht alle sahen das so locker wie Sparsus. Ich versuchte energisch mich zusammenzureissen und brachte ein:
    "Ja. Aus Rom.", hervor, von dem ich hoffte dass es harmlos genug klang.


    Der Centurio schien das zum Glück auch gerade nicht weiter verfolgen zu wollen. Er steckte die Nase in den Brief, und las leise vor, sehr abgehackt. So wurde meine Neugierde also doch noch gestillt. Aber was musste ich da hören? Versetzung? Wer könnte sich denn freiwillig ins eisige Germanien versetzen lassen wollen, in der Centurie, überlegte ich, und kam im ersten Moment gar nicht auf den Gedanken, das Gesuch könne von Sparsus selbst stammen, bis der Centurio auch noch seinen Namen vorlas. Die lobenden Worte über mich, die freuten mich natürlich in einem Winkel meiner selbst, aber es überwog bei weitem die Bestürzung dass Sparsus gehen würde.
    "Oh.", hauchte ich, und sank auf einen Stuhl.
    "Ja. Er hat es mir gerade vor einer Viertel-Hora selbst in die Hand gedrückt. Ich hatte keine Ahnung..."
    Das war nicht fair! Sich einfach nach Germanien davonzumachen! Nach dem ersten Schrecken wurde ich richtig sauer. Da gewährte mir das Schicksal einen Freund mit dem man zusammen Pferde stehlen konnte, und dann nahm es ihn mir einfach wieder weg!
    So waren meine - natürlich nicht wirklich rationalen - Gedanken in jenem Moment. Ich stemmte die Ellbogen auf den Tisch und starrte, aufgebracht, mit gerunzelter Stirn, auf den Weinkrug vor meiner Nase. Sobald mein Blick aber über den Krug hinauswanderte, erblickte ich wieder Hannibal, und ich konnte, wenn ich in diese wundervollen warmen und zugleich unergründlichen Rehaugen :P hineinsah, einfach nicht gleichzeitig zornig sein....
    Wie eine Fahne oben auf dem Mast, hin und hergerissen von wechselnden Böen, schwankte ich von einem Gefühl zum anderen. Und dann knurrte auch noch mein Magen - völlig unberührt von der Dramatik dieses Momentes, der Banause.

    Kein Ausgang? So ein Mist! Das war wirklich hart, wo doch die Stadt nach der langen Reise in den allerschönsten Farben lockte. Und für all die Angehörigen, die gekommen waren, musste es auch eine arge Enttäuschung sein. Ich würde für die Nachtwache ein paar besonders zuverlässige Männer einteilen müssen. Oder... vielleicht besser ein paar, die gerne mal ein Auge zudrückten? Dann hätte ich nämlich gute Chancen heimlich rauszukommen.... Ich schmunzelte in mich hinein bei dem Gedanken, aber dann entschied ich mich doch dagegen, denn ich wollte nicht, dass unter Sparsus' Kommando irgendwas schieflief.
    Wir bezogen das Quartier, und erleichtert wuchtete ich das Gepäck von meinen Schultern. Fast schon verstohlen übergab mir Sparsus dann eine Botschaft für den Centurio. Ich hätte ja schon gerne gewusst was da drinstand, aber schon hiess es wieder "Age", und was macht da ein guter Soldat? Er sagt "Jawohl Optio" und tritt ab.
    Immerhin kam ich so, auf dienstliche Weise, noch mal ein bisschen raus aus dem Komplex der Classis-Lagerhallen. Forsch marschierte ich Richtung Hafen, unbeschwert ohne Schild und Gepäck, und sog tief die Meeresluft ein. Ich erinnerte mich daran wie ich als verstörter Probatus einmal denselben Weg gegangen war - damals, vor einer gefühlten Ewigkeit. Im Vergleich dazu kam ich mich jetzt wie ein ganz anderer Mensch vor.


    Ausserdem hatte der Brief wirklich meine Neugierde geweckt. Aber mein Pflichtgefühl obsiegte, und ich warf keinen Blick hinein, obwohl ich schon die Versuchung spürte. Ich drängte mich durch die Menge, wehrte noch den ein oder anderen Angriff auf meinen Geldbeutel oder meine Tugend ab, und fand schon nach einem Mal Nachfragen das Wirtshaus.
    "Zu den hüpfenden Nereiden"! Was für ein witziger Name. Ich stellte mir die Seejungfrauen auf dem Schild vor, wie sie sich mit ihren Fischschwänzen busenwogend über die Klippen schnellten, und trat, ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht, in die Taberna. Ein Dunst von Bier und Gekochtem umfing mich, und erinnerte mich daran dass ich ziemlich Hunger hatte, das lag wohl an der Seeluft. Ich löste den Kinnriemen und nahm den Helm vom Kopf, klemmte ihn unter den linken Arm und blickte mich nach dem Centurio um. - Ah, da sass er ja, hinter einem Krug Wein. Das sah doch schon viel besser aus als in Antiochia, und das Bein, das er hochgelegt hatte, war offensichtlich noch dran.
    "Ave Centurio", grüsste ich, führte die Faust zur Brust, und trat dynamischen Schrittes auf ihn zu, beschwingt von der Freude ihn wieder halbwegs wohlauf zu sehen. Es sass noch jemand mit am Tisch, so schräg mit dem Rücken zu mir, auf den ich in dem Augenblick aber gar nicht achtgab.
    "Es ist gut Dich wieder in der Senkrechten zu sehen, Centurio! - Melde dass Überfahrt und Landung der Centurie problemlos vonstatten gegangen sind. Wir haben wie auf der Hinreise Quartier in der Horrea IV der Classis bezogen. Optio Sparsus sendet Dir ausserdem diese Botschaft hier und... -"
    Ich beugte mich vor, um ihm die kleine Papyrusrolle zu überreichen, und dabei fiel mir erst auf WER da mit ihm am Tisch sass. Mich traf schier der Schlag!
    "...und...."
    Mir wich das Blut aus den Wangen, und schlagartig verlor die ganze Umgebung an Schärfe, und rückte ungefähr eine Meile weit weg, bis auf IHN. Die Worte glitten mir durch die Finger - sprachlos starrte ich ihn an - bis auf das eine Wort, das unwillkürlich meinen Lippen entfleuchte.
    "...Hannibal."
    Es war eines, schmachtende Worte auf ein Papyrus zu schreiben, in aller Ruhe, und es dann dem Objekt der Sehnsucht mit einem Boten zu schicken - es war etwas ganz anderes ihm auf einmal leibhaftig gegenüber zu stehen! Eine heillose Verwirrung kam über mich.

    Mit Sparsus war heute nicht gut Kirschen essen. Aber eine ganze Centurie von Männern zu bändigen, die alle wie besoffen waren von dem Glück der Heimkehr, und alle die Köpfe reckten, um bekannte Gesicher in der Menge auszumachen, um dann dahin zu laufen und ein grosses Hallo anzustimmen - das war gewiss kein Spass. Ich zog den Kopf ein, als er über die Menschenmenge brüllte, und reihte mich in den sich bildenden Reihen wieder ganz hinten ein. Er führte uns ein Stück durch den Hafen, und ich achtete darauf das keiner zurückblieb. (Ich kam mir dabei vor wie einer dieser zottigen Hirtenhunde, die hinter der Herde hertraben, und die Schafe, die gerne eine kleine Pause zum Grasen machen möchten, in die Fesseln zwicken, um sie vorwärts zu treiben).
    "Weiter da vorne! Los vorwärts!", stimmte ich in den Chor der Scheuchenden ein, und auch als wir dann auf Sparsus warten mussten, der sich mit dem Tribun Terentius besprach, tat ich mein bestes um die Männer auf einem Fleck zu halten.
    "Nein! Wir wollen diese gebratenen Würste nicht kaufen!", wehrte ich einen aufdringlichen Händler ab. Obwohl sie sehr gut rochen.
    Und da kam schon der nächste Schwung Hafendirnen.
    "Mädels, kommt später wieder! Silio, hiergeblieben und zurück in die Reihe, aber sooofort! - Heda Bengel, Finger weg von meinem Gepäck! - Nein verdammt, nicht die Sarcinae absetzen!"
    Die Stimme des alten Simplex schnarrte durch den Lärm. Die hätte ich unter tausenden wiedererkannt; manchmal verfolgte sie mich sogar in meine Albträume. (Gut, eher in die harmloseren, aber schön ist das auch nicht gerade, zu träumen man wäre auf einmal wieder mitten in der Grundausbildung...) Wir würden also wieder in den Lagerhallen mit den Ratten unterkommen, nun ja, von der Schiffsreise her waren wir an diese Tierchen ja schon gewöhnt.

    Für die Überfahrt aus dem fernen Syrien, die wir hinter uns hatten, fiel mir nur ein Wort ein: entspannt! Nicht dass Sparsus die Zügel hätte schleifen lassen. Aber es war dann halt doch etwas anders als unter dem Befehl des Centurios. Ausserdem jagte mich diesmal keiner die Masten hoch. Dazu das schöne Wetter... Ich hatte schon ganz vergessen wie es war, einfach mal nichts zu tun, den lieben Tag lang - ausser das Meer zu betrachten, Tagebuch zu schreiben, Fische zu fangen oder meinetwegen auch ein bisschen an der Ausrüstung rumzuwerkeln. Die Rüstungen setzten bei der salzigen Seeluft allerdings ganz schnell Rostflecken an, wenn man nicht aufpasste, so dass wir, als die Landung näherrückte, alle kräftig am scheuern und polieren waren. Schliesslich sollte die Centurie, wenn wir endlich wieder den Fuss auf heimatliche Erde setzten, auch gut aussehen.
    An der Reling stehend sah ich glücklich wie die Küste näherkam, wie sich der Hafen von Ravenna abzeichnete, wie dann die Häuser, und die Menschen, die sich da am Hafen drängten, immer deutlicher wurden. Die Leute von der Classis vollbrachten dieses Riesen-Manöver wirklich koordiniert. Überhaupt, für einen Laien wie mich war es schon ein kleines Wunder, dass bei der Vielzahl der Schiffe, die da im Pulk gesegelt und gerudert waren, nicht mal welche miteinander zusammenstiessen. Ja, ich konnte nicht umhin ein bisschen beeindruckt zu sein, und zudem einfach dankbar dass sie uns so schnell nach Italia zurück gebracht hatten.


    Die Vento velocior näherte sich dem Kai, und die Trommelschläge, die die ganze Zeit den Rhythmus der Ruderschläge vorgegeben hatten, wurden langsamer, bis sie ganz verstummten. Die Riemen wurden eingezogen. Langsam glitt das Schiff an der Kaimauer entlang, der Abstand wurde immer geringer, dann sprangen ein paar Seeleute an Land, mit dicken Tauen, die sie rasch um grosser Steinpoller herumschlangen. Die Taue strafften sich knirschend, und mit einem Ruck kam das Schiff zum Stillstand. Wir waren da.
    In blitzenden Rüstungen quoll die Centurie aus dem Schiff heraus, und rüber an Land. Da Sparsus den Centurio mimen musste, spielte ich Optio und machte noch eine Runde durch das Schiff, wie ich das bei Optio Priscus gesehen hatte, um vergessene Dinge einzusammeln. Und da hatte tatsächlich einer seine Paenula liegen lassen. Danach folgte auch ich hinüber auf das Kai, wo sich die Centurie um das Signum versammelt hatte. Ganz Ravenna - und wahrscheinlich auch die Leute aus den umliegenden Dörfern - schien heute auf den Beinen zu sein, umdrängten uns und versuchten schon jetzt uns das Geld aus der Tasche zu ziehen... Na, immerhin warfen sie nicht mit Steinen.
    Der Boden fühlte sich unter meinen Füssen, nach dem schwankenden Schiffsdeck, seltsam fest an. Ich hatte mir diesen Moment des an Land gehens sehr bedeutsam ausgemalt, aber jetzt war so viel Trubel um uns herum, dass ich ihn gar nicht richtig würdigen konnte. Immer weitere Schiffe legten an und spuckten Land- oder Seesoldaten aus, während andere schon wieder ablegten. Wie es schien war unsere Ankunft schon vorher angekündigt gewesen, denn ich sah einige ausgelassene Begrüssungen. Gerade aus Mantua, das ja nicht soo weit weg war, waren uns wohl einige entgegen gekommen. Rupus zum Beispiel wurde fast zerquetscht von einer Horde Kinder die ihn Papa nannten, und von einer ziemlich vierschrötigen Frau, die ihm dann auch noch freudestrahlend einen plärrenden Säugling in die Hände drückte. Rupus sah überwältigt aus, ganz kurz aber auch so als würde er sich gerade an die Front zurückwünschen.
    "Es sind jetzt alle von Bord, Optio", meldete ich, "Soll ich mal nachsehen was mit dem Centurio ist?"
    Vielleicht hatte er sich ja wieder erholt, unterwegs, zäh wie er war, und wollte übernehmen? Ganz abgesehen davon hätte ich auch so gerne gewusst wie es ihm ging. Mit zusammengekniffenen Augen spähte ich auf den Mastenwald, und hielt Ausschau nach der Fahne des Flaggschiffes mit den Verletzten.

    Eine Gehaltserhöhung - ich musste grinsen. Die hatte Sparsus sich tatsächlich verdient.
    "Jaaaaa, ein Bad, genau... ich werde einen ganzen Tag in der Therme bleiben, und baden und erst wieder aus dem Wasser kommen, wenn kein einziges Körnchen Sand mehr an mir ist. Dann lasse ich mich massieren, und zwar mit Krokusöl... von zwei Sklaven auf einmal, und ganz besonders die Füsse....."
    Ich seufzte schwelgerisch, allein schon bei der Vorstellung. Oh, vielleicht lieh mir Lucilla ja sogar mal ihren Ambrosius aus, den Meister der Gesichtsmasken. Mein Teint war inzwischen doch ziemlich, nun ja, sonnenverbrannt.
    "Sold auf den Kopf hauen klingt gut... Aber in Rom ist doch viel mehr los als in Mantua. Lass uns doch, also wenn wir die Möglichkeit haben, mal zusammen in Rom losziehen! Vielleicht kommen die anderen" - ich meinte natürlich die üblichen Verdächtigen - "ja auch mit, dann können wir echt die Stadt unsicher machen!"
    Das würde sicher ein Spass werden.
    Andererseits - wer wusste schon was in Italia zur Zeit los war. Die Acta-Informationen die wir hatten waren ja nun nicht gerade taufrisch, und es war nicht auszuschliessen dass wir mitten in einem Bürgerkrieg landen würden. Ach! Ich verscheuchte diese Bedenken wie lästige Fliegen.
    Das Deck unter uns hob und senkte sich, als das Schiff aus der geschützten Bucht heraus, und in den stärkeren Wellengang geriet. Die Segel wurden gesetzt, blähten sich in einer frischen Brise, und sofort wurden die Bewegungen des Schiffes stabiler. Kraftvoll durchpflügte es das blaue Meer. Ich lehnte mich über die Reling, genoss den majestätischen Anblick der Flotte, und sah in das aufgewirbelte Wasser, das ganz verschiedene Blautöne annahm. Der Wind pfiff uns durch die Haare, pustete uns kräftig durch, so als wolle er alles, was an uns haftete, mit sich nehmen. Auf den Lippen schmeckte ich die schäumende Gischt.
    "Jetzt ist es wirklich vorbei. Zum Glück!", sprach ich meine Gedanken laut aus, während ich mich wieder zurücklehnte. Über den Bug des Schiffes hinweg blickte ich nach Westen, und fast hätte ich gelacht vor lauter Erleichterung.