Beiträge von Leonidas Philotantos

    "Oh, sehr gerne!"


    meinte er zu Nikolaos, ehe er feststellte, dass die Schale gekreist war. Jeder nahm einen Schluck - die einen mehr, die anderen weniger. Dennoch schaffte die Schale es bis zu ihm zurück und er reichte sie an Menelaos zurück, der sie hinaustrug.


    "Kommen wir also zum Essen. Aber redet ruhig weiter - kein Grund zu schweigen!"


    meinte Leonidas lächelnd und tatsächlich kam Agamemnon mit einer Platte herein. Darauf fand sich gegrilltes Lamm- und Schweinefleisch, gewürzt mit den charakteristischen Gewürzen*. Ein weiterer, angestellter Diener brachte auch noch einen Korb mit frischem Brot.


    Als erster nahm sich Leonidas. Er liebte Lammfleisch, folglich war seine Wahl klar. Während er sich so nahm, wandte er sich an Timokrates.


    "Ist es in Kyrene nicht Sitte, die Propoma zu begehen?"


    Sim-Off:

    * stellt euch vor, was es beim Griechen gibt, nur ohne das importierte Zeugs ;)


    jetzt ist übrigens WiSim auch - hatte vorher kein Geld :P

    Leonidas zuckte mit den Schultern und fügte den Namen komplett ein.


    Synchoresis
    20. CHOIAK 435 E.P.K.
    (18.9.2007/104 n.Chr.)


    Dem Polites Timokrates Kyrenaikos wird hiermit gemäß §3 Nomos Empories das Führen des Fernhandelsbetriebs Emporos 'Oikomenia' - ergasia dynamis - exagogé in Alexandria erlaubt.
    Weiterhin wird ihm der Vertrieb der Produkte des Betriebes gemäß §4 Nomos Empories gestattet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Agoranomen sind an den amtierenden Exegeten zu richten.



    gez.

    Leonidas Philotates


    Danach reichte er es an seinen Kollegen weiter.


    "So, damit ist dir das Führen schonmal gestattet. Möglicherweise werde ich oder zumindest meine Angestellten mal vorbeisehen und deine Gewichte überprüfen - aber ich bin überzeugt, dass sie nichts finden werden."


    meinte er mit einem Lächeln.

    "Also ich denke, wir stimmen einer Sympolitie zu. Da man sowieso nur abstimmen kann, wenn man bei einer Ekklesia anwesend ist, wäre eine bewusste Beeinflussung des Ergebnisses durch Bürger einer anderen Polis kaum praktikabel - sie müssten ihr Stimmrecht in der Heimat aufgeben!"


    erklärte Leonidas und sah ihn dann fragend an


    "Oder möchtest du dich gegen diese Regelung aussprechen?"

    Nunjaa...auf der Basis wollte Leonidas gar nicht verhandeln, denn dies war ein Fass der Danaiden!


    "Wenn wir es von dieser Seite betrachten, kommen wir nie auf einen grünen Zweig. Denn eine andere Polis kann auch einfach einen unserer Polites kaufen. Und außerdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass ein anderer Staat ausgerechnet einen seiner Archonten als Spitzel oder Spion schickt.


    In diesem Falle müssen wir darauf vertrauen, dass unsere hellenistischen Brüder ehrlich sind. Man könnte allerdings - wenn man sowieso an die andere Polis schreibt, gleich noch fragen, ob er vorbestraft ist und dieses auch als Kriterium einführen - immerhin wollen wir keine Verbrecher als Bürger!"

    Leonidas räusperte sich ebenfalls. Ein derartig langer Name war doch ungewöhnlich. Die meisten wollten es immer kurz und knapp


    "Wie bitte? Emporos 'Oikomenia' - ergasia dynamis - exagogé?"


    Den Anfang schrieb er schonmal auf.


    Synchoresis
    20. CHOIAK 435 E.P.K.
    (18.9.2007/104 n.Chr.)


    Dem Polites Timokrates Kyrenaikos wird hiermit gemäß §3 Nomos Empories das Führen des Fernhandelsbetriebs Emporos 'Oikomenia'______________ in Alexandria erlaubt.
    Weiterhin wird ihm der Vertrieb der Produkte des Betriebes gemäß §4 Nomos Empories gestattet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Agoranomen sind an den amtierenden Exegeten zu richten.



    gez.

    Leonidas Philotates

    Da der Eparch offensichtlich nicht wusste, was er mit der Schale anfangen sollte, erklärte Leonidas, wobei er versuchte, Timokrates als 'Nachfrager' als Addressaten vorzugeben, um den Eparchen nicht als unwissend darzustellen.


    "Ja. Man nimmt die Schale, trinkt und gibt sie weiter, bis jeder getrunken hat. Danach beginnt das Essen."

    Leonidas lächelte. Was für eine Frage!


    "Gern!"


    Währenddessen holte er sein Formular hervor und tauchte seine Feder in die Tinte.


    Synchoresis
    20. CHOIAK 435 E.P.K.
    (18.9.2007/104 n.Chr.)


    Dem Polites Timokrates Kyrenaikos wird hiermit gemäß §3 Nomos Empories das Führen des Fernhandelsbetriebs ______________ in Alexandria erlaubt.
    Weiterhin wird ihm der Vertrieb der Produkte des Betriebes gemäß §4 Nomos Empories gestattet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Agoranomen sind an den amtierenden Exegeten zu richten.



    gez.

    Leonidas Philotates

    MAGEIROS TES DIDYMOU


    Hausgemachte Souvlaki, Gyros, Lammkeulen
    Bestes Fleisch aus Um- und Ausland


    An den Xenai Agorai unweit des Kaisareions befindet sich die Metzgerei des Didymos. Allerdings gehört das Etablissement nicht dem dicken Griechen, sondern seinem Demagogen, Leonidas Philotantos. Daher muss er unglücklicherweise große Teile seines Gewinns abführen, dennoch kann er gut von den Einnahmen leben.


    Der Laden besteht aus einem Verkaufsraum, in dem die dicke Frau des Didymos das Fleisch direkt an den Kunden verkauft. Außerdem werden die Fleischteile hier für den Kunden sichtbar zu den Spezialitäten verarbeitet.
    Dahinter liegt ein kleiner Innenhof, in dem die Schweine, Lämmer und Rinder ausgenommen, zerteilt und filetiert werden. Außerdem steht hier ein riesiger Bottich mit Blut - schließlich müssen die Tiere auch ausbluten!

    Leonidas nickte zustimmend. Genau, die Mysterien...da wollte er auch teilnehmen dieses Jahr, nachdem er es so lange nicht auf die Reihe bekommen hatte.


    Als er dann sah, dass Timokrates offensichtlich überrascht war ob des Pokals mit dem stark gewürzten Wein.


    "Ich bin mir nicht ganz sicher - bisher wurde Propoma bei allen Symposien, auf denen ich war, durchgeführt*."


    Sim-Off:

    * Ich las es in einem "Lexikon der griechischen Welt" - keine Ahnung, wie seriös das ist ;)

    "Und wer soll das überprüfen? Soll vor jeder Ekklesia die Bürgerliste nach Sympolites durchgegangen werden und die entsprechenden Poleis angeschrieben werden?"


    Leonidas mochte sich den Verwaltungsaufwand gar nicht ausmalen! Stattdessen hatte er eine bessere Idee.


    "Im Grunde kann es uns doch egal sein, ob ein Bürger seine Politie einer anderen Stadt ausübt oder nicht. Vielmehr sollte uns daran gelegen sein, dass Amtsträger Alexandrias dieses Amt auch wahrnehmen.


    Folglich würde ich vorschlagen, dass man ein Nomos vorbereitet, dass es Amtsträgern verbieten, einen Umkreis von...beispielsweise 50 Stadien* um die Stadt zu verlassen. Oder nur mit Erlaubnis des Koinons."


    Sim-Off:

    * = 8,8 km

    Leonidas hörte mit halbem Ohr auf das Gespräch der andern beiden, bekam jedoch nur 'Mysterien des Dionysos' und schließlich noch 'Göttlichkeit des Sebastos' mitbekommen.


    "Was hast du gesagt, Timokrates?"


    fragte er schließlich ein wenig naiv wirkend - er wusste natürlich, dass dessen Worte nicht für ihn bestimmt gewesen waren.

    Der Grammateus beäugte den Prytanen misstrauisch, dann winkte er ihn jedoch durch zum Agoranomen.


    Dieser saß entspannt hinter seinem Tisch und fragte sich, ob er das Recht hatte, die Wände neu dekorieren zu lassen. Doch da wurde ihm auch schon Timokrates angekündigt. Er setzte sich auf, setzte sein Politiker-Lächeln auf und wartete, bis der Mann eingetreten war.


    "Chaire, Timokrates!"

    Leonidas musste schon wieder im Tychaion vergammeln, während anderswo Probleme mit seinem Metzgereibetrieb aufgekommen waren. Es war aber auch zum Aus-der-Haut-Fahren! Wie hatte er sich nur auf dieses Prytanen-Amt einlassen können?


    Aber dass ein Ioshua Polites werden wollte? Dieser Name war für Leonidas deutlich einem Volk zurechenbar - nämlich den Juden. Sie glaubten doch an diesen ominösen Schweine-Gott*...damit konnte man doch kein Bürger einer griechischen Polis werden!


    "Ich schlage vor, wir schreiben einfach in diesem Fall an die entsprechende Polis und fragen nach. Wenn er dort Polites ist, dann kann er es auch bei uns werden - Hellene ist Hellene!"


    bemerkte er schließlich.


    Sim-Off:

    * das war eine beliebte Vorstellung in römischer Zeit

    Während Aristophanes sich weiter dem Wein zuwandte (er verstand ohnehin kein Wort), versuchte Leonidas weiterhin, das gehörte korrekt zu entschlüsseln. Am Museion...nunja, da hingen viele Rhomäer herum - nichts besonderes.


    Danach fiel ihm ersteinmal nichts mehr ein, sodass er beschloss, das Essen beginnen zu lassen.


    :app:


    Auf sein Klatschen hin erschien Menelaos, eine Schale Würzwein für die Propoma tragend. Er reichte sie zuerst dem Eparchen. Wenn dieser getrunken hatte, musste er sie an seinen Nachbarn weiterreichen, sodass sie bis zu Leonidas auf der anderen Seite kreisen konnte.

    Leonidas bekam wieder nur die Hälfte mit. Vom Statthalterpalast hatte er bereits gehört - ein Palast der Ptolemaier - natürlich war er prächtig gestaltet und ausgestattet!


    "Oh, von früher."


    Er überlegte, ob er selbst einmal als junger Mann dem jungen Eparchen begegnet war. Außerdem stellte sich noch eine Frage: Warum sprach er kein Griechisch, wenn er hier gelebt hatte?


    "Warst Du auf Bildungsreise?"

    Leonidas hatte Mühe, alles zu verstehen, doch 'Ravenna' und 'Italia' sagte ihm etwas, sodass er zustimmend nicken konnte. Als stolzer Grieche (oder zumindest Hellene) beschloss Leonidas, konsquent in seiner Sprache zu bleiben, als er fragte.


    "Und wie hast Du Dich in die Stadt eingelebt, Eparchos?"