Beiträge von Leonidas Philotantos

    Nachdem Leonidas sich in seine neue Arbeit eingelesen hatte, begann er, seine ersten Aufgaben zu delegieren. Hierzu ließ er sich einen Grammateus kommen. Dieser war ganz offensichtlich ein Ägypter, allerdings kein Fellache, wie sein gepflegtes Äußeres zeigte - wohl ein gräcisierter Spross einer Schreiberfamilie oder ähnlichem.


    "Agoranomos, Imhotep zu Diensten."


    "Ich würde gern eine kleine Marktkontrolle durchführen lassen, Imhotep. Kannst du dir ein paar Männer nehmen und das ganze eventuell durchführen?"


    "Überhaupt kein Problem. Ein paar Doyloi der Stadt sollte ich abzwacken können."


    antwortete er lächelnd. Leonidas lächelte ebenfalls zufrieden.


    "Gut, dann übernimm das und erstatte mir Bericht!"


    Mit einer Verbeugung verschwand Imhotep und machte sich daran, den Wunsch seines Arbeitgebers zu erfüllen.

    Leonidas war ebenfalls zum Koinon erschienen und hatte neben Timokrates und dem Platz des Nikophilaeus Platz genommen. Als Timokrates die Sitzung nun mit der Nachfrage nach den Finanzen eröffnete, musste Leonidas feststellen, dass er sich das niemals so genau gefragt hatte. Er hatte einfach immer den Exegeten angenommen.


    Sicherheitshalber überließ er es jedoch einem der gewesenen Exegeten oder wer auch immer dafür zuständig war, dies zu beantworten.

    Leonidas lächelte etwas beruhigt. Er sah zu Aristophanes und dieser bemerkte.


    "Na also, das ist alles, was ich wissen wollte."


    Damit waren alle Modalitäten soweit geklärt, außer...


    "Nun, dann einigen wir uns folgendermaßen: Du kandidierst für den Eutheniarchen, der Athener für der Strategen und ich den Agoranomen. Stößt das auf Eure Zustimmung?"


    Er sah in die Runde und Aristophanes nickte zufrieden, während er gleichzeitig nach seinem Wein griff.


    Sim-Off:

    um das ganze mal zu beschleunigen und Platz für unsere kleine Party zu machen ;)

    Diesmal war es an Leonidas, gespielt beschämt zu Boden zu blicken. In Wirklichkeit hoffte er jedoch, dass Timokrates diese Dankbarkeit auch in Zukunft zeigen würde. Dessen Idee fand er zumindest schonmal nicht schlecht, weswegen er erklärte


    "Gern. Gleich im Anschluss?"


    Seinem Oikos würde seine Wahl schon von einem der Diener mitgeteilt werden, wie Leonidas hoffte.

    Am Tage nach der Ekklesia suchte Leonidas sogleich seine Arche auf der Agora auf. Nachdem er den Grammateus, der sich als Herodes vorgestellt hatte, begrüßt hatte, betrat er sogleich seine Stege.


    Etwas nachdenklich betrachtete er zuerst das Regal, deren Rollen eine dünne Staubschicht aufwiesen. Als er eine entnahm und entrollte, wusste er warum:
    Hier lagerten sämtliche Handelsgesetze, die die Ekklesia jemals beschlossen hatte. Offensichtlich waren sie nicht sonderlich spannend und außerdem hatte der letzte Agoranom - wie es allgemein bekannt war - die Arbeit von seinen Lakaien erledigen lassen.


    Endlich nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz und legte die Hände in den Nacken - er hatte es tatsächlich zum Herren über die alexandrinischen Märkte gebracht!


    Arche Agoranomoi



    Unter einer Stoa unweit des Isis-Tempels befinden sich die Arbeitsräume des Agoranomen der Stadt. Hier wird nicht nur gearbeitet, sondern auch die entsprechende Arbeit archiviert und verwaltet.


    Neue Betriebe müssen hier ebenso angemeldet werden wie Überschreibungen. Ansonsten werden auch Händler vorgeladen, die gegen die geltenden Handelsgesetze Alexandrias verstoßen haben.


    Betritt man die Arche von der Agora aus, kommt man in ein Empfangszimmer, in dem ein Grammateus sich das Problem anhört und eventuell an den Agoranomen weiterleitet. Der Raum ist mit einem relativ einfachen Tisch ausgestattet, hinter dem der Beamte sitzt. Die Wand ziert ein Gemälde mit Markttreiben, sowie ein Regal mit zahlreichen Armaria und Schriftrollen.


    Wird man zum Agoranomen vorgelassen, betritt man eine größere Stege luxuriöserer Ausstattung. So befindet sich rechts neben der Tür eine kleine Sitzecke für persönliche Verhandlungen, im Zentrum ein massiver Schreibtisch mit einem weich gepolsterten Stuhl aus östlichen Hölzern. Davor findet sich außerdem eine Sitzgelegenheit für Besucher. Hinter dem Tisch befindet sich ein Fenster zu einem Hof hin, in dem beschlagnahmte Ware und Ähnliches gelagert werden kann. Auch hier findet sich eine aufwändige Wandmalerei, sowie ein Regal mit Schriftrollen.

    Leonidas war etwas zu spät erschienen - genaugenommen zu dem Zeitpunkt, als die beiden Fraktionen unendlich lange über den Archiprytanen diskutiert hatten. Dann hatte er sich gesetzt und wäre beinahe wieder aufgesprungen - Timokrates hatte sich selbst zum Archiprytanen vorgeschlagen! Er war gerade erst hierher gekommen und wollte nun einen der wichtigsten Posten in Alexandria für sich beanspruchen!


    Mit versteinerter Miene verfolgte er, wie die beiden großen Familien stritten und dann zum Konsens kamen. Im Prinzip war seine Stimme vollkommen egal.


    Er selbst hatte nicht im Geringsten die Absicht, ein solch arbeitsintensives Amt zu übernehmen, folglich bemerkte er, da er Nikophileaus nicht kannte


    "Ich unterstütze die Kandidatur des Timokrates!"

    Aristophanes lächelte gequält, als Timokrates seinen Hals umschlang, dennoch klopfte er ihm auf die Schulter.


    "Fein, fein!"


    Unterdessen legte sich ein strahlendes Lächeln auf das Gesicht von Leonidas. Er hatte es geschafft, die Krateiden von den unteren Entscheidungsposten fernzuhalten und obendrein alle drei kontrollieren zu können - zumindest glaubte er das.


    "Die Gratulation gilt Dir, Timokrates! Ohne Dich würde ich nicht hier stehen!"


    Den Wink mit dem Zaunpfahl verstand er natürlich - das Poseidon bot sich ja eigentlich an...

    Als es endlich zur Abstimmung kam, erhob Leonidas sich und blickte hinter sich. Mit lauter Stimme rief er beim jeweiligen Namen seiner Favoriten diesen und animierte seine Philoi, es ihm gleichzutun. Da diese meist ebenfalls nicht uneinflussreich waren, animierten sie wiederum ihre ärmeren Freunde und so fort. Doch auch der Lärm des Krateiden-Blocks war nicht einfach zu übertönen.


    "Leonidas!"


    "Leonidas! Leonidas! Leonidas...!"


    "Leonidas! Leonidas! Leonidas...!"


    "Leonidas! Leonidas! Leonidas...!"


    Kurz darauf seine Wahlbündnispartner:


    "Nikophileaus!"


    "Nikophileaus! Nikophileaus! Nikophileaus...!"


    "Nikophileaus! Nikophileaus! Nikophileaus...!"


    "Nikophileaus! Nikophileaus! Nikophileaus...!"


    "Timokrates!"


    "Timokrates! Timokrates! Timokrates...!"


    "Timokrates! Timokrates! Timokrates...!"


    "Timokrates! Timokrates! Timokrates...!"


    Ohrenbetäubender Lärm war entstanden und Hexenkessel war wohl eine Untertreibung für dieses Theatron.


    Sim-Off:

    will heißen:
    Leonidas Philotes - Agoranomos :dafuer:
    Nikophileaus Graecus - Strategos :dafuer:
    Timokrates Kyrenaikos - Eutheniarchos :dafuer:

    Als die Speisen verteilt wurden, blieb Leonidas erst einmal stehen und tatsächlich ergatterten seine Diener einiges an Köstlichkeiten vom Wagen des Eparchen. Da seine Phratrie allerdings eher weiter entfernt von der Agora stand, musste Leonidas dem Zug hinterhergehen und erreichte den Ort erst, als Corvos die Wagenrennen verkündete. Selbstverständlich jubelte auch Leonidas nun.


    :app:


    Rennen waren immer gut!

    Leonidas rieb sich das sauber frisierte Kinn und auch Aristophanes horchte auf.


    "Und dieser...Athener wäre uns auch...wohlgesonnen?"


    fragte er rasch und sprach damit aus, was Leonidas dachte. Dies war wirklich eine ziemliche Überraschung - zweifelsohne!

    Gerade wollte Leonidas antworten und seinen guten alten Freund vorstellen, da ging es auch schon hinein ins Wahlgetümmel und er entschuldigte sich, um mit diesem und jenem Bekannten zu sprechen und ihn in letzter Sekunde von einer Stimme zugunsten der Krateiden abzuhalten oder die Stimme für ihn zu vereinnahmen. So gelang es ihm auch nicht, rechtzeitig Aufmerksamkeit zu erregen, bevor Timokrates sich auf höchst unvorteilhafte Weise zu Wort meldete. Rasch eilte Leonidas zu seinem Platz an der Seite von Aristophanes zurück und meldete sich so erst als Dritter zu Wort.


    "Bürger von Alexandria."


    Der Lärmpegel im Theatron hatte sich allerdings nach der letzten Kandidatur-Rede wieder erhöht und so musste Leonidas sich räuspern und es noch einmal versuchen.


    "Bürger von Alexandria! Hört mich an!"


    Endlich kehrte leidliche Ruhe ein und Leonidas konnte beginnen.


    "Auch ich, Leonidas, Sohn des Philotas, stehe heute vor Euch, um mich um das ehrwürdige Amt des Agoranomos zu bewerben. Wie Ihr alle wisst, lebe ich schon seit meiner Geburt hier in Eurer Mitte und wurde als stolzer Bürger dieser Stadt erzogen.


    Ihr wisst auch, dass ich noch nie versucht habe, mich persönlich in die Geschicke der Stadt einzumischen, doch nun, da ich sehe, wie zwei Familien versuchen, die gesamte Macht in der Stadt an sich zu reißen, halte ich es für notwendig, gemeinsam mit meinen beiden Freunden Timokrates und Nikophileaus einzuschreiten um die Autonomia und Autarkeia der Polis zu verteidigen.


    Wie mein Freund Timokrates bereits erwähnte: Wir drei könnten einen Ausgleich schaffen zum Wohle Alexandrias, als unabhängige Prytanen."


    Was nun geschah, war ein halber Aufruhr, denn sowohl der Krateiden-, als auch der Nearcheer-Block erhoben ein Wutgebrüll und Hasstiraden gegen Leonidas. Dieser jedoch wusste, was all die ungekauften Demagogen dachten: Denn diesmal war das Machtschachern überaus eindeutig zugunsten von nur zwei Familien ausgegangen und wohl jeder beobachtete diesen Umstand mit tiefem Misstrauen.

    Während die Prytanen unten die Ehrerbietungen an den Eparchen regelten, reckte Leonidas den Hals, um dem Fingerzeig von Timokrates zu folgen. Er war tatsächlich ein ziemlich hübscher Junge. Und schon kam er auf ihn zu. Nikolaos hieß er also.


    "Chaire, ich bin Leonidas, Sohn des Philotas"


    stellte er sich vor und lächelte ihn an. Dabei schätzte er ihn jedoch ab. Vom Aussehen her zweifelsohne eine Publikumsliebling, aber ob er auch rhetorisch gewandt war?

    Leonidas war sich definitiv unsicher, ob dieser Athener wirkliche Chancen hatte, aber im Grunde war es egal. Ein Verbündeter im Koinon war auch schonmal etwas. Er nahm einen Schluck des Würzweines - hervorragender Jahrgang!


    "Nungut, weißt Du denn, wo seine Praeferenzen liegen? Also welches Amt ihm am liebsten zukommen würde?"

    Leonidas war sich da nicht ganz so sicher. Nicht jeder hasste die Krateiden...manche fanden sie nur nicht ideal! Und Athener...naja, die waren schon einigermaßen in Ordnung...


    "Naja, wenn er eigene Kontakte hätte, wäre es sicher nicht ungünstig..."


    bemerkte er.


    "Es wäre nicht schlecht, wenn Du ihn mitgebracht hättest...nunja, egal."

    Im Ernst:


    Ich glaube nicht, dass es der Plan der SL ist, Hispania einem NPC zu übergeben. Avarus hat das vermutlich gemacht, da es ja irgendwie bisschen unrealistisch ist, dass es nur 5 Consulare gibt - immerhin gibt es ca. 590 NPC-Senatoren!



    Aber eine wilde Spekulation, zugegebenermaßen ;)

    Zitat

    Original von Timokrates Kyrenaikos
    Mutig kämpft er sich zu Leonidas vor, wo er sogleich einen Klienten wegscheucht und sich neben ihm setzt.


    "Chaire, mein Bester! Tolles Wetter heute, gell? Sag mal, wer sind denn diese Krateiden?"


    Leonidas entdeckte seinen Wahlgenossen erst, als dieser neben ihm auftauchte und das ganze noch etwas enger machte. Offensichtlich setzte er diesmal auf Bescheidenheit, denn er hatte ihn schon in weitaus pompöserer Aufmachung gesehen.


    "Chaire, darf ich Dir Archelaos, Diagoras, Marinos, Dropides und Apollonios vorstellen?"


    Nacheinander deutete er auf seine Sitznachbarn - alles mehr oder weniger einflussreiche Männer, die Leonidas für sich hatte gewinnen können. Dann beantwortete er die Frage.


    "Die Krateiden sitzen da drüben. Der Große da ist Kalikleas, daneben Eudoxos."


    Diesmal deutete er auf den rechten Flügel, wo er schon vorhin seine Erzfeinde begutachtet hatte.

    Dem Eparchen schritt eine Welle des Schweigens voran, die einem unbedarften Zuschauer erstaunt hätte - Leonidas hingegen hatte schon mehrere Eparchen kommen und gehen gesehen, also wusste er, was kam.


    Während er sich auf den erfreulicherweise sauber gefegten Boden kniete, wurde er fast etwas von der Sonne am Betrachten des offensichtlich gar nicht mal so alten Eparchen geblendet. Die Sonne von seiner Kleidung reflektiert, was das Hinsehen noch weiter erschwerte. So konnte Leonidas hauptsächlich die Truppen-Parade betrachten und dabei wieder einmal schmerzlich daran erinnert werden, dass Alexandria nur auf dem Papier eine freie Stadt war - die Legionen waren nur einen Steinwurf weit entfernt!