Beiträge von Purgitia Stella

    Stella winkt ab. Wie weiß ja, dass es sich gruseliger anhört als es eigentlich ist, wenn Lenaea von der Suburba erzählt. Immerhin sind die zwei schon oft da gewesen und wissen, dass es da nicht mal halb so gefährlich ist wie die Leute immer denken. Was Leni über die Sklaven sagt, lässt Stella grinsen. "Ach die! Die denken sicher, dass wir am Hauptausgang rausgehen. Gehen wir halt nicht da raus, sondern wo anders", sagt sie und winkt ab. Interessiert hört sie dann Plotina zu, wie die erzählt. Unruhig rutscht sie herum und erinnert sich an ihre Unterhaltung mit Theo, ehe sie ruft: "Ha! Ägypten ist im Süden, ein großes Land mit viel Kamelen und Palmen und da gibt es noch mehr Sand als Häuser!" Stella ist stolz auf sich, dass sie sich das gemerkt hat. "Und man spricht da Kriechianisch, weil die Leute in Babühlonn damals einen Turm zu den Göttern bauen wollten und die das nicht erlaubt haben." Da hat sie jetzt die Geschichte etwas abgekürzt, aber das macht ja nichts, findet sie. Beim Erzählen ist Stella aufgesprungen, sodass sie nun ein paar Leuten im Weg seht und von einer Frau unsanft beiseite geschoben wird. Böse schaut Stella der Frau hinterher, dann zuckt sie gleichgültig mit den Schultern und fragt: "Na, und was machen wir jetzt? Gehen wir in die Suburba oder... Oder hast du eine bessere Idee?" fragt sie zuerst Lenaea, dann Plotina.

    Grün und blau wird Stella zwar nicht, dafür aber tiefrot. Neferu hat die Situation aber schnell wieder unter Kontrolle, indem sie mehrere Male heftig auf Stellas Rücken klopft. Fast glaubt Stella, dass Neferu froh ist, dass sie Stella mal wieder hauen kann. Die Amme erntet einen bösen Blick und Stella rutscht sich zurecht auf ihrem Stuhl. Ein Grund mehr, die doofe Kuh nicht zu mögen. Stella schaut lustlos auf ihren Teller runter, als Leni von der Reise erzählt. Dabei verschwindet ihre böse Miene auch ganz schnell wieder, und außerdem steht Neferu inzwischen wieder bei Paula. Stella hebt ihren Becher zu dem Sklaven mit der Milch und wartet, bis der ihr eingeschüttet hat, dann trinkt sie mit beiden Händen den Becher halb leer und stellt ihn auf den Tisch. Jetzt hat sie einen Milchbart und grinst den Onkel mit ihren Milchzähnchen an. Bestätigend nickt sie auf die Worte ihrer Schwester hin. "Nur ganz viele Soldaten haben wir gesehen, auf Pferden und mit einem Adler als Wappen unterwegs. Du sag mal, gibt es hier eigentlich auch ein Meer? Das Meer in Ravenna ist ganz warm. Wir durften immer runter an den Strand und da spielen." Stella legt den Kopf schief, angelt sich ein weiteres Käsebrot und setzt sich wieder hin. Eine Weile rührt sie sich nicht, dann kommt etwas wehmütig: "Ich vermisse das Meer." Und dann zuckt Stella mit den Schultern und beißt in ihr neues Brot. Oliven mag sie nicht, deswegen rührt sie das Schälchen auch nicht an. Aber dann sieht sie die Trauben und zupft sich ein Ästchen ab. Zufrieden seufzt sie. "Onkel Macer? Können L...Stella und ich morgen zu den Vestalinnen gehen? Morgen ist doch das große Fest!" Stella ist zwar noch nicht so alt, aber Domitilla hat die Zwillinge schließlich gescheit erzogen. Die Erwähnung der Vestalinnen ist für Neferu wie ein Starschuss, denn nun tritt sie vor und räuspert sich mit ihrem chrm-chrm, das Stella nicht leiden kann. "Mein Herr, ich habe hier eine Nachricht von Eurer Schwester" sagte sie und überreicht Macer eine Schriftrollen, deren Siegel schon etwas weich ist, weil Neferu den Brief ja dauernd gehalten und geknetet hat.



    Mein lieber Bruder,


    wenn du diese Zeilen liest, sind Lenaea und Stella hoffentlich gut bei dir eingetroffen. Leider war es weder Andronicus noch mir möglich, die Zwillinge zu begleiten, doch die mitgeschickten Sklaven sollten eine sichere Fahrt garantiert haben. Paula ist Lenaeas Amme und Neferu die Stellas. Bitte sorge dafür, dass sie nahe ihrer Schützlinge unterkommen.


    Lieber Spurius, ich danke dir aus tiefstem Herzen für deine Bereitschaft, dich um die beiden zu kümmern. Du wirst gute Nerven brauchen, das will ich dir gar nicht verschweigen, doch sobald sich die zwei eingelebt haben, werden sie gewiss etwas zur Ruhe kommen. Bedenke stets, dass Rom neu für sie und längst nicht so groß wie Ravenna für sie ist. Ich lege ihre Erziehung in deine Hände, Spurius, denn die Götter hatten ein Einsehen mit Andronicus und mir. Ich bin erneut schwanger und wir hoffen, dass ich einen Jungen gebären werde. Ich sähe es gern, wenn die Zwillinge schon bald eine ehrenvolle Aufgabe aufgreifen würden. Stella scheint mir religiös interessiert, weshalb die Vestalinnen sicher eine gute Wahl für sie wären. Lenaea teilt die meisten Interessen ihrer Schwester, wenngleich sie auch ihren eigenen Kopf haben kann. Die beiden zu trennen halte ich für eine schlechte Idee, du wirst gewiss bald selbst merken, warum.


    Ich hoffe, es geht dir gut. Du lässt leider viel zu selten von dir hören, was sicherlich auch an deiner kürzlich verstrichenen Amtszeit liegt. Selbst in Ravenna hat man noch von den Taten des Aedilis Plebis gehört, und ich kann zurecht sagen, dass ich stolz auf dich bin. Ich hörte ebenfalls, dass du nun Curator Aquarum seist. Ein Amt, das nicht verkannt werden darf. Ich bin mir sicher, dass du auch hier deine Sache gut machen wirst, das liegt den Purgitiern im Blut. Hier gibt es kaum Neuigkeiten, die Zeit läuft anders als in Roma, und dennoch möchte ich nicht weg von hier. Lasse nicht wieder so viel Zeit verstreichen, ehe du schreibst, geliebter Bruder. Nun muss ich schließen, verzeih den knappen Brief, doch eine erneute Schwangerschaft in meinem Alter birgt eine Vielzahl von Unannehmlichkeiten.


    Ich wünsche dir den Segen der Götter, Spurius, mögen sie ihre Hand schützend über dich und meine beiden Goldstücke halten.


    Domitilla

    Stella nickt. Sowas hat sie sich schon gedacht. Tante Domitilla hat ihr vor einer gaaanzen Weile mal erzählt gehabt, was Iuno in Rom mit dem Schaf vor dem Tempel angestellt hat, nur weil man sie an einem Ehrentag vergessen hat. Aber statt die Stadt kaputt zu machen, haben die Götter den Menschen also ziemlich deutlich gemacht, dass sie es sich nicht gefallen lassen, wenn man mit ihnen spielt oder sie belästigt. Stellas Mund steht offen, als sie sich vorstellt, dass keiner den anderen mehr versteht, obwohl sie doch das gleiche meinen. Dem König geschah das recht, findet sie. Den mag sie nämlich nicht. Stella klappt den Mund wieder zu und kneift die Augen zusammen, dann nickt sie. "Jaa. Das kann passieren, wenn man nicht weiß, wie groß Iuppiter und seine Familie sind und wie mächtig. Deswegen darf man nicht vergessen, immer Kekse auf den Hausaltar zu legen", weiß Stella und nickt nochmal geschäftig. Dann wirkt sie nachdenklich, und schon wieder fällt ihr eine Frage ein. "Duhuuu, Theooo? Wie kommt es dann, dass manche Leute nicht nur Latein sprechen, sondern auch noch andere Sprachen? fragt sie und blinzelt hoch zu Theodorus.


    Im Hintergrund regt sich Neferu. Sie will endlich weiter und nach Hause. Schließlich schiebt sich die Ägypterin nach vorn und räuspert sich. Chrm-chrm, macht sie und schaut den Fremden auffordernd an. Stelle bekommt es mit und rollt nur mit den Augen. Sie kann Theo gut leiden und will Onkel Macer von ihm erzählen. Vielleicht kann Theo ja Lenis und ihr Lehrer werden, wenn sie schon irgendwas lernen müssen. Sie seufzt.

    Stella macht ein verdutztes Gesicht. Also keine Leiter. Die Erklärung klingt auch ziemlich einleuchtend. Wobei irgendwo ja auch eine Tür sein muss oder ein Fenster, senn sonst kriegen die Götter ja gar nichts mit von dem was hier so passiert. Stella nagt an ihrer Unterlippe und hört zu. Ein Turm klang logischer, einer mit vielen, vielen Treppenstufen. Da musste man sicher viel Proviant mitnehmen, um unterwegs nicht zu verhungern. Zumindest schätzt Stella die Entfernung so ein. Dass aber alle Menschen im ganzen Reich dem Ruf folgten, die Götter aus ihrem Haus zu werfen, erschreckt sie. Stella schlägt die Hand vor den Mund und schaut empört. "Aber... Man darf doch Iuppiter nicht aus seinem Haus jagen! Und Mars ist da sicher auch ganz böse geworden. Das gab sicher Ärger für den König. Du hast vorhin erzählt, dass es die Stadt nicht mehr gibt. Sicher waren die Götter ganz schrecklich böse und haben sie kaputt gemacht."

    Stella schaut Theo mit großen Augen an. Beim Zuhören ist ihr langsam aber sicher der Mund aufgeklappt, und als sie das jetzt merkt, macht sie ihn schnell wieder zu. Neferu sagt immer, dass sie dabei aussieht wie ein Fisch und dass sich das für eine kleine Dame nicht gehört. Schnell schielt Stella zu ihrer Amme, aber die hat das zum Glück nicht gesehen. Dass alle Menschen in der Geschichte gleich sind, glaubt Stella auch nicht. Immerhin gibt's da den König, und der ist halt ein bisschen gleicher als alle anderen. Das ist ja auch wie mit dem Kaiser, weil der ist ja göttlich und so. Und auch gleicher als ein Senator oder so.


    Stella stellt sich einen kleinen dicken König vor, der bunte Kleider trägt und eine goldene Krone auf dem Kopf hat, die immer fast runterrutscht, wenn er in den Himmel schaut. Das findet sie witzig, und deswegen muss sie kurz kichern, aber sie wird auch gleich wieder ernst, als Theo erzählt, dass der König es gar nicht toll fand, dass der Himmel nicht ihm gehörte. Stella fragt sich, warum der König nicht einfach behauptet hat, dass der Himmel ihm gehört. Vermutlich hat er Angst gehabt, dass Iuppiter einen Blitz in seinen Popo schießt. Dann wär der König herumgehüpft und hätte sich den Popo gehalten und geflucht. So wie Neferu, als Leni und Stella mal eine Nadel auf ihren Stuhl gepiekst haben. Theo erzählt davon, dass der König viele weise Männer bestellte, die ihm helfen sollten. Da hat sie eine Idee, und wieder plappert sie dazwischen. "Ha, die haben sicher die längste Leiter der Welt gebaut" Das muss es sein. Immerhin wohnt Iuppiter mit seiner Familie im Himmel, da kann man nicht mal eben seinen Namen draufschreiben und behaupten, dass der Himmel einem gehört. Oder?

    Stella schaut den Mann an, der einfach weitergeht. "He! Ich hab dich was gefragt, Legat! Kannst du uns bitte deinen Kerker zeigen?" Sie schaut ihn an und weiß nicht, dass sie da nur mit einem normalen Soldaten redet. Hoffentlich sagt der bald mal was. Es wird nämlich langweilig. Den Mann in der Ecke bemerkt Stella gar nicht.


    Sim-Off:

    Soldat gesucht! 8)

    Zitat

    Original von Purgitia Lenaea
    "LENAEA!", machte die doofe Paula da schon und Leni drehte den Kopf um sie böse anzuschauen. Jetzt hatte die alte Hexe alles verraten! Aber ihr nun zu erklären, dass sie Stella sei, das hätten die beiden eh nicht abgekauft.


    Erschrocken hält Stella mit offenem Mund beim Kauen inne und starrt Lenaea an. Die breiige und gelblichbraune Bortkäsemasse ist deutlich zu erkennen, und Stella klappt schnell den Mund zu, als auch Neferu dazu ansetzt, was zu sagen. Die Amme Paula erntet eine bösen Blick, dann versucht Stella auch schon die Situation irgendwie zu retten, indem sie "Mmhmm-hmmm????" macht, fragend in Paulas Richtung schaut und sich anschließend beim Runterwürgen des Klumpens verschluckt. Hustend hat sie die Aufmerksamkeit auf ihrer Seite, denn Neferu macht einen erschrockenen Satz nach vorn und klopft Stella auf den Rücken, während Stella prustend kleine Bröckchen verteilt und den Onkel mit hochrotem Kopf anstarrt. Ist ihr das vielleicht peinlich!

    "Meinste?" fragt Stella Leni, und sieht dabei etwas skeptisch aus. Als Plotina dann aber bestätigt, dass es ganz genauso ist, wie Lenaea behauptet hat, ist Stella irgendwie stolz auf Leni. Immerhin hat sie das gewusst, und außerdem ist Leni Stellas Schwester und echt klug. So. "Hm", macht Stella und versucht, mit einem gewichtigen Nicken vorzutäuschen, dass sie darüber sinniert. Das hat sie bei Onkel Andracius gesehen, der hat das auch immer gemacht, wenn Tante Domitilla von Kleidern und Stoffen und neuer Inneneinrichtung gesprochen hat, dabei hat er ihr in Wirklichkeit gar nicht zugehört. Stella seufzt und schaut auf, als olötzlich viele Leute aufstehen und gehen. "Wie denn, was denn, ist das jetzt schon zu Ende? Och menno, jetzt haben wir gar nicht wirklich was mitgekriegt", mault sie und schaut grimmig. "Toll. Und was machen wir jetzt?"

    Nicht einmal alle Menschen, die Latein sprechen, sprechen die selbe Sprache. Ähä. Stella blinzelt verwundert und schaut zu Theo hoch. Das versteht sie nicht. Wenn man doch Latein spricht, dann spricht man Latein. Oder gibt's verschiedene Lateins? Stella kratzt sich am Kopf und will gerade nachfragen, da hockt sich Theo hin und fängt mit der Geschichte an. Stella bleibt stehen, kuschelt mit der Augusta und hört zu.


    Die Geschichte beinhaltet einen König, der wohl mächtiger war als der Augustus. Stella macht große Kinderaugen, das kann sie sich gar nicht vorstellen. Aber Theo macht einen ganz wissenden Eindruck, also zweifelt sie nicht sondern glaubt ihm das. Außerdem hat er eine ganz tolle Art an sich, wie er erzählt. So richtig fesselnd und spannend. "Gibt es dieses Babülonn wirklich?" will Stella wissen und schaut Theo prüfend an. "Und wenn der König so ein großer Herrscher war, hat er dann auch unserem Augustus was befohlen?" War ja klar, dass Stella den armen Theo nun löchert. Aber sie findet ihn wirklich toll und mag seine Geschichte schon jetzt.

    Stella greift nach Lenis Hand und geht mit ihr zusammen hinter dem Onkel her durch das Atrium und da lang, wo der Sklave auch lang gegangen war. Dabei stellt sie fest, dass gar nicht so viele Büsten hier herumstehen, wie sie zuerst gedacht hat. Am Ende des Ganges sind Säulen zu erkennen, und Stella findet, dass eh die meisten römischen Häuser gleich aussehen, das vom Kaiser natürlich ausgenommen, das muss echt toll aussehen und prima geschmückt sein. Da ist bestimmt auch alles viel größer als hier, denn wenn man länger von einer Zimmmerecke zur anderen laufen muss und dabei viel Einrichtung zu bestaunen hat, finden die Erwachsenen das edel und komfortabel. Zumindest hat Onkel Andronicus das immer so erklärt. Stella kratzt sich am Kopf. Große Zimmer sind eh toll, da kann man das Spielzeug besser auf dem Boden verteilen.


    Sie wirft einen Blick über die Schulter und sieht Neferu und Paula, die ihren Schützlingen leise redend folgen. Stella sieht auch das gesiegelte Pergament, was Neferu trägt. Das ist sicher die Nachricht, von der Tante Domitilla gesprochen hat und die Neferu Onkel Macer geben soll. Stella schaut wieder nach vorn. Sie ist zwar schrecklich neugierig, aber jetzt zu fragen, was in dem Brief drin steht, bringt sowieso nichts. Außerdem sieht Stella gerade die Käsebrote. Sie schaut Leni mit glänzenden Augen an, lässt ihre Schwester los und legt die letzten paar Schritte schneller zurück, um etwas umständlich auf den Stuhl zu klettern und dann nach einem Brot zu greifen, auf dem eine dicke Scheibe Käse liegt. Mit beiden Händen hält sie es fest und beißt heißhungrig hinein. Mit großzügigen Bewegungen kaut sie den Bissen und schluckt ihn runter. Das geht ganze dreimal so, ehe sie Macer überhaupt erst antworten kann. "Ging so", sagt sie und beißt wieder ab. Schmatzend schaut sie in die Kannen, entdeckt aber nur Wasser und Wein und fragt daher den Sklaven: "Haschuaumilsch?" Erst dann wird der Bissen geschluckt und das erste Brot ist auch schon fast alle. Stella übertreibt natürlich extra etwas. Sie schauspielert eben gern. Neferu steht etwas abseits und wirft Stella mahnende Blicke zu, die sie aber einfach ignoriert.

    Zeitgleich mit Lenis Natüüürlich erklingt Stellas "Klaaaaaar!!" Dann dreht sie sich zu Sisenna um, die stehen geblieben ist und etwas von schlauen Sklaven erzählt. Das ist an sich doch schon ein Unding, sowas gibt's doch gar nicht, denkt Stella. Doch da erinnert sie sich an den alten Cassius, den Maiordomus der Tante in Ravenna. Der hat immer nur dumm getan, aber Leni und Stella immer bei der Tante verpetzt. Also war der gar nicht so blöd, nur leider haben die Zwillinge das zu spät gemerkt. Stella seufzt und zuckt die Schultern.


    Plötzlich scheint Sisenna sich irgendwie verschluckt zu haben oder so, denn sie läuft so rot an wie die Kriegslanze, die man schleudern muss, damit man jemanden angreifen kann. Stella merkt nicht, dass das alles nur ein Trick ist, und sie schaut sich erschrocken um. "Sie erstickt!" kreischt Stella und das hört sich ziemlich ernst an, weil sie ja genau das denkt, was sie sagt. Leni hat Sisenna aber schon durchschaut, und kurz nach ihrem Ausruf erkennt auch Stella, dass Sisenna nur einen ziemlich schlauen Einfall hatte, denn auf einmal wuseln die verbleibenden Sklaven aufgeregt herum. Als Leni ziemlich deutlich noch weitere Anweisungen verteilt, werden das sogar noch weniger Aufpasser. Stella muss ein Kichern unterdrücken und dann nickt sie Leni zu, die Sisenna ja wie sie auch an der Hand hat.


    Schwupps, rennt Stella auch schon los. Die Via entlang, um eine Ecke, in eine Gasse, hinter einen Reisewagen, der praktischerweise da gerade herumsteht und aus dem ein alter Opa und ein ziemlich seltsamer Junge gerade aussteigen. Da bleibt Stella stehen und deutet zwischen die Pferde, die gerade abgespannt werden. "Los!" keucht sie und begibt sich geradewegs zwischen die schwarzen Pferde. Wenig später laufen zwei recht ratlose Sklaven vorbei, die Sisenna suchen, sie aber nicht finden. Zur Sicherheit wartet Stella noch ein bisschen, ehe sie nickt. "Ha, das hätten wir. He, das war gar nicht schlecht. Siehst du - man wird eben jeden dummen Sklaven los, sogar die vom Kaiser! So, und jetzt gehen wir mal dein Haus anschauen. Wie alt bist du eigentlich? Leni und ich sind seit drei Wochen so!" sagt Stella, während sie wieder zwischen den Pferdebeinen hervorkrabbelt, und als sie steht, zeigt sie eine VII mit ihren Fingern.

    Stella sieht Plotina argwöhnisch an. Sie wirkt zuerst, als ob sie nicht recht weiß, was sie da gesagt hat, aber dann erklärt sie schließlich doch, was konnwennzjonell heißt. Stella schaut streng, so streng wie der griechische Hauslehrer in Ravenna, der Leni und Stella immer getriezt hat mit schweren Fragen wie Wo liegt Griechenland? Wie heißt unser göttlicher Kaiser? und so. Dann aber lacht sie hell auf. Die Frau mit der großen Nase gefällt ihr, und sie bietet den Zwillingen ja auch einen besseren Platz an, damit sie endlich was sehen können. Auch wenn das Schauspiel jetzt irgendwie vorbei zu sein scheint, denn gerade singt und spricht niemand.


    "Ah, so. Das heißt das. Warum gibt es denn nur immer so viele schwierige Worte für ganz leichte? Mann kann doch einfach die leichten Worte nehmen. Oder darf man als Erwachsener nur noch die schweren Worte sagen?" fragt sie und schaut dabei abwechselnd Plotina und Lenaea an. Dann zuckt sie mit den Schultern und klettert auf die Bank neben Plotina. Leni passt da sicher auch noch irgendwie hin. Jetzt sitzt eine kleine Römerin vor den beiden und sie sind den dicken Mann los. Stella grinst zufrieden, fragt aber vorsichtshalber noch mal nach: "Ist das Theater jetzt schon aus?" Fragende Kinderaugen schauen Plotina leicht enttäuscht an.

    Sim-Off:

    Hmm....kleines Mädchen, großes Wissen? Naa, hab geraten. :P


    Stella denkt, dass die Worte über Ägypten schon die Geschichte sind. Wissbegierig schaut sie zu Theo hoch, den sie einfach mal eben so getauft hat, weil Theodoros so fremd klingt und außerdem zu lang ist. Theo gefällt ihr da schon viel besser. Theo sieht auch schon wieder fröhlicher aus, findet Stella. Wenn man Heimweh hat, dann tut es gut, Sachen von zu Hause zu erzählen. Stella weiß das, ihr geht es auch manchmal so, und wenn sie dann weint und ihre Amme von daheim redet, dann hört sie meistens bald auf zu weinen und redet mit Neferu von zu Hause. Theo redet gerade von einem rieesigen Leuchtturm, und Stella macht ganz große Augen. Sofort als er das erzählt, festigt sich ein Wunsch hinter ihrer kindlichen Stirn. "Wenn es da so toll ist, dann möchte ich da auch mal hin und alles selber anschauen. Auf einem Kamel sitzen und in einem großen, prächtigen Haus wohnen und so!" lacht sie und nickt. Sie stellt sich Leni vor, wie sie mit ihr auf einem Wüstenschiff sitzt. Die Wüste ist auch so ein Ding, das Stella nicht versteht. Angeblich soll da nur Sand sein und sonst nichts. Sand und der Himmel. Und Sand kennt Stella bisher nur von Ravenna, da gibts Sand nämlich am Meer und man kann kleine Hügel und den Kaiserpalast damit bauen, wenn man ihn vorher nass macht. Stella denkt nach und merkt nicht, wie Theo fast anfängt zu weinen. Eine Weile ist es still, nur Neferu räuspert sich mit ihrem schrecklichen Chrm-chrm, wie sie das immer macht, wenn sie auf sich aufmerksam machen will. Vermutlich will sie endlich heim, aber Stella ist eh egal, was ihre Amme will. Die ist nur so eine lästige Klette am Bein, genau wie Paula, die Amme von Leni.


    "Oh, Kriechisch! Davon hat Onkel Macer mal erzählt, ich glaub, er kann das auch. Aber ich versteh nicht, warum die Menschen nicht einfach alles auf Latein sagen, ist doch viel einfacher als eine andere Sprache zu lernen, oder?" fragt sie. Immerhin gibt es dann für jedes lateinische Wort ein...kriechianisches. Ist doch viel zu umständlich, sich die alle zu merken, wenn man genauso gut Latein sprechen kann und das eh alle verstehen. Die Geschichte bringt sie mit den Gedanken wieder zurück auf die Steinplatten der Via, auf der sie stehen. "Hm, eine kriechianische? Oder viel besser eine aus deinem Zuhause. Aus Alexandria", bittet sie den freundlichen Theo und lugt nach oben. Wenn er jetzt von zu Hause erzählen kann, dann geht's ihm sicher wieder gut, später.

    Stella schaut Leni mit großen Augen an. Dass sie so zurückhaltend, ja gar reserviert ist, kennt sie gar nicht von ihr. Nur wenn sie krank ist, dann ist Leni so. Zumindest glaubt Stella sich daran zu erinnern, da ist sie selbst nie fröhlicher, sondern meistens eh selber krank. Als der Onkel so fragend schaut und wissen will, wer von beiden nun wer ist, kommt Stella schon die nächste Idee. Das ist auch kein großes Ding, das haben Leni und Stella schon öfter gemacht. Sie sagt also: "Ich bin Lenaea und das ist Stella. Du darfst aber ruhig Leni zu mir sagen!" Doch schon als sie den Onkel anflunkert, erscheint vor ihrem geistigen Auge Tante Domitilla, die mit ihrem padagogisch gekrümmten Zeigefinger "wenigstens eine halbe Stunde!" fordert. Augenblicklich schaut Stella, die ja jetzt Leni ist, etwas verlegen auf den Marmorboden. Aber zu spät, jetzt hat sie bereits geflunkert, und wenn sie das zugibt, dann ist der Onkel vielleicht gleich bös mit ihr und schickt sie postwendend zurück nach Ravenna in der große Haus von Tante Domitilla. Da kommt es sicher besser, wenn Leni und Stella den Rollentausch jetzt einfach zu Ende spielen und sich morgen dann wieder richtig vertauschen. Stella wirft Leni einen Blick zu. Mach bloß mit, teilt sie Leni stumm mit. Dann schaut sie den Onkel wieder an und sagt. "Du, wir haben schrecklichen Hunger. Und dürfen wir unser Zimmer sehen?"

    Stella kichert, als Lenaea von der Neueinrichtung spricht. Die Zeit würde zeigen, wie die Casa in einem Monat aussehen würde. Vorerst wollte Stella der Tante aus Ravenna einen Gefallen tun und Onkel Macer zumindest in der ersten halben Stunde den Eindruck geben, dass er zwei reizende Zwillingsmädchen zu Besuch hatte. Vermutlich wird es er nach der ersten halben Stunde aber wünschen, dass er Leni und Stella ganz fix wieder los wird, zumindest tippt Stella darauf. Sie hat aber keine Zeit mehr, ihre Gedanken mit Leni zu teilen, die ja neben ihr auf der Bank sitzt, weil da auch schon Onkel Macer um die Ecke kommt und die beiden begrüßt. Stella quietscht freudig und rutscht von der Steinbank, um mit der Augusta im Arm auf ihn zuzulaufen.


    "Onkel Macer, Onkel Macer!" ruft sie dabei und ihre Haare wehen hinter ihr her. Dann hat sie ihn erreicht und Purgitia trifft auf Purgitius, was sich in einem dumpfen Wumps äußert. Stellas Gesicht ist plötzlich von gut riechender Kleidung und ihren eigenen Haaren Umgeben, deswegen hält sie kurz die Luft an und drückt ihren Onkel, aber dann muss sie einen Schritt zurück machen und atemlos nach Luft schnappen. Da fällt ihr ein, dass sie noch gar nicht höflich gegrüßt hat, wie die Tante ihr in Ravenna vor der Abreise eingebläut hat. "Salve, Onkel Macer", sagte sie daher artig, muss aber kichern, als sie zu Leni schaut.

    Wenn er die 100 schon voll hat, steht da doch, dass der Posteingang bereits voll ist.
    Bei der Fehlermeldung die du da hast, da hat er was im Profil verstellt.
    *klugscheiß* =)

    Stella schaut Theo argwöhnisch an. Da hat sie ihm eine Freude machen wollen und er will die Augusta nicht nehmen. Naja, wer nicht will, der hat schon. Und irgendwie hat er ja auch recht, Iulia Drusilla zittert sogar ein bisschen in der Kälte. Deswegen winkte Stella einem Sklaven, der die Kaiserin in einer warmen Decke verstaut und diese dann Stella gibt. Als Theo lacht, klingt das wie eine Mischung aus einem Bär und dem Geräusch, das entsteht, wenn eine teure Vase irgendwo runterfällt. Stella grinst schief, schaut im nächsten Moment aber schon wieder ernst, weil sie sich erinnern muss, wo Alexandria liegt. Onkel Macer hat mal was davon erzählt, was Stella auch bald einfällt. "Aegyptus!" beeiilt sie sich zu sagen und schaut Theo mit großen, glänzenden Kinderaugen von einer rehbraunen Farbe an. "Aber wo Aegyptus liegt, weiß ich nicht," gesteht sie dann kleinlaut.


    "Sagen in Alexandria alle Leute Scha-ire wenn sie eigentlich Salve meinen? Warum?" fragt sie Theo weiter aus und zuckt dabei verständnislos mit den Schultern. Und Theodoros verwirrt sie noch mehr, weil er sagt, dass er nur manchmal traurig ist, wenn er an zu Hause denkt, und dass er noch trauriger wäre, wenn er tatsächlich wieder zu Hause wäre. Das versteht Stella nicht. Sie ist gern in Ravenna gewesen aber sie ist auch gern in Rom. Da könnte sie sich gar nicht so richtig entscheiden. Die Aussicht auf eine Geschichte aber wischt alle Gedanken eh wieder weg, und Stella hüpft dreimal auf und ab. "Au ja, au ja!" ruft sie und lacht den Griechen an. Ihre Amme wechselt derweil ein paar Worte mit einem der Sklaven, und sie hört sich nicht begeistert an, dass der Aufenthalt wohl länger dauert als geplant. Aber Stella ist das egal, sie kann Neferu eh nicht leiden.

    Stella seufzt genervt, als Leni sie verbessert, auch wenn sie insgeheim ja recht hat. Das Wort ist aber auch doof, das kann sich Stella eh nie richtig merken. Da sagt sie lieber Bücherei, das ist nämlich das gleiche. Das fremde Mädchen aber zieht Stella ganz schnell in ihren Bann. Sie schaut die Kaiserstochter an, als hätte die sich ganz plötzlich in einen Uhu verwandelt. So schaut sie nämlich aus, weil sie sich einmal rechts das Auge zuhält und einmal links. Leni bringt es wieder einmal auf den Punkt, und Stella muss böse kichern. Die Schlaueste ist das Mädchen wohl echt nicht, oder es verwirrt sie nur so, dass Stella und Leni gleich aussehen.


    Sie fängt Lenis fragenden Blick auf und zuckt nur unwissend mit den Schultern. Als Lenis Hände aber näher kommen und sie ihr etwas ins Ohr flüstert, verdreht Stella nachdenklich die Augen und nickt hinterher ganz dolle und grinsend. Das lässt Sisenna etwas dumm dastehen, was Stella aber gar nicht weiter auffällt. Stella denkt nämlich nach. Wenn das Mädchen wirklich nicht mit anderen Kindern spielen darf, warum geht sie dann mit den Sklaven draußen spazieren? Auf Stellas Stirn bildet sich eine steile Falte. Tante Domitilla hat das immer "Stellas süße Denkerfalte" genannt. Aber weil Leni gleich wieder weiterredet, hat Stella gar nicht so viel Zeit zum Nachdenken, und das Thema ist ja auch eh etwas langweilig, um sich viele Gedanken zu machen. So nickt sie nur und macht schon ein paar Schritte auf das Mädchen zu. "Genau! Pass mal auf, du kommst jetzt einfach mit uns", mischt sich Stella ein und nimmt das Mädchen einfach an die Hand, um es mitzuziehen. Dabei flüstert sie ihr leise zu: "Du musst deinen Sklaven nur sagen, dass wir jetzt verstecken spielen und sie sich verstecken sollen. Und wenn keiner mehr da ist, dann laufen wir schnell weg." Und laut fragt Stella: "Wie heißt du eigentlich? Wenn dein Papa nicht da ist, macht das auch gar nichts. Wir wollen ja nur mal gucken wo du so woh.....boah!" Stella bleibt mitten im Schritt stehen und macht ganz große Augen. Ihr Blick ist auf den Palatin gerichtet, wo man jetzt einen Teil des echten Kaisepalasts sehen kann. "Wuah, DA wohnst du? Das ist ja ein Koloss! Da kann man sicher prima spielen!"

    Stella macht ein zufriedenes Gesicht. Genauso zufrieden wie auch die Kaiserin schaut. Und auch der Mann, der Theodoros heißt, schaut schon wieder etwas aufgemunterter. Daran ist sicher die Anwesenheit der Augusta Schuld. Und weil Stella heute einen guten Tag hat, hebt sie die Augusta hoch und streckt ihre Arme dem Fremden entgegen. "Du darfst sie auch mal halten, wenn du magst", bietet sie ihm großzügig an. Ha, das ist taktisch echt klug, denn dann geht's ihm sicher gleich besser. Eine Frage hat Stella aber doch. "Duhu? Was heißt denn Scha-ire eigentlich? Du bist auch kein Römer, oder? Dein Name klingt ganz anders und du sprichst auch anders." Fix kombiniert Stella die Hinweise miteinander und springt dann geradewegs in die Luft. "HA! Ich hab's, du bist ein Nordmann! Die rollen das R auch so komisch. Geht's dir jetzt eigentlich schon ein bisschen besser? Du warst sicher traurig, weil do so weit von zu Hause weg bist, stimmt's?" Stella kennt jetzt kein halten mehr und quetscht den armen Theodoros gnadenlos aus. "Ich sag einfach Theo zu dir, wenn ich darf. Schade, dass du nicht mit nach Hause kommen kannst, ich würde sooooo gerne Geschichten hören. Leni sicher auch."

    Stella starrt den Mann an, als hätte er sich vor ihren Augen in einen Esel verwandelt. Dann kichert sie mit ihrer glockenhellen Stimme drauflos und überwindet auch noch die letzten zwei Schritte zu dem Fremden. Er ist ihr auf Anhieb sympathisch - auch wenn er wieder nicht auf ihre Fragen eingeht. Aber das ist Stella ja schon gewöhnt. Vielleicht hat er auch schon wieder vergessen, was sie ihn gefragt hat, immerhin ist er ein Erwachsener, Erwachsene sind alt und im Alter vergisst man so einiges. Domitilla hat immer mit ihrem Mann geschimpft, wenn er mal wieder was vergessen hat, daran erinnert sich Stella ganzgut.


    Sie hält dem Fremden ihre Puppe hin, die besteht aus Stoff und kleinen angemalten Holzaugen, ist mit Stroh gefüllt und hat einen aufgenähten Mund. "Neiiiin, DAS ist die Augusta. Iulia Ulpia Drusilla. Und sie hat noch nie allein irgendwo geschlafen, deswegen musste ich sie auch aus den Thermen abholen. Allein hat sie nämlich Angst. Sie schläft lieber mit dem Augustus zusammen im Bett, aber der gehört meiner Schwester", plappert sie munter drauf los. Auf den Mund gefallen ist sie ja nicht. Argwöhnisch schaut sie den Mann mit dem Bart an und beschließt, ihm ein bisschen die Kontaktangst zu nehmen. Also sagt sie: "Ich bin übrigens Stella, und das da ist nur Neferu" , erklärt sie ihm und deutet auf ihre Amme, die der Mann für die Augusta gehalten hat. Dabei ist Neferu echt hässlich, findet Stella. So hässlich kann eine Augusta gar nicht sein. Und jetzt schaut sie ihn erwartungsvoll an, immerhin ist er jetzt an der Reihe.