"Gut." Ich hatte nur hören wollen, dass er nicht Klient dieses Centurios war. Aber natürlich galt es das noch zu überprüfen, und auch, ob die Centurie nicht doch irgendwelchen Mist gemacht hatte – Bona Dea, wie anstrengend war es immerzu so mißtrauisch zu sein.
"Deine Centurie wird in nächster Zeit beim Wachdienst häufiger ohne dich auskommen müssen, Optio. Ich will, dass du dich nochmal ans Verhören machst. Und zwar konzentrieren wir uns diesmal auf die Sklaven. Deren Aussage ist zwar rechtlich unbedeutend, doch.... es könnte helfen die Details aufzuklären. Ein paar mehr Details wären doch schön. Die Sklavenschaft der Tiberier sitzt hier im Carcer, verhöre sie bitte noch einmal gründlich, falls notwendig auch schmerzhaft." (Arme Schweine, aber so war das nun mal.) Ich blickte auf meine Notizen von zuvor.
"Und konzentriere dich dabei auf...Erstens. Der Privatsekretär des Consulars ist spurlos verschwunden. Finde bitte genaueres über seine Person heraus, such nach Anhaltspunkten wo er stecken könnte, wenn du welche hast versuch ihn zu finden. - Zweitens. Hat Cornelius Palma dort im Hause verkehrt, und welche Personen waren dabei noch anwesend. Hier ist ein Portrait des Usurpators..." Ich reichte ihm eine Kohlezeichnung, die hatte ich aus Syrien und fand sie ziemlich ähnlich. Vor allem der Bart. "...und besorg dir auch von den anderen Männern aus dem Kreis der Verdächtigen Bilder, prüfe mal welche davon die Sklaven wiedererkennen und welche nicht. Und natürlich wieder: haben die Sklaven was aufgeschnappt."
Aber für solche großen neuen Erkenntnisse war es wahrscheinlich schon zu spät bei dieser Ermittlung. Ich überlegte, mit gefurchter Stirn. Hoffentlich handelte ich mir keinen Ärger ein, mit meiner Freude an Details.
"Drittens, welche Besitzungen haben die Tiberier und ihre Verwandschaft. Wo könnte die Frau des Tiberius stecken, Aurelia Flora. Wo der Sohn, Ahala. Wie beim Privatsekretär, wenn du Anhaltspunkte hast, nimm dir Männer, such sie und verhafte sie."
Als nächstes galt es dann, die Sklaven aus Misenum systematisch zu verhören, beziehungsweise ihre bisher gemachten Aussagen alle als kleine Steine ins Mosaik zu setzen. Aber darum würde ich mich erst mal selbst kümmern. Und vielleicht sollte ich auch bei der entfernteren Verwandschaft der Proskriptierten nachhaken... konnte ja nicht schaden.... Oder doch, es konnte mir sehr wohl schaden, schließlich waren das ausgesprochen elitäre Familien.
Ich lehnte mich zurück. "Fragen?"