Beiträge von Merowech von Veldidena

    Merowech grinste Brigio verschwörerisch an und meinte anschließend: "Da hast du allerdings Recht. Sollen doch die anderen den Dreck zusammen kehren. Dafür spendier ich den Rest von meinem Bierfass." Dann trank er schnell aus und sagte: "Dann will ich mich mal um einen Eimer voll Wasser kümmern."
    Merowech nahm rasch einen Eimer und verließ daraufhin die Unterkunft.

    Merowech stellte sofort den Bierkrug hin, nahm Haltung an und antwortete: "Nein Decurio! Eques Brigio und ich wollten nur auf unsere Beförderung anstoßen." Das schien ja gut anzufangen. Aber so schlimm würde es schon nicht werden. Immerhin war der Decurio selbst einmal Probat gewesen und hatte damals bei seiner Beförderung sicher auch gefeiert.

    Merowech musste ebenfalls lachen. Er trank und schenkte sich noch einmal nach. "Willst du auch noch etwas Bier?", fragte er Brigio. Zugleich schlichen sich die Fragen in sein Unterbewusstsein ein, wie das wohl sein würde, wenn er jetzt anderen Probaten zeigen müsste, wie man sich in der Armee verhält und vor allem, wie es sich bei Probaten verhalten würde, die er noch von seiner Ausbildung her kannte, deren Ausbildung aber noch nicht abgeschlossen war. Im Zuge dieser Überlegungen wurde Merowech etwas ruhig und nachdenklich.

    Das Gespräch zwischen Merowech und Brigio wurde plötzlich durch das Hereinstürmen des Decurios unterbrochen. Eilig erhob sich Merowech und nahm Haltung an, doch bevor er überhaupt salutieren konnte, war Decius schon wieder verschwunden. Merowech setzte sich wieder, trank sein Bier aus , schaute etwas verwundert zu Brigio und fragte: "Was war das denn?"

    Merowech leerte sein erstes Bier in einem Zug. Während er seinen Becher füllte, antwortete er:"Ich weiß nicht so recht. Irgendwie bin ich stolz auf mich, da ich unsere Grundausbildung so gut runtergebogen habe und dem Bürgerrecht auch einen Schritt näher gekommen bin. Aber jetzt beginnt der richtige Ernst. Außerdem habe ich noch nicht Recht eine Vorstellung davon, was uns nun erwartet. Ich meine, unsere Decurio ist weiterhin Decius, oder? Aber bislang hat er uns noch keine Aufgabe zugewiesen. Vielleicht sollten wir ihn einmal aufsuchen, oder was meinst du?"

    Merowech salutierte zum Scherz und sagte: "Salve! Natürlich habe ich einen Schluck Bier. Das Fass habe extra für diesen Anlass aufbewahrt." Dann nahm er einen Becher, füllte ihn mit Bier und gab ihn Brigio. Merowech füllte auch seinen Becher, hob in und sagt: "Auf uns und auf die Ala!"

    Mit einem Liedchen auf den Lippen kam Merowech in die Unterkünfte der Probaten. Hier würde er nicht mehr übernachten müssen. Er holte seine Sachen, verließ die Unterkunft, drehte sich noch einmal um und wandt sich dann mit zufriedenem Blick in Richtung der Unterkünfte der Turma I.

    Eine kurze Zeit später kam auch Merowech in die Unterkunft. Da er das Bett neben Brigio noch leer fand, nahm er es für sich in Beschlag. Dann verstaute er in aller Ruhe seine Sachen und nahm das Bierfass, dass er am Vortag bereits in freudiger Erwartung gezapft hatte. Er nahm einen Becher und trank ihn zügig aus. Dann wartete er auf Brigios Rückkehr, um mit seinem Kumpel die heutige Beförderung zu begießen.

    Der Decurio schien etwas durch den Wind zu sein, denn er ließ alle ziemlich lange stehen, bis er den Befehl zum Abtreten gab. Vielleicht war er mit den Gedanken wo anders, vielleicht sollte dies aber auch noch einmal eine letzte Übung an die Frischlinge sein, bevor sie endgültig als Equites für heute aus dem Dienst entlassen wurden und das echte Lagerleben begann.

    Endlich war es soweit: Merowech hatte nun seine Ausbildung beendet und war Soldat der römischen Armee. Noch mehr freute ihn jedoch, dass er mit Brigio in der selben Turma diente: In der Prima unter Decurio Decius, den er bereits von der Ausbildung her gut kannte. Verschmitzt warf er Brigio einen kurzen Blick zu und zwinkerte mit einem Auge. Das würde heute sicherlich gefeiert werden. Nur schade, dass Vib einer anderen Turma zugeteilt wurde, aber er war ja nicht aus der Welt. so groß ist ein Lager der Auxiliares ja nicht.

    Insgeheim beneidete Merowech den Decurio, denn es war eine große Ehre, vom Präfekten mit einer Phalera ausgezeichnet zu werden. Ob er auch einmal so eine erhalten würde? Er würde sich jedenfalls viel Mühe geben.

    Merowech stellte sich neben Brigio, sprach allerdings nicht sehr viel, da er einfach zu aufgeregt war und teilweise auch noch etwas müde. Er unterdrückte ein Gähnen und überprüfte nochmals seine Montur, denn es sollte an diesem Tag alles richtig sitzen und in Ordnung sein.

    Völlig erfrischt kehrte Merowech zurück. Er ging in seine Stube, kramte das Bierfass hervor, welches er im Magazin bekommen hatte, und ein Trinkhorn, welches er von zuhause mitgenommen hatte, ging zum Tisch und rief: "Wer will jetzt zur Feier des Tages ein Bier?" Sprach es, zapfte sein Fass an und gönnte sich selbst den ersten Schluck.

    Diesmal hatte sich Merowech bei seinem Gang in die Thermen wirklich Zeit gelassen. Die letzten Wochen waren hart gewesen, die Ausbildung, dann das Übungslager im Wald, und nun fand er, dass er etwas Entspannung verdient hätte.
    Nachdem er das volle Programm durchgegangen war, fühlte er sich wie ein junger Gott. Er nahm seine Kleidung entgegen, zog sich an und verließ die Therme. Vor der Therme stand der Lagerpräfekt. Merowech hielt, grüßte so, wie er es gelernt hatte, und machte sich auf den Weg in seine Unterkunft. Jetzt hatte er doch Lust auf einen Schluck Bier.

    Merowech betrat die Therme. Offensichtlich war er nicht der einzige, dessen Idee es war, sich ein wenig zu entspannen. Er gab seine Kleidung ab, ließ das gut verschnürte Lederbeutelchen um seinen Hals und betrat die Bäder. "Und nun hinein ins Vergnügen!", dachte er sich.

    Merowech ging in die Unterkunkft und dann zu seinem Bett. Er setzte sich darauf und überlegte, wo er sein Geld inzwischen wohl am Besten verstauen könnte. Da ihm aber im Moment nichts geeignet schien, hängte er sich den Lederbeutel, in den er das Donativum gegeben hatte, um den Hals. Vermutlich würde er es ohnehin nicht lange haben, denn wofür sollte er jetzt sparen? Er Aß noch etwas Käse und verstaute die Sachen aus dem Magazin. Der er noch leicht Zeit hatte, beschloss Merowech nun, in die Therme zu gehen, denn darauf hatte er sich heute schon den ganzen Tag gefreut.