Beiträge von Timokrates Kyrenaikos

    Zwar war Medeias Antwort nicht ganz die erhoffte, aber immerhin scheint sie auch nicht wütend zu sein...


    "Klar nehm ich den Betrieb..."


    Ein Hetairion lohnte sich nicht nur wegen des anstehenden Einkommens, sondern war auch immer ein guter Ort für Politik, schließlich redeten Leute gerne nach gewissen Situationen...

    Schick Schick! Gesetzesvorschläge einbringen! Eines von Timokrates neuesten Lieblingsbeschäftigungen.


    "Am Besten fände ich es, die Verfassung umzugestalten, die bisherigen Ausführungen das Thema betreffend zu streichen und einen neuen Paragraphen "Bürgerrecht" einzuführen, am besten als §2 um die herausragende Stelle des Bürgers zu betonen. Allerdings würde ich, bevor dies machen, noch gerne über einen weiteren wichtigen Punkt zur Debatte sprechen, nämlich das weitere Verfahren der Bürgerschaft Rhomäer betreffend.


    Wenn eine solche Maßnahme dem Koinon allerdings zu viel sein sollte, so würde ich vorschlagen, §1 Absatz 3 bezüglich der Erlaubnis der Sympolitie zu ergänzen und §4 um einen Absatz 8 zu ergänzen, der die Entfernungspauschale regelt.


    Was diese Entfernungspauschale betrifft, so sollten wir vielleicht noch erlauben, dass ein Archont das Recht hat, sich weiter als 50 Stadien von der Stadt zu entfernen, falls ihm das vom Koinon erlaubt wurde. Ich denke dabei an diplomatische Missionen an andere Poleis."


    /edit: Dann erst bemerkt Timokrates, dass Leonidas gar nicht ihn, sondern Nikolaos gefragt hat. Wie peinlich...

    Timokrates nimmt die Tabula, liest gespannt und ihm entfährt ein kräftiges "Potzblitz!" Er schaut wieder, diesmal sehr erstaunt wie ein Mann, der es nicht gewohnt ist, von Tyche Freundlichkeit noch von anderen Leuten Geschenke zu bekommen, zu Medeia. "Und das kann ich haben? Einfach so?" Er hält kurz ein, dann schaut er sie verführerisch an. "... oder erwartest du dafür eine kleine Gegenleistung?" Wenn man schon mal von Tyche geküsst wurde, kann man ja gleich noch mal höflich nach mehr fragen... 8)

    Timokrates versucht, seine Aufmerksamkeit dem Strategen zu widmen, was sich Angesichts des Lärmpegels als ziemlich schwierig erweist, zumal der Eparchos seine Stimme erhoben und das gesamte Hippodrom mit Propagandagesülz ausgefüllt hat.


    "Hmm, na gut. Mir gibt der Rennsport eigentlich auch nicht so viel -"


    Dann will er zu den Ermittlungen kommen, aber irgendso ein Exponat des widerlichsten rhomäischen Plebejertums dreht sich zu ihn um und schreit ihn an:


    Zitat

    Original von Purpureus
    „Na, sind Freunde des Rennsports hier?“


    worauf Timokrates mit süßem Lächeln antwortet: "Aber natürlich sind Freunde des Rennsports anwesend. Ich zum Beispiel bin ein aufrechter Bewunderer dieser athletischen Kunst, und genau deswegen muss ich dir leider mitteilen, dass ich mich nun gerne auf das Rennen konzentrieren würde, auch wenn es noch nicht begonnen hat, und deswegen nicht gewillt bin, durch pöbelhaftes Auftreten jeglicher Art in meiner Konzentration gestört zu werden. Wenn du dich jetzt also bitte wieder umdrehen könntest - "


    Nachdem er das gesagt hat, verflucht er sein vorlautes Mundwerk bereits. Männer wie diese neigen erfahrungsgemäß nicht dazu, klein beizugeben, wenn sie beleidigt werden, auch wenn man sie nett beleidigt. Timokrates beschließt aber, es dabei zu belassen und zu schauen was kommt und dreht sich wieder zu Nikolaos.


    "- wo war ich stehen geblieben?"

    Natürlich werden Timokrates Ohren ganz spitz und groß und die Augen nehmen ein gieriges Glänzen an, als Medeia diesen Betrieb erwähnt. Es gibt eine Sache, die Timokrates lieber mag als Frauen, und das ist die Möglichkeit, irgendwo irgendein Geschäftchen zu drehen...


    "Was für ein Haus? Worum handelt es sich?"


    Die Gier in Timokrates Stimme ist kaum zu überhören.

    Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    Bla Bla Blubb Blubb etc. pp. ;)


    Timokrates hat sich gerade gesetzt, verträumt auf einer Lerchenzunge kauend, als er die Stimme des Strategos vernimmt: "Ah, Chaire Strategos. Wie geht es heute? Auf welchen Fahrer hast du gewettet? Ich vertraue ja auf die Roten, obwohl ich auch gehört habe, dass ein paar sehr gute und ambitionierte griechische Talente im Hippodrom befinden. Was machen die Ermittlungen so?"

    Bereitwillig folgt Timokrates der Athenerin, nun nicht mehr ganz überzeugt, sondern lediglich noch versuchend, die Fassade des Charmeurs aufrecht zu erhalten und die sich dahinter aufblähende von Medeias Gebähren erzeugte Unsicherheit zu verbergen. Unsicherheit und das Wiederaufkeimen des tiefen Respektes vor ihr, den er bereits damals in Attika empfand. Medeia: Dieser Name stand in seinem Gedächtnis immer für das Gegenteil jener hübschen, fein drappierten, geistlosen und leicht zu habenden Puppengestalten, denen man mit der kleinsten Kleinigkeit ein albernes, verhaltenes Kichern entlocken konnte. Medeia war alles: Attraktiv, klug, temperamentvoll, verführerisch und sich dessen immer allzu bewusst. Und vor allem: Unberechenbar, geheimnisvoll, ihm immer eine Nase voraus. Sie war wie Feuer. Kein Mann in Athen, ob junger Student oder verheirateter Mann mit acht Kindern, dem sie, die einfache Hetäre, nicht das Herz gebrochen hatte. Während der ganzen Zeit in Athen, als es ihm oft genug so vorkam, als hätten sie ihr Leben miteinander geteilt, als wäre ihre Beziehung so innig und fest wie nichts anderes auf der Welt, hatte er dennoch immer das Gefühl, ihr unerreichbar fern geblieben zu sein, sie niemals wirklich knacken zu können. Waren sie sich überhaupt wirklich so nahe oder hatte sie es ihm nur vorgespielt, genauso wie sie mit so vielen anderen gespielt hatte in jenen Tagen in Athen?


    Das sind so seine Gedanken, als er ihr zuhört, wie sie munter über das gesamte Sammelsurium von Obskuritäten, Ungeheuern und Wundern palavert, von dem die Schriften der Alten und Gesprächen der Wandernden und Seefahrer seit Beginn der Zeit unaufhörlich Zeugnis ablegen. Er hört nur halb zu und treibt so in Erinnerungen, während er sich auf der Parkbank langsam näher an sie heran tastet, als Medeia plötzlich das mühsam aufgebaute Band dieses gemeinsamen Treffen zerschneidet:


    „Ich wiederum habe in der Tat erneut geheiratet.“


    Dem Kyrener klappt die Kinnlade weit herunter und schließt sich auch nicht mehr als sie fortführt. Geheiratet... Rom... Kaiserhof... Politische Laufbahn... Das hätte er sogar Medeia nicht zugetraut!


    Schnell zieht er seinen Arm, der sich in den letzten Minuten ganz unauffällig über die Banklehne in Richtung Medeias Nacken bewegt hatte, zurück und räuspert sich verlegen. Er setzt zum sprechen an, aber heraus kommt nur abermals ein verlegener Räusper. Er probiert es noch einmal, mit dem selben Resultat. Dann endlich gehorcht ihm seine Stimme wieder und er fragt, immer noch vollkommen fassunglos: "Du... Du bist jetzt also Rhomäerin? Wohnst in einem edlen Haus? Hast die Stufen römischer Politik erklommen? Ich mein, äh..." Ja, was meint er eigentlich? Fest steht auf jedem Fall, dass seine eigene Karriere seitdem ihm gar nicht mehr so groß erscheint. Diese Frau konnte ihm in allen Feldern das Wasser reichen. Nein, sie brachte es ungleich weiter. Wahrscheinlich war es damals gar nicht so, dass er sie verließ, sondern umgekehrt, sie sich ihm entledigen wollte. "Na, dann, Gratuliere. stöpselt er hervor und wünscht in Gedanken dem Glücklichen, der sie geheiratet hatte, irgendein hässliches und qualvolles Ende und zwar möglichst bald, in irgendeinem Wald Britanniens oder Germaniens, in den Bergen Armeniens oder in der Wüste Orsrohenes.


    Aber Medeia lässt ihm keine Ruhe. Sofort fragt sie weiter. "Was ich so gemacht habe? Naja, nichts was der Rede wert gewesen wäre, ich meine, im Vergleich mit dem, was du gemacht hast..." Dann stockt er kurz. "Unsaubere Geschäfte?" und kommt wieder in Fahrt: "Die Menschen, die in Alexandria reich und einflussreich geworden sind, sind entweder selbst Verbrecher, Lügner, Betrüger, Mörder und Halsabschneider oder ihre Vorväter waren es vor unzähligen Generationen, wenn du das meinst. Da unterscheidet sich Alexandria wohl nicht sonderlich von Rom."

    Timokrates wird langsam ungeduldig Er hat genug von dem Gelaber der alten Säcke. Mit schwer zusammengekniffenen Zähnen meint er: "Ich glaube, ihr habt mein Anliegen nicht verstanden. Ich bin nicht hier, um euch zu sagen, "ihr kriegt jetzt die und die Rechte", denn darüber entscheidet immer noch die Polis, ich bin eher hier um euch mitzuteilen, dass Timokrates Kyrenaikos bereit ist, euch erweiterte Rechte zuzugestehen und diese vor Koinon, Ekklesia und Eparchos zu vertreten. Bedenkt man diese Tatsache und nimmt man noch dazu, dass ich mich in eurer Sache an euch gewandt habe und nicht umgekehrt, dass ich eurem Rat zu der ganzen Geschichte einfordere, dass ich um eure Unterstützung in der Verbesserung eurer Situation anflehen muss, dann -"


    Er stockt kurz. Ja was, dann?


    "- dann finde ich das seltsame Verhalten des Syondions äußerst fragwürdig und unkooperativ. Im Grunde genommen sehe ich nicht mehr ein, warum ich miich von euch so zum Affen machen lassen muss. Ich glaube, es wäre besser, jetzt zu gehen.


    Und übrigens: Was die Marktrechte angeht: Die Polis kann euch nicht gewähren, was nur der Basileus allein euch gewähren kann."


    Und so macht er sich demonstrativ auf dem Weg. In Echt spekuliert er natürlich darauf, von irgendeinen Vernünftigen aufgehalten zu werden.

    Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    Wäre es dir möglich, an einige Packen der Kräuter, die für den Sud nötig sind, heranzukommen und sie zuzubereiten? Ich würde diesen Sud wirklich gerne einmal ausprobieren. Schließlich macht mir, als einer, der aus dem Norden kommt, die Hitze hier besonders zu schaffen. Zwar ist Archaia auch warm, doch gegen diese Hitze ist das natürlich nichts."


    "Ich glaube nicht, dass du die entsprechenden Kräuter groß importieren musst. Sie wachsen hier wie dort an jeder Ecke und du brauchst sie nur zu pflücken, zu trocknen und mit heißem Wasser aufzukochen. Es gibt auch kein einheitliches Rezept, die Nomaden nehmen die Kräuter zur Hand, die gerade vorrätig sind.


    Übrigens trinkt man den Aufguss weniger wegen der Hitze, sondern eher um in der Wüste nicht zu verdursten..."

    Timokrates grinst in sich rein. Wie lustig vom Agoranomos, in seiner Ausführung den Konjunktiv zu gebrauchen, anstatt angemessener das gewöhnliche Präteritum.


    Anderseits ist es vielleicht doch mal an der Zeit, einige Widerstände aufzugeben, bei denen es ja im Endeffekt nur um die Sicherung der eigenen Herrschaft gegen fremde Emporkömmlinge geht - Genauso müssen die Herren Krateiden und Nearchäer auch gedacht haben, bevor Timokrates und seine Bagage die unteren Prytanenränge eroberten.


    "Stimmt, der Archont muss ja in Zukunft in der Stadt bleiben, hatte ich ganz vergessen..." gibt er kleinlaut bei. "In dem Fall stimme ich dem zu. Sollen die Sympoliten gleichberechtigt in der Ekklesia abstimmen dürfen."

    Zu den unangenehmen Pflichten eines Prytanens gehörte anscheinend, das hatte Timokrates schon mitgekriegt, die unbedingte Anwesenheit bei Pferderennen. Und weil dies auch noch ein öffentliches Pferderennen war, dazu auch noch ein Pferderennen, dem der Praefectus das Motto "Freundschaft zwischen Alexandria und Rom" verpasst hatte, gibt er sich ganz offiziell, wer weiß, vielleicht musste er sogar noch eine Rede halten. Platztechnisch erspäht er etwas in der Nähe der Ehrentribüne, auf jedem Fall bei den besseren Plätzen und denkt sich natürlich, dass er als Prytane ein Anrecht hat, dort zu sitzen. Er kauft sich eine Tüte Ozelotohrläppchen und sucht sich einen ihm genehmen Platz.

    Zum Thema Ioshua meint Timokrates: "Das ist tatsächlich nicht Sache des Gremiums." Eher eine persönliche Sache von Timokrates. "Allerdings scheint es für mich, als sei der Anlass für die Diskussion über das Für und Wider der Sympolitie ein Missverständnis, denn wenn ich dich richtig verstanden habe, Strategos, so möchtest du die Sympolitie nur für Nichthellenen verbieten, oder?" sagt er, aus bestimmten Gründen hoffend.


    Dann wendet er sich an Leonidas: "Nein, mir geht es natürlich vor allem um das Funktionieren der Stadt. Wir können hier einfach Niemand brauchen, der sich Titel und Ehre nur aus Prestigegründen zulegt und und seine politischen Pflichten dann nicht wahrnimmt, worunter das Wohl der Polis leiden könnte. Die politische Aktivität würde ich allerdings auch etwas weiter fassen: Auch wenn jemand nicht anwesend ist, so könnte er dank seines Reichtums durchaus in der Lage sein, als Demagoge Stimmung für sich zu machen. Deshalb würde ich ihn auch die Einflussnahme in der Ekklesia verwehren. Sonst könnte es sogar geschehen, dass er sich so viele Stimmen kauft, die ihn sogar in seiner Abwesenheit zum Archonten wählen könnten.
    Ehrenämter könnte man meiner Meinung nach allerdings durchaus zulassen, denn es wird für sie keine Anwesenheit benötigt. Nehmen wir als prominentestes Beispiel den Basileus der Rhomäer, dem von uns zahlreiche Ehrentitel vergeben werden, obwohl nur wenige Könige unsere Polis jemals besucht haben."

    "... naja, zum Ersten, weißt du... so einen Betrieb zu eröffnen ist eine sehr kostspielige Sache und mit einem gewissen Risiko verbunden... Deshalb sollte man sich vielleicht auch zum Wohle der Wirtschaft der Polis überlegen, neugegründeten Unternehmen eine kleine Starthilfe zukommen zu lassen... selbstverständlich mit Zinsen..." druckst Timokrates herum. Klar, er hätte sich auch eigenmächtig aus der Staatskasse bedienen können, aber das würde sicher für böses Blut sorgen. Also braucht man eine andere Person, die eventuell mithilft...

    "Ein Theaterfest? Eine gute Idee eigentlich. Eine sehr gute Idee. Vielleicht sollten wir einen Wettbewerb veranstalten und junge Dramatiker aus dem ganzen Reich nach Alexandria einladen, ihre neuesten Stücke vorzuführen. Das wäre mal etwas anderes als die altbackenen Vorführungen, die meist zu den religiösen Festen gespielt werden - falls überhaupt etwas gespielt wird, natürlich..." Timokrates reicht den Becher weiter. "Nein, tut mir Leid, der Kräutersud ist nicht berauschend. Aber er reguliert und erfrischt die Körpersäfte, was sehr wichtig ist für die lybischen Nomaden, die ihr ganzes Leben lang in Osiris' Wüstenreich umherwandern. Eigentlich wundert es mich, dass es in Aigyptos nicht ähnliche Bräuche gibt, schließlich ist das Klima hier nicht unbedingt milder - auch wenn die Menschen hier es eher vorziehen, sesshaft zu leben."

    Während sich die Athenerin so umsieht in den Wundern des Parks, steht Timokrates diskret ein bisschen abseits, denn er hat keine Lust, Medeia zu zeigen, wie wenig ihm dieses kitschig drappierte Sammelsurium von Exoten pflanzlicher, tierischer und menschlicher Natur interessiert, welches der heilige Hain des Pan darzustellen pflegt.


    Überhaupt scheint es mehrere Meinungsverschiedenheiten zwischen Medeia und ihm zu geben, zum Beispiel bezüglich dieses Alexandria, das ihrer Meinung nach ein "Hort voller Wunder" zu sein scheint, während Timokrates bei der Stadt immer nur ein Vergleich mit einer öffentlichen Latrine für den Pöbel einfällt, in der man die sich Erleichternden um ihre Habseligkeiten berauben kann. Die Latrine ist zwar gut gepflegt und in Stand gehalten, aber dennoch bleibt sie eben eine Latrine.
    Natürlich verzichtet er darauf, Medeia an dieser Metapher teilhaben zu lassen, statt dessen erwähnt er schwärmerisch: "Oh ja, Alexandria ist wirklich ein Hort voller Überraschungen. Wo man das Auge hinrichtet, überall findet man ein neues Wunder, das es zu bestaunen und zu entdecken gibt. Fast gewinnt man den Eindruck, die Götter selbst hätten bei der Planung dieser Stadt ihre helfende Hand im Spiel gehabt." Der letzte Satz ist gar nicht so verlogen, schließlich würde es zu den komischen Humor der Unsterblichen passen, dem Menschen eine riesengroße Latrine aufzubauen. Ein sehr amüsanter Gedanke, findet Timokrates.


    Dann blickt er Medeia vor der Orchidee knieend überrascht an: "Zweiköpfige Löwen? Davon habe ich wirklich noch nie was gehört. Aber vielleicht finden wir ja ein solches Wunderwesen im zweiten Teil des Parks, der vollgestopft ist mit den exotischsten Kreaturen von den Enden der Oikomene." Timokrates überlegt, welche Tiere und Monster man dort wohl erwarten könnte: Greifen, Harpien, Basilisken, Sphinxen, Sirenen, riesenhafte Schlangen und Ungeheuer aus Äthiopien und dem erythräischem Meer*... Timokrates grinst: "Einst habe ich eine Rotte von Meeresungeheuern gesehen vor der Küste von Arabia Felix..." Dann hält er ein. Moment einmal. Hat Medeia ihn da etwa gerade aufgezogen? "Also, ich weiß nicht, ob es zweiköpfige Löwenvögel gibt, aber der Kosmos beherbergt allerhand Wunder, die wir Menschen des Westens gar nicht glauben können, darüber sollte man nicht spotten." Und die Geschichte mit den Ameisen an der Grenze zu Serea² klingt Timokrates immer noch sehr plausibel...


    Timokrates denkt immer noch mit Schaudern über die unheimlichen Kreaturen nach, als er bemerkt, dass Medeia schon längst weiter gezogen ist. "Ach, im Museion warst du auch schon? Ich habe gehört, die Gelehrten dort benutzen den Park hier ebenfalls für ihre Studien." Nur um mal was gesagt zu haben.


    Er eilt Medeia hinterher um in ihrer Nähe zu bleiben und weiter um sie herum zu tänzeln. Lächelnd antwortet er: "Verheiratet? Ich? Meine Liebe, wo denkst du hin? Ich mag zwar mittlerweile sesshaft geworden sein, aber im Herzen bin ich immer noch der Alte..." Timokrates und verheiratet, was für eine absurde Idee. Genauso absurd wie die Vorstellung, Medeia könnte geheiratet haben. "Und du? Was hat dich nach Alexandria verschlagen? Wie ist es dir ergangen in den letzten Jahren." Dass Medeia es zu Geld gebracht hat, ist ja kaum zu übersehen...


    Sim-Off:

    *erythräisches Meer = Horn von Afrika
    ²Serea = China

    Zufrieden nimmt Timokrates den herumgehenden Becher und trinkt einen kräftigen Zug daraus.


    Zitat

    Original von Leonidas Philotantos
    "Ist es in Kyrene nicht Sitte, die Propoma zu begehen?"


    "Naja, weißt du, die Kyrener haben sehr viele Bräuche von den Lybiern übernommen: Männer tragen Kopftücher, Frauen tragen Schleier und bei gesellschaftlichen Zusammenkünften trinkt man gemeinsam Kräutersud, keinen Wein..." redet er, der in seinem Leben noch nie bei einem Symposion in feiner Gesellschaft eingeladen war, sich aus der Affäre.

    "Verehrter Strategos, ich möchte dich daran erinnern, dass die Sympolitie eine uralte Sitte ist, um die Verbundenheit aller Hellenen zu symbolisieren und Bande der Freundschaft zwischen den Poleis zu stärken. Die größten Hellenen waren Bürger mehrerer Städte. Diese Tradition abzuschaffen halte ich für äußerst fragwürdig, denn sie würde Alexandria vor der hellenischen Welt bloßstellen und uns isolieren. Die Abschaffung der Symmarchie wäre wie eine Weigerung zur Teilnahme an den olympischen Spielen.
    Wie es andere Poleis und Koinons* mit ihrer eigenen Katastasis halten und welche Form der Regierung sie sich selbst gegeben haben, soll dabei nicht die Sache Alexandrias sein. In den alten Zeiten waren Bürger aus Tyranneien, Monarchien oder Oligarchien große und wichtige Bürger Alexandrias. Und zuletzt: Was ist mit den Rhomäern? Ihre Polis kennt eine Mischverfassung aus Demokratie, Aristokratie und Monarchie und trotzdem gewähren wir ihnen die Sympolitie. Sollen wir sie ihnen etwa auch verweigern?


    Und was die Einflussnahme anbelangt, so stimme ich Leonidas weitgehendst zu: Wer in Alexandria sein Bürgerrecht ausübt, kann dies allein Aufgrund der Entfernung zum Beispiel in Ephesos nicht tun. Meine Sorge gilt da mehr Menschen, die so reich und wohlhabend sind, dass sie in der Lage sind, zwischen ihren beiden Heimatpoleis hin- und her zu ziehen.
    Leonidas Vorschlag, grundsätzlich die Sympolitie anzuerkennen, aber mit der Einschränkung, dass nur politisch tätig werden darf, wer dies nicht gleichzeitig in einer anderen Polis tut, findet von daher meine volle Zustimmung."


    Sim-Off:

    Koinon = Bundesstaat