Beiträge von Leonidas Philotantos

    Hm, wieder einmal hatte er einen guten Vorschlag gemacht, auch wenn Timokrates offensichtlich nicht allzu viel davon hielt. Nunja, Leonidas wartete lieber ab, bis Timokrates sich geäußert hatte.


    Offensichtlich war Nikolaos doch nicht so leicht zu kontrollieren, wie Timokrates vorgegeben hatte...

    Leonidas sah Timokrates verwirrt an. Einen Legionärs-Sold?


    "Verzeih, Timokrates, aber Du bist Dir bewusst, dass ein Legionär das Doppelte des vorgeschlagenen Soldes erhält? Legionäre sind die Elite der Rhomäer - ich denke nicht, dass unsere Wachen einen derartig hohen Standard besitzen werden, dass ein solcher Sold gerechtfertigt ist - abgesehen davon ist er auch nicht notwendig.


    Und wenn wir einen Archonten wählen, der nach den gleichen Konditionen gewählt wird wie der Strategos, halte ich diesen für überflüssig, denn so kann er letzteren nicht entlasten."

    "Man könnte möglicherweise auch einen Kompromiss von beiden Wünschen finden. Nämlich könnte der Megas Archiphylax auch einfach zu einem Archonten gemacht werden, der aber für eine längere Zeit - beispielsweise zehn Jahre - gewählt wird. Damit wäre er einerseits vom Volk gewählt, andererseits hätte er aber auch genügend Zeit, sich in die Sache zu vertiefen und den Strategos zu unterstützen.


    Und zur Besoldung: Den 15 Drachmen kann ich mich anschließen, die 50 für den Archiphylax ebenfalls. Den Megas Archiphylax können wir vorerst noch außenvor lassen - zumindest solange, bis wir geregelt haben, ob es einen solchen geben sollte."

    "Ich denke nicht, dass das nötig ist. Die beiden Prytanen legen ohnehin am Ende einen Kassenbericht vor. Wenn ihre Ausgaben nicht gebilligt werden, haften sie dafür. Einzig größere Summen wären notwendig - also etwas, was beispielsweise über 1000 Drachmen hinausgeht."


    erklärte Leonidas und fragte sich, wie er die Kasse verwalten sollte, wenn jede kleine Ausgabe gleich das Koinon einberufen musste. Da konnte man es auch gleich dem Koinon überlassen.

    Leonidas saß wieder einmal zu Hause in seiner Arche, wo er ständig grübelte, wie er am besten das Geld für die Bezahlung all der Helfershelfer in seinem Büro an der Agora beschaffen sollte. Irgendwie liefen die Geschäfte zur Zeit schlechter als erhofft, sodass er tatsächlich auf lange Sicht in finanzielle Schwierigkeiten kommen konnte.


    Plötzlich fiel sein Blick auf einen Brief, den er vor Monaten nicht gewagt hatte, abzuschicken. Tiberios Skleros...nur dunkel konnte er sich an den jungen Mann erinnern, der Sohn dieses Ahalas, bei dem sein Vater Philotas öfter gewesen war...möglicherweise war es tatsächlich eine Möglichkeit...


    Er gab sich einen Schubs und beauftragte einen Boten, den Brief abzugeben, während er selbst die Straferlasse des letzten Agoranomen begutachtete...

    Ein Diener des Hauses Philotas gab ein Schreiben nach Roma ab.

    An
    M' Tiberios Skleros
    Oikos Tiberios
    Roma, Italia



    Chaire Kyrios,


    Nach all den Jahren schreibe ich Dir nun, um Dich um die Erfüllung einer Bitte zu bitten.


    Mein Vater, der ehrenwerte Philotas Alexandres war dereinst der Philos Deines Vaters, Tiberios Ahalas. Viele Jahre waren sie in enger Freundschaft verbunden - mein Vater half dem Deinen, der Deine dem meinen. Stets gereichte dies zu beider Nutzen, aber auch zur Freude beider.


    Nun bitte ich Dich um Deine Freundschaft, wie sie auch unsere Väter verband. Möge dieses ewige und ehrwürdige Band der Freundschaft uns beide verbinden, wenn es Dir gefällt. Ich selbst würde Dir Treue und Liebe schwören und würde im Gegenzug einzig das verlangen, was unter Freunden als mindestes üblich ist.


    Ich bitte Dich inständig, die Vorteile einer Freundschaft zu bedenken und wünsche Dir und den Deinen den Segen der Unsterblichen.



    Chaire
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    Sim-Off:

    An Tiberius Durus, bezahlt!

    Leonidas hörte interessiert zu. All das klang auch sehr interessant und außerdem ziemlich weit ausgearbeitet.


    "Dieses Problem sehe ich auch. Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass ein phylax phylalekeis völlig überflüssig wäre. Für die Überwachung des megas archiphylax wäre doch der Strategos da. Wobei eben auch der Posten des Megas Archiphylax fraglich ist. Ich denke, dass die Verwaltung auch dezentral von den Archiphylalekoi zu schultern ist.


    Und zuletzt bin ich der Meinung, dass ein Archiphylax nicht mehr als 50 Drachmen erhalten sollte, denn dies ist ein Gehalt, dass auch mit rhomäischen Archiphylalekoi* vergleichbar ist."


    Natürlich war es wichtig, als zukünftiger Schatzmeister alle Ausgaben so gering wie möglich zu halten...


    Sim-Off:

    * Optio Vigilum mit 50 Sz

    Leonidas sah etwas verwirrt zu den anderen Prytanen. Dass die Stadtwache in einem derart schlechten Zustand war, überraschte ihn doch. Hatten nicht immer einige Stadtsklaven diese Aufgabe übernommen? Wurden sie inzwischen für alles mögliche eingesetzt?
    Aber wenn der Strategos es sagte, stimmte es wohl. Also blieb nur eine Frage offen.


    "Und was...würde uns diese Ausbildung kosten, Strategos?"

    Leonidas rieb sich den Bart und sah Timokrates nachdenklich an. Dann nickte er langsam.


    "Vermutlich hast Du Recht. Gerade da der Euthenarchos zusätzlich auch für die Versorgung der Stadt zuständig ist, ist das vielleicht gar nicht so dumm."


    Er überlegte einen Augenblick, dann setzte er an.


    "Dann mein Vorschlag für das Dekret:


    Im Namen des alexandrinischen Volkes folgender Beschluss:
    (1) Die Stadtkasse der Polis Alexandria soll fortan durch den Agoranomos und den Euthenarchos verwaltet und überwacht werden. Dabei ist keiner von beiden dem anderen gegenüber weisungsbefugt.


    (2) Sie haben den übrigen Prytanen auf begründete Anfrage hin entsprechende Auslagen zu ersetzen.


    (3) Am Ende des Jahres haben beide Prytanen dem Koinon einen detaillierten Kassenbericht vorzulegen.


    Kurz und bündig gewissermaßen."


    Er lächelte in die Runde.

    "Wo ist das Problem bei zwei hierarchisch ungleichen Partnern, Timokrates? Die Vetrauensposition halte ich doch für wichtig..."


    Andererseits...plötzlich kam Leonidas, dass es Vorteile hatte, wenn die jüngeren Prytanen Zugriff auf die Kasse hatten - sie waren noch nicht so tief im Sumpf der Politik versunken und vielleicht auch weniger korrupt...

    Leonidas sah zu Nikolaos - nach außen schien er zufrieden, doch etwas in seinen Augen zeigte ihm, dass etwas nicht stimmte. Timokrates hingegen schien völlig zufrieden, wenn er es auch offensichtlich falsch verstand.


    "Verzeih, verehrter Timokrates - ich meinte eigentlich nicht den Eutheniarchos, sondern den Archiprytanes. Das hat einen sehr einfachen Grund: Er genießt das Vertrauen aller Prytanen oder zumindest der Mehrheit und somit der Mehrheit der Polites. Das fände ich eine sehr demokratische Lösung."

    | Imhotep


    Im Auftrag des Agoranomos machte sich Imhotep, der Schreiber, auf, um auf dem Fremdenmarkt zur Ordnung zu mahnen. Im Schlepptau hatte er mehrere städtische Doyloi, die unter anderem Waagen und andere Prüfgeräte schleppten.


    Zuallererst trat der Ägypter auf einen über und über mit Gold behängten Händler zu, dessen Marktstand neben den verschiedensten Gewürzen auch edle Tierfelle, Opium - kurz alles, was über die östlichen Handelsrouten ins Reich kam, verkaufte. In geschliffenstem Griechisch begann Imhotep


    "Chaire. Im Namen des Agoranomos Leonidas Philotates muss ich deine Gewichte und Maße überprüfen."


    Mit einer lässigen Handbewegung holte er Germanicos, einen hühnenhaften Mann aus dem Norden des Reiches hervor (der ständig gefragt wurde, wie er hierher hatte gelangen können). Er trug eine Kiste mit verschiedenen Gewichten - von der kleinsten Unze bis zu Gewichten von der Größe einer Faust.


    "Bring uns deine Gewichte!"


    befahl Imhotep und fühlte sich, als sei er einer seiner Ahnen, die damals im Roten Land unterwegs gewesen waren und des Pharaos Ernste kontrolliert hatten. Jetzt wurden sie selbst wie diese Bauern behandelt...


    Doch jäh wurde der Ägypter aus seinen Gedanken gerissen, als ein parthisch aussehender Sklave ebenfalls mit einem Tablett Gewichte erschien. Ein weiterer Stadtsklave holte eine Balkenwaage und das Vergleichen der Gewichte begann...





    GRAMMATEUS – LEONIDAS PHILOTES

    Sim-Off:

    sorry, übersehen :(


    Leonidas hatte am gestrigen Abend ein wenig gefeiert, sodass seine Gedanken kurz dorthin zurückgeschweift waren. Erst als es still wurde und Timokrates ihn ansah, bemerkte er, dass er sich vielleich äußern sollte. Nach einem kurzen Hüsteln meldete er sich zu Wort.


    "Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, eine derartige Regelung von der aktuellen Tagespolitik abhängig zu machen. Vielmehr ist es doch von Bedeutung, eine dauerhafte Regelung zu finden.


    Zwei Prytanen sind in jedem Falle sinnvoll, allerdings bin ich der Meinung, dass neben den Archeprytanen nicht unbedingt der Strategos derjenige ist, der die Kasse verwalten sollte. Eher wäre es wohl die Aufgabe für jemanden, der ohnehin mit Geld zu tun hat.


    Folglich schlage ich das Amt des Agoranomen vor - er treibt immerhin Strafgelder ein und muss folglich ohnehin mit der Stadtkasse arbeiten."


    Er sah zu den beiden Fraktionen, dann zu Nikolaos und schließlich blieb sein Blick bei Timokrates stehen.