Beiträge von Leonidas Philotantos

    Leonidas fixierte seinen Gegner. Beim Ringkampf kamen alle kämpferischen Fähigkeiten zum Tragen: Kraft, Wendigkeit, Intelligenz. Und tatsächlich: Ich diesem Falle hatte der Makedone mehr Erfolg als in der letzten Disziplin! Leonidas glitt nicht auf der glitschigen Haut des Gegners aus, sondern bekam ihn zu fassen, sodass er ihn mit einem kraftvollen Wurf zu Boden bringen konnte.


    Bevor Philidas Zeit zu reagieren hatte, warf sich Leonidas auf ihn, doch das Öl am Arm wurde ihm zum Verhängnis! Durch die schnelle Bewegung ließ die Energie, die er aufwendete, ihn abgleiten und mit einem Klatschen landete er mit seinem gesamten Körper auf dem des Philidas. Mit keinem Griff hielt er ihn - eine gefährliche Lage im Ringkampf...

    Nach dem Aufstehen und einer Katzenwäsche im Badezimmer begab sich Leonidas diesen Morgen ins Ergasterion um einen Brief zu schreiben - nach Rom, denn dort lebte wohl der Nachfahre jenes Tiberios Ahalas, der seinen Vater unterstützt hatte und im Gegenzug von diesem unterstützt worden war. Auch ihm konnte nämlich nun Unterstützung nicht schaden...



    An
    M' Tiberios Skleros
    Oikos Tiberios
    Roma, Italia



    Chaire Kyrios,


    Nach all den Jahren schreibe ich Dir nun, um Dich um die Erfüllung einer Bitte zu bitten.


    Mein Vater, der ehrenwerte Philotas Alexandres war dereinst der Philos Deines Vaters, Tiberios Ahalas. Viele Jahre waren sie in enger Freundschaft verbunden - mein Vater half dem Deinen, der Deine dem meinen. Stets gereichte dies zu beider Nutzen, aber auch zur Freude beider.


    Nun bitte ich Dich um Deine Freundschaft, wie sie auch unsere Väter verband. Möge dieses ewige und ehrwürdige Band der Freundschaft uns beide verbinden, wenn es Dir gefällt. Ich selbst würde Dir Treue und Liebe schwören und würde im Gegenzug einzig das verlangen, was unter Freunden als mindestes üblich ist.


    Ich bitte Dich inständig, die Vorteile einer Freundschaft zu bedenken und wünsche Dir und den Deinen den Segen der Unsterblichen.



    Chaire
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    Eine ganze Zeit lang saß er vor dem Schriftstück. Die Geschäfte gingen nicht gerade glänzend, doch sollte er sich in diese Abhängigkeit von einem Mann bringen, den er zuletzt als Jüngling gesehen hatte? Einen Mann, der kein besonderer Freund der Griechen war?

    Tatsächlich gelang es Alexandros, Leonidas zu schlagen. Seinerseits breit grinsend lief er aus und schlug dem Verlierer auf den Rücken.


    "Hast ganz schön nachgelassen! Bin ich ja gar nicht gewohnt von dir!"


    Leonidas verlor höchst ungern, aber da er Alexandros so gerne mochte, verzieh er ihm den Sieg. In diesem Augenblick trat ein recht muskulöser Bursche auf die beiden zu. Als dieser um einen Trainingspartner bat, entschuldigte Alexandros sich rasch:


    "Oh, da hinten ist Archelaos, den muss ich dringend sprechen!"


    Und schon war er weg. Als Leonidas ihm nachsah, streifte sein Blick den lässig dalehnenden Timokrates. Den hatte er noch nie hier gesehen - und er war oft hier! Doch dann erinnerte er sich wieder und antwortete Philidas. Ringen lag ihm heute morgen vielleicht ein wenig besser.


    "Chaire. Ich bin Leonidas, Sohn des Philotas. Die Ehre wäre ganz auf meiner Seite!"


    Ein Blick ging zu einem Sklaven des Gymnasions, den er schon ein wenig kannte - als Stammgast gewissermaßen. Sofort eilte dieser herbei und ölte auch Leonidas kaum minder muskelbepackten Körper ein - Ringkampf ohne Öl war wie Schwertkampf ohne Waffe!


    Anschließend ging er direkt in die Ausgangsposition fürs Ringen.

    Leonidas war an diesem Morgen früh aufgestanden, um das Gymnasion aufzusuchen. Zielstrebig ging er in die Umkleide und legte Mantel und Chiton ab. Schminke hatte er heute Morgen glücklicherweise nicht aufgetragen, so konnte diese beim harten Training auch nicht verlaufen.


    Splitternackt trat er schließlich hinaus in die Palaestra um zu Beginn ein paar Runden zu laufen. Hier traf er auch bald auch einen alten Bekannten - Alexandros.


    "Chaire, Alexandros!"


    grüßte er ihn freundlich.


    "Wie geht es Dir und Deinen Geschäften?"


    "Chaire, Leonidas. Mir geht es hervorragend, aber die letzte Lieferung ist nicht eingetroffen. Scheinbar gibt's im Süden Probleme.


    Aber reden wir nicht davon - wie wäre es mit einem kleinen Wettlauf?"


    Leonidas grinste breit und nickte. Dann gingen beide in Startposition und auf das Signal des Kosmetes, der daneben stand und natürlich sofort erkannte, worum es ging, schossen die beiden Männer los.


    Während Alexandros lief wie wie ein geölter Blitz, musste Leonidas erst warm werden. Vor erst fiel er ein wenig zurück...

    Im Hause leben nicht nur der Hausherr und seine Gemahlin, sondern auch die beiden Sklaven Agamemnon und Menelaos. Sie übernehmen allerdings hauptsächlich Aufgaben wie die Bedienung der Gäste etc.


    Die "schmutzige" Arbeit des Hauses hingegen wird von einer Vielzahl von Angestellten übernommen, die am Abend wieder nach Hause gehen.

    Oikos
    Leonidas Philotes


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    Das Haus des Leonidas liegt unweit des Paneions in einer ruhigeren Straße Alexandrias. Seit Generationen lebt die Familie des Leonidas hier und schon der Großvater hat das Nachbarhaus dem Anwesen einverleibt, sodass aus dem ursprünglichen quadratischen Umriss ein größeres, etwas unförmiges Gebilde entstanden ist, das auch innen und oben einige Veränderungen durchlebt hat.


    Von außen fällt das Gebäude durch ein aufgemaltes Bildband auf, das die Arbeiten des Herkules abbildet. Darüber befindet sich außerdem eine Reihe von Ornamenten, sodass das Gebäude aus den gleichförmigen Standardhäusern herausragt.


    Im Innern ist das Haus nach einem Frauenteil, in dem sich auch ein kleiner Garten befindet, sowie einem Hof mit kleiner Bibliothek für die männlichen Bewohner aufgeteilt.


    1: Balaneion – Badezimmer mit einer Waschwanne, großen Krügen und Trockentüchern
    2: Oikema – Vorratsraum mit allerlei Dingen darin
    3: Poleterion – Laden (verpachtet an einen Weinhändler)
    4: Optanion – Küche mit Herd, Regalen und einem Tisch, an dem die Sklaven essen
    5: Andron – Speisezimmer, mit Klinen eingerichtet
    6: Kepos (unter freiem Himmel natürlich)
    7: Oikesis – Schlafraum der Sklaven
    8: Aufenthaltsraum für die männlichen Bewohner
    9: Arche – Büro
    10: Oikema – Vorratsraum mit allerlei Dingen darin
    11: Aufenthaltsraum für die weiblichen Bewohner (mit Webstuhl ausgestattet)
    12: Biblion – Bibliothek


    im oberen Stockwerk befinden sich getrennte Schlafzimmer für den Hausherrn, seine Frau, sowie zwei Gästezimmer (ebenfalls geschlechtlich getrennt).


    In einem der Höfe befindet sich ein Altar für Zeus Soter (a), den Schutzgott Alexandrias, im anderen einer für Hermes (b), den Gott des Handels.