Beiträge von Timokrates Kyrenaikos

    Beiläufig lauscht Timokrates den Gesprächen der Stadtwachen, während er die Ausmessungen überwacht. Noch einer? Das kann kein Zufall sein! Klingt interessant und natürlich mischt sich Timokrates gleich mal ein. Er geht zu den Haufen und schaut sich ihn genauer an. Selbst ein Blinder sieht, dass hier wohl Jemand absichtlich ein Feuer entzündet hat. Verstehend blickt er zu Nikophileaus. "Schaut nicht wie ein zufälliger Brand aus oder?"

    Timokrates erwidert Leonidas Blick. Der Satz ist seiner Meinung nach überflüssig, da er vermutet, dass er sich sowieso ergeben würde. Mit einem Schulterzucken meint er dann:


    "Gut, ist dann jeder einverstanden oder gibt es noch irgendeinen dringenden Punkt der hinzugefügt werden muss?"


    Mann, diese Regiererei kann ganz schön ermüden...

    "Ja genau, dort entlang." Er überlegt kurz. Eigentlich wäre es nicht ungeschickt, diesen Mann kennen zu lernen, wenn man sich schon einmal trifft. "Weißt du was: Vielleicht ist es am Besten, ich begleite dich einfach, ich war selbst auch auf dem Weg dorthin..."

    Ob es noch Änderungsvorschläge gibt? Aber Hallo!


    "Grundsätzlich denke ich, dass man das Gesetz in mehere Teile aufteilen kann: Die Bestimmungen über die Personalstärke, Waffen und Ausrüstung können meiner Meinung nach einfach so per Dekret erlassen werden, man braucht dafür keinen Gesetzestext denke ich.


    Ebenso sind alle Bestimmungen hinsichtlich der Unterkunft und Pflege der Gegenstände sowie die Bestimmungen hinsichtlich der Befehlshierarchie in den unteren Rängen Interna der Stadtwache. Ich sehe gerade gar nicht, wozu wir da überhaupt ein Dekret brauchen.


    Der Großteil der behandelten Paragraphen aber ist meiner Meinung nach derart signfikant, dass sie unbedingt in die Katastasis mit einbezogen werden sollten. Hierfür bedürfte es auch einer Abstimmung in der Ekklesia.


    Der letzte Satz "Dieser Beschluss tritt sofort nach Beschluss inkraft. Er ersetzt alle Verordnungen, deren Aussage der dieses Beschlusses widerspricht." erübrigt sich meiner Meinung nach vollkommen, da ein Gesetz, sobald es zum Gesetz wird, sowieso mit sofortiger Wirkung verplfichtend ist."

    Spöttisch blitzt es in Timokrates Augen auf. Dann setzt er eine lehrmeisterische Mine auf: "Ich werde dich keinen alten, misstrauischen Narren nennen. Mir fällt da ein ganz anderer griechischer Begriff ein, der meiner Meinung nach besser passt: idiotes! Bist du wirklich verdreht genug, um anzunehmen, ihr könntet in "eurem" Viertel tun und lassen was ihr wollt?
    Soweit meine Archive mir erzählen, sprach Basileios Vespasianus davon, dass Juden sich in keinen anderen Viertel als im Delta niederlassen dürfen. Er sprach nicht umgekehrt davon, dass kein Nichtjude sich im Delta niederlassen durfte. Und das einzige "Recht", das die Gemeinde besitzt, ist die, nicht dem Kaiserbild opfern zu müssen."
    Und alte und nutzlose Schmarotzer wie euch durchzufüttern, denkt er sich, behält es aber für sich. "Alles andere konntet ihr nur so lange machen, wie es die Stadt oder den Kaiser nicht interessierte. Und in allen Belangen müsst ihr euch an die Stadt wenden, die entscheidet, wie ihr lebt, wo ihr lebt und in welchen Verhältnissen ihr lebt.

    Und euer Viertel soll sicher sein? Glaubst du, du kannst mir was vormachen? Glaubst du, ich weiß nicht von euren inneren Streitigkeiten, von den Kämpfen zwischen Hellenisten und Traditionalisten, von den Alteingesessenen und den Zuwanderern aus Palaestina und von der wachsenden Problematik der Messiassekten wie dieser Christianer in euren Reihen?
    Um ganz ehrlich zu sein: Wegen genau dem Punkt bin ich hierher gekommen: Ich weiß, dass bei euch was in der Luft liegt, ich verstehe es nur nicht genau. Wie könnte ich auch? Ich bin Grieche. Ich kenne eure Sitten und Bräuche nicht. Ich will nur dieser Stadt dienen und zwar in ihrer Gesamtheit. Ich will, dass Griechen, Juden und Ägypter friedlich miteinander leben. Ich will mir zum Beispiel nicht vorwerfen lassen können, dass irgendein Trupp fanatischer Messianer die ganze Innenstadt anzündet und römische und griechische Bürger aufknüpft, so wie es einige von euch verlangen und ich will umgekehrt nicht, dass das Selbe umgekehrt passiert. Deswegen habe ich mir gedacht: Gib jedem Volk in dieser Stadt die eigene Verwaltung und alle sind zufrieden. Ist das jetzt klar?"

    "Ganz einfach, du gehst die Straße hier lang, dann kommst du auf den Meson Pedion, den erkennst du weil er breiter und größer ist. Diesen folgst du eine Weile nach Osten bis zu zum Alexanderplatz gelangst, den man ebenfalls nicht verfehlen kann. Dort zweigt der Argeus-Boulevard in Richtung Hafen ab. Das Viertel, durch das dieser Boulevard geht, ist das Broucheion."


    Das Wegbeschreiben hat Timokrates sich von den Germanen abgekuckt. Diese waren zwar bekannt für ihre versteifte Wortkargheit und ihr Misstrauen gegenüber Fremden, aber sobald man sie nach dem Weg fragte, erhielt man freundliche und detaillierte Auskünfte. Vermutlich, weil die richtige Erklärung eines Weges am schnellsten dazu führte, den Fremden wieder loszuwerden...

    Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    "Shalom, Timokrates ! Ich heiße Dich auf meinen Gestüt willkommen und freue mich, Dich als meinen Gast begrüßen zu dürfen."


    Und Timokrates ist sichtlich amüsiert über die Art und Weise wie Ioshua hier, außerhalb Alexandrias, sich selbst zelebriert. Naja, Hebräer und ihre Minderwertigkeitskomplexe, wer versteht die schon? "Chaire, Ioshua, das Vergnügen ist ganz meinerseits."


    Zitat


    Dann dreht er sich um zu dem jungen Matinier. "Ach, übrigens, darf ich Dir Timokrates Kyrenaikos vorstellen, ein...Geschöftspartner aus Alexandria." Er hatte etwas gezögert, ehe er die richtigen Ansprache gefunden hatte, um jenen vorzustellen. Sein Blick wandert anschließend zu Timokrates. "Timokrates, dies ist Publius Matinius Agrippa, er ist der Sohn eines befreundeten Senators aus Rom. Er verdingt sich hier zur Zeit in Alexandria zwecks Studien."


    Dass Ioshua meint, sich selbst als König fühlen zu müssen, ist eine Sache, dass er es aber nicht einmal hinkriegt, seine Gäste mit offiziellen Titeln vorzustellen, missfällt ihm schon sehr. Was, wenn der Präfekt ankommt? "Darf ich vorstellen, Germanicus Corvus, irgend so ein Römer"? So begrüßt Timokrates erst einmal freundlich den Matinier:


    "Chaire, Agrippa Minor, ich hoffe, es gefällt dir bisher in unserem wunderschönen Städchen."


    Dann schaut er zu Ioshua und meint ein bisschen eisiger: "Da wir gerade von unserer "Geschäftspartnerschaft" plaudern, was hältst du eigentlich von der Idee einer Steuererhöhung für das Judenviertel?" Vielleicht hilft das Ioshua ein bisschen auf die Sprünge, was Timokrates Titel angeht.

    Timokrates denkt noch einmal nach, dann meint er: "Oh. Das ist natürlich schade für dich. Wenn du Geld hast, gäbe es aber immer noch die Möglichkeit, trotzdem dort einzuziehen. Wenn du aber keines hast, würde ich dir eine Wohnung im Broucheion raten. Das wäre dann die standesgemäße Adresse für dich."

    Timokrates atmet tief durch. Ja, Politik ist schon ein merkwürdiges Geschäft, vor allem wenn die Leute nicht nach seiner Pfeife tanzen. Er seufzt tief durch, bevor er sich erneut erhebt:


    "Na gut, wenn alle das so sehen, also noch eine Obergrenze von 1000 Drachmen." Timokrates ist sehr gespannt darauf, ob die Kasse überhaupt so viel hergibt. "Das müsste jetzt auch noch entsprechend im Text ergänzt werden..."


    Er setzt sich wieder hin. Gut, dann hat der Strategos halt auch noch seinen Willen eingebracht. Mit 1000 Drachmen lässts sich leben...

    Natürlich ist Timokrates in Gegenwart eines Römers freundlich, genau wie ein Ägypter in Gegenwart eines Griechen freundlich ist. Dennoch kann man sich in Alexandria in der Regel sicher sein, dass der Freundliche, sobald sich der andere weggedreht hat, erst mal verächtlich auf den Boden spucken wird. Normalerweise würde ein alexandrinischer Bürger den Römer auch in die dunkelste Ecke der Stadt lotsen und sich heimlich darüber freuen, wie dieser in irgendeiner Seitengasse aufgeschlitzt und seines Hab und Gutes entledigt wird.


    Soviel zumindest zu Timokrates Weltbild, das seine Phantasie in dem Moment beherrscht. Timokrates Person hingegen ist anders gelagert: Es macht ihn keinen Spaß, einen Römer hinter seinen Rücken zu beleidigen. Viel mehr Spaß macht es ihm, den Römer mit seinen Titeln zu verwirren, eine Strategie, die volle Wirkung gezeigt hat. :] Außerdem kann es nie schaden, den Römer kennenzulernen, oft verbirgt sich was interessantes dahinter, in dem Fall der Magister Officiorum. 8) Zumindest beschließt Timokrates, den Römer erstmal zu glauben, dass er tatsächlich der Magister Officiorum ist.


    "Du arbeitest also am Hof des Eparchen?* Merkwürdig, hat er dich losgeschickt, dir eine Wohnung zu suchen? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, denn vor ein paar Tagen habe ich mit ihm über die Aufteilung der Wohnviertel Alexandrias geredet und er hat gemeint, dass die hohen Angestellten in seinem Palast natürlich eine Behausung in der Basileia, im Königsviertel erhalten..."

    Während die Jungs von der Stadtwache die Ruine nach allen möglichen verdächtigen Gegenständen durchkämmen und interessante Dinge wie Löffel, zersplitterte Tongefäße oder verlorengegangene Kleinstmünzen zu Tage befördern - Timokrates hat keine Ahnung von der Sinnhaftigkeit bzw. Sinnlosigkeit des Unterfangens, aber Hauptsache es schaut so aus, als würde die Stadtwache was tun - misst Timokrates mit seinen Leuten die Größe der Speicher aus und versucht, das abgebrannte Gebäude zu rekonstruieren.

    Zitat

    [Ironie] na klar - wieso nicht gleich noch eine extra WiSim für die Unterwelt [/Ironie]


    [ironie]Eine Hades-WiSim wär langweilig... Äpfel, die in der Luft verschwinden, wenn man danach greift und so Zeug. Außerdem kriegt ja jeder nur einen Obolos mit und der wird gleich vom geizigen Fährmann einkassiert... :P [/ironie]


    Die [ironie]-Klammern wärn mal eine Sache, für die man sich einsetzen könnte. Hätte ich die schon früher gehabt, würde jeder wissen, wie ernst ich dieses Thema und meine Vorschläge dazu bisher genommen habe. 8)

    Helfen? Timokrates wird hellhörig und gibt seinen Plan, sich aus dem Staub zu machen auf. Mit einem übertrieben freundlichen Grinsen meint er:


    "Na klar kenne ich mich in der Stadt aus. Wenn ich mich vorstellen darf: Timokrates Kyrenaikos, Eutheniarchos und Archiprytanes der Polis Alexandreia." Elegant verbeugt er sich. "Womit kann ich denn dienen?"

    Sim-Off:

    Na gut ;)


    Natürlich bemerkt den schreienden Römer inmitten des städtischen Gewimmels keiner. In der Stadt läuft eine Menge Verrückter herum und selbst wenn es die nicht gäbe, würde immer noch eine Menge von Menschen herum laufen, die auf dem ersten Blick als Verrückte abgetan werden würde. Keiner konnte sich also sicher sein, was der Römer wollte.
    Aber wie es der Zufall so will, läuft Timokrates gerade gedankenverloren durch auf dem Weg von diesen wahrzunehmenden Termin zu jenem wahrzunehmenden Termin die selbe Straße entlang, und zwar direkt hinter dem Römer. Im Kopf rechnet er einige Dinge durch und kann sich gerade wirklich nicht darauf konzentrieren, dass der vor ihm gehende Mann plötzlich stehen bleibt und anfängt, zu schreien, vor allem, weil man den Schrei sowieso nicht hören konnte.


    Resultat: Timokrates läuft voll in den Römer hinein, schaut dann erst verdutzt auf und beginnt sogleich nach alexandrinischer Manier loszufluchen: "Mann, sag mal, hast du keine Augen im Kopf, du -"


    Er hält inne und bemerkt, dass er in einen Römer gelaufen ist und zwar nicht in jene Sorte, die eigentlich Griechen sind aber römisches Bürgerrecht erhalten haben, sondern jene, die aus dem Westen des Reiches zu kommen scheint. Verlegen grinst Timokrates.


    "Verzeihung, war nicht so gemeint!" und will sich schnell aus dem Staub machen, bevor der Mann die Bullen holt...

    Auch wenn Timokrates nicht gerade ein Freund von Rennspielen ist, elitäre Versammlungen in netten Ortschaften im Hinterland sagen ihm sehr zu. Deshalb verwundert es nicht, dass der Eutheniarch, bescheiden wie er ist in Kutsche, ohne lästige Epheben und ohne mehr als dem nötigsten Brimborium ausgestattet, am Hadra-See ankommt. Ein Rennen in einer künstlichen Nomadensiedlung. Witzige Idee eigentlich, die der Herr Patron da hatte. Kreativ ist er, das muss man ihn lassen.


    Der Wagen tuckelt eine kleine von Palmen gesäumte Allee entlang und hält vor dem allgemeinen Treffpunkt. Timokrates steigt aus und schaut sich um. Mal sehen, wer so alles gekommen ist...