Beiträge von Lucius Decimus Subrius

    Subrius wusste nun, was er zu tun hatte. Er sollte Rätsel lösen, um dadurch zu einem Ort in Rom zu gelangen. Dadurch sollte er wohl seine Ortskenntnis unter Beweis stellen.


    Nun betrachtete er das Rätsel. Der Caelius war einer der sieben Hügel Roms, dass wusste er. Die Quelle eines Flusses war ihm unbekannt, eines roten noch dazu. Der einzige Fluss, von dem er wusste, dass dieser durch Rom führte, war der Tiber, doch der hatte seine Quelle nicht in Rom. Ein steinerner Kreis - dass musste wohl eine Metapher für ein Bauwerk sein, dass kreisförmig war.
    Moment - wo lag denn das Amphitheatrum Flavium? Genau - am Fuß des Caelius! Und nun verstand Subrius auch den roten Fluss, der eine Metapher für Blut ist.


    So schnell er konnte, marschierte er zum Amphitheater.

    Für Subrius war der Tag seiner Abschlussprüfung gekommen. Nach dem Schwertkampf gegen Bibulus hatte er durch fast ganz Rom marschieren müssen.


    Doch nun ist er endlich bei der Tiberinsel angekommen und schaute sich um, ob er irgendeinen Soldaten erkennen konnte.

    Subrius war so stolz, den erfahrenen Veteranen getroffen zu haben, dass er dabei gar nicht bemerkte, dass Bibulus dies absichtlich gemacht hatte.


    Als er den Befehl erhielt, sich zur Tiberinsel zu begeben, war er neugierig, was ihn dort erwartete. Deshalb sagte er nur kurz:


    "Jawohl, Princeps Prior."


    Dann setzte er sich in Bewegung, in Richtung Tiberinsel.

    Nachdem sein Angriff gescheitert war, ging auch Subrius wieder in die Grundstellung zurück und begann wieder, eine Lücke in der Deckung zu suchen.


    Es entging ihm nicht, dass Bibulus sein scutum auf die rechte Seite zog. Daraufhin versuchte er, einen Schritt nach links zu gehen und seinen gladius in den Unterleib von Bibulus zu stoßen.

    Der Kampf zwischen Bibulus und Subrius ging weiter, und wieder versuchte Subrius, eine Lücke zu finden. Da Bibulus aber ein erfahrener Soldat war, gelang ihm dies nicht sonderlich gut. Da erinnerte er sich an seinen Kampf gegen Mero und versuchte dies noch einmal:


    Als ein weiterer Angriff von Bibulus an seinem scutum abprallte, rammte Subrius dieses mit voller Wucht gegen das von Bibulus und versuchte gleichzeitig, ihn mit dem gladius zu treffen.


    Subrius hoffte, dass Bibulus zu überrascht sein würde, um den Angriff abzuwehren.

    Subrius versuchte währenddessen, eine Lücke in Bibulus Deckung zu finden und gleichzeitig die Angriffe von Bibulus abzuwehren. Mehrmals stieß er gegen Bibulus scutum und nicht wie erhofft in dessen Unterleib. Dann glaubte er, dass Bibulus kurz seinen Schild sinken ließ, und stieß mit dem gladius in Richtung Schulter.

    Ein praktischer und ein theoretischer Teil also. Subrius schätzte, dass er beim praktischen Teil keine Probleme bekommen sollte, und er hoffte, dass es ihm beim theoretischen Teil auch so geht.


    Er war froh, dass er zuerst den praktischen Teil machen musste, weil er dachte, dort keine Probleme zu bekommen. Als Bibulus ihn aufrief, holte er sich sofort Übungsschild und Übungsschwert und stellte sich wieder mit den anderen Probati in einer Reihe auf.

    Am frühen Morgen betraten die Probati den Exerzierplatz zu ihrer Abschlussprüfung. Subrius, der sie führte, ging zu Bibulus und sagte:


    "Princeps Prior, Probatus Decimus Subrius, ich melde die Ausbildungseinheit vollständig angetreten!"


    In der Tat sind alle, die bis gestern durchgehalten haben, auch heute wieder erschienen. So wartete er auf den ersten Befehl des Princeps Prior.

    Subrius und die anderen waren sehr müde, als sie an ihrer Unterkunft ankamen. Deshalb verzichteten sie, wie üblich Würfel zu spielen. Doch beschlossen sie, auszulosen, welche Probati warten und sie kurz vor Sonnenaufgang wecken sollte, damit sie noch ihre Rüstungen polieren konnten.


    Es kam wie es kommen musste, Subrius erwichte eine Schicht, und zwar die letzte, worüber er nicht unfroh war. So weckte ihn mitten in der Nacht Caldius Mero, die vor ihm Schicht hatte, und legte sich selbst noch einen kurzen Moment schlafen.


    Subrius nutzte die Zeit, um seine Rüstung zu polieren, bis sie so aussah, wie er sie bekommen hatte. Als die Zeit kam, weckte er zuerst die, die keine Schicht hatten und deren Rüstung noch nicht poliert war, und dann die anderen, die schon Schicht hatten und deren Rüstung schon fertig war.


    Am frühen Morgen sammelten sich die Probati bei Subrius und er führte sie zum Exerzierplatz.

    Subrius war froh zu hören, dass morgen die Abschlussprüfung war und er dann ein echter miles sein konnte, falls er diese bestand.


    Auf die Frage des Princeps Prior antwortet Subrius genauso wie die anderen Probati: "Jawohl, Princeps Prior".


    Dann sammelten sie sich alle wieder bei Subrius. Dieser salutierte und führte die Probati vom Exerzierplatz.

    Die Probati hatten eigentlich schon erwartet, dass irgendetwas schon falsch sein würde, also ließen die, die ihre hasta wie Subrius gehalten hatten, und das waren die meisten, die Strafpredigt über sich ergehen, während die anderen sich Mühe gaben, ihr Grinsen zu verbergen.


    Auf die Frage, ob sie es verstanden hätten, antworteten alle Probati mit: "Jawohl, Princeps Prior!"


    Nachdem der Befehl kam, noch einmal hundert mal zuzustechen, seufzten fast alle Probati innerlich, waren aber so klug, es nicht Bibulus hören zu lassen. Wer wusste schon, was er mit ihnen anstellen wird? Jedoch war das Beispiel der beiden Tollpatsche schon eine Warnung.


    Nun stießen sie so zu, wie Bibulus es ihnen gezeigt hatte, die hasta knapp über den Hüften und dorthin stoßend, wo der Bauch des Gegners wäre. Diesmal klappte es bei Subrius fast problemlos, weil er an das Gewicht der hasta schon gewöhnt war und auch die Technik vom gladius her kannte. Er sah, dass es fast allen Probati so ging. Nach den hundert Stößen war er jedoch sehr erschöpft.

    Da Bibulus nicht sagte, wo man mit der hasta zusticht, musste Subrius überlegen. Da die hasta, soweit er wusste, vor allem gegen Kavallerie eingesetzt wird, hielt er sie über die Schultern. Falls er einen Schild tragen würde, würde sie über diesem gestoßen.


    Er versuchte, sie gegen die Pfähle zu stoßen, traf aber bei den ersten Malen nicht, da er das Gewicht noch nicht koordinieren konnte. Doch nach ein ca. 10 Stößen hatte er sich an das Gewicht gewöhnt und traf viel häufiger, nach 70 Stößen sogar fehlerfrei.


    Falls Bibulus ihn verbessern sollte, würde er mit seiner Technik aufhören und versuchen, die von Bibulus zu befolgen.

    Es bereitete Subrius einige Probleme, mit der hasta, die genauso groß war wie er selbst, in einem gleichmäßigen Tempo zu laufen, ohne seinen Vordermann damit aufzuspießen. Hinter ihm hatte ein Probati weniger Glück: Die hasta des Hintermannes geriet zwischen seine Füße, und er stolperte darüber.


    Doch nach einiger Zeit kamen alle Probati mit der neuen Fortbewegung zurecht, und nach 10 Runden kamen sie noch halbwegs frisch, aber größtenteils geschlossen, bei Bibulus an.

    Subrius laß laut die Tafel von der Tafel ab:


    "quinque, undeviginti, tres, unus, duo, mille, centum, quinquaginta, quinque, unus, duo, unus, tres, quattuor"*


    Sim-Off:

    * "Fünf, Neunzehn, Drei, Eins, Zwei, Tausend, Hundert, Fünfzig, Fünf, Eins, Zwei, Eins, Drei, Vier"

    Subrius versuchte das auszuführen, was Lupus ihm sagte. Zwar schaffte er es ohne Probleme, die Hände hinter seinem Rücken gegeneinander zu halten und nach oben zu heben, doch er schaffte es nicht bis über dem Kopf. Stattdessen gelang es ihm mit einiger Anstrengung, mit den Händen seinen Nacken zu erreichen.


    Nach einigen neuerlichen Versuchen, die allerdings auch nicht höher kamen, sah er Lupus an und fragte: "Kann man die Arme überhaupt über den Kopf heben?"

    Subrius versuchte, sowohl die Befehle zu verstehen und dabei gleichzeizig nicht aus dem Takt zu kommen.


    Zuerst stand er mit den anderen Probati stramm. Dann drehten sie sich nach rechts und marschierten sechs Schritte im Gleichschritt. Dann änderten sie im Marsch die Richtung nach links und gingen zwei Schritte, dann änderten sie die Richtung nach rechts und gingen diesmal fünf Schritte. Dann drehten sie sich auf der Stelle um und marschierten elf Schritte. Dann änderten sie wieder nach links die Richtung, gingen vier Schritte, änderten die Richtung wieder nach links und gingen sechs Schritte. Dann drehten sie sich wieder auf der Stelle um und gingen vier Schritte, änderten die Richtung nach rechts und gingen zwei Schritte. Zuletzt änderten sie die Richtung nach links, gingen drei Schritte und hielten an.

    Subrius ließ den Tadel über sich ergehen. Dann hörte er aufmerksam den Ausführungen des Princeps Prior zu. Auf dessen Befehl setzten sich die Probati in Bewegung.


    Da sie den Gleichschritt schon geübt hatten, klappte dieser auch relativ problemlos.