Beiträge von Laris

    Zitat

    Original von Quintilia Valentina
    "Das ist aber ein niedlicher Name." meinte Valentina entzückt. Sie nahm Serva eine der Tüten aus der Hand und reichte sie an den Jungen weiter. "Hier, du musst nicht alles tragen. Das ist sonst zu schwer für dich." Freundlich wie sie war, überging sie das Aussehen des Jungen einfach. Er war ein Bettler, daran bestand kein Zweifel. Aber deswegen konnte man auch normal mit ihm umgehen.


    Langsam ging sie weiter, fragte Nerva was sie denn noch bräuchten und blickte dann wieder zu dem Jungen. "Sag, wo kommst du eigentlich her?"


    Ein wenig war ich ja beleidigt, dass die Domina mir nichtmal zutraute ein paar Tüten zu tragen, die sogar eine Frau tragen konnte, aber da war wohl nichts dran zu ändern, bis ich endlich groß und stark war. Die Frage der Frau dagegen konnte ich nicht so leicht beantworten, nicht weil ich den namen nicht wusste, nur war es schwierig mit einer Fremden über den Ort zu reden, der mal mein und meiner Familie zu Hause gewesen war. Schliesslich kamen doch die Worte aus meinem Mund, sogar ohne von einem Schluchzer unterbrochen zu werden.


    "Aus Caere, edle Herrin."

    Völlig erschöpft und mit vor Überanstrengung zitternden Armen und Beinen schleppte ich mich nach diesem harten Arbeitstag, dem ersten wirklichen in meinem Leben, in die Unterkunft. Langsam schlurfte ich zu der freien Pritsche vom Vormitag und wollte mich gerade darauffallen lassen, als ich einen Kleidungshaufen darauf bemerkte. Zu Müde mir darüber gedanken zu machen fegte ich ihn einfach auf den Boden und fiel dann auf die Pritsche. Ohne mich vorher ausgezogen, oder auch nur die Sandalen abgelegt zu haben, fiel ich in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

    Nach einigen weiteren Schritten drehte sich der Junge plötzlich um und starrte mich böse an. Hatte ich was falsch gemacht?


    "Läufst du mir nach?"


    Erschrocken blickte ich den jungen Sklaven an. Ich wusste ja nicht, dass ihn das störte, wollte mich aber sofort entschuldigen, doch der Junge schnaubte nur und ging dann schon weiter. Mit einem Achselzucken ging ich weiter, vermutlich würde ich bald auch unleidlich werden, wenn ich diese sysphusarbeit länger machen würde.


    Jetzt hatte ich bzw. auch der junge Sklave aber auch Glück, denn nach kruzer Zeit errreichten wir ein Holzlager, wo auch ein Aufseher die Ausgabe des Feuerholzes überwachte. Langsam trat ich auf ihn zu.


    "Salve, ich soll hier arbeiten."


    Der Mann musterte mich kurz und wie es schien verächtlich. Bei Tin, was konnte ich denn für meine dürre, kleine Gestalt, dass mich alle gleich anstarrten, wie das fünfte Rad an einem Wagen? Vorerst schien sich der Aufseher aber mit seinem Schicksal abzufinden.


    "Schnapp dir den Korb da und dann bring das Holz zum praefurnium. Und wehe du trödelst!"


    Ergeben nickte ich. Drohungen und Zurechtweisungen gehörten wohl von nun an zu meinem Leben dazu. Nunja, selbst an Schläge war ich gewohnt, daran hatten weder Papa noch der Lehrer in Caere gespart. Also füllte ich den Korb bis zum Rand und versuchte ihn dann hochzuheben. Mehr als ein Ächzen aus meinem Mund und Schmerzen in beiden Armen brachte das aber nicht.


    Unter dem wütenden Funkeln des Aufsehers leerte ich den Korb wieder soweit bis ich nur noch kurz vor dem Zusammenbrechen war, sobald ich ihn auf meinen Rücken gewuchtet hatte. Dann machte ich mich langsam und mit kleinen Schritten auf den Weg zum Ofen.

    Schnell wich ich einige Schritte zurück, als der Schläfer gleich zur Drohung griff. Wenn er mich einschüchtern wollte, hatte er sein Zeil erreicht. Vorerst wagte ich nicht in seiner Nähe laut zu atmen und hoffte, dass das Bett über ihm belegt war. Doch Aplu war mir soweit nicht hold und nach leisem Umsehen auf Zehenspitzen, war dies nun doch die einzige, die zu belegen ich die Möglichkeit hatte.


    Vorerst musste ich aber sowieso erstmal auf die Suche nach der Arbeitsstelle gehen und konnte somit hoffen, dass die gestörte Gestalt mich bis zu meiner Rückkehr vergessen hatte, oder ich dann so müde war, dass er mich grün und blau prügeln konnte ohne dass ich was merkte.

    Ich schloss mich mal besser dem großen Jungen an, der da das Holz schleppte. Wenn er nicht unterwegs war zum praefurnium sondern zur culina, dann wüsste ich wenigstens, wo ich nicht hinmusste. Und vielleicht ergab sich sogar die Möglichkeit den ein oder anderen Leckerbissen zu stibitzen. Vielleicht gab es ja auch eine mitleidige Herrin oder einen großzügigen Herr der Töpfe und Pfannen und meine schmächtige Figur wurde zu mAnlass mir eine Extra-ration zuzuteilen.


    Doch wie es schien hatte ich Pech gehabt. Der Sklave hielt schnurstracks auf den großen Ofen dieser Villa zu, schüttete sein Holz hinein und machte dann kehrt ohne mich eines Blickes zu würdigen. Brr, wer wusste schon, wieviele Arbeiter sich hier unten zu Tode geschuftet hatten, dass es sich nichtmal mehr lohnte zu Neuen "Salve" zu sagen. Andererseits war es natürlich auch möglich, dass der große Junge kein Latein konnte, aber auf dem Land war das nie so.


    Erstmal lief ich dem großen Junge weiter hinterher, auf der Suche nach einem Aufseher der mir nun sagte, was genau ich eigentlich tun sollte... oder zumindest auf der Suche nach dem Holzlager um zumindest anzufangen der Gnade des edlen Herrn und Greises von der Tür gerecht zu werden.

    Ich hatte gerade noch Zeit gefunden meine neue Kleidung überzuziehen und einen weiteren Happen zu essen, dann wurde es wohl leider auch Zeit, die neue Arbeit aufzususchen. Etwas ziellos stolperte ich daraufhin durch die Villa, denn zwar hatte mir der Greis zwar den Weg gezeigt, doch von der Unterkunft aus gesehen, sah alles so anders aus. Irgendwie traute ich mich auch nicht jemanden anzusprechen, nachher hielt man mich noch für einen Dieb... oder noch schlimmer für völlig blöde.

    Etwas überrascht war ich ja schon, dass die edlere Dame die Schnepfe neben sich darum bitten musste, die Tüten tragen zu lassen. Wahrscheinlich saßen jetzt irgendwo in der Ecke des Platzes die erfahrenen Straßenjungs und lachten mich aus, weil ich zielstrebig genau die Damen erwischt hatte, die gerade genug Geld für Auslagen-shopping hatten. Welches Kind vom Lande sollte denn auch in Rom die Reichen von den nicht ganz so reichen unetrscheiden können? Hier trugen ja selbst die Sklaven bessere Kleidung als alle Bauern auf dem Lande.... und wer es sich leisten konnte trug hier scheinbar nur das Beste, oder halt nur Fetzen, wenn das Geld nicht soweit reichte.


    Ich schwor mir irgendwann wenigstens zu den Leuten gehörte, die den Schein wahren konnten, damit hätte ich Papa bestimmt besonders stolz gemacht.


    "Ich tu alles was ihr wollt, edle Damen. Mein Name ist übrigens Laris, aber nennt mich doch besser Lars."

    Als ich in die Kammer trat in der ich in Zukunft meinen schlaf finden sollte, prallte ich erstmal zurück. Es war stockfinster in dem Raum, roch einfach nur schlimm und vor allem war es ja sowas von eng. Klar, zu Hause habe ich auch mit meinen Geschwistern in einem Raum geschlafen, aber da gab es wenigsten noch Platz um zu den Schlafstätten zu kommen und vor allem ein Fenster, durch das das freundliche Gesicht der Sonne schien und das viel frische luft hereinließ.


    Jetzt wurde mir erst so richtig klar, was der größte Unterschied zwischen Rom und dem schönen Caere war: Der Platz. Hier war alles eng, stickig, laut und dort alles frei und frisch und friedlich. Oh ihr Götter!


    Was sollte ich vor allem tun, wenn mich die Leute hier überhaupt nicht mochten? Wenn sie mich ärgerten oder schlugen? Ich konnte mich doch nicht wehren und der alte Mann von vorhin sah ganz danach aus, mich hinauszuwerfen, sollte ich mich beschweren.


    Sorgenvoll trat ich nun also an eine der Pritschen und betastete sie, um zu schauen, ob sie noch frei war. Irgendjemanden fasste ic hdabei allerdings an den Kopf, sodass ich meine Hand schnell wieder zurückzog und leise in den Raum fragte, um den Schläfer nicht zu wecken.


    "Ist hier noch ein Platz frei?"

    Ergeben nahm ich die Anweisungen hin und fügte mich in mein neues Schicksal, als Knecht in diesem Haushalt. Mama wäre in Tränen ausgebrochen, hätte sie noch mitbekommen, was aus der goldenen Zukunft, die sie für alle ihre Kinder geplant hatte, zu werden drohte. Nun war Mama aber tot und ein Leben, auch ein erbärmliches Leben, war besser als gar keines. doch so rechte Freude wollte sich bei mir nicht einstellen, wenn ich dem alten Mann auch dankbar war, dass er mir überhaupt etwas zu arbeiten und eine Bettstatt gab.


    Also nickte ich nun mit gesenktem Kopf und machte mich auf die angegebenen Orte zu besichtigen. Doch das wichtigste hätte ich fast vergessen, aber vor meinem geistigen Auge erschien mir Papa und wackelte drohend mit dem Zeigefinger, sodass ich hurtig dem großen Greis noch etwas sagte.


    "Danke, edler Herr."

    Ins Hypokaustum? Ich persönlich hatte noch keins von innen gesehen, da unser Haus von sehr alter Bauart gewesen war und deshalb ohne Hypokaustum auskommen musste, aber einige Freunde hatten mir erzählt, dass da nur die Sklaven arbeiteten. Fast wären mir also die Tränen ins Gesicht geschossen, dass ich enden würde wie ein servus, ein schonend gedünsteter servus.


    Allerdings und das war der Gedanke, der mich vom Flennen abhielt, würde ich so überleben, ein Dach über dem Kopf haben und genug zu essen in meinem Magen... und irgendwann, irgendwann war ich hoffentlich viel zu groß um unter den Fußboden zu passen. Die neue Kleidung interessierte mich da nur nebenbei, würde mich ja doch keiner drin sehen.


    Mit zusammengebissenen Zähnen und trotz aller Vernunft wässrigen Augen, nickte ich dem gestrengen Großvater des Methusalem zu.


    "Ich würde hier mit Freuden für euch arbeiten, edler Herr."


    Hoffentlich nur war der mann nicht einer von der Sorte, die alle Versprechen vergaßen, wenn sie nicht in Stein gemeißelt auf dem Forum aushingen, denn wenn er mich übers Ohr hauen, ausnutzen oder quälen würde, dann hatte ich Pech. Und keine Hoffnung noch etwas daran ändern zu können. Nicht die rosigsten Zukunftsaussichten waren das, aber wenigstens gewährten mir die Götter die Gnade in der Stadt der Verzweiflung überhaupt eine Zukunft zu haben.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    So blickte er auf den jungen herunter, musterte ihn, anstatt ihn davon zu scheuchen, wie er wohl mit jedem getan hatte, der um Beschäftigung gebettelt hatte. Er musste die Bettler vielleicht füttern, aber das hies nicht, das er ihnen Arbeit geben musste.


    Hier wäre das vielleicht anders.


    "Bist du bereit schwer zu arbeiten ?" fragte er.


    Ein Grinsen vor Freude konnt ich mir zum Glück verkneifen. Auch wenn er erstmal nur eine Frage gestellt hatte, so hörten sich die Worte des Tattergreises doch durchaus positiv an in meinen Ohren. Zumindest bis er zum Wort "schwer" kam. Etwas zweifelnd blickte ich an meinen dürren Armen hinunter zu meinen nur weniges dickeren Beinen. Jetzt rächte es sich wohl, dass meine Eltern keine Bauern waren und ich Lesen lernen musste, anstatt über ein Feld toben zu dürfen wie meine (wenigen) Freunde.


    Aber was blieb mir anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen? Tapfer schluckte ich meine Zweifel hinunter und versuchte dem Mann, wenigstens einen Augenblick lang, ins Gesicht zu sehen.


    "Ich tue was ihr wünscht, edler Herr!"

    Dankbar nahm ich das Essen und das Trinken an und dann war ich für ein paar Sekunden lang nicht ansprechbar, weil ich die Nahrungsmittel so schnell es ging hinunterschlang. Als ich kurz vor dem Ende der Mahlzeit war, schaute ich verschämt nach links und rechts, aber da mich gerade wohl niemand beobachtete, hob ich die Schale vor das Gesicht und schleckte noch den letzten Rest heraus, der an Boden und Seiten des Gefäßes klebte. Erst als das Ding aussah wie neu, stellte ich die Schlae wieder ab und gönnte mir einen zufriedenen Moment, dann allerdinsg war es Zeit wieder an die Zukunft zu denken... und den Geboten der Höflichkeit zu folgen, die Mama mir auf deutliche Art und Weise immer wieder eingebleut hatte.


    Wie es schien war der Mann, der mir das Essen verschafft hatte, gerade nicht beschäftigt, sodass ich von der Bank auf der ich saß wieder aufsprang und zu ihm lief. Nach einer kleinen Verbeugung sprach ich ihn an.


    "Salve, edler Herr! ich möchte euch Danke sagen und dann fragen, ob ich... äh... eure Großzügigkeit...öh... vergelten kann?"


    Ich fand meine Wortwahl gar nicht mal so schlecht, war allerdings die frage, was der Mann zu mir sagen würde... so ganz traute ich dem Frieden denn auch noch nicht, schliesslich sah der Greis doch aus, als würde er jemanden lieber schlagen, als anstellen wollen. Was auch der Grund war, weshalb ich mich nicht traute einfach direkt nach Arbeit und Unterkunft zu fragen.

    Die Götter waren mir hold. Zumindest wohl Alles in Allem. Als ich den komsichen Typen sah, der mit seiner finstren Miene direkt der Unterwelt entsprungen zu sein schien, wollte ich schon alle meine Befürchtungen für Wahr erklären und meine kurzen Beine in die Hand nehmen, um Fersengeld zu geben. Allerdings donnerte da auch schon die Stimme des Grimmbartes in meinen Ohren und meine Muskeln gefroren.


    Und jetzt waren mir die Götter hold, sollte doch statt unzähliger blauer Flecke meinen Körper sollte ein Teller Puls meinen Bauch füllen. Ich strahlte den Mann an, wie ein Honigkuchenpferd. Den unfreundlichen Tonfall registrierte ich gar nicht erst. Wer mir in deser Stadt freiwillig was zu Essen geben wollte, musste einfach das Herz eines Elefanten haben... also von der Größe her, nicht vom Aussehen.


    Vorerst folgte ich also glücklich der Anweisung und setzte mich auf die Bank um auf das Essen zu warten, aber während ich da so saß, schämte ich mich plötzlich so auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Papa hätte mein Dasein hier bestimmt nicht so toll gefunden. Ach Papa, warum konntest du mir nicht einfach einen Haufen Sesterzen hinterlassen? Dann könnt ich jetzt zu Hause sitzen und weiter lernen, wie früher, als alles noch gut war.

    Nachdem ich den ganzen Tag über diverse Marktplätze und durch enge, aber proppenvolle Seitengassen gestolpert war, hatte ich immernoch kein Dach über dem Kopf für die Nacht. Über den Hunger war ich schon hinaus, allerdings hatte ich das Gefühl meine Magen hätte sich in Ermangelung von Nahrung gleich selbst verdaut. Oh ihr Göttter, warum gab es in Rom nur soviele Bettler, dass kein Händler mir wenigstens noch ein Stück vergammeltes Brot gegeben hatte? Oh bei Aplus Blitzen, es war zum Heulen, aber mehr als eine Träne gestattete ich mir nocht nicht. Flennen konnte ich noch, wenn der erste Straßenköter anfing an mir zu nagen, weil ich zu schwach zum weglaufen wäre.


    Einer der anderen Bettler, angeblich ein Ex-Gladiator, der vorgab beide Beine verloren zu haben, komischerweise bin ich genau in seiner Gegend über zwei solche Gliedmaßen gestolpert, hatte mir unter hämischne Grinsen gesagt, dass ich es doch mal bei einer der Villen der Reichen versuchen wollte. Wahrscheinlich war das eine Falle und ich würde mir dort die Tracht Prügel meines Lebens holen, oder schlimmeres, aber der Mut der Verzweiflung, nebst dem Hunger des schmachtenden, trieben mich zu einer dieser pompösen Wohngebäude.


    Als ich so vor dem Eingang stand schämte ich mich ja schon ein bisschen; Mama hätte mich kräftig ausgeschimpft, wenn ich so dreckig und in verschlissener Kleidung vor den Augen anderer Leute herumgelaufen wäre, aber Mama hatte derweil wohl andere Probleme, als sich um meine Aufmachung zu sorgen. Viele Minuten lang stand ich vor der Tür und wagte es nicht anzuklopfen, aber der Untergang der Sonne machte unerbittlich kalr, dass ich mich nun bewegen musste, wollte ich nicht Teil der Schauermärchen werden, die Papa immer über Rom bei Nacht erzählt hatte.


    Zaghaft trat ich nun an den Eingang, hob meine kleine Faust und klopfte an die Tür.

    Sim-Off:

    Kein Problem! Ich bin jung, ich kann warten. ;) Aber ich hoffe euch machts dann auch nichts aus, wenn ich mich auchmal anderweitig umhöre.


    Die eine der edlen Damen, glücklicherweise die nicht ganz so edle, sodass ich noch nicht alle Hoffnung fahren lassen musste, musterte mich, als ob ich direkt aus dem nächtsbesten Abfallhaufen gehüpft wäre. Klar, meine Kleidung war fadenscheinig außerdem noch mit dem Staub der Straße bedeckt und mein Magen knurrte alle paar Sekunden so laut, wie das Geschnatter der heiligen Gänse, aber auch abgerissene Waisenkinder hatten ihren Stolz. Oder zumindest ihre Freiheit. Oder wenigstens ihr nacktes Leben.


    Vorerst beschloss ich also die alte Schnepfe mit der ganzen Missachtung eines freigeborenen Italikers zu strafen und stattdessen wagte ich einen zweiten Mitleid erhaschenden Blick auf die jüngere, edlere und hoffentlich großzügigere Dame.

    Ziemlich abgerissen und mit wunden Füßen kam ich nach Rom und da die Wachen meistens nur zwei Augen für Leute haben, die zwei bis drei Köpfe größer sind, waren die Stadttore auch kein Problem gewesen, aber jetzt brauchte ich Geld und eine Unterkunft... denn in die Subura wollt ich nich. Brr. Mutter hatte immer gedroht mich dorthin zu schicken, wenn ich mal unartig war. Außerdem sahen hier in Rom die meisten Kinder in meinem Alter viel größer und stärker aus als ich und vor Allem... es gab so VIELE davon.


    Zumindest lief ich jetzt schonmal über irgendeinen Marktplatz und hier musste man doch einfach jemanden finden, der bereit war mir sein Geld zu geben... gegen Arbeit natürlich, denn schliesslich hatte Papa verboten andere Leute auszurauben... auch wenn manche Leute meinten, dass er auch nicht mehr getan hätte. Vor mir sah ich schonmal zwei Frauen und Frauen waren doch dazu da einzukaufen, vielleicht wollten sie ja auch mich kaufen? Oder besser nicht mich. Sklave zu werden hatte Papa auch verboten... obwohl wenn man manchmal sah, wie er Mutter zu gehorchen hatte, frage ich mich, was der Unterschied zwischen Ehe und Sklaverei war.


    Nun zu den Frauen aber, bevor die noch nen Ring kauften und keine Sesterzen mehr hatten... oder ich Muffensausen bekam. mit meinem treuherzigsten Blick stellte ich mich den beiden in den Weg und sah ihnen kurz in die Augen, dann senkte ich verschämt meinen Blick und scharrte ein wenig mit dem Fuß auf dem Boden.


    "Salve, edle Damen. Sucht ihr vielleicht, ganz zufällig, doch einen Botenjungen? Ich kann auch ganz viel! Euren Einkauf tragen! Einkaufszettel vorlesen oder ihn euch hinterhertragen, wenn ihr ih nmal vergessen solltet, Doch ja, ganz bestimmt! Das kann ich!"

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    Original von SPIELLEITUNG
    Hatten die Eltern das römische Bürgerrecht, gehörten also einer Gens an?


    Wenn ja: Bemühe dich um die Aufnahme in dieser Gens, dann ist der Status Adulescens möglich.
    Wenn nein: In dem Fall startest du als Peregrinus.


    Ich wähle dann doch lieber "wenn nein" und damit den Stand des Peregrinus ;)


    Zitat

    Original von Marcus Tiberius Magnus
    [*] Dein Name: Lars finde ich persönlich jetzt schon etwas unpassend. Vielleicht solltest du dich da nochmal um einen anderen Namen bemühen. Ein Stück weiter unten findest du einen Link zu diesem Thema.


    Ich würd dir ja recht geben liebe Stadtwache, wenn sich mein Name wie der vom modernen skandinavischen Lars vom Hl. Laurentius (oder wie auch immer der nun hieß) ableiten würde. Da ich mich aber mehr auf den bei Livius erwähnten Lars (Porsenna) beziehe, dessen Name (glaub ich) von loben oder Lorbeer her abgeleitet wurde, sehe ich da jetzt nicht so das Problem. Gut, angeblich hieß der gute Lars ja bei den Römern Lartus und etruskischer wäre wohl Laris, aber ersteres klingt, als wäre man auf etwas unangenehmes draufgetreten und zweiteres ein bisschen mädchenhaft. Wenn man sich mit Lars aber so gar nicht anfreunden will, geht doch hoffentlich aber Laris, aber die Liste peregriner Namen erhebt doch nicht Anspruch auf Vollständigkeit, oder?


    Zitat

    Original von Marcus Tiberius Magnus
    [*] Dein Wohnort: Ich nehme mal an, du möchtest dann auch in Rom wohnen, oder?


    Genau, Rom.

    Salve!


    Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Lars komme ursprünglich aus Caere doch nach dem Tod meiner Eltern zieht es mich nun nach Rom. So, genau dort stell ich der Stadtwache nun eine höchst bedeutsame Frage:


    Kann ich "adulescens" auch ohne Familie sein, oder muss ich als Peregrinus starten?