Nach dem Zeichen des Duumvirs, betrat ein Grieche den sandigen Boden der Arena. Er wurde von vier Sklaven begleitet,
die immer zu zweit eine Tragbahre trugen. Meginwolf hatte inzwischen die Waffe wie auch Marcus fallen lassen und war
auf die Knie gesunken. Die ersten beiden Sklaven legten Marcus unter Anleitung des Griechen auf ein der Tragbahren und
verschwanden mit ihm in den Tunneln des Amphitheaters. Dann schaute sich Plistonicus, so hieß der griechische Chirurg,
Meginwolfs Wunden kurz an und ließ ihn auf eine Trage verladen. Als auch er aus der Arena getragen wurde, betraten
wieder einige Sklaven mit Schaufeln und anderen Geräten die Arena und glätteten den Sand und gruben die blutigen Stellen
um. Als der Sand so hergerichtet worden war, verließen alle Sklaven die Arena und die Schiedsrichter, die die Arena
kurz vor der Ankunft des Arztes verlassen hatten, traten in die Mitte. Die Gitter öffneten sich mit einem lauten Rattern und zuerst
kam Hompul unter Applaus in die Arena. Der hünenhafte Nubier trug wie seine beiden Vorgänger ebenfalls eine kunstvolle
Ausrüstung. In seinen glänzenden Helm waren, wie die beiden hohen Beinschienen, waren viele Muster graviert. Auch auf seine Parma
war ein ähnliches Muster gemalt worden. Einzig und allein, die Sica in seiner anderen Hand war eine einfache, ungeschmückte
aber oft benutzte Waffe. Hompul hatte sie noch aus einen Zeiten ihn Rom. Nun trat Lucius aus den finsteren Gängen des
Amphitheaters hervor und die Menge bebte. Als der kleine Latiner sich gegenüber von Hompul aufstellte wurde der körperliche
Unterschied der beiden sehr auffällig. Der große muskulöse Nubier und der kleine blasse Latiner. Wobei man einige Probleme
hatte Lucius hinter dem, im Vergleich zu ihm, riesigen Scutum überhaupt zu sehen. Doch wenn man einen genaueren Blick
erhaschen konnte und ein geübtes Auge besaß, sah man, dass die Spitze seines Gladius schon oft nachgeschliffen worden war.
Ansonsten war das Gladius, im Gegensatz du dem gravierten Armschutz, der glänzenden Beinschiene und dem ebenfalls
gravierten Helm, wie bei Hompul, ein schmuckloses Werkzeug. Die beiden Schiedsrichter gaben das Zeichen und der Kampf begann ...