Beiträge von Lucius Decimus Subrius

    "Dann folge mir bitte. Die Cohortes Urbanae hat eine Frau tot aus dem Tiber geborgen und wir nehmen aufgrund von Dokumenten an, dass du mit ihr zu tun hattest. Deshalb wollte Centurio Raeticus dich schon suchen lassen, aber da du jetzt sowieso schon hier bist, erledigt sich die Suche wohl. Bitte folge mir zum Centurio."


    Subrius signalisierte dem Miles, dass er ihm den Caecilier abnehmen würde, und marschierte dann zur Baracke des Centurios.

    Subrius war schon einige Zeit auf dem Exerzierplatz gewesen, wo er mit dem gladius und dem scutum trainierte. Denn er hatte sich vorgenommen, viel zu üben um noch besser zu werden.


    Als der Princeps Prior nach ihm rief, bestätigte er mit einem "Jawohl, Princeps Prior." Kurze Zeit kam er mit zwei Holzstöcken zu Bibulus. Der neue Probati tat ihm fast Leid, denn er erinnerte sich noch gut an seinen ersten Tag, wo er dreizig Runden laufen sollte und dies nur mit seiner letzten Reserve schaffte. Doch dieser Probatus schaute aus, als würde er die nächste Übung auch noch durchhalten.

    So schnell er konnte begab sich Subrius zum Eingangstor, um dort nach dem Caecilier zu fragen. Er sprach die Torwache an:


    "Salve, miles Decimus Subrius im Auftrag des Centurios Iulius Raeticus. Hat sich hier ein gewisser Tiberius Caecilius Metellus gemeldet?"

    Subrius konnte immer schon schnell lesen, und da dies keine literarischen Texte waren, las er leise, was noch schneller ging. Deshalb war er schon fertig und begann zu berichten:


    "Centurio, die Dokumente sind Notizen und Formulare, aber ohne wichtigen Inhalt. Ich konnte an der Handschrift erkennen, dass die Dokumente alle von einer Person geschrieben worden sind. Außerdem tauchte in den Dokumenten mehrmals der Name Tiberius Caecilius Metellus auf. Deshalb gehe ich davon aus, dass dieser mit der toten Frau bekannt war, vielleicht hat sie auch für ihn gearbeitet, dann vermutlich als scriba personalis oder Botin. Falls dies stimmt, könnte sie sowohl eine Freie als auch eine Sklavin gewesen sein.",


    beendete Subrius seinen Bericht.

    Schreibtischarbeit war also das erste, dass Subrius als neuer miles zu tun hatte. Nun, er würde sehen, ob er aus den Dokumenten ein klareres Bild von der Frau gewinnen konnte.
    So folgte er dem Centurio ins Nebenzimmer, um die Dokumente aufmerksam zu studieren.


    Die Dokumente, waren Notizen und Formulare, die von einer einzigen Handschrift geschrieben wurden. Subrius konnte es nicht hundertprozentig sagen, doch es sah eher so aus, als wären diese von einem Mann und nicht von einer Frau geschrieben worden. Auch wurde einige Male der Name Tiberius Caecilius Metellus erwähnt. Vielleicht ist die Frau ja scriba personalis von diesem oder einem anderen Mann gewesen, entweder als Freie oder als Sklavin.


    Da er nichts anderes brauchbares vorfand, begab er sich einige Zeit, nachdem er ins Nebenzimmer ging, wieder in das Zimmer des Centurios und sagte zu ihm:


    "Centurio, ich glaube, ich konnte einige Informationen aus den Dokumenten herausfinden."

    Da versucht man alles richtig zu machen, da vergisst man das Wichtigste und hat schon einen schlechten Eindruck gemacht.
    Deshalb salutierte Subrius schnell und schob noch eine Entschuldigung nach:


    "Entschuldigung, dass ich das Salutieren vergessen habe. Ich bin wohl zu aufgeregt."


    Da der Centurio ja sein neuer Vorgesetzter ist und Subrius versucht, einen guten Eindruck zu machen, ist er schon aufgeregt.

    Subrius bedankte sich kurz und ging dann ins Arbeitszimmer des Centurios und begrüßte ihn:


    "Salve, Centurio Iulius Raeticus, Miles Decimus Subrius, ich habe gerade die Grundausbildung beendet wurde in deine Centurie eingeteilt."


    Was nun kommt, wusste Subrius noch nicht, er vermutete aber, dass er für irgendwelche Aufgaben eingeteilt werden wird und neue Befehle bekommt

    Als er von der Abschlussprüfung zurück kam, folgte er Bibulus Empfehlung und polierte seine Rüstung, bis sie so aussah wie er sie bekommen hatte.


    Als er wieder nach draußen wollte, begegnete er Mero, der gerade hereinkam:


    "Und, wie ist es gelaufen?", fragte Subrius gutgelaunt.


    "Ich habe sie geschafft, aber es war verdammt knapp", erwiderte Mero erleichtert, "und bei dir?".


    "Auch geschafft", antwortete Subrius, "weißt du, wie der Centurio heißt?"


    "Ja, ich habe von ihm gehört. Er heißt Iulius Raeticus", sagte Mero.


    Subrius bedankte sich und ging raus, um sich beim Centurio zu melden.

    Die Prüfung war also doch zuende und er war jetzt miles der Cohortes Urbanae. Er hörte sich genau an, was der Princeps Prior zu sagen hatte. Er gehörte also zur I. Cohorte und IV. Centurie - wer der Centurio dieser war, wusste er zwar noch nicht, er war sich aber sicher, dies von einem miles gesagt zu bekommen. Die Empfehlung, die Rüstung zu putzen, würde er wohl sehr ernst nehmen, schließlich wollte er bei seinem Centurio einen guten Eindruck hinterlassen. So antwortete er dem Bibulus mit:


    "Jawohl, Princeps Prior",


    und verließ den Exerzierplatz in Richtung seiner Unterkunft.

    Immer noch gutgelaunt kam Subrius beim Exerzierplatz an, hatte aber das Gefühl, dass Bibulus ihm diese schnell austreiben würde. So jedoch grüßte Subrius ihm mit einem:


    "Salve Princeps Prior, Probatus Decimus Subrius, ich melde mich wieder als anwesend."


    Gespannt wartete er, ob die Prüfung nun zuende war, allerdings machte er sich keine großen Hoffnungen.

    Sim-Off:

    Zur Information: Zeitebene, in der Subrius noch kein Probatus ist


    Caia hatte schon Ärger bekommen? Da Subrius von Natur aus neugierig war, konnte er nicht anders, als sie darauf anzusprechen:


    "Was ist denn passiert?"

    Auch Subrius konnte erkennen, dass die Rätsel von Soldaten und nicht von Dichtern geschrieben wurden, doch war dichten ja auch nicht der Beruf der Soldaten.


    Das folgende Rätsel konnte er relativ leicht lösen, weil in der Nähe die Casa seiner Familie stand. Mit "in luftiger Höh'" war einer der sieben Berge Roms gemeint, in diesem Fall der Esquilinus. Außerhalb der Stadtmauer gab es dort einen Handelsplatz, den Marcellum Liviae. Dort gab es bestimmt auch "Händler und Produkte der Bauer'". So machte Subrius sich auf den Weg.