Was für eine Pracht...
Ich ließ mich hinunter auf das Bett drücken und sah betört zu ihm auf. Seine Hände, seine gleitenden Berührungen, sein Adoniskörper über mich gebeugt, das vielsagende Lächeln... Ich schmolz dahin, erfüllt von unendlichem Genuß, und gab ein leises wohliges Seufzen von mir. Immer größer wurde das Verlangen, und es war eine bittersüße Qual, für den Moment zur Untätigkeit verdammt zu sein, so dass ich nicht hätte sagen könnten: wollte ich, dass diese Massage niemals endete, oder sollte sie auf der Stelle vorbei sein, auf dass wir unsere Glut ineinander löschen konnten.
Er begann mir von seinem Liebhaber zu erzählen, was mich nicht weiter störte, und als ich erkannte, dass ich derjenige welcher war, begann ich zu lachen.
"Ha, und das soll ich dir glauben!" scherzte ich, dann zog ich scharf die Luft ein, denn da unter seinen Händen begann sich etwas zu regen, dann machtvoll emporzustreben – war denn meine alte Spannkraft endlich zurückgekehrt...!?
Bah, von dieser Freundin wollte ich nichts hören, ich verzog das Gesicht als hätte ich auf was saures gebissen. War das denn die Möglichkeit dass er dieser Wüstenschlampe noch immer nachträumte? Wäre besser er hätte sie gehabt und gemerkt dass sie auch nur ein hundsgewöhnliches Weib war, anstatt – oh, wie romantisch! – nur mit ihr rumzuknutschen, und eine dumme Barbarin, die nicht mal sprechen konnte, zu seiner Traumprinzessin zu machen. Und dieses stumme Tier nannte er im selben Atemzug wie mich...
Genug. Ich schluckte meinen Groll runter und richtete mich auf, grinste breit und dreckig auf seine Aufforderung hin. Mit funkelnden Augen und bebenden Nasenflügeln packte ich seine Schultern und stemmte mich gegen ihn, fest entschlossen jetzt zur Abwechslung ihn in die Kissen zu werfen und ihm zu zeigen was er an mir hatte! Doch kaum war der Gedanke geformt, kaum war Körper an Körper, geschah – wieder – das unsägliche. Die Spannkraft verließ mich, ich war einmal mehr ein kampfbereiter Krieger ohne Waffen. Beschämt schlug ich die Hand vors Gesicht. Ich hätte es besser wissen sollen als wieder einmal der Versuchung zu erliegen, und wieder einmal diese Schmach zu erleben. Was hatte ich nur getan, dass die Götter mich so erbärmlich straften!?
"Ja ich lechze nach dir! Wie Tantalos, wahnsinnig vor Hunger, sich nach den süßen Früchten verzehrt, so lechze ich nach Dir!" rief ich leidenschaftlich aus, erfüllt von hilflosem Zorn und ebenso hilfloser Lust. Dann, ohne ihn anzusehen, folgte ich abrupt seiner Aufforderung, ich streckte mich bäuchlings auf dem Bett aus und verbarg das Gesicht in der Armbeuge.