Zitat
Original von Artoria Medeia
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Lernbegierig lauschte Medeia den Worten von Leonidas. „Die Grabbauten der Pharaonen sollen auch höchst imposant sein, habe ich gehört.“
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„Ein Warnung? Ja, da magst Du Recht haben. Wenn man jedoch Athen anschaut, dann muss man bereits ähnliche Zeichen an dieser wundervollen Stadt entdecken. Wo ist der einstige Glanz dieser großen Polis geblieben? Wo der Ruhm der klügsten Gelehrten der Welt und das emsige Treiben der wissbegierigen jungen Männer. Überflutet von römischen Knaben ist die Stadt und erstarrt durch die Präsenz römischer Soldaten. Nur den Rest eines Selbstbewusstsein schützt die Stadt vor einem ähnlichen Schicksal wie es den Ägyptern zuteil geworden ist.“
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„Ich war vor einigen Wochen zufälligerweise in dem Elendsviertel dieser Stadt. Es ist wirklich erschreckend,wie die Ägypter dort leben. Und doch in mancher Hinsicht nicht unähnlich der Subura in Rom oder einem Teil des Aventin. Aber die Stadt Alexandria weiß an so vielen Stellen ihren Glanz zu verbreiten. Eine beeindruckende Polis ist dies. Du warst doch sicherlich schon mal beim Grab des Alexanders, oder?“, fragte Medeia weiter wissbegierig. „Ist es tatsächlich jedem möglich seine sterblichen Überreste zu betrachten?“
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Leonidas war sich nicht ganz so sicher, ob Athen das Schicksal von Diospolis teilen würde - immerhin war es die Wiege der Zivilisation. Andererseits...er war noch nie dort gewesen - und diese Frau sprach immerhin wie die Einwohner von dort, folglich musste sie sich dort länger aufgehalten haben.
"Ich glaube nicht, dass ein paar Schutztruppen und Touristen dem großen Athen den Todesstoß versetzen. Natürlich hat es an Einfluss gewonnen und seine größten Zeiten sind mit Sicherheit Vergangenheit..."
Dabei musste der Alexandriner daran denken, dass Alexandria wohl inzwischen die bedeutendste griechische Stadt war.
"...aber die Kultur, die all diese Menschen anzieht, ist doch noch immer beachtlich. Alexandria hat eine, Athen gleich eine ganze Hand voll!"
Er lächelte freundlich und ein wenig aufmunternd, denn er hatte das Gefühl, dass Athens Schicksal diese Medeia persönlich berührte.
"Nunja, theoretisch ist es möglich - allerdings muss man dazu an der Wache des Basilea-Viertels vorbeikommen. Aber für eine Rhomäerin sollte das eigentlich kein Problem sein..."
Im Prinzip wohnte ja praktisch alle Rhomäer im alten Königsviertel und beschmutzen damit auch ein bisschen das Andenken an die alten Ptolemäer - wenn sich Leonidas da an den Eparchos erinnerte, der beständig Latein sprach...oder jener Sebastos, der die Nase des großen Herrschers abgebrochen hatte.
"Tatsächlich war ich selbst ebenfalls dort - immerhin ist er der größte Hellene aller Zeiten! Er ist allerdings nicht mehr besonders gut zu erkennen, zumal ihm die Nase fehlt."