ZitatOriginal von Tiberiana Crista
Cato war wieder einmal unterwegs und sie wollte mit ihrem Jungen, ihrem Adoptivsohn sprechen. "Laris? Kommst du bitte einmal zu mir rüber?" rief Crista fragend aus und scheuchte Nantas helfende Hand zur Seite um alleine und auf eigenen Füßen von Bett zur gemütlich gepolsterten Sitzecke zu gelangen. "Nanta? Schau du nach den von der Reise übriggebliebenen Stoffen und überlege dir, was wir daraus machen können. Das wäre sehr nett wenn dir etwas einfallen würde. Wir brauchen jede Münze..." Die Sizilianerin bejahte ihre neue Aufgabe und verschwand ohne weiteren Worte im Nebenraum. Die beiden Räume waren mit einem Vorhang abgetrennt. "Falls du die Kekse vom Markteinkauf suchst, die sind bei mir, Laris. Na komm zu mir." sprach Crista schmunzelnd in den leeren Raum hinein und lauschte, ob er nun zu ihr kommen würde. Wenn sie die Augenbinde nicht trug, schloss sie gewohnheitshalber die blinden Augen. Die Binde trug sie außerhalb der privaten Räume. "Oder spielst du gerade Verstecken?"
Eigentlich war ich ja auf Entdeckungstour und wollte mich gerade an Christa vorbei in die große, weite Welt schleichen, als sie das Zauberwort in den Mund nahm. "Kekse!" Mit drei langen Schritten auf meinen kurzen Beinen war ich hinter ihr wieder hervorgekommen und vor ihr stehengeblieben. Wenn es Kekse gab, musste die Eroberung Germaniens erstmal warten. Schliesslich konnte ich auch nicht ohne angemessene Stärkung auf Erkundungstour in der neuen Stadt gehen.
Die gefiel mir sowieso viel besser als das viel zu große, viel zu stinkige und viel zu böse Rom. Hier war es schon fast wieder wie in meiner Heimatstadt nur ein bisschen kalt und nass, als ob sich Tinia ein Gebiet gebastelt hätte wo sich selbst Götter ihren Schnupfen holen konnten. Brr, wie würde das wohl erst im Winter hier aussehen? Jetzt war allerdings das Wetter erstmal Nebensache, wichtigeres harrte meiner. "Krieg ich einen Ke...eks? Bitte, bitte, bitte?" Irgendwie fand ich auch, dass der Orstwechsel mir guttat und das der dämliche Gärtner nicht mehr ständig nach mir schlug, jetzt stotterte ich endlich wieder nur noch bei jedem vierten Wort und nicht mehr bei jedem zweiten. Lag wohl auch daran, dass ich bei Crista immer mit Worten um Kekse betteln musste, große Kulleraugen zu machen half bei ihr so selten.