Als alle Probaten anwesend waren, begrüßte sie Merowech und fügte gleich hinzu: "Wie ich sehe, haben wir hier ein paar neue Gesichter. Damit ich mich nicht wiederholen muss, bitte ich diese, die Unterlagen vom gestrigen Vortrag bei euren Kameraden auszuborgen, klar?"
Er blickte in die Runde. Dann fuhr er mit dem Vortrag fort:
"Kommen wir nun zu den Angriffswaffen!
Die Reiter der ALA kämpfen in erster Linie mit der Lanze (hasta)."
Merowech deutete einem Eques, der ihm zu Seite stand und dieser führte ein solches Exemplar vor.
"Die Hasta ist 200 bis 240cm lang und wiegt um die 1,6 bis 1,8 kg. Sie hat einen hölzernen Schaft, eine eiserne Blattspitze und einen eisernen Lanzenschuh von konischer Form. Die Schneiden der Spitze sind scharf geschliffen, um das Muskelgewebe zu zerschneiden und möglichst bösartige Wunden zu verursachen.
Die Hasta wird als Stoss- bzw. Stichwaffe, als auch als Hiebwaffe eingesetzt, kann aber auch, auf kurze Entfernung, als Wurfwaffe eingesetzt werden, wobei sie eine mörderische Durchschlagskraft entwickelt."
Der Eques deutete auf die angesprochenen Teile, während der Decurio erklärte.
"Bedenkt aber, dass ihr dann keine Hasta mehr habt!
Ausserdem führen die Reiter einen Köcher mit 4 Wurfspeeren bei sich, die ca. 110cm lang und 0,5 kg schwer sind. Diese werden zum Werfen gegen den Gegner, auf eine Distanz bis 30m, eingesetzt. Bevor der Reiter den Wurfspeer verwendet, nimmt er die Wurfspeere aus dem Köcher und hält sie, unter dem Schild, zum Wurf bereit."
Auch diese Waffen wurden wieder von einem Eques gezeigt und durch die Reihen gegeben.
"Wenn ihr keine Wurfspeere und keine Hasta mehr habt, braucht ihr noch eine Waffe für die eigene Verteidigung, die Seitenwaffe, die Spatha!
Die Spatha ist ein, für kavalleristische zwecke abgewandeltes Gladius. Es ist ca. 65 cm lang, hat eine 3,5cm breite Klinge, die sich erst 5cm vor dem Ende zu einer Spitze verjüngt.
Der Griff ist aus Bein oder Holz, hat einen kugelförmigen Knauf, ein Griffstück mit sechseckigem Querschnitt und vier horizontalen Kehlungen für die Finger, sowie einen Handschutz."
Wieder hatte der Eques diese Waffe zur Hand und deutete auf die besagten Stellen.
"Die Scheide besteht aus lederbezogenen Holzbrettchen mit einem langen Mundblech aus Messing, das mit Treibarbeiten verziert ist. Die Scheide hat zwei Trageringe, mit denen sie am Gürtel (cingulum), oder an einem Schulterriemen (balteus) an der rechten Seite, befestigt wird.
Eques Rufus wird euch jetzt zeigen, wie man das Spatha richtig zieht!"
Der Eques zeigte auch die Scheide und steckte das Spatha dann weg, um zu demonstrieren, wie es, von der rechten Seite, gezogen wird.
Er erfasste den Griff von der Innenseite, mit nach aussen gekehrter Handfläche, den Daumen nach unten und zog so sein Spatha.
"Dies werdet ihr noch oft genug, am Übungsplatz üben!
Weitaus schwieriger gestaltet sich das verstauen des gezogenen Spathas in der Scheide, während man in vollem Galopp dahinreitet.
Aber auch das werdet ihr üben, bis es im Schlaf funktioniert!"
Nach diesem, etwas ausgedehneten Vortrag, pausierte Merowech wieder, um sich den Fragen der Männer zu stellen!
Sim-Off:Paralell zur theoretischen Ausbildung werden wir auch auf dem Übungs- und dem Reitplatz simen, damit wir nicht so lange brauchen, ok?