Erstmal hatte ich meinen Beitrag weniger auf dich bezogen, sondern auf die vollkommen undifferenzierte Zitierung deiner Aussage.
Zum Zweiten geht das hier echt zuweit vom Thema weg. Aber lass mich dazu bitte noch einen Kommentar dazu anbringen, nicht um die Diskussion noch weiter anzuheizen, sondern nur, um etwas anderes, Generelles anzusprechen:
Zitat
Also ich meinte das Land, das seine Wurzeln und seine Verfassung mit Füssen tritt, trotz multikultureller Bewohner vollkommen intolerant gegenüber anderen/fremden Kulturen ist und letztlich seit Beendigung seiner Isolationspolitik Verursacher mehrerer brutaler und unnötiger Kriege war, und obendrein die sogenannte freie, westliche Welt kontrolliert und mit in den Abgrund zieht...
Kann man natürlich so sehen. Anderseits, wenn du dir die amerikanische Geschichte anschaust, wirst du Folgendes feststellen: Die USA sind ein Land, das vor allem aus Menschen besteht, die dort eingewandert sind, weil sie ein selbstbestimmtes Leben jenseits der sozialen und ökonomischen Beschränkungen Europas suchten. Oft sind sie dabei nicht einmal freiwillig gegangen, sondern mussten die alte Heimat bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert hinein Aufgrund von Verfolgung und Unterdrückung verlassen. Aus dieser Situation heraus erklärt sich auch die manchmal als intolerant erscheinende (und oft wirklich intolerant auftretende) Geringschätzung der Amerikaner gegenüber den Rest der Welt. Auch die amerikanische Außenpolitik erklärt sich aus diesen Grundvoraussetzungen: Für den Großteil ihrer Geschichte hielten sich die USA aus Verstrickungen mit anderen Staaten heraus und imperialistische Ambitionen einiger Präsidenten wie z.B. von Woodrow Wilson oder Theodore Roosevelt konnten sich auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht durchsetzen, bis die USA nach dem 2. Weltkrieg quasi in ihre Rolle als "Schutzmacht der Freien Welt" gedrängt wurden.
Die Welt ist nicht in Schwarz und Weiß aufteilbar, sie ist bunt. Und die "Intoleranz" der USA hat zwei Seiten und stammt aus einem sehr humanistischen Grundgedanken. Ich denke, wir Europäer können auch viel aus der Geschichte der USA annehmen und lernen, denn so eine dreckige Vorgeschichte wie unser Kontinent haben die USA zumindest im Zeitraum des gemeinsamen Bestehens, also der letzten 3 Jahrhunderte, nicht.
Man sieht also (und das wollte ich eigentlich nur loswerden): Jedes Verhalten hat seine Wurzeln und Hintergründe und der Blick in die Geschichte soll eingentlich dazu beitragen, gewisse Verhaltensweisen zu verstehen, sich ein offeneres Bild zu schaffen und Toleranz gegenüber auf dem ersten Blick unverständlichen Verhaltensweisen aufzubringen. Es bringt nichts, in der Erforschung der Geschichte bei Mommsen und im 19. Jahrhundert stehen zu bleiben und vorurteilsbeladene, unqualifizierte Kommentare von sich zu geben. Dadurch erweist man sich nämlich als genauso intolerant, wie die, die man als intolerant bezeichnet.
Hugh, ich habe gesprochen. Kein weiterer Kommentar von mir dazu.