Beiträge von Leonidas Philotantos

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    ...


    Sim-Off:

    sorry, bin etwas beschäftigt zur Zeit...


    Leonidas nippte ebenfalls an seinem Becher, der einen Wein barg, der für ein derartiges Großereignis gar nicht so schlecht war...dann war die junge Frau offensichtlich genug von ihm geplättet - oder aber es lag wirklich an der Sonne. Jedenfalls verabschiedete sie sich leider, was er erwiderte.


    "Chaire, Medeia!"


    Nun musste er sich mit einem anderen Nachbarn zufrieden geben, der in keinster Weise so kultiviert und freundlich wirkte wie die Artorierin...

    Sim-Off:

    sry, bin zur Zeit etwas zeitlos ;)


    "Ich meine, dass wir einen Vertrag mit den Rhomäern aushandeln, der festlegt, dass jeder Bürger der Polis Rhoma gleichzeitig das volle Bürgerrecht der Polis Alexandreia erhält."


    erklärte er. Dann fügte er noch an


    "Daher muss man sonst keine zusätzlichen Bemerkungen einflechten und kam auf Erweiterungen bei der Erwähnung von 'Polites' verzichten."

    Ein Schreiberling brachte Post für Nikolaos Kerykes vorbei.


    EPISTOLE
    18. TYBI 435 E.P.K.
    (17.10.2007/104 n.Chr.)


    An Nikolaos Kerykes


    Die Stege des Agoranomos sendet Dir hiermit eine Abschrift der Synchoreseis für die Betriebe kapaleion archaon und oikos tou meliou.


    Sie sind gut aufzubewahren und bei Kontrollen dem zuständigen Grammateus vorzuweisen.


    Anhang:
    - Synchoresis kapaleion archaon
    - Synchoresis oikos tou meliou



    THEOPHILOS
    ~~ STEGE AGRANOMOU ALEXANDRES ~~



    Synchoresis
    18. TYBI 435 E.P.K.
    (17.10.2007/104 n.Chr.)


    Dem Polites Nikolaos Kerykes wird hiermit gemäß §3 Nomos Empories das Führen des Tavernenbetriebs kapeleion archaon in Alexandria erlaubt.
    Weiterhin wird ihm der Vertrieb der Produkte des Betriebes gemäß §4 Nomos Empories gestattet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Agoranomen sind an den amtierenden Exegeten zu richten.




    THEOPHILOS
    PRO LEONIDES PHILOTATES


    Synchoresis
    18. TYBI 435 E.P.K.
    (17.10.2007/104 n.Chr.)


    Dem Polites Nikolaos Kerykes wird hiermit gemäß §3 Nomos Empories das Führen des Imkereibetriebs oikos tou meliou in Alexandria erlaubt.
    Weiterhin wird ihm der Vertrieb der Produkte des Betriebes gemäß §4 Nomos Empories gestattet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Agoranomen sind an den amtierenden Exegeten zu richten.




    THEOPHILOS
    PRO LEONIDES PHILOTATES

    Zitat

    Original von Timokrates Kyrenaikos
    Wieder einmal folgt auf die Reaktion des Agoranomos Timokrates schon berühmtes Augenverdrehen. Warum Menschen auch immer so kompliziert sein müssen. Da kommt ihn eine Idee.


    "Wir könnten ja zu dem Thema eine Ekklesia einberufen, die sich genau damit beschäftigt, ob es Sinn machen würde, Neu zu wählen oder nicht. Und wenn das Volk Neuwahlen will, kann man sie auch gleich abhalten, wenn schon mal alle zusammengetrommelt sind. Damit würde dann allen geholfen sein."


    Er weiß auch nicht warum, aber ein bisschen blöd kommt er sich schon vor, als er diesen Vorschlag einbringt...


    "Das wäre auf jeden Fall das sicherste Vorgehen, Timokrates..."


    erwiderte Leonidas und fühlte sich augenblicklich sicherer...

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    ...


    Als ob es gestern gewesen wäre, erinnerte Leonidas sich an seine Zeit in Korinthos. Sein Grammateus, den sein Vater ihm mitgegeben hatte, war eigentlich sein Aufpasser gewesen, denn stets hatte er verhindert, dass der damals junge Alexandriner größere Reisen hatte unternehmen können. Mal hatte er irgendeinen Geschäftsfreund seines Vaters zum Essen einladen, dann wieder Lagerhäuser kontrollieren oder einen Beamten bestechen müssen. Für Bildung war viel zu wenig Zeit gewesen...


    "Leider nicht. Ich war wirklich sehr beschäftigt!"


    antwortete er mit einem entschuldigedenen Lächeln auf die Frage der Athenerin.
    Ihre nächste Frage über Nikopolis konnte Leonidas natürlich sehr leicht und schnell beantworten, denn die Festzeiten dort waren legendär. Wenn die plumpen Legionäre dort nicht wären, wäre es beinahe angenehm...aber das konnte man natürlich nicht sagen.


    "Richtig, allerdings auch immer mehr Wagenrennen oder Gladiatorenkämpfe. Nunja...sie sind eben oft für die Soldaten dort."


    antwortete er dann. Ihm kam es zumindest so vor, unabhängig davon, ob es wirklich so war. Jedenfalls hatte er lange keinen richtig guten Ringkampf mehr gesehen, was allerdings auch an seiner hohen Arbeitsbelastung zur Zeit liegen konnte.


    Zwar war er nicht der größte Theater-Gänger aller Zeiten, aber dennoch ließ er gern seine hellenistische Ausbildung heraushängen.


    "Das stimmt wohl. Es scheint auch hier schon um sich zu greifen. Glücklicherweise ist es wenigstens noch unter den Gebildeteren verpönt."


    Leonidas hatte schon viele Dinge getan, die man wohl obszön nennen konnte, aber was er von rhomäischen Theatern gehört hatte, war sogar ihm zuwider - insbesondere im Theater!

    Leonidas wunderte sich kaum - in seiner Amtszeit war so gut wie nichts passiert, die kümmerlichen Gesetzesvorschläge, die man durchgebracht hatte, hatten die Stadt auch nicht verändert. Daher war es fraglich, ob es in irgendjemandes Interesse lag, neue Archonten zu wählen...


    "Fürwahr, fürwahr...aber was glaubst du, wie lange sie das akzeptieren? Es ist ein gefährliches Spiel...und am Ende klagt man uns an!"


    Eine öffentliche Klage konnte Leonidas gerade noch brauchen, nachdem ihm das Amt nur weitere Löcher in den Geldbeutel gestochen hatte...


    "Ich weiß nicht..."

    "Natürlich, natürlich."


    bestätigte Leonidas rasch und fügte dann hinzu.


    "Aber unsere Position wäre durchaus angreifbar, da in der Katastasis steht, dass die Archonten für ein Jahr gewählt werden..."


    Timokrates hatte schon immer gute Ideen, nur vergaß er, dass man nicht in seinem Kopf lebte - daher hoffte Leonidas, dass sein Kollege ihn aufklären würde...

    Leonidas hatte sich ein wenig zurückgelehnt und nachgedacht. Er selbst kannte Alexandriner, die das rhomaische Bürgerrecht besaßen...und tatsächlich war es Blödsinn, sie automatisch zu Ehrenbürgern zu machen. Andererseits fand er es höchst unschön, in der Katastasis ständig die Rhomäer vorkommen zu lassen...


    "Wenn wir deinen Vorschlag machen, müssten wir nicht die gesamte Katastasis umschreiben, oder? Es reicht ja im Prinzip, wenn wir die Identität von Politie in Alexandreia und Rhoma festlegen..."

    "Ich würde die Katastasis überhaupt nicht antasten. Dort wird die Sympolitie nicht verboten, folglich ist sie erlaubt. Und im §8 kann auch nachgelesen werden, dass eine Ephebia auch in fremden Poleis durchlaufen werden kann.


    Die Entfernungspauschale sollte meiner Meinung nach ebenfalls als Nomos gestaltet werden. Für verfassungsrelevant halte ich es nicht. Natürlich sollte man es der Ekklesia zur Abstimmung vorlegen."


    brachte Leonidas sich ein.

    Leonidas entfärbte sich leicht, als Timokrates so lospolterte. Tatsächlich kam ihm Timokrates seitdem er ihn kannte, etwas zwielichtig vor, ohne direkt sagen zu können, warum.


    "Nunja...die Neuwahlen herauszuzögern ist nicht gerade im Geiste der Katastasis, oder?"


    meinte er vorsichtig.

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    „Auf Reisen? Das klingt natürlich sehr interessant. Hast Du also eine Bildungsreise unternommen, wenn ich fragen darf? Oder diente die Reise einem anderen Zweck?“ Man wusste ja nie. Womöglich entstammte Leonidas einer einflussreichen Händlerfamilie und war schon früh in das Handwerk seiner Familie eingewiesen worden. Womöglich hatte es ihn bis in ferne Länder gebracht. Länder, die Medeia niemals sehen würde. Außer auf Zeichnungen. Doch Erzählungen darüber lauschte sie sehr gerne. War eine aufmerksame und geduldige Zuhörerin. Wissbegierig und neugierig.


    „Bist Du ein Anhänger des Wagensports? Oder lockt Dich mehr die Festivität in das Hippodrom?“, fragte Medeia dann mehr unvermittelt. Schon die Hälfte des Tellers hatte sie gelehrt und aß langsam weiter, während ihrer Unterhaltung. Es war als ob ihre Sklaven jeden Bissen mit einer tiefen Genugtuung verfolgten. Medeia bemerkte davon nicht allzu viel.


    "Naja, man könnte sagen, sowohl eine Bildungs-, als auch eine Reise im Auftrag der Familie. Mein Vater unterhielt einen Handelskontor in Corinthus. Dort habe ich während meines Aufenthalts etwas nach dem Rechten gesehen..."


    erklärte er. Sofort fühlte er sich erinnert an jene prachtvolle Einkaufsstraße, das Lechaion. Nunja, im Vergleich zum Meson Pedion nichts, aber für Achaea schon eine ganze Menge...


    "Nunja...ehrlichgesagt ist Wagenrennen nicht gerade meine Lieblings-Beschäftigung. Ich bevorzuge den Lauf und den Ringkampf. Aber als Agoranomos ist man natürlich gewissen repräsentativen Verpflichtungen verpflichtet."


    fügte er hinzu und lächelte entschuldigend. Diese Verpflichtungen waren wirklich schwierig...andererseits wäre er aber ohnehin gekommen - schon allein, um Wetten abschließen zu können!


    "Und Du? Ihr Rhomäer seid große Anhänger dieses Sports, soweit ich weiß?"

    Leonidas riss die Augen auf. Timokrates wollte die Katastesis brechen? So viel kriminelle Energie hätte er seinem Kollegen gar nicht zugetraut...


    "Willst du etwa die Katastesis brechen?"


    fragte er daher freiheraus. Nicht, dass es grundsätzlich ein Problem für Leonidas war, länger in einer Machtposition zu bleiben...aber vor einer derartigen Sache schreckte er doch erstmal zurück...

    Leonidas lehnte sich zurück - die Zeit war tatsächlich wie im Fluge vergangen. Fast schade, dass er das liebgewonnene Amt nun schon aufgeben musste. Naja, dafür würde er mehr Zeit für seine Geschäfte haben...


    "Ja, was ist damit?"


    fragte er. Eigentlich war das doch eine Sache fürs Koinon...

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    [...] Verstehend nickte Medeia. „Nun, das ist natürlich verständlich. Sonst würden sich wohl alle Bettler der Stadt dort tummeln, in der Hoffnung etwas vom Reichtum der Menschen ab zu bekommen.“ Medeia war zwar nicht immer knausrig und gab den Bettlern durchaus immer mal wieder was. Aber die drei Bettler im Rhakotisviertel hatten sie etwas verunsichert, was die 'Echtheit' dieser Bettler anging und ob es nicht doch Betrüger waren.


    Ein Kaiser hatte die Nase abgebrochen? Medeia blinzelte verblüfft. Einen Moment vergaß sie das Essen. Sie stellte sich vor, welcher Kaiser das wohl gewesen sein mochte. Basileus Sebastos? Medeias runzelte einen kurzen Moment lang verwirrt die Stirn. „Welchen der Kaiser ist denn das Malheur passiert. Sebastos ist doch lediglich die Bezeichnung für Augustus? War das der erste Princeps persönlich?“ Dann war es schon kein Frevel mehr. Sondern selbst Geschichtsträchtig, wie Medeia befand. „Dann hoffe ich doch, mir womöglich doch noch die sterblichen Überreste dieses großen Königs ansehen zu können. Sofern mich die Wachen vorlassen.“ Medeia lächelte kurz.


    Bildungsreise. Treffend war der Ausdruck durchaus, wenn sie auch damit junge Menschen assoziierte, die sich nach Griechenland oder eben Ägypten aufmachten, um ihren Horizont zu erweitern und sogar die Hörner abzustoßen. Medeia schüttelte den Kopf. „Ganz unrecht hast Du mit Deiner Vermutung nicht. Aber ich bin eher wegen meiner Arbeit hier. Ich bin Praeceptor an der Schola von Rom. Und ich bin hierher geschickt worden, um mich ein wenig um die Belange der Schola am Museion zu sorgen. Aus dem Grund wird mein Aufenthalt hier sehr wahrscheinlich länger währen. Aber mir ist das nicht unrecht. Denn Alexandria gefällt mir außerordentlich gut.“ Bis auf die Hitze. Aber die wäre auch in Rom im Sommer unerträglich gewesen. „Du hast doch sicherlich früher auch am Museion studiert, kann das sein? Oder bevorzugt man in den gehobenen Kreisen von Alexandria dann doch einen Privatlehrer?“


    "Dem Iulios Oktavianos Sebastos"


    antwortete Leonidas, der sich nicht ganz sicher war, wie der volle Name dieser Gottheit war. Er hatte auch gehört, dass die Römer schon einmal Könige gehabt hatten, also konnte er auch nicht "erster Basileus" sagen. Naja, sie war ja Rhomäerin, also würde sie schon wissen, wer gemeint war.


    Ihre Tätigkeit hingegen war wieder interessant. Praeceptor? Was bedeutete dieses Wort? Naja, er beschloss, seinen Grammateus zu fragen - der konnte fließender Latein als er selbst. Also beschloss er, die Sache zu übergehen und die nächste Frage zu erörtern.


    "Eine Weile, ja. Nachdem ich einen Hauslehrer hatte - allerdings zusammen mit ein paar Jungen aus der Nachbarschaft. Ich habe mich mit Philosophie und Mathematik beschäftigt. Aber leider nicht sehr lange - ich war anschließend auch auf Reisen."

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    [...]


    Nachdenklich nickte Leonidas. Er hatte noch nie besonders viel Zeit damit verbracht, über den Zusammenhang zwischen Verfall und Besatzung nachzudenken. Aber irgendwie war es auch wieder klar...die Rhomäer waren zwar Barbaren, aber die Macht hatten sie...und sie versuchten ständig, die Hellenen auch in der Kultur zu übertrumpfen. Aber da waren sie ja noch meilenweit entfernt...


    "Das Basileus-Viertel ist bewacht, damit kein Abschaum hineingelangt. Man muss schon einen speziellen Grund vorweisen können oder eben Bekannte dort haben."


    Leonidas hatte leider keines von beiden, aber sein Amt würde ihm sicherlich - wenn er das Viertel besuchen wollte - die Tore öffnen, wie er hoffte.


    Die Neuigkeit, dass sie tatsächlich Rhomäerin war, überraschte ihn nicht. Alexandrinerin war sie nicht, Athenerinnen spazierten selten ganz allein durch Alexandria, folglich blieben nur noch wenige Völker übrig. Abgesehen davon war sie ja wie eine Rhomäerin angezogen - so...schlicht? Dass ihre Mutter Athenerin war, war allerdings eine interessante Sache. Sie erklärte ihre Liebe zu dieser Stadt.


    "Der Basileus Sebastos hat sie abgebrochen. Angeblich versehentlich, aber ich denke fast, er wollte sich damit ein extravagantes Souvenir sichern."


    erklärte er dann eher trocken. Allein die Vorstellung fand Leonidas komisch: Ein rhomäischer General, der sich über die vertrockneten Überreste des jugendlichen Heerführers in all seiner Pracht beugten. Er hatte ihn sicher angestupst oder ähnliches und dann war sie abgebrochen. Der Agoranomos fragte sich, ob die Begleiter des Rhomäers gelacht hatten...


    "Und was treibt Dich nach Alexandreia? Bist du auf Bildungsreise?"


    Zwar würde Leonidas seine Tochter niemals durch die Welt schicken - das passte einfach nicht zu einer Frau - aber soweit er wusste, gab es durchaus Rhomäer, die ihre Töchter wie die Söhne bildeten.